Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Ein schöner Entwurf. Aber dann entstünde eine Fläche, größer als der Lustgarten. Die müsste wirklich sehr gut strukturiert sein, damit sie nicht zur Liegewiese verkommt. Vor allem aber wäre die Erinnerung, dass es sich hier um die eigentliche Altstadt bzw. den eigentlich Stadtkern handelt, nicht mehr gegeben. Der Stadtraum ist trotz Umbauung bereits aufgelöst. Beim Lustgarten ist das etwas anderes, denn der war nie Stadtraum.

    Deshalb habe ich die engere Bebauung vorgezogen, im Unterschied zum Planwerk aber die Achse zwischen Schloss und Fernsehturm eingefügt, um Brunnen und Wasserspiele zu erhalten.
    Ich finde, wir dürfen keine Angst vor urbaner Dichte haben - die ist es doch, die wir andernorts überall suchen.

    Unten das andere Extrem: der Planwerk-Entwurf von Bernd Albers, der den Fernsehturm völlig isoliert gar keine städtebauliche Raumdramaturgie aufweist.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Ich war gestern auch am Schloss und das östliche Ende der Lustgartenseite ist wirklich schlimm - es hat keinen Abschluss und läuft ins Leere - ein Armutszeugnis moderner Architektur. Sie können es einfach nicht mehr. Auch der Blick von den Linden aus ist traurig - der Apothekenflügel fehlt, der Blick verliert sich - na und über das Dachlokal - kein Kommentar.

  • So ägerlich die Ostfront auch ist....wir sollten dankbar sein daß wenigstens ein Teil des Stadtschlosses wieder steht....Über Schloßapotheke usw. ist ja noch nicht das lezte Wort so wirklich gesprochen - laßt es erst einmal stehen, das Schloß....und dann sehen wir in die Zukunft und weiter :cool:

  • Weiss jemand hier im Forum, warum am Portal V 2. Stock immer noch die Sandsteinverkleidung am Balkon fehlt?

    Abgesehen davon kann ich das ständige Gejammer und Genörgel über angeblich fehlende Teile des neuen Stadtschlosses
    nicht mehr hören / lesen.
    Es ist wohl eine Eigenschaft der Deutschen immer umzufrieden zu sein, statt sich über das Erreichte zu freuen!

    Vllt. sollte man es wirklich als "Neues Stadtschloss" bezeichnen damit viele hier begreifen,
    dass es nicht das alte Schloss ist!

    Auckland bei Nacht

  • Weiss jemand hier im Forum, warum am Portal V 2. Stock immer noch die Sandsteinverkleidung am Balkon fehlt?

    Weil das Balkongeländer noch fehlt. Das fehlt, weil es noch nicht montiert wurde. Und warum es noch nicht montiert wurde, weiß ich nicht, ist aber auch egal. Es wird sich schließlich innerhalb der nächsten Monate dort einfinden.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Weil das Balkongeländer noch fehlt. Das fehlt, weil es noch nicht montiert wurde. Und warum es noch nicht montiert wurde, weiß ich nicht, ist aber auch egal. Es wird sich schließlich innerhalb der nächsten Monate dort einfinden.

    Ich frage deshalb, weil am Portal IV vor der Montage der Geländer alle Fassadenteile montiert waren!
    Nur am Balkon Portal V 2. OG fehlen Steine.
    Insofern war die Antwort unschlüssig.

    Auckland bei Nacht

  • Keine Ahnung was da noch für Fassadenteile kommen sollen. Das einzige was aus Sandstein an Portal V fehlt, ist die Verblendung der Befestigungsanker des Balkongeländers.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Das hat damit zu tun, dass hier, hinter den Mauern kleine Stuben für das Dienstpersonal waren, die durch diese Schlitze belichtet wurden, das meintest Du doch? Oder?

    Diese Schlitze sind zwar nicht mehr vorhanden, aber die Erinnerung daran lebt in den kleinen vertieften Feldern weiter.


    Konnte leider keine Fotos MEHR MIT UPLOAD EINSETZEN!!!

    Habe sie in der Galerie hochgeladen,weiß aber nicht wohin damit!

    2 Mal editiert, zuletzt von Spreetunnel (25. April 2019 um 18:56)

  • Was waren denn das für Kämmerlein mit den kleinen Luken? Wohnräume für Bedienstete? Deren Schlafzimmer? Oder nur Abstellkammern? Und wie hoch war denn da die Decke; musste man hineinkriechen?

  • Was waren denn das für Kämmerlein mit den kleinen Luken? Wohnräume für Bedienstete? Deren Schlafzimmer? Oder nur Abstellkammern? Und wie hoch war denn da die Decke; musste man hineinkriechen?

    Ich mutmaße eher etwas anderes - in den alten Häusern gab es unter den Küchenfenstern so kleine Luken - zur Vorratsspeicherung. Vielleicht gab es das in dem Schloß auch, nur über den Fenstern?

    LG
    Henry

  • Die kleinen Luken sind übrigens auch vom Eosanderhof aus zu sehen. Es sollen kleine Schlafkammern für die Dienstboten gewesen sein habe ich mal in einem früheren Beitrag gelesen. Vielleicht wenn sie mal kurzzeitig 'Nachtwache' hatten. So ähnlich wie die Mädchenkammern in den Mietshäusern wohlhabender Berliner (und natürlich auch -Innen).

    Gibt es da keine Grundrisse? @Pagenthorn

  • Portale IV und V werden von unterschiedlichen Firmen gebaut, daher haben diese wohl auch unterschiedliche Verfahren entwickelt, die Balkone zu montieren.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • In Goerd Peschken, Das königliche Schloss zu Berlin, Erster Band, München 1992, S. 209, ist ein Schnitt durch den Lustgartenflügel abgebildet, und zwar zwischen P IV und V. Auch dort gab es derartige Dienerkammern (auch von außen erkennbar), die eine Deckenhöhe von etwas über 2,10m besaßen, vielleicht 2,15m; durchaus ausreichend, um sich dort während der Dienstzeit aufzuhalten.