Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Was den Genius angeht - so scheint mir - wurde das Gipsmodell probehalber eingesetzt, um die Passgenauigkeit zu testen. Nach selbiger Prüfung wird nun nachgearbeitet und erst das perfekte Gipsmodell in Stein gehauen!? Das Teil sieht ja viel heller aus als der Fuß darunter, der bereits aus Sandstein besteht. Also besteht es wohl aus Gips!? Nur ne logische Annahme von mir. Wissen tue ich es nicht.

  • Die beiden geflügelten Damen über Portal 3 sind - bitte - keine "Engel", wie hier schon zu lesen war (Engel = Boten Gottes), und strenggenommen auch keine Genien (= Schutzgeister, die einen unmittelbaren Bezug zu einer speziellen Person oder einem speziellen Ort haben), sondern veritable Göttinnen.
    Bei der Dame rechts mit dem Attribut des Palmwedels handelt es sich, wie VanWuerzburg einige Beiträge zuvor richtig vermutete, um die Siegesgöttin Nike, während die Dame links mit dem Blasinstrument Fama ist, die Göttin des Ruhmes, welchen sie buchstäblich in die Welt hinausposaunt.
    Die englische Bezeichnung für Ruhm, "Fame", rührt also vom Namen besagter Göttin her, aber das nur nebenbei.

  • Wenn wir es ganz genau nehmen wollen, handelt es sich bei den geflügelten Damen um eine Fama und eine Victoria, da Renaissance und Barock - anders als später der Klassizismus - die römische und nicht die griechische Antike rezipierten und daher die lateinischen Götternamen verwendeten.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Was den Genius angeht - so scheint mir - wurde das Gipsmodell probehalber eingesetzt, um die Passgenauigkeit zu testen. Nach selbiger Prüfung wird nun nachgearbeitet und erst das perfekte Gipsmodell in Stein gehauen!? Das Teil ist ja viel heller aus als der Fuß darunter, der bereits aus Sandstein besteht. Also besteht es wohl aus Gips!? Nur ne logische Annahme von mir. Wissen tue ich es nicht.

    Könnte sich wirklich um Gips handeln, wenn man genau hin schaut, sieht man auf dem Bild, dass rechts was abgeplatzt ist. Auch der extreme farbunterschied ist zu erkennen!

  • Könnte sich wirklich um Gips handeln, wenn man genau hin schaut, sieht man auf dem Bild, dass rechts was abgeplatzt ist. Auch der extreme farbunterschied ist zu erkennen!

    Die Figur wurde gestern Abend bereits wieder entfernt.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Florian Pronold (SPD) erklärte als Vorsitzender des Stiftungsrats: „Von dort wird man eine grandiose Aussicht auf den Lustgarten haben."

    Und vom Lustgarten aus wird man ebenso eine "grandiose" Aussicht auf das Dachrestaurant haben.

  • ...als ob der Lustgarten in seiner heutigen Form und mit den Menschenmassen, die sich bei schönem Wetter auf den Grünflächen hinflezen wie im Sommerbad, ein so ermesslich schöner Anblick wäre... :kopfschuetteln:

  • aber für eine noch grandiosere Aussicht braucht man doch nur ein paar Minuten weiter zum Berliner Fernsehturm gehen.

    Ich kann noch die Dachterrasse des Park Inn am Alexanderplatz empfehlen. Deutlich günstiger, man kommt sofort ohne Anstehen hoch und ist an der frischen Luft. Einzig, der Ausblick geht nicht nach Osten und es ist nicht ganz so hoch.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Heute abend um 19:30 Uhr kommt in der rbb-Abendschau ein Beitrag über das Humboldtforum. Ich war bei der Führung anwesend und habe wieder einige Fotos gemacht:

    Zuerst von den Portalen I und II.

    nochmals die Säulenbasen für die Kolossalsäulen:




    Arbeiten an Portal I:






    Arbeiten an der Innenseite von Portal II:



    Die Säulentrommeln etc. für das zweite Säulenpaar stehen schon vor dem Portal:




    Noch nicht verbaute Teile:





  • @Spreetunnel

    Erst mal danke für die tollen Bilder. Konntest du in Erfahrung bringen ob die Durchfahrten jetzt historisch kommen oder nicht und hat man auch was gesagt wann es an den Portalen 4 und 5 und den Innenportalen los geht?

    Ferner natürlich die Frage ob es sonst noch Neuigkeiten gab. Danke und frohe Ostern in die Hauptstadt. :thumbup:

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Innenfronten des Durchgangs erhalten historische Fassaden, Portale IV und V werden begonnen, wenn die schweren Geräte, Kräne etc. abtransportiert sind, wie ich schon oben vermutete.

    Weitere Rekonstruktionen sind bislang nicht geplant. Das Gigantentreppenhaus kann irgendwann rekonstruiert werden, so man will.

    Ab nächster Woche beginnt die Verglasung des Eosanderhofes (oder was von ihm übrig blieb) und ab Juni beginnt der Innenausbau. Dann sollen auch alle Fenster gesetzt sein und die Feuchtigkeit beseitigt sein, denn überall waren noch große Pfützen.

  • Weiter geht es mit dem Schlüterhof:






    Aufmauern des Gewölbes:









    weitere Bilder:




    demnächst dann weiter mit dem Eosanderhof, dem Raum der Gigantentreppe, Aussichten vom Schloss und Details vom Übergang zur Ostfassade.

  • Vielen Dank für den super Überblick über die Baustelle! :)

    Eine Frage habe ich allerdings: Ist diese Unregelmäßigkeit des Gewölbes in Ordnung so? :/ Ich meine, die Ausbuchtung hier ganz links am Holzbogen der sich dann auch auch über die Ziegel darüber auswirkt.

  • Zitat von Treverer

    (...) Ist diese Unregelmäßigkeit des Gewölbes in Ordnung so? Ich meine, die Ausbuchtung hier ganz links am Holzbogen der sich dann auch auch über die Ziegel darüber auswirkt.


    Das wird, von unten, sicher noch verputzt. Dann sieht man solche Unregelmäßigkeiten eh nicht mehr.

  • Da ich nicht vom Fach bin kann ich leider diese Frage nicht beantworten, aber vielleicht jemand anderes aus dem Forum.


    Nun geht es weiter mit der Empfangshalle des Humboldtforum. Die Pfeiler (links), die den gesamten Raum umgeben wurden schon vor geraumer Zeit verblendet und sind mit Folie und Holz geschützt.


    Gesamtblick nach Westen:

    Gerade werden die Gerüste aufgestellt, denn in wenigen Tagen soll die Decke durch das Einsetzen der Glasscheiben geschlossen werden.

    So soll es aussehen, wenn es fertig ist:

    Quelle: Humboldtforum


    Der Bogen vom Portal II, Innenseite:


    Seitenportalbogen:




    Details:


  • Der Raum, der früher die Gigantentreppe beherbergte ist so dimensioniert, dass eine Reko möglich wäre, wenn....

    Zuerst ist jedoch geplant hier die Skulpturen auszustellen, die beim Abriss gerettet wurden. Denn an der Fassade werden sie nicht gebraucht, da werden es alles Kopien sein:


    Weitere Räume und Details:





    Allerlei Montagematerial:



    Fensteransichten von innen:







    Blick durch alle Etagen: