Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • In dem Artikel der Berliner Zeitung ist übrigens auch eine Meinungsumfrage, ob man das Schloss für gelungen hält. Ich habe natürlich gerade für "gelungen" gestimmt ...

  • Wieder mal Panikmache der Hauptstadt-Postille für nichts. Wenigstens wird aus dem Bericht deutlich dass das die Spenden nach wie vor zufriedenstellend fließen, 92 Millionen sind eingenommen, 13 fehlen noch. Es läuft doch!

  • @Mantikor

    Die komplette Inschrift über Portal III lautet

    Haec sunt Friderici medio Molimina bello,
    Condidit is tantam belligerando doumum.
    Victori respondet opus. Debebat in urbe
    Non aliter Prussus Mars habitare sua.

    Das Debebat bezieht sich auf den letzten Satz: Anders durfte der Preußische Mars in seiner Stadt nicht wohnen.

    Der Text enthält eine Anspielung auf Ovids Fasten, wo es über den Marstempel auf dem Augustusforum heißt:

    Et deus est ingens et opus. Debebat in urbe
    Non aliter nati Mars habitare sui.
    (Ungeheuerlich ist sowohl der Gott wie auch das (Bau-)Werk (= der Tempel). Anders durfte Mars in der Stadt seines Sohnes nicht wohnen (im Sinne von: anders hätte er auch nicht wohnen dürfen).
    Ovid, fasti 5, 555ff

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

    Einmal editiert, zuletzt von Seinsheim (11. Januar 2019 um 00:04)

  • Zitat von Humboldtforum

    ENDSPURT AUF DER BAUSTELLE
    VON BERNHARD WOLTER


    In diesem Jahr wollen wir die Baumaßnahme fertigstellen. Das ist sicher „sportlich“, wenn man sich gegenwärtig im Erdgeschoss der Treppenhalle umschaut, aber insgesamt machbar, wie ein Blick in die Obergeschosse zeigt, wo wir schon dabei sind, die Vitrinen für die Ausstellungen aufzubauen. Zum Schluss wird es bei großen Bauvorhaben immer hektisch.
    Zusammen mit den erfahrenen Kolleginnen und Kollegen im Team von Architekt Franco Stella, beim Büro HSA Hillmer Sattler Albrecht, aber vor allem bei der bmp Baumanagement Berlin GmbH für die Bauleitung werden wir es schaffen, das Humboldt Forum im Berliner Schloss der staunenden Öffentlichkeit mit einem ersten repräsentativen Teil zum Jahresende zu öffnen.
    ...

    Weiterlesen ...
    Mit aktuellen Baustellenfotos, heißt es ... !

  • @tachMarkus, Lustig, habe ich auch als solche identifiziert, ... da grinst der :koenig:

    ... und irgendwer hatte hier mal gesagt die Nebelkrähen würden nicht überall hinkacken. Na dann!
    Aber weißt, das Kupferblech ist pflegeleichter, als die jetzige raue Bitumenbahn. Ein kräftiger Gewitterguß und alles ist wieder kupferbunt: :D
    Und die derzeitige Teerpappeeindeckung kommt eh weg und eine andere neue drunter mit anderer Befestigungstechnik, will ich doch schwer hoffen!

  • In Moskau sollen sich die Tierchen ja nen Spaß daraus machen, die vergoldeten Kirchenkuppeln runterzurutschen und sie mit der Zeit zu ruinieren. Aber die so freigelegten Kupferplatten halten das natürlich aus, kein Problem also für die unvergoldete Schloßkuppel...

  • Und bei der Kuppel sieht es aus, als ob der untere Kupferwulst/-gesims bereits fertig ist, oder!? Vielleicht wird dann also doch nicht die provisorische Eindeckung vorher erneuert,bevor die Kupfereindeckung beginnt. Dabei sind doch die Holzleisten, die die Bitumenbahn zusätzlich festhalten schon angewittert, hm ???

  • Bisher ist wohl der unterste Teil des Kuppelsimses fertig. Der liegt aber im Bereich unterhalb der Bitumenbahndeckung, noch am Tambour. Darüber kommt noch die Kastenrinne und dann die Anschlussprofile zur eigentlichen Kuppeldeckung. Eigentlich reicht die Kupferdeckung selbst zur Abdichtung der Kuppelschalung aus, die Bitumenbahnen werden dann nicht mehr gebraucht. Die vorhandenen Bitumenbahnen und die Holzleisten sind Provisorien und werden mit Sicherheit vor der Eindeckung mit Kupferblech entfernt. Außerdem muss ja die Holzschalung zur Profilbildung noch teilwwise aufgedoppelt werden (die Kuppel war und wird ja nicht glatt eingedeckt, sondern erhält ja noch Rahmungen an den "Rippen" sowie um die Fenster herum...).

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Danke für die Erklärungen, Hannoveraner. Vielleicht kommt mindestens noch eine Unterspannbahn auf die Holzverschalung, wäre doch notwendig, falls die Kupfernähte mal undicht werden sollten, daß dann die Brühe nicht gleich in die Holzverschalung sickert. Wird jedenfalls spannend, wenn es dann mal endlich losgeht!
    Das Beste wäre doch die Kuppel würde nun eingerüstet werden und bekäme eine wetterfeste Planenumhüllung. Aber dann sähen wir nix mehr vom Baufortgang, hm ... :(:wie:

  • Danke für die Fotos, @Mantikor. Jetzt bleibt zu hoffen, dass die Gerüste und Box möglichst bald verschwinden. Das Gitter an Portal V wird ja dann vermutlich mit einem Hubkran angebracht werden.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • 18. Januar 2019

    "Welch entsetzlicher Anblick!" wird sich der Bezirksbürgermeister von Mitte angeekelt äußern. Aber für Leute wie ihn wurde ja eigens die Mussolini-Fassade am Spreeufer geschaffen, so what..?

    Danke jedenfalls für die Bilder, da brauche ich mich morgen bei der Kälte nicht aufs Rad zu schwingen. :)

  • Ich will mal ehrlich sein. Das erste Bild von Mantikor tut jedem der ein besonders Auge für Proportionen hat schon extrem weh. Der Bau wirkt an der Ostseite wie abgeschnitten. Er ist so westlastig, dass man fast befürchten muss, er kippt in die Spree.
    Bei allem was Stella gut gemacht hat, die Ostfassade und besonders der Übergang zu dieser ist das große Manko. Ich finde es um ehrlich zu sein ziemlich gruselig.
    Helfen können da nur Bäume oder irgendwann der Apothekerflügel. So kann es jedenfalls dauerhaft nicht bleiben!

    APH - am Puls der Zeit

  • Meine große Hoffnung besteht darin, dass man aus dem Fehler, dem schmucken Schloss diese Fassade angetan zu haben, für immer bereuen und für neue Bauten (im allgemeinen Stadtbild) lernen wird, wenngleich ein Großteil wie z.B. der Alexanderplatz verloren scheinen.

    Vielleicht sollte man sich darum bemühen, nach Fertigstellung des Schlosses genau dieses Thema der Rasterfassaden aufzugreifen, sozusagen als Sargnagel. Touristen interviewen was sie von dem Neubau halten — der alten und der neuen Fassade. Umfragen starten usw. Wenn man diese Informationen fördert, aufbereitet und verbreitet, kann das zukünftig zu unserem Wohle beitragen.

    Ich wäre bereit mich dahingehend mit Ideen zu engagieren. Wer interessiert ist, kann sich gern melden. (Am Rande: Ich hatte heute einen monatlichen Stammtisch im Raum bei der Zentrale erfragt. Möglicherweise kann mir hier schon jemand eine Antwort geben oder sein Interesse äußern?!)