Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • "Wir wollen uns nicht so einschränken, deshalb kriegen Sie von unserem Büro nie genau das, was Sie bestellt haben."

    Letztlich ist aber auch der Kunde schuld, wenn er den Entwurf, der nicht seinen dargelegten Wünschen entspricht, annimmt, anstelle den Architekten hochkant...

    Mich würde ganz ehrlich interessieren, welche Gagen ein Architekt wie Chipperfield für seine Betätigungen in Berlin kassiert, deren Ergebnisse dem mehrheitlichen Geschmack der Deutschen und Berliner nicht entsprechen. Und das alles nur damit einige komplexbeladene Politiker sich innerlich auf die Schulter klopfend sagen können: "Hach, was sind wir doch modern, aufgeschlossen, weltoffen, progressiv und eben alles andere als Provinz."

    Hoffen wir, dass nun endlich Konsequenzen gezogen werden.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Ganz ehrlich, wenn man nicht das bekommt was man bestellt hat, kann man doch im nachhinein sein Geld zurückverlangen. Also ich würde für das Neue Museum alle Gelder die investiert wurden zurückfordern und sollte es wirklich so kommen beim Schloss auch.
    Schließlich will man doch das haben was bestellt wurde. Ich geh doch auch nicht in ein Elektrofachgeschäft, bestell mir MEIN Handy und bekomme im grunde nur ein Navigationsgerät im Handyformat...

    "... der Mensch mit den modernen Nerven, braucht das Ornament nicht, er verabscheut es." (Adolf Loos, Ornament und Verbrechen)

    Diese Aussage ist ein Verbrechen

  • Also ich hoffe, dass die Politik zur Einsicht kommt, und dieses drohende Debakel erkennt und abwendet. Wie man diesen Mann überhaupt in die Jury berufen konnte, bedarf des kritischen Diskurs, diesen Mann nach seinen Äußerungen in der Jury zu belassen, wäre ein Skandal und würde jeder demokratischen Kultur in diesem Lande spotten.

    APH - am Puls der Zeit

  • Wiederaufbau: Schloss ohne Chipperfield?
    Der Architekt hat sich selbst disqualifiziert
    http://www.morgenpost.de/content/2007/12/29/feuilleton/939033.html\r
    http://www.morgenpost.de/content/2007/1 ... 39033.html

    Zitat

    Abgesehen davon, dass der Berliner Schlossplatz nicht der Ort sein kann, um Chipperfields Ehestreitigkeiten zu lösen, zeigen seine Formulierungen einen erschreckenden Mangel an Respekt vor dem Bauherrn. Seine Bemerkungen lassen erahnen, wie dünnhäutig ihn die anhaltende Kritik an seinen Plänen für das Neue Museum und das neue Eingangsgebäude zur Museumsinsel gemacht hat.

    Das Interview disqualifiziert ihn zugleich für die Jury, die im Laufe des nächsten Jahres den besten Entwurf für den Wiederaufbau des Schlosses auswählen soll. Wie kann Chipperfield dort einen konstruktiven Beitrag leisten, wenn er für die Bauaufgabe, rekonstruierte Barockfassaden und zeitgenössische Innenräume zu verbinden, nur Hohn und Spott übrig hat? Schon der Berliner Architekt Volker Staab, der anfangs als Jurymitglied vorgesehen war, wurde von der Liste gestrichen, nachdem er sich gegen die Rekonstruktion der Schlossfassaden ausgesprochen hatte. Chipperfield sollte auf seinen Sitz in der Jury verzichten. Und die Zeit zur Überarbeitung seines Eingangsgebäudes für die Museumsinsel nutzen, das bisher kaum einen Kritiker überzeugt hat.

  • Genau so ist es. Der Kommentar bringt es auf den Punkt und hätte auch von uns kommen können. Wenn man die vorherigen Beiträge in diesem Strang liest, könnte man meinen, der Autor hätte bei uns abgeschrieben :zwinkern:

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat

    Anders als bei der Dresdner Frauenkirche, für deren Wiederaufbau sich die Bürger der Elbestadt eingesetzt hätten, werde der Berliner Schlossbau aber von einer "sorgsam inszenierten Meinungslawine" getragen.

    1. Falsch. Der "Ruf aus Dresden" ging zwar größtenteils von einer Dresdner Gruppe aus, der Wiederaufbau und deren Finanzierung war getragen von Bürgern aus allen Erdteilen!

    2. Die "sorgsam inszenierten Meinungslawine" wurde doch hauptsächlich wegen solcher Kunstwissenschaftlern und Architekten erst angeheizt, ansonsten stünde der Bau schon längst.

  • Zitat von "Reinhard"

    Der Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses stellt die Architekten vor kaum lösbare Aufgaben, sagt Kunsthistoriker Adrian von Buttlar.
    Es entstehe ein "geklontes Schloss".

    http://www.tagesspiegel.de/kultur/Stadtsc…447002#formular

    Wieso "kaum lösbare Aufgaben"? Mit etwas gutem Willen... :zwinkern:

    Wenn das "kaum lösbare Aufgaben" sind, haben die modernen Architekten gänzlich ihren Beruf verfehlt und sollten Zeitungsverkäufer werden, zum Beispiel des "tagesspiegel". Unter dem Gelaber des bekennenden Moderne und "Palast der Republik"-Befürworters Adrian von Buttlar fand ich folgenden treffenden Leserkommentar:

    "Es nervt!

    Es fängt an, einfach nur noch zu nerven: Dass die Gegner der Schlossrekonstruktion einfach keine Ruhe geben wollen. Die Entscheidung ist gefallen, aber stoisch wird die Entscheidung angefochten - und dann mit an Dümmlichkeit nicht mehr zu überbietenden "Argumenten"! Man kann dieses ewige Geblubber von der Verlogenheit rekonstruierter Fassaden und dem Wunsch nach ehrlicher Architektur nicht mehr hören. Fassaden waren immer etwas "Verlogenes". Was ist eine ehrliche (zeitgemäße?) Architektur. Als wenn in Berlin moderne Architektur bisher gehobene ästhetische Ansprüche hätte befriedigen können!"

    Exakt so ist es. Diese modernistischen Betonköpfe sind aggressiv und unnachgiebig. Aber sie werden sich ihre Zähne an der neuen Baubewegung ausbeißen. Denn Nachgiebigkeit wäre gegenüber diesen Leuten völlig unangebracht.

  • Es erscheint ob die Rekonstruktionen der Neumarkt in Dresden begeleitet werden von einer Abrisswelle über ganz Deutschland von historischen Gebäuden.
    Dazu noch die fürchterliche Renovierung des Treppenhäuses des Neuen Museum in Berlin von Chippie (vergleiche mal die Vorkriegszustand mit der heutigen beton gefüllten Halle und ich muss zum ersten Mal auck K...tzen) und meine Schlussfolge ist das Deutschland sich zum dritten Mal nach dem Krieg (jetzt auch noch für viel Geld) selbst zerstört.

    Die Pläne für Neubau der Kurfürstrenbrücke in Berlin sind hässlich und also auch zerstörerisch!!!! Was ist um Gotteswille los ???? :x :x :x :x :x :x
    Sehe bitte die Gesellschaft Historisches Berlin.

    Welche Idioten sind am Steuer und verarschen die wenige Chancen zu einer schönen Welt?

    Ich verstehe hier überhaupt nichts von!!!!

  • Rob,

    die grossten Idioten befinden sich leider NICHT in einem Irren Anstalt , die befinden sich unter uns, und haben die Macht...

    ( ist leider kein science finction aber die realitaet)

    es gibt ueberall auf der welt eine diktatur der Beamten : die entscheiden was gut und schlecht fuer uns ist ( in Holland genauso wie in Deutschland)

    unterschaetze dieses Leute nicht und niemals

    so sehe ich das auch mit dieser Entscheidgung Chipperfield in der ""Schloss""Jury zu beziehen: wahrscheinlich ( und mehr als wahrscheinlcih) hat er da bei verschiedene Ministerien seine beziehungen, aber beweisen kann man's nicht.
    :!:

  • Am offenen Herzen der Republik
    Außenhaut und Innenleben: zur jüngsten Kritik von Kunsthistorikern und Architekten am Berliner Schlosswettbewerb.
    http://www.tagesspiegel.de/kultur/Stadtplanung-Berliner-Schloss;art772,2448948\r
    http://www.tagesspiegel.de/kultur/Stadt ... 72,2448948


