Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Wie furchtbar diese Betonmauer.
    Für mich nur akzeptabel, wäre sie für die Mehrheit eine erkennbare / begreifbare Metapher. Oder eine nicht vermeidbare Hochwasserschutzanlage.
    Ist sie eine Metapher, dann ist sie für mich nicht erkennbar und damit auch nicht begreifbar.
    Bin ich nun dumm oder ein Banause ?

  • Vielen Dank lieber Senat.

    Apropos - kürzlich sah ich ein riesiges Transparent am Eingang des Naturkundemuseums.
    Für Investitionen bedankt sich das Museum darauf beim Bund und beim Senat.

    Vergessen haben sie, sich beim Steuerzahler zu bedanken.

  • ^ Ja, sie wird ja zum Glück noch sandsteinverkleidet. Hatte mich neulich auch live bei dem Blick erschrocken, bis mir das wieder einfiel...

    Sehr ulkig diese Perspektive von Mantikor. Da wird mir erstmal wieder richtig bewusst, wie seltsam die karge Spreefassade mit der rekonstruierten Kuppel dahinter wirken wird... :rolleyes:

  • Es ist sicher besser als nichts, dass die Ufermauer noch mit Sandstein verkleidet werden soll. Aber wenn man sich mal klarmacht, dass hier eine über hundert Meter breite kahle Fläche entsteht, bar jedes Gestaltungswillens, kann man sich über die Phantasielosigkeit ihrer Schöpfer nur wundern. Ich hoffe, dass im Laufe der Jahre Pflanzenbewuchs diese Ödnis etwas auflockern wird. Wie ansprechend das aussehen könnte, kann man sich vergegenwärtigen, wenn man etwa folgende historische Ansicht betrachtet, die der 1913 von Franz Goerke herausgegebenen Sammlung "Die Mark Brandenburg in Farbenphotographien" entstammt:

  • Wenn, dann gab/gibt es drei Fotos, die mit den jeweiligen Farbfiltern aufgenommen wurden. Das Farbfoto ergab sich erst durch das Übereinanderdrucken der drei Farbauszugs-Fotos.
    Wenn ich mich richtig erinnere (Ich habe einige Bildbände mit historischen Farbaufnahmen und eine CD-Rom mit mehr als 1.000 Aufnahmen, die aus Bildbänden stammen, die zwischen 1910 und 1930 publizert wurden), ist der Firmenbestand von Adolf Miethe, der diese Farbaufnahmen und -Drucke ursprünglich hergestellt hat, nicht erhalten.
    Das getrennte, gleichzeitige Aufnehmen von drei Farbauszügen war für Publikationen Stand der Technik bis in die 1930er Jahre. Alternativ gab es Autochrome-Diapositivplatten, von denen aber keine Reproduktionen erstellt werden konnten. Ab 1936 gab es den Agfacolor-Diafilm, die aufgenommenen Motive konnten dann wohl auch gut in ein Druckverfahren übernommen werden, jedenfalls sind Farbdrucke in den späten 1930er Jahren gelegentlich anzutreffen (Schöningh-Ansichtskarten, Werbeanzeigen, Werbeprospekte z. B. für Tourismus, Propagandazeitschriften...).
    Einzelne Farbfotoabzüge waren jedoch nur in einem irrsinnig aufwändigen Verfahren und zum Einzelpreis von etwa 1/10 des Monatsgehalts eines Arbeiters erhältlich. Da die technische Weiterentwicklung der Verfahren durch den Krieg stark verzögert wurde, kamen Farbfotoabzüge für den Privatgebrauch im größeren Umfang erst ab den 1960er Jahren auf den Markt.

    Zurück zum Schloss: Da empfehle ich den Bildband von Michael Sobotta "Berlin in frühen Farbfotografien 1936 bis 1943", Sutton Verlag 2015 - natürlich mit einigen Aufnahmen vom Schloss, Nationaldenkmal, Dom, Lustgarten, Gedächtniskirche, aber auch vom Ku'damm und aus anderen Stadtteilen. Das ist übrigens schon die zweite, veränderte Auflage - daran sieht man, dass das Interesse am historischen Stadtbild Berlins doch recht gross zu sein scheint...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Weil die Bilder wohl sehr gefallen haben und ich von einigen Mitgliedern darum gebeten wurde, gibts hier von gestern Abend noch zusätzlich Bilder von der Lustgartenseite

    Und warum bindest Du sie hier nicht ein? Das geht ganz einfach: Du gehst auf Dateianhänge und von dort aus hast Du die Möglichkeit die Bilder hochzuladen. Geht schnell und unkompliziert :smile:

  • Jede Menge kurze Videoschnipsel zur Inaugenscheinnahme des aktuellen Baustands lassen sich hier finden.

    Vorsicht: Durch Aufrufen des Links werden Daten von der betreffenden Seite auf euer Empfangsgerät übertragen (und umgekehrt).

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Bei dem sonnigen Wetter bekommt die Kuppel allmählich Farbe....

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Unterspanbahn, Spanplatte und dann Kupferblech?

    Bis auf den Holzunterbau der Rippen, der tatsächlich auf der Unterspannbahn aufzuliegen scheint ist doch erst die Spanplatte, dann Unterspannbahn und dann Kupferblech, oder seh ich das falsch?

    Berliner Schloss
    (Bild von Spreetunnel)

    Auf den Rippen wird, so denke ich, auch noch Unterspannbahn velegt und dann kommt das Kupfer.

  • Glaube nicht, daß das Spanplatten sind! Das ist die Kuppelverschalung, die schon in 2015/16 verlegt wurde und durch die Bitumenbahn geschützt war. Die Verschalung scheint mir aus biegsamen Brettern, evt. Nut- und Federbretter geringer Breite zu bestehen, mit denen überhaupt erst die Kuppelgeometrie zu formen ist. Wahrscheinlich Kiefer oder auch nur Tanne. Dann kommt, wie schon richtig festgestellt eine Unterspannbahn zur Abdichtung drauf, dann der Holzunterbau der Kuppelrippen. Auch ein Nadelholz. Folgerichtig wäre diese auch noch mit einer Unterspannbahn zu schützen. Aber vielleicht auch nicht. Wichtig ist ja, daß evt,. eindringendes Wasser auf der Unterspannbahn ablaufen und unten aus der Kuppel rauslaufen und nicht reinlaufen kann. Es braucht also ein Art Hinterlüftung, einen Spalt zwischen Verschalung/Unterspannbahn und Rippen/Kupferhaut. Mal ganz genau hinschauen, wie weitergebaut wird und damit die Bitte an unsere fleißigen Berliner Hofberichterstatter mit der Linse den betreffenden Bauabschnitt einzufangen. Danke!

    Edit: Die Kuppelrippen scheinen doch aus Plattenmaterial zu bestehen, irgendeine Schichtplatte, eine Art Sperrholz und darauf Sparren aus Vollholz. Aber die eigentliche Verschalung ließe sich doch mit Platten überhaupt nicht verlegen. Die müssten ja extrem dünn sein, um die Biegung überhaupt mitzumachen. Obschon es doch irgendwie nach Platte aussieht, hm?
    Ein_Hannoveraner: was meinst Du dazu?