Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Zitat von "Oliver"

    Für „ein Jahr plus“ (Wowereit) geben die fast 1 Million € ?!? :schreckgrau:
    Manche Menschen besitzen wirklich zuviel Geld... :gehtsnoch:

    1.) Wird das ganze garantiert länger laufen als ein Jahr (ick kenn doch meen Balin), also um Preis/ Leistung mache ich mir weniger Sorgen.
    2.) Stiftungsgeld ist weder meins noch Wowis.
    3.) War abzusehen das Berlin in dem Moment wo der Senat in die Finanzierung des Humboldforums einsteigen muss (selbst wenn es "nur" 32 mio sind) alles tun wird um den Baubeginn hinauszuzögern.

    Das ganze ist höchst bedauernswert, aber meine Überraschung/Verärgerung hält sich in überschaubaren Grenzen.

  • Ist das ernst gemeint?

    Mal für eine Sekunde politische Überlegungen beiseite, was willst du mit dem Riesending? Wie soll man solch einen Klopper nutzen?

    Abgesehen davon dass in die GH in Hitlers Plänen ganz woanders stand.

  • Zitat von "Trips"

    1.) Wird das ganze garantiert länger laufen als ein Jahr (ick kenn doch meen Balin), also um Preis/ Leistung mache ich mir weniger Sorgen.
    2.) Stiftungsgeld ist weder meins noch Wowis.
    3.) War abzusehen das Berlin in dem Moment wo der Senat in die Finanzierung des Humboldforums einsteigen muss (selbst wenn es "nur" 32 mio sind) alles tun wird um den Baubeginn hinauszuzögern.

    Das ganze ist höchst bedauernswert, aber meine Überraschung/Verärgerung hält sich in überschaubaren Grenzen.

    ad 1: es wird länger dauern, bis was kommt, und was kommt, wird länger dauern; in Berlin dauert alles doppelt solang als in Städten, wo gearbeitet wird. ;)

    ad 2: Verschwendung bleibt es trotzdem - und völlig am Bedarf vorbei.

    ad 3: an den Zusammenhang glaube ich nicht.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Trips"

    Ist das ernst gemeint?

    Mal für eine Sekunde politische Überlegungen beiseite, was willst du mit dem Riesending? Wie soll man solch einen Klopper nutzen?

    Abgesehen davon dass in die GH in Hitlers Plänen ganz woanders stand.

    Wenn man mal über die Schulden und wahnsinnige Grossbauten Berlins andenken, macht es nicht weniger sinn, einem Halle statt Schloss (wo ist der Kaiser jedenfalls, hoho? Warum baut man denn einem Schloss überhaupt?) zu bauen.

  • Lieber Grotlaufen,
    ich würde dich doch bitten, etwas niveauvollere Beiträge zu verfassen. Danke.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Antiquitus"


    ad 1: es wird länger dauern, bis was kommt, und was kommt, wird länger dauern; in Berlin dauert alles doppelt solang als in Städten, wo gearbeitet wird. ;)

    ad 2: Verschwendung bleibt es trotzdem - und völlig am Bedarf vorbei.

    ad 3: an den Zusammenhang glaube ich nicht.

    1.) Mein reden
    2.) Naja, das gleiche wird gelegentlich auch vom Humboldtforum gesagt. Kleiner unterschied, da 400 mio aus der öffentlichen Hand, dort nur ein paar erschliessungskosten, Kultur gibt es eben nicht für lau.
    Und was Verschwendung ist entscheidet immer noch der mit dem Geld, in dem Fall die Stiftung.
    (Auch wenn ich diese Kunsthalle an dieser Stelle immer noch für unglücklich halte.)
    3.) Ich schon, dabei hallte ich sonst gar nichts von Verschwörungstheorien.

    Berlin tut so ziemlich alles um Beträge ins nächste Haushaltsjahr zu schieben.

    Grotlaufen
    Da der Markt für Monarchenwohnsitze ist in Berlin schon lange zusammengebrochen ist spreche ich auch lieber vom Humboldtforum (das allerdings zugegeben recht inkonsequent), denn letztendlich ist es ein multifunktionaler Kulturbau in Schlossoptik, nicht mehr, nicht weniger.

  • Zitat von "Trips"


    Grotlaufen
    Da der Markt für Monarchenwohnsitze ist in Berlin schon lange zusammengebrochen ist spreche ich auch lieber vom Humboldtforum (das allerdings zugegeben recht inkonsequent), denn letztendlich ist es ein multifunktionaler Kulturbau in Schlossoptik, nicht mehr, nicht weniger.

    Würde man "trips"´ Benennungskriterium universalisieren, dürfte man heute faktisch ganz viele deutsche Schlösser nicht mehr als solche bezeichnen. Heraus kämen Schwurbeleien wie "multifunktionaler Kulturbau Neuschwanstein".