    Zitat

    Die jüngst laut gewordene Kritik von Fachleuten zeigt die Gefahr, dass sich zu viele Vordenker der Nation und Kulturträger gedanklich von dem unglücklichen Projekt verabschieden und es resigniert den Populisten überlassen, die ein Postkartenmotiv daraus machen werden. Wie so etwas aussieht, zeigt der Rummel im Stadtquartier rings um die Dresdner Frauenkirche mit inzwischen ausschließlich touristischer Nutzung, aus dem sich das normale Stadtleben längst zurückgezogen hat. So wie in Dresden mag man sich eine Lösung für das Anliegen aller gesellschaftlicher Gruppen, die Mitte der Hauptstadt als „Staatsort nationaler Vergewisserung“ (Hans Stimmann) neu zu definieren, lieber nicht vorstellen.

    Wo besteht denn der Zusammenhang zwischen einer Rekonstruktion und dem Rückzug des normalen Stadtlebens?
    Ich glaube, es wäre das Beste, wenn in Mitte wieder Plattenbauten entstünden, um das normale Mahrzahner Stadtleben auch dorthin zu importieren.

    :gaehn:

  • Der Mann ist ja goldig, wie schön daß er rechtzeitig die Gefahr erkannt hat. Schließlich sind Lustgarten und Schloßpaltz derzeit beliebte Wohnquartiere, wo Opa Kulle und sein Enkel die Seele baumeln lassen und genüßlich vor der Mietskaserne Currywurscht kauen.

    Solchen Journalisten, aber auch den Redakteuren, die das durchgehen lassen, müßte man das Gehalt in Toilettenpapier gewickelt überreichen.

    Vielleicht entdeckt man in der nahegelegenen Charite bald, daß es sich um einen unheilbaren Virus handelt, der die zerebralen Steigleitungen zerknabbert, chi sa? :zwinkern:

    Dich will ich loben : Häßliches,
    Du hast so was Verläßliches.

    Das Schöne schwindet, scheidet, flieht,
    fast tut es weh, wenn man es sieht.

    Das Schöne gibt uns Grund zur Trauer.
    Das Häßliche erfreut auf Dauer.

    R. Gernhardt

  • Leider läßt dieser Herr die Antwort schuldig, ob er denn in Dresden lieber den Status bis 2002 zugrunde nimmt, als kein vernunftbegabtes Wesen, weder Dresdner noch Touri, auf dem Neumarkt was zu suchen hatte. Weiterhin können die Dresdner nix dafür, daß sie einen gefeuerten Baubürgermeister haben, der die Quartiere stückweise an Finanzhaie versemmelt und Investoren, die lediglich das Dinglingerhaus originalgetreu wiederaufbauen wollten, sowie Mäzene vergräuelt.

    Sowohl bei Schreiberlingen als auch bei gefeuerten Stadtentwicklungsbürgermeistern sollte man Russische Verhältnisse einführen: das Gehalt in Särgen auszahlen. :boese:

  • Zitat von "Anna"

    Gehalt in Toilettenpapier gewickelt

    :lachen:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ach, was solls, die bäumen sich noch einmal auf und glauben womöglich, dass dieses Geschwätz noch irgend jemanden wirklich interessiert. Architekt Oswalt, der sich mittlerweile mit seinen unhaltbaren Gerüchten gegen Herrn Boddien selbst aus dem Rennen geschossen hat, ist nun auch keine Gefahr mehr und beschert den Stadtschlossbefürworten nur mehr Zulauf. :gg:

    Aber der Autor zeigt nolens volens wieder einmal auf, wozu die "zeitgenössische" Architektur heutzutage fähig ist...zu nichts, was auch nur annähernd einem Schlüter oder anderem damaligen Zeitgenossen Nahe kommen könnte. Die Selbstdisqualifizierung einer ganzen Kaste, die keine verständliche Formensprache zu finden im Stande ist und deren Protagonisten in zweihundert Jahren niemand mehr kennen wird, da deren Kartenhäuser bereits in 40-50 Jahren wieder vom Spieltisch verschwinden werden :lachen: