Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Die Bilder sind echt Klasse - wenn's doch nur endlich so weit wäre, wenn wenigstens mit dem Bau begonnen wird, dann kann es von mir aus auch lange dauern.
    Im STERN war auch eines der Bilder abgedruckt, allerdings mit einem ziemlich pessimistischen Text dazu.

    Wieso hackt Ihr alle auf dem armen Staatsrat herum? Das Gebäude steht doch dem Schloß nicht im Weg und sieht für DDr-Verhältnisse noch nicht mal so schlecht aus. Ich würde nur gerne das Portal IV ausgebaut und in das neue Schloß eingebaut sehen, aber - das hatten wir ja schon mal - da bin ich wohl der einzige...

  • Warum das Portal ausbauen? Es ist keine Originalsubstanz!
    Bis auf die Figuren und die werden ausgebaut!


    Kansst du den Stern-Text trotzdem mal hierhin schreiben, ist doch immer wieder lustig zu lesen, was sich die Schlossgegner ausdenken.

  • Heute Morgen wieder etwas interessantes in der Berliner Morgenpost:""
    Das Schloß steht wieder - in der Computersimulation""habt Ihr das Artikel schon gelesen: der Kampfgeist von Wilherlm von Boddien ist unzerbrechlich. !!!! Es laesst sich von den Berliner ( Senats) Behoerden nicht klein kriegen!!!Die versuchen jetzt natuerlich alles damit man den Info Box verhindern kann. Wieso eigentlich??? Aber VonBoddien laesst sich nicht stoppen: also Herr von Boddien bitte weiter so!!! :!:

  • saeuerlaender

    wir lassen uns von dem Berliner Senat nicht ( verzeihung bitte):verarschen!!! und Wilhelm von B. auch nicht, davon bin ich ueberzeugt!!
    Wir sollen jetzt den selben ""kampfgeist"" wie den Palastfreunde(???) zeigen :zwinkern: natuerlich werden die palastfreunde und der senat alles versuchen um uns, freunde des schlosses und des traditionellen baues, quer zu legen aber wir uns werden dagegen (figurlich) wehren!!! :gg:

  • Zitat von "der_Sauerländer"

    Warum das Portal ausbauen? Es ist keine Originalsubstanz!
    Bis auf die Figuren und die werden ausgebaut!


    Kansst du den Stern-Text trotzdem mal hierhin schreiben, ist doch immer wieder lustig zu lesen, was sich die Schlossgegner ausdenken.

    Ich bin nicht sicher, ob vielleicht noch mehr davon original ist, wie gesagt, an vielen Stellen habe ich schon gelesen, daß das vor der Spregung ausgebaute Portal ins Staatsratsgebäude eingefügt wurde. Und selbst wenn die meisten Teile Kopien sind, da sind sie doch immerhin Kopien, die nicht mit Fotos, sondern anhand der (beschädigten Originalteile) gefertigt wurden, also vermutlich besonders originalgetreu sind. Und außerdem weiß ich nicht, warum man extra ein ganzes Portal mühsam und teuer rekonstruieren soll, wenn eine perfekte Rekonstruktion schon da ist! Wenn das Schloß wieder steht, was soll dann dieses Portal "IV a" am Staatsratsgebäude noch? Ein doppeltes Lottchen, das Besucher verwirrt. Da könnte man doch stattdessen lieber ein billiges neutrales glattes Sandsteinportal in den Staatsrat einfügen und fertig.

    Ich hab den STERN übrigens nicht, ich hatte ihn nur durchgeblättert. Aber das war auch kein Text von einem Schloßgegner, sondern es hieß, der Bundestag hat den Wiederaufbau beschlossen, dann aber wegen Geldmangels auf Eis gelegt, daher: Aus der Traum vom Schloß? So ähnlich, pessimistisch, aber nicht Anti-Schloß...

  • @ Schlossgespenst: Ich glaube, das Thema hatten wir schon nen paar Mal, aber egal...