    Klingt irgendwie nach DDR, wo ja auch die guten Engel zur "Jahresendflügelfigur" gekürt wurden.

    Obwohl. Die SED-Bonzen nannten ja auch ihren Sitz der Volkskammer "Palast der Republik". Dabei ist ein "Palast" gemeinhin ein schlossähnlicher und repräsentativer Prachtbau. Hinsichtlich der Bezeichnung waren dort aber stets Zweifel angebracht - es sei denn, man wolle auch jede Kaufhaus-Mall mit Marmorboden als Palast deklarieren, was den Begriff doch sehr ausweitet. Warum also von besagtem Bau nicht besser als "multifunktionale Asbest-Konstruktion für Kegelausflüge und demokratischen Schein" sprechen?

    Liest man die Frage nach der Schloßbezeichnung allerdings quer, hätte man einen guten Ansatz zur Mitfinanzierung der Rekonstruktion. Meine Idee: Es wird der Familie Hohenzollern ein großes Apartement mit dauerhaftem Wohnrecht bzw. eine Berliner Repräsentanz in einem Teil des Schlosses gegen eine Beteiligung am Wiederaufbau angeboten. Ansprechpartner dürfte Friedrich Wilhelm Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen sein, derzeitiges Oberhaupt des Adelshauses. Damit wäre das Schloß dann jedenfalls nicht nur "multifunktionaler Kulturbau", sondern sogar "wirklich" ein Schloß bzw. Monarchenwohnsitz.

    Ich will manchen Speerschen Entwürfen ja nicht abstreiten, daß sie interessante architektonische Akzente zu setzen vermochten. Und natürlich sollte man Bauten dieser Zeit schlicht auch als Teil der Baugeschichte ohne angelernte Igitt-Reaktionen annehmen.
    Dennoch gefällt mir die Idee einer Kooperation mit dem Haus Hohenzollern-Sigmaringen weitaus besser, als nun eine Suchaktion nach dem "Führer" zu starten, damit dieser der "Großen Halle" Leben einzuhauchen vermöge.

  • Zitat

    Liest man die Frage nach der Schloßbezeichnung allerdings quer, hätte man einen guten Ansatz zur Mitfinanzierung der Rekonstruktion. Meine Idee: Es wird der Familie Hohenzollern ein großes Apartement mit dauerhaftem Wohnrecht bzw. eine Berliner Repräsentanz in einem Teil des Schlosses gegen eine Beteiligung am Wiederaufbau angeboten. Ansprechpartner dürfte Friedrich Wilhelm Prinz von Hohenzollern-Sigmaringen sein, derzeitiges Oberhaupt des Adelshauses. Damit wäre das Schloß dann jedenfalls nicht nur "multifunktionaler Kulturbau", sondern sogar "wirklich" ein Schloß bzw. Monarchenwohnsitz.


    Ich hab mal irgendwo gelesen, dass sich die Hohenzollern bewusst nicht in die Schlossdebatte eingemischt haben, um den Gegnern keine Argumente zu liefern. Denn ein häufig genanntes "Argument" gegen die Reko war ja immer, man wolle die Monarchie wieder haben...

  • 1. heißt das derzeitge Oberhaupt der (preuß.) Hohenzollern Georg Friedrich von Preußen.
    2. Wozu sollten die HZ sich eine "Wohnung" im Schloss einrichten? Sollen die HZ das als Repräsentanz nehmen, obwohl sie nichts mehr zu reprsentieren haben. oder was? Man kann das Stadtschloss nicht mit Schlössern wie Bückburg oder eben Sigmaringen o.ä. vergleichen. Während die HZ größtenteils nicht mal mehr in Berlin leben (geschweige denn im Stadtschloss), sind diese Schlösser seit ihrer Erbauung bis heute mehr oder weniger durchgehend durch die jew. fürstl. Familie bewohn worden und befinden sich in ihrem Besitz.

  • Zitat von "Heimdall"

    Würde man "trips"´ Benennungskriterium universalisieren, dürfte man heute faktisch ganz viele deutsche Schlösser nicht mehr als solche bezeichnen. Heraus kämen Schwurbeleien wie "multifunktionaler Kulturbau Neuschwanstein".


    Naja das wurde aber immerhin von einem, wenn auch nicht ganz koscheren, Monarchen gebaut und existiert noch so.

    Das Berliner Projekt ist für mich Neubau in Schlossoptik (wogegen ich gar nichts habe) mit von Anfang an komplett anderem Nutzungskonzept.
    Finde ich schon ein Unterschied, aber letztendlich kann das jeder halten wie er will.

    Zitat von "Heimdall"

    Klingt irgendwie nach DDR, wo ja auch die guten Engel zur "Jahresendflügelfigur" gekürt wurden.


    Böse imperialistische Propaganda. :gg:
    Bei meiner Oma liegen noch DDR Weinachtsengel die auch so hiessen.

    Zitat von "Heimdall"


    sondern sogar "wirklich" ein Schloß bzw. Monarchenwohnsitz.


    Naja, rein technisch wurden sämtliche Adelsprivilegien 1920 abgeschafft, also sind die Hohenzollern in D nichts weiter als eine Familie mit überlangem Namen und interessantem Stammbuch.

  • nicht "durchgehend bewohnt", nicht "im Besitz", nicht "vom Monarchen gebaut", "technisch...abgeschafft"...

    Und auf einmal werden die Forumsteilnehmer so seltsam formalistisch und kleinkariert, wie die Denkmalschützer, die sie deswegen doch hier so gerne kritisieren...

    Also, nennen wir das Stadtschloß dann doch einfach "undurchgehend bewohnte und nicht original monarchisch erbaute Attrappe", wenn das den Diskutanten lieber ist. Müßte man dann natürlich auch auf ähnliche Fälle, zum Beispiel das Warschauer Schloß, begrifflich ausweiten.

    Ach ja, und "Benni" fragt: "Wozu sollten die HZ sich eine "Wohnung" im Schloss einrichten?"
    Antwort: Keine Ahnung. Hohenzollern fragen. Allerdings, warum sollten Hochadelige sich nicht auch mal eine Wohnung oder Repräsentanz in Berlin nehmen wollen - so wie andere Leute auch?

    Nun, aber jetzt wird alles vielleicht doch etwas kompliziert. Womöglich sollte man dann doch die ganze Humboldt-Sache besser sein lassen, wenn das ja nur eine Attrappe ist und zu derartigen Diskussionen verleitet. Und vielleicht wird ja doch "Grotlaufen" fündig und kann den "Führer" zum Bau seiner "Großen Halle" bewegen. Die ist dann garantiert keine Attrappe und keine unnötige Hohenzollern-Wohnung. Und eine leidige Diskussion um den Begriff Schloß oder Schloßoptik-Neubau würde dort ebenfalls obsolet.

  • Zitat von "Heimdall"


    Antwort: Keine Ahnung. Hohenzollern fragen. Allerdings, warum sollten Hochadelige sich nicht auch mal eine Wohnung oder Repräsentanz in Berlin nehmen wollen - so wie andere Leute auch?


    Nur warum solten ausgerechnet sie in einem weitgehend staatlich finanzierten Museum wohnen?

    Zitat von "Heimdall"

    Womöglich sollte man dann doch die ganze Humboldt-Sache besser sein lassen, wenn das ja nur eine Attrappe ist und zu derartigen Diskussionen verleitet.

    Wer redet denn von Atrappe?
    Zwischen der Bewertung eines Gebäudes und der Bewertung eines Namens liegt finde ich schon ein Unterschied.
    Ich hoffe und denke dass es ein sehr reales Bauwerk wird, zum anfassen und gegenlaufen, nur warum muss man es denn unbedingt Schloss nennen wenn es streng genommen nie Schloss war und nie Schloss sein wird?
    Man kann es sicher Schloss nennen, und ohne Frage wird das auch zum grössten Teil geschehen, aber ich bevorzuge in der öffentlichen Diskussion eben Humboldtforum.
    Indem man dazu steht dass es ein Neubau wird nimmt man den Substanzfetischisten viel Wind aus den Segeln.

  • Ist das nicht eine offensichtliche Täuschung der Öffentlichkeit? Wie und woher wollen die denn mehr als die 480 Millionen herbekommen? Wollen sie das langsam sammeln, in 1000 Jahren. :augenrollen:

  • Das fällt dem aber früh ein. Woher auch immer er das Geld bekommen will, die Sache mit Hotel und so ist doch schon längst vom Tisch...Hat der das letzte halbe Jahr verschlafen? Soll der sein 500 Million € lieber in die Ostfassade stecken. Da kann er dann ein Café eröffnen, wenn schon kein Hotel ;).

  • Zitat von "Benni"

    Das fällt dem aber früh ein. Woher auch immer er das Geld bekommen will, die Sache mit Hotel und so ist doch schon längst vom Tisch...Hat der das letzte halbe Jahr verschlafen? Soll der sein 500 Million € lieber in die Ostfassade stecken. Da kann er dann ein Café eröffnen, wenn schon kein Hotel ;).

    Aber meiner MEinung nach der richtige Weg. Dann kommt wenigstens das ganze Schloss und nicht nur drei Fassaden.

  • Boddien hat halt Glück, dass er so gut an die Leute rankommt, die wirklich Geld haben. Aber ich kann mich nur wiederholen: Dafür, dass es noch nicht einmal richtig los ging, ist schon sehr viel Geld zusammen.

    Und dass sicher Lür Waldmann immer wieder ins Gespräch bringt, wo er doch gar keine Lobby hat und eigentlich alles (anders) entschiedne ist, verstehe ich nicht so recht.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.