@ Seinsheim, ja das ist mir bekannt, danke, daß Du nochmals darauf hinweisen tust!
Dennoch ist dann die Umplanung leider nicht vollständig durchgearbeitet worden, wenn man das weiß. Aus dem offenen Belvedere-Treppenhaus, wonach Stella ja die Idee der Theaterarchitektur und der Verschränkung von innen mit außen, die ja Schlüter so kongenial am Großen Risaliten verwirklicht hatte, zitierte, hätte er doch einen vollgültigen Gebäudeflügel entwerfen können, mit mehr Bauvolumen und Gliederung. Dieser Mehraufwand, war wohl im Budget nicht drin.
Das Belverdere wäre freilich eine luftigere Variante gewesen, zum Flanieren, Schauen, sich treffen, aber Ausstellungsfläche wäre verloren gegangen und das wollten die Auftraggeber halt nicht. So ist es ein Zwitter geworden, weder das eine , noch das andere so recht ... !?
Aus dem von Seinsheim verlinkten Artikel:
Im neuen Schloss-Entwurf jedenfalls zeigt sich eine geradezu lähmende Reihung und Wiederholung. Zwar war bereits das barocke Urbild des Schlosses von solcher Ästhetik geprägt; schon die Fassaden des Schlüterschen Ursprungsbaus wurden gen Westen verlängert, um das Bauvolumen zu verdoppeln. Aber Stella hat das poetische Moment, das seinen Siegerentwurf auszeichnete, zugunsten der Nutzungsanforderungen verloren. Der Gegensatz zwischen der barocken Inszenierung insbesondere des Schlüterhofes und der rationalistischnüchternen Modernität der Rasterstrukturen, den der Erstentwurf noch in der Balance hielt, erhält jetzt eine durch nichts gemilderte Schärfe.
Ein durchaus wohlwollender, versöhnlicher für einen gelungenen Entwurf werbender Artikel, damals vor 10 Jahren. Ein bissel hat es ja genutzt ...
Zitat von tagesspiegelMehr Schlüter, weniger razionalismo: Das wäre die Formel fürs Gelingen. Es muss ja nicht ein halbes Jahrhundert gestritten werden wie damals in Vicenza.