    Hier die Infos des Fördervereins zum Portal:

    Zitat

    Was passiert mit dem im Staatsratsgebäude eingebauten Portal IV (DDR-Bezeichnung: "Liebknecht-Portal")?

    Das Portal im Staatsratsgebäude ist eine weitgehende Kopie des Originals, wie man an den unversehrten Sandsteinmauern erkennt. Das alte Portal war durch die Kampfhandlungen bei der Eroberung Berlins am 29. April 1945 von MG-Garben und Gewehrfeuer schwer beschädigt worden. Es hatte viele Einschusslöcher, die man im Staatsratsgebäude als Flicken hätte sehen müssen. Aber die skulpturalen Teile des Portals sind dem Original entnommen worden, sie zeigen viele Reparaturstellen.

    Wir denken, dass wir für das Schloss eine weitere Kopie anfertigen sollten, da die Entnahme des Portals aus dem Staatsratsgebäude dieses völlig entstellen und seiner Originalität berauben würde. Lediglich die Skulpturen sollte man entnehmen und durch schlichte Steine ersetzen, damit die alte Originalsubstanz wieder an den alten Ort zurückkehren kann.

    Quelle: http://www.berliner-schloss.de/start.php?navID=135


    Wie man sieht ist das Portal eine weitreichende Kopie und ich denke, dass die Qualität einer neuen Reko des Portals ansteigt.

    Zum doppelten Portal: Das finde ich nicht schlimm. Touris, denen das wirklich auffällt werden, sich doch dann für die Baugeschichte interessieren (und sich über die abreisswütige DDR aufregen).

  • Na, von mir aus. Jeder hat seine Meinung....

    Ich weiß, wir hatten das schon mal. Ich kam nur darauf, weil hier über das Staatsratsgebäude geschimpft wurde, das meines Erachtens das kleinste Problem beim Schloßprojekt ist - eigentlich sogar gar keins.

  • Raus damit.. das Staatsratgebäude ist zwar nicht sooo schlimm aber je älter es wird desto schwerer wird ein Abriß möglich. Daher raus mit dem Portal und nach und nach fällt auch der Rest und macht Platz für Patschke!

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • nun ja, das staatsratgebäude ist unter den ganzen ddr-bauten, die die historische mitte verpesten, sicher noch eines der erträglichsten. es gibt jedenfalls wichtigere aufgaben, als das staatsratgebäude abzureißen - zumal es ohnhinim moment erstmal für viele millionen saniert wird.
    nicht ohne historische ironie ist, dass dort bald eine internationale schule für management einzieht - der kapitalismus in reinform im herzen der kommis... :aetschgruen:

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • In Berlin gibts vom Palast der Republik eine kleine Neuigkeit. Die Freunde des "Volkspalast" haben nun ihrerseits gehandelt und oben auf dem Dach des Hauses ganz groß die Buchstaben von "ZWEIFEL" angebracht - eine wirkungsmächtige und stark ins Auge fallende Botschaft. Warum kann man nicht Teile des ehemaligen Palastes in ein neues Schloßgebäude integrieren und so preußische Vergangenheit (die die deutsche Einheit erst zustande gebracht hat), jüngste DDR-Geschichte und bundesrepublikanische-europäische Zukunft in einem neuen Gebäudekomplex miteinander verschmelzen? Gerade die Rekonstruktion der nördlichen Front des mittelalterlichen Apothekerflügels finde ich schon etwas fragwürdig. Nicht nur die größtenteils modernen Innenräume sollten von unserem Standpunkt eines fest in der europäischen Kultur verankerten und verantwortungsvollen Deutschlands künden. Gerade mit der Nordseite zum Alexanderplatz hin könnte man eine zeitgenössische Bundesrepublik präsentieren, die auch mit ihrer neuen Architektur eine gewisse Entspanntheit an den Tag legt. Eine neue Brücke in der Mittelachse könnte mit der anderen Spreeseite verbinden.



  • ZWEIFEL habe ich auch: naemlich ob man diese sch.... gebaeude besser nicht heute als morgen sprengen kann!!!! :gg: bitte keine integration von diesem gebaeude im zukuenftigen schloss.

