Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • "Lediglich 158 Architekturbüros haben beim internationalen Wettbewerb zum Bau des Berliner Stadtschlosses ihre Unterlagen eingereicht.
    Mit einer so geringen Beteiligung hat wohl niemand gerechnet."

    schreibt die BERLINER MORGENPOST.

    http://www.morgenpost.de/desk/1591176.html

    Ich finde das überhaupt nicht überraschend.
    Eine Reko mit Esprit kann eben nicht jeder... :lachen:

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Ich hoffe, dass viele der modernistischen Vertreter dem Aufruf gefolgt sind und das Projekt boykottieren. Das ist der beste Dienst, den sie überhaupt erbringen konnten.

    APH - am Puls der Zeit

  • Tobias Nöfer hat sich auch an dem Wettbewerb beteiligt.
    Auf den Entwurf bin ich gespannt! :)

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Hat jemand evt. Bilder von alternativen Entwürfen für einen Bau am Schloßplatz? Mit einer eins zu eins Rekonstruktion tue ich mich etwas schwer, da ich der Meinung bin dass eine Epoche nicht versuchen sollte eine andere zu imitieren, sondern das alte bewahren sollte und die eigenen Reize zeigen sollte, um der Nachwelt etwas zu hinterlassen. Eine Verbindung aus alt und neu fände ich am schönsten.

    "Schlage die Trommel und fürchte dich nicht"

    *gelesen bei Maria Gräfin von Maltzan, geschrieben von Heinrich Heine

  • Zitat von "Monbijou"

    Eine Verbindung aus alt und neu fände ich am schönsten.


    Bestimmt nicht am Schloß, wohl aber an der neuen BND-Zentrale an der Chausseestraße.
    Die Straßenfront im Jugendstil, der Rest kann dann modernistisch-glatt bleiben.
    DAS wäre schön, gelle? 8):lachen:

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • 50% Schloss, 50% PdR.. Wie sieht denn das aus? Disneyland.. Bei dem was wir im Krieg und durch die Nachkriegszeit an Kultur verloren haben, ist es nur berechtigt, so viel wie möglich wiederherzustellen.. Gerade jetzt, wo der Schlossplatz wieder frei ist, darf man sich diese Chance nicht entgehen lassen!

  • Hat nicht direkt damit was mit dem Schloss zu tun, aber erschreckend:

    Aussage des Architekten: "ICH LIEBE BETON"!

    http://www.vanityfair.de/articles/kultur/stephan-braunfels/2008/01/28/06551/\r
    http://www.vanityfair.de/articles/kultu ... /28/06551/

    Solche Leute müssten doch weggesperrt werden...

    :augenrollen::augenrollen::augenrollen::augenrollen::schockiert:

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Zitat


    S.B.
    Ich liebe Beton! Sichtbeton ist das edelste Baumaterial, allerdings auch das am schwierigsten zu verarbeitende und das teuerste. Sie könnten das Gebäude für das gleiche Geld auch vergolden lassen.

    VF
    Warum machen Sie das nicht?

    S.B.
    Weil nichts über wunderbaren Beton geht. Ich bin doch kein Zuckerbäcker! Ich mache keine Goldrähmchen.

    So eine Schwallbacke. Und wie er über Norman Foster herzieht... einfach widerlich!

  • Zitat

    Letztlich stellt sich doch die Frage, ob Sie lieber eine Mozart-Sinfonie hören wollen oder eine Bruckner-Sinfonie. Das hier ist eine Bruckner-Sinfonie.


    Pa!
    So ein Egomane. Wenn man Bruckner und Architektur schon in Verbindung bringen will, dann fällt mir dazu der Reichstag vor seiner Zerstörung ein. Das ist wahrlich eine große Brucknersinfonie!
    Die Bauten Braunfels`passen allenfalls zu Kalle Stockhausen, Gott hab ihn selig.
    Wer´s mag...

  • Ja, ziemlich arroganter und unsympathischer Sack. Da spricht wohl der Neid. Dabei sind seine Werke nun auch nicht grad außergewöhnlich. Liebeskind und Gehry sind da interessanter.

  • Zitat

    Ich finde die Kuppel zu klein. Foster hat kein Proportionsgefühl.

    Nun ja. Das stimmt ja vielleicht sogar. Ich habe da eben diesen interessanten Entwurf der Reichstagskuppel gefunden. Der hat den 2. Platz gemacht.

    http://www.ruhl-albert.de/ueber%20uns/Reichstag.jpg\r
    http://www.ruhl-albert.de/ueber%20uns/Reichstag.jpg

    Gefällt mir persönlich wirklich besser als die umgesetzte Version. Die Spirale hätte man da auch unterbringen können.
    Aber nun wieder zurück zum Schloss. :pfeil: ...Schloss

  • Ja, das sieht auch gut aus, bis auf diese Teile auf dem Dach. Hat Foster den Auftrag nur wegen dem, was drinnen ist, bekommen? Das jetzige hat ja schließlich gar nichts mehr mit seinem Entwurf gemeinsam.

  • Wieder mal ein "netter" Beitrag für alle, die sich gerne aufregen ;)

    Franziska Eichstädt-Bohlig, die Fraktionsvorsitzende Bündnis 90/Die Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, fordert in folgendem Artikel u.a.:

    http://www.tagesspiegel.de/kultur/Stadtschloss-Humboldt-Forum;art772,2472403\r
    http://www.tagesspiegel.de/kultur/Stadt ... 72,2472403

    Zitat

    ...Das Humboldt-Forum verlangt eine moderne, zeitgenössische Architektursprache. Es braucht Räume, deren Größe, Höhe und Belichtung überwiegend nicht mit dem Fassadenaufbau des Hohenzollernschlosses in Einklang gebracht werden können...

    so sind ja auch der Louvre, der Vatikan oder die Eremitage als Museumsbauten bekanntermaßen gänzlich ungeeignet

    Zitat

    ...Zu befürchten ist aber einerseits, dass die Kopien von historischen Gebäudeteilen nicht lebendig wirken, sondern den Charakter von künstlichen Computeranimationen auch in der Realität haben werden...

    Richtig! Ich würde einen wunderbar lebendigen fensterlosen Betonklotz vorschlagen, den unserer Modernisten sicherlich hervorragend hinbekommen würden.

    Zitat

    ...Das schlechte Vorbild für solche distanzlose Rekonstruktion gibt das Projekt des Braunschweiger Schlossneubaus als Hülle für eine Shoppingmall...Der oft angeführte Vergleich mit der Rekonstruktion der Frauenkirche in Dresden trifft die Probleme der Berliner und der Potsdamer Schlossrekonstruktionen nicht. Bei der Frauenkirche ist die Raumnutzung identisch mit der historischen Funktion Kirche. Und das Bauwerk wurde alt wie neu aus einem Werkstoff, dem Elbsandstein, gebaut...

    Und was lernen wir daraus: Möglichst viel Schloss bitte schön, vor allem auch rekonstruierte Innenräume.

    Zitat

    ...Das heißt, das Bauwerk muss so konzipiert werden, dass es auch funktioniert, wenn die Schlossfassaden gar nicht oder erst später oder nach und nach erstellt werden....Wenn die widersprüchlichen Wettbewerbsvorgaben keine wirklich gute Lösung für diese bedeutende Aufgabe an diesem bedeutenden Standort bringen, so sollte die Jury den Mut haben, das Scheitern des Wettbewerbs zu erklären...

    Der Artikel zeigