Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

    Da kann ich RMA nur beipflichten.
    Wilhelm Nr. 1 war der Kerl, der 1849 mit preußischen Truppen die - bereits militärisch erfolgreich verlaufene - badische Revolution niedergebügelt hat.
    Dazu ist er mit einer Übermacht über die Pfalz und durch Württemberg ins (zu diesem Zeitpunkt ehemalige) Großherzogtum einmarschiert und hat die Demokraten bei Waghäusel zusammenschießen lassen ... Weil er außerdem dafür plädierte, das Problem mit den Aufständischen in Berlin mit Kartätschen, also Granaten, zu "lösen" hat man ihn auch den "Kartätschenprinz" genannt ... Nee, der Mann verdient kein Denkmal.

    Aber doch klar. Ich würde das Denkmal schon wieder aufbauen ... Mit dem ganzen Tierpark drumrum, den Löwen usw. Auch das Pferd würde ich wieder aufstellen. Das Ensemble sah ja in der Tat grandios aus. Nur den Typen drauf würde ich weglassen. Vielleicht sollte man da jemand draufsetzen, der es wirklich verdient hat ... Vielleicht den Stauffenberg? Oder den unbekannten Montagsdemonstrant? Oder einfach ein Kind ... Von denen hängt nämlich ab, wie schlecht oder (hoffentlich) gut die Zukunft unseres vereinten Landes ausschauen wird ...

    Weg von Denkmal/Preußen/Kaiser/Militarismus, hin zum Wiederaufbau Stadtschloss Berlin II: :zwinkern:

    Zitat

    Die Verfasser nehmen die Aufgabe ernst, indem sie die historische Fassade um die Ostseite führen und damit den Baukörper als geschlossenes Ganzes präsentieren; dazu gehört auch die historische Kuppel. Kontrovers diskutiert wurde vom Preisgericht, inwieweit diese Vervollständigung des Fassadenbildes nicht im Widerspruch zur Geschichte und zum neuen Inhalt des Schlosses steht.

    Eine moderne Ostfassade ist also kein Widerspruch zur Geschichte des Schlosses?

    Auszüge aus der Jurybewertung der platzierten Entwürfe mit herunterladbaren hochauflösenden Bildern, welche allerdings größtenteils bekannt sein dürften, gibt es hier:
    http://www.bbr.bund.de/cln_005/nn_211…Ergebnisse.html

    Noch ein Schmankerl aus der Bewertung des Stella'schen Siegerentwurfs:

    Zitat

    Der Klarheit und Funktionalität der angebotenen Grundrisse und der Hofräume steht eine nicht unwesentliche Umorganisation der Erschließungswege und damit Umdeutung des historischen Grundrissbildes entgegen.

    Muss man das auf Anhieb verstehen? Wenn ich bedenke, dass einige Jurymitglieder nicht muttersprachlich des Deutschen mächtig sind... :?:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Zitat von "Nibelgauer"

    Aber doch klar. Ich würde das Denkmal schon wieder aufbauen ... Mit dem ganzen Tierpark drumrum, den Löwen usw. Auch das Pferd würde ich wieder aufstellen. Das Ensemble sah ja in der Tat grandios aus. Nur den Typen drauf würde ich weglassen. Vielleicht sollte man da jemand draufsetzen, der es wirklich verdient hat ... Vielleicht den Stauffenberg? Oder den unbekannten Montagsdemonstrant?


    ...oder Willy Brandt, Fritz Walter, Loriot?

    Bitte nur noch Beiträge zum Thema dieses Strangs, das da heißt: Wiederaufbau Stadtschloss Berlin - das hängt zwar räumlich mit dem Nationaldenkmal zusammen, aber es handelt sich um ein anderes Thema. Und eine ausufernde Diskussion über die Verursacher der Weltkriege gehört auch nicht zum Wettbewerbsergebnis.

    Die Gesellschaft Berliner Schloss e.V. hat eine veränderte Internetseite.
    Wer von den beiden Vereinen soll denn nun die Fassadengestaltung übernehmen (wenn überhaupt). Gibt es von Stella´s Seite oder vom BBM Tiefensee irgendeine Stellungnahme? Konnte dazu leider nichts finden, meine jedoch das diese Frage langsam geklärt werden müsste, damit sich nicht zig Vereine gegenseitig im Wege stehen.Für die Spendenbereitschaft wäre ein zentraler Ansprechpartner sicher sehr wichtig!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