  • @ Thomas:
    Ich hätte ja auch nichts gegen die Einbeziehung von Teilen des Palastes. Ganz im Gegenteil!

    Aber was an einer Rekonstruktion des mittelalterlich-frühneuzeitlichen Apothekerflügels "fragwürdig" sein soll ist mir ehrlich gesagt ein komplettes Rätsel - in welcher Hinsicht denn fragwürdig?: politisch, ästhetisch, denkmalschützerisch?! Und warum?

    Und weshalb man moderne Innenräume und einen Verzicht auf die Rekonstruktion des Apothekerflügels brauchen soll, um "von unserem Standpunkt eines fest in der europäischen Kultur verankerten und verantwortungsvollen Deutschlands zu künden" ist mir ehrlich gesagt noch viel schleierhafter.
    Geht es da ideologische Vorbehalte gegen Mittelalter und Renaissance? Das wäre doch ausgesprochen merkwürdig, denn wenn irgendwas von der Verankerung Deutschlands in der europäischen Kultur kündet, dann doch gerade ein solches Ensemble aus Mittelalter, Renaissance und Barock wie es das Schloß mit dem Apothekerflügel darstellte.

    Und irgendwelche antipreußischen "geschichtspolitischen" Vorbehalte, wenn man sie denn hätte, müssten sich ja eigentlich sogar eher auf die drei Barockflügel richten, deren Entstehungszeit in die Zeit des beginnenden Aufstiegs Preußens zur europäischen Großmacht fällt als gegen den Mittelalter/Renaissance-Flügel, der aus einer Zeit stammt, als es noch gar kein Preußen gab, sondern nur eine unbedeutende Markgrafschaft Brandenburg am Rande des Heiligen Römischen Reiches.

  • So sehe ich das auch.
    Außerdem, was willst Du denn vom Palast erhalten, Thomas? Die Spreefassade doch wohl kaum. Wenn Du in Richtung Alex die "zeitgenössische Bunderepublik" zeigen willst, dann bestimmt nicht mit 30 Jahre alter DDR-Repräsentationsarchitektur, dann müßte da was modernes hin. Aber wieso? Die zeitgenössische Moderne steht doch in Berlin an allen Ecken und Enden, man muß sie doch nicht gerade am Schloßplatz zeigen. Hier hat eben über 500 Jahre das Schloß (bzw. Teile davon) gestanden, also ist es doch legitim, es im Zustand vor der Sprengung auch hier wieder hinzubauen. Dafür ist beispielsweise der Potsdamer Platz komplett im Stil der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts bebaut worden...

  • van Dyk

    Laß uns die ZWEIFEL beerdigen. Ich hol` schon mal die Zündschnur. Wenn dann alles dem Erdboden gleich gemacht ist, haust Du mit dem Spaten den Zweifeln noch einmal eins kräftig oben drauf.

    :aufdenkopf:

  • Zitat

    Stadtschloß: Jeder zweite Berliner für Wiederaufbau
    Mehrheit will Palast bis zum Neubau behalten - Koalition hält an Abriß Ende des Jahres fest
    Von Stefan Schulz
    Berlin - Fast jeder zweite Berliner ist für den Wiederaufbau des Stadtschlosses. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid im Auftrag der Berliner Morgenpost signalisierten 47 Prozent der Berlinerinnen und Berliner ihre Zustimmung zu einem Neubau. Während eine Mehrheit der West-Berliner (55 Prozent) klar dafür ist, befürwortet nur ein Drittel (34 Prozent) der Ost-Berliner den Wiederaufbau des Schlosses.

    http://morgenpost.berlin1.de/content/2005/0…tel/732042.html

  • Zitat von "Philon"

    Na ja, ist doch eigentlich ganz in Ordnung: Am Palast der Republik sind große Zweifel angebracht...das hab' ich eigentlich immer schon gewußt :totlachen:

    also ich glaube die Genossen und Genossinnen ZWEIFELN daran ob man noch laenger an eine Zwische Nutzung des Palastes festhalten muss: man zweifelt an sichselbst :gg: