Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • @Ben

    Die Schlossapotheke gehört eben nicht zum barocken Schlossteil von Schlüter, Eosander und Böhme und ist deshalb (noch) nicht für den Wiederaufbau vorgesehen. In einem Architekturwettbewerb könnte von einzelnen Teilnehmern aber auch ein Wiederaufbau oder ein modifizierter Wiederaufbau vorgeschlagen werden. Das Grundstück der Schlossapotheke gehört zum Schloss dazu, daher wird es wahrscheinlich auch wieder bebaut werden.

  • Ja, ein deutscher "Intellektueller" zeichnet sich halt dadurch aus, daß er sich mit Bandwurmsätzen und in unverständlicher Diktion ausdrückt - würde ihn jeder verstehen, würde die Banalität des gesagten erkennbar.

    Besonders lustig immerhin noch der Rechtschreibfehler am Ende seiner Aussage: "100% rekonstruirtes Schloß".

    Hier ist er Mensch, hier darf er es sein... :gg:

  • Aufgrund der Wahl bestimmter Wörter, vermute ich einen, der dort schon öfter gepostet hat. Vielleicht kennt man den sogar... - scheint mir jedenfalls nicht ernst gemeint zu sein.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • BERLINER TAGESSPIEGEL
    „Prunkvoll muss es sein“
    Nicht bloß Fassade: Fachleute diskutieren, wie das rekonstruierte Stadtschloss innen aussehen soll...

    http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/…007/3236430.asp

    >> „Eine Schrumpfform von Schloss gibt es nicht“, fasst es der Architekturkritiker Dankwart Guratzsch zusammen, und der Berliner Stararchitekt Hans Kollhoff fordert „das ganze Schloss, keine Attrappe“, also eine Rekonstruktion auch der bedeutenden Innenräume sowie der monumentalen Treppen und Durchgänge:
    „Das Schloss muss prunkvoll sein“, so seine Devise. <<

    :applaus::applaus::applaus:

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Ja, da kann man zustimmen. Hoffentlich hören es die Richtigen. Allerdings sehe ich vorerst keine Geldquelle für rekonstruierte Innenräume. Vielleicht ließe sich etwas aushandeln, dass der Bund _nach_ Fertigstellung des Schlosses jährlich etwas Geld gibt (z.B. 5-10 Mio.), um sukzessive einige Räume zu rekonstruieren.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Antiquitus"

    Ja, da kann man zustimmen. Hoffentlich hören es die Richtigen. Allerdings sehe ich vorerst keine Geldquelle für rekonstruierte Innenräume. Vielleicht ließe sich etwas aushandeln, dass der Bund _nach_ Fertigstellung des Schlosses jährlich etwas Geld gibt (z.B. 5-10 Mio.), um sukzessive einige Räume zu rekonstruieren.

    Ich finde, daß sollte dann schon das Land finanzieren. Das Land Berlin kann ja 10 Kunsthandwerker einstellen, die die Räume suksessive rekonstruieren. Es muß nicht immer alles sofort fertig werden, mir reichen auch 500 Jahre. :pfeifengelb:

  • Tja, sollen tun sie vielleicht schon, nur wollen tun sie nicht. ;)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Wir können uns ja schon freuen, dass die eine Kuppel kommt, eine 2te ist ja dann wohl nich unwahrscheinlicher...Können die sich nicht um die Ostfassade kümmern, stadt um derartig utopische Ideen?

  • Berliner wollen Schloss-Wiederaufbau

    Sechs von zehn Berlinern - also eine Mehrheit der Hauptstädter - finden es gut, dass in der Stadtmitte ein Neubau mit der historischen Fassade des 1950 gesprengten Berliner Schlosses entstehen soll. Das geht aus dem aktuellen Berlin-Trend von Berliner Morgenpost und der RBB-Abendschau hervor.

    "...
    Interessant ist, dass das Projekt vor allem von den jüngeren Berlinern begrüßt wird. Die Zustimmungsquote fällt in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen mit 63 Prozent am höchsten aus, am geringsten ist sie bei den 35- bis 44-Jährigen sowie über 60-Jährigen mit jeweils 55 Prozent.
    ..."

    http://www.morgenpost.de/desk/852003.html

    :)

    In dubio pro reko

  • Wenn ich die heutige Bilder sehe dann bin ich fest überzeugt das dass ganze Ensemble (komplettes Schloss mit Spreefassade, Apotheke, dazugehörende Brücken und Denkmal UND komplette Dom (mit Taufkapelle mit ursprüngliche Kuppel und alle Laternen) auf einen Tag allen da wieder zu bewundern sein!!!!!

    Das ganze Ensemble ist wirklich einmalig und wunderschön. Besonders die Details und Anbauten machen es wirklich interessant. Nur eine Fassade des Hauptgebäudes errrichten ist eigentlich viel weniger interessant (eine modern Kube mit alten Fassade).
    Eine 2e Kuppel finde ich übertrieben.

    Das bedeutet auch die Rekonstruktion vieler Innenräume des Schlosses. Von das grosse Publikum am stärksten unterstützt!!!!

    Vielleicht hat das wieder Einfluss auf die direkte Umgebung wie die Frauenkirche in Dresden und werden vielleicht noch mehere alten Palais, Wohn- oder Geschäftshäuser einmal wieder rekonstruiert.

    Die Maquette am Hausvogteiplatz zeigt die ungeheuere Schönheit des ehemalige Berlins in voller Farben- und Kompositionspracht.
    Die Innensstadt war damals feinstens Detailliert und die Gebäuden gehören einfach zu einander. Deswegen sollen eigentlich am Friedrichwerdersche Markt von heute ab keine moderne Lösungen sonder wieder die Fassaden der historische Gebäuden errichtet werden. Ich halt es für eine Fehler um an moderne (hybride) Lösungen festzuhalten.

    Eine historische Insel in der Mitte mit Schloss, Dom, Plätze, Strassen und Gassen stellt eine ungeheuere Anziehungskraft dar!!!!
    Dann kommen noch das Museeninsel, die Carrees der Friiedrichstadt, Unter den Linden und vielleicht auf einen Tag auch noch eine wieder rekonstruierte Leipzigerstarsse, Spittelmarkt usw.
    Denke schon an Rekonstruktion von einer der ehemalige wunderschöne Warenhäuser wie Wertheim, Israels oder Hertie (Dönnhofplatz).
    Warum eigentlich nicht??? Die Fassaden sind wirklich zum Bestaunen!!!

    Am Alex kann man dann ruhig weiter "Modernisieren" mit neuen Kratzer.

    Eine Georgenkirche mit hohen Turm oder ein altes Warenhaus am alex werden sehr wahrscheinlich nicht mehr rekonstruiert.

    Rob

  • "Die Zustimmungsquote fällt in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen mit 63 Prozent am höchsten aus, am geringsten ist sie bei den 35- bis 44-Jährigen sowie über 60-Jährigen mit jeweils 55 Prozent. "

    Die Jungen sind für das Schloss, die ganz alten dagegen - beides überrascht nicht. Aber der niedrige Wert bei den 35-44-jährigen überrascht etwas.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    Die Jungen sind für das Schloss, die ganz alten dagegen - beides überrascht nicht. Aber der niedrige Wert bei den 35-44-jährigen überrascht etwas.

    Der Wert bei den 35-44-jährigen überrascht mich - vor allem nach persönlicher Beobachtung - überhaupt nicht. Die sind noch voll durch die ideologische Mühle der Vorwende-Zeit gegangen. Geschichte besteht dort meist nur aus 12 Jahren, hinzu kommen die hedonistischen Ausläufer der 68er-, Punk-, später Kunstschicki-Szene. Das Denken ist meist 1985 stehen geblieben. Waren auch die Leute, die mit dem Mauerfall am wenigsten anfangen konnten. Und die bilden heute nun einmal einen wichtigen Bevölkerungszweig in den Szene-Vierteln Berlins.