    Was falls der Bundestag die Finanzien fuer den Wiederaufbau nicht billigt ??
    Es gibt ja bekanntlich duestere Aussichten fuer den Kommenden Jahren??Recession u.s.w.Welt Finanz Krisse usw...
    Waere ja ein Grund jetzt zu sagen: Tut uns leider aber vorlaeufig haben wir kein Geld dafuer.. wir haben zwar 100(oder mehr) Milliarden fuer die Deutsche Banken aber nicht 450 Millionen fuer DAS wichtigeste und intersssanteste Gebaeude der Republik.. 8)

    ich kann mir so etwas vorstellen ( waere bestimmt etwas fuer Oskar F. und seine -Anti Schloss-Freunde 8)

    uebrigens finde ich es es im Forum jetzt ziemlich ruhig im betracht zum Schlosswiederaufbau: vor Wochen gab es ( fast 50 oder mehr?) Beitraege taeglich, und jetzt liesst man fast nichts mehr...(Ruhe vor der Sturm??)

    also wo bleiben die neuen Beitrage? :D

    Zitat von "van Dyk"

    Was falls der Bundestag die Finanzien fuer den Wiederaufbau nicht billigt ??
    Es gibt ja bekanntlich duestere Aussichten fuer den Kommenden Jahren??Recession u.s.w.Welt Finanz Krisse usw...
    Waere ja ein Grund jetzt zu sagen: Tut uns leider aber vorlaeufig haben wir kein Geld dafuer.. wir haben zwar 100(oder mehr) Milliarden fuer die Deutsche Banken aber nicht 450 Millionen fuer DAS wichtigeste und intersssanteste Gebaeude der Republik.. 8)

    ich kann mir so etwas vorstellen ( waere bestimmt etwas fuer Oskar F. und seine -Anti Schloss-Freunde 8)

    Ein Schlossbau würde perfekt in ein keynesianisches Konjunkturprogramm passen. In dem Fall wäre die CDU dagegen und die Linke dafür. :lachen:

    Die Rollenverteilung der beiden Vereine http://www.historisches-stadtschloss.de/" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    http://www.historisches-stadtschloss.de/ und http://www.berliner-schloss.de/" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    http://www.berliner-schloss.de/ ist mir auch nicht klar. Vielleicht gibt es ja auch gar keine. In der Öffentlichkeit scheint mir allerdings nur noch Boddiens Förderverein aktiv zu sein, von nennswerten Aktivitäten oder gar Spendeneinnahmen des anderen Vereins habe ich noch nichts gehört. Ihr vielleicht?

    van Dyk: es ist wohl die Ruhe vor dem Sturm im nächsten Jahr. Die Schlossgegner werden 2009 zweifellos das Argument aggressiv und immer und immer wieder vorbringen, dass man angesichts der Finanzlage keine Schlösser bauen darf.
    Allerdings ist dieses Pseudo-Argument in den vergangenen Jahren schon so oft angebracht worden, so es hoffentlich auch im nächsten Jahr ohne Wirkung bleiben wird. Ich sehe es ähnlich wie Karasek, dass der Schlossbau als bedeutendes Investitionsprojekt verkauft werden muss, welches dazu beitragen wird, die Konjunktur wieder anzukurbeln. Wirkungsloser als eine zeitweise Abschaffung der Kfz-Steuer oder das Verteilen von Konsumgutscheinen wird es sicherlich nicht sein (...wobei ich hoffe, hiermit nicht eine weitere offtopic Diskussion angeheizt zu haben.;-)).

    Zitat

    Entwurf für [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] soll überarbeitet werden

    Berlin - Der Sieger-Entwurf für [lexicon='das Berliner Schloss'][/lexicon] soll überarbeitet werden, damit er den Kostenrahmen von 552 Millionen Euro nicht sprengt. Das geht aus einem Bericht des Bundesbauministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor. Um im Budget zu bleiben, fordert das Ministerium darin, das Raumprogramm mit einer Obergrenze von 40 000 Quadratmetern «strikt einzuhalten» - im Entwurf sind es 2000 Quadratmeter zuviel. Die Rekonstruktion von drei weiteren historischen Fassaden im Eosanderhof (die über die Anforderungen hinausgehen) und die vollständige Rekonstruktion von drei Portalen seien «zumindest zurückzustellen».

    http://www.berlinonline.de/berliner-zeitu…pa_19851074.php" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    http://www.berlinonline.de/berliner-zei ... 851074.php

    Das war doch klar, dass die zusätzlichen Rekonstruktionen gestrichen werden sollen. Jetzt muss halt der Schloss-Verein einspringen. Hat sich von Boddien schon dazu geäußert? Diese Chance darf man sich nicht entgehen lassen. Der Entwurf darf jetzt nicht so überarbeitet werden, dass die Idee auch den Eosanderhof zu rekonstruieren, niemals mehr verwirklicht werden kann. Jetzt wird der Entwurf wahrscheinlich erstmal schön kaputt gewurstet bzw. bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Und wie soll man die wichtigsten historischen Raumfluchten einfügen, wenn 2000qm eingespart werden? :( Meiner Meinung nach darf man bei so einem Jahrhundertbauwerk nicht sparen. Schliesslich soll da was dauerhaftes entstehen.

    Auch für mich wird der Erfolg des Schlossbaus ganz entscheidend davon abhängen, ob die Möglichkeiten für zukünftige weitergehende Rekonstruktionen nicht nur des Eosanderhofs, sondern auch von historischen Raumfolgen im Innern geschaffen werden oder nicht. An sich halte ich es für nachvollziebar und vernünftig, dass das Schloss nicht komplett in einem Zug, sondern nach und nach von mehreren auch zukünftigen Generationen aufgebaut wird. Allerdings befürchte ich, dass ein solch langfristiges Denken den Entscheidungsträgern fremd ist, so dass diese Möglichkeit kaum berücksichtigt und eher versucht wird, bis zur geplanten Schlosseinweihung in wenigen Jahren ein möglichst komplett erscheinendes Humboldt-Forum zu errichten, das nicht den Anschein des Unvollständigen erwecken darf.

    http://www.morgenpost.de/printarchiv/po…irken_kann.html

    Hat zwar nur am Rande mit dem Schloss zu tun, aber...

    Zitat

    ...Als das Virchow-Krankenhaus 1906 eröffnet wurde, war es das größte und modernste des Kaiserreiches. Bei der Einweihung bemerkte Kaiser Wilhelm II: "Das ist ja eine herrliche Schlossanlage!" Und tatsächlich spiegelt das großartige Barock-Treppenhaus die Stiege Schlüters im [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon].
    Ludwig Hoffmann schrieb damals zu seinem Bau, "die Kranken sollten, soweit dies möglich ist, angenehme Eindrücke haben". Ein paar Mal bin ich jetzt schon die große Treppe hinaufgegangen auf dem Weg zu den Hightech-Räumen des Herzzentrums. Hoffmanns harmonische, gleichermaßen sachliche und großartige Architektur habe ich dabei erlebt wie eine tröstende Botschaft: Sei unbesorgt. Hier wird am Ende alles gut.

    Tja, so ganz unwichtig scheinen historische Treppenhäuser und Räume wohl doch nicht zu sein!

    @ BerlinFan: Schön mal wieder was von Dir zu hören!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

    Förderverein will Mehrkosten für das Schloss tragen

    Zitat

    Der preisgekrönte Entwurf für das Stadtschloss ist zu teuer. Der Bundestag will nun vom Architekten eine Sparversion. Dabei könnte die historische Kuppel dem Rotstift zum Opfer fallen. Doch dazu will es Schlossförderer Wilhelm von Boddien nicht kommen lassen. Er verspricht, noch mehr Spenden zu sammeln.

    ...

    „Wenn wir die 80 Millionen schaffen, schaffen wir auch 85 Millionen“, so Boddien. Er sei von der Spendenbereitschaft der Bevölkerung überzeugt.


    http://www.morgenpost.de/berlin/article…oss_tragen.html" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    http://www.morgenpost.de/berlin/article ... ragen.html

    Zitat von "BerlinFan"

    Förderverein will Mehrkosten für das Schloss tragen


    http://www.morgenpost.de/berlin/article1000565/Foerderverein_will_Mehrkosten_fuer_das_Schloss_tragen.html\r
    http://www.morgenpost.de/berlin/article ... ragen.html" onclick="window.open(this.href);return false;


    Schlossfreunde:

    wenn 400 Milliarden fuer Deutsche Banken zur verfuegung gestellt werden, gibt es bestimmt 500 millionen fuer das Schloss: was die Banken mit dem Geld machen ist momentan noch unklar: aber die ungefaehr 500 Millionen fuer das Schloss werden investiert in ein Gebaeude wo fuer viele Jahren fuer viel Fach Leute ARBEIT geschaffen wird das wird wirklich offt vergessen: indirekt sind es natuerlich wieder die Schlossgegner die dahinter stecken : manchmal habe ich den Einrduck es gibt eine Art von Anti Schloss Mafia in Deutschland und -fast- Alle Schlossfreundde in der Gesellschaft fuerchten sich dafuer : ich denke jedes mal daran wie das zukuenfige Schloss von diesen Schloss Gerner weiter theoretisch verstuemmelt wird, noch ehe es gebaut wird, und ich gebe zu, das macht mich boese, denn was kann man tun um die groessere Teile der Bevoelkerung mehr zu begeistern fuer dieses Schoene Gebauede???wer hat Ideen?? 8)