    Leute dieser Generation konnten fast nie etwas damit anfangen, wenn ich mit ihnen über Rekonstruktionsvorhaben diskutiert habe. Als ich z.B. von der Altstadtplanung in Frankfurt erzählte, kamen aus dieser Altersgruppe Sprüche wie: "Das wird die Frankfurter Rundschau in der Luft zerreisen" oder "Frankfurt ist häßlich, abgefuckt. So ist es eben, so soll es bleiben".

    Wenn sie es beruflich geschafft haben, wird die Wohnung schick in Stahl und Glas gestylt. Wenn sie gescheitert sind oder sich noch etwas Adoleszenzphase gönnen möchten, stehen sie mit Kippe und Bierflasche auf Künstlerfeten in Abrisshäusern (z.B. dem Palast der Republik) herum.

    Sind natürlich pauschale Klischees, zumindest Überzeichnungen, von mir, und ich kenne auch Gegenbeispiele. Aber die Tendenz in diese Richtung habe ich bei der Altersgruppe (zumindest in meinen Kreisen) immer so erlebt und wahrgenommen.
    (Und da das alles natürlich nicht empirisch gemessen, sondern subjektiv ist, werde ich auch - das sei gleich gesagt - zu diesem Thema hier nicht weiterdiskutieren.)

    Daß die Jungen ganz unbekümmert und offen sind, habe ich auch stets so erlebt. Die haben sich ein dickeres Fell der Ignoranz gegenüber ideologischen Beeinflussungen durch Lehrer u.a. zugelegt. Womöglich auch ideologisches Desinteresse. Und sie kennen den BRD-Mief der Vorwendezeit nicht mehr so authentisch.

    Mich überraschen mehr die über 60-Jährigen. Auch wenn sich darunter nun schon Alt-68er mischen, sind es doch oft die Alten, die in anderen Städten Rekonstruktionsvorhaben vorantreiben (siehe Altstadtfreunde Nürnberg oder Freunde Frankfurts). Hier scheint in Berlin ein Spezifikum vorzuliegen. Zum einen wohl viele alte SED-Freunde, die noch in im Ostteil der Stadt leben, zum anderen wohl eine Entfremdung vom Stadtschloß im lange Zeit von dem Areal abgeriegelten Westen der Stadt.

  • Grünes Licht für eine Kunsthalle auf Zeit

    Der Zankapfel ist vom Tisch. Die temporäre Ausstellungshalle auf dem Schlossplatz in MItte kommt. Berlins Regierender Bürgermeister und Kultur-Matador Klaus Wowereit gab jetzt seine Zustimmung für die umstrittene Zwischennutzung. Im Herbst fällt die Entscheidung über zwei höchst unterschiedliche Entwürfe.
    :daumenunten:

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Schön, dass die nicht wissen, was sie mit dem vielen, vielen, Vielen Geld, dass Berlin im Safe hat machen sollen...Naja, aber ich bin (ausnahmsweise) mal optimistisch und gehe davon aus, dass das nach der ganzen pos. Presse, die das Schloss in den letzten Wochen bekommen hat, keine Gefahr darstellt.

  • Zitat

    Die „Stiftung Zukunft Berlin“, in der unter anderen Christina Rau und Klaus Töpfer sitzen, will dafür 850.000 Euro spendieren.

    Für „ein Jahr plus“ (Wowereit) geben die fast 1 Million € ?!? :schreckgrau:
    Manche Menschen besitzen wirklich zuviel Geld... :gehtsnoch:

  • Zitat von "Oliver"

    Manche Menschen besitzen wirklich zuviel Geld... :gehtsnoch:


    Was ist der Unterschied zwischen guten Menschen und Gutmenschen?
    Die guten Menschen verschenken eigenes Geld an Bedürftige und für gute Maßnahmen.
    Die Gutmenschen verschenken das Geld anderer... :?

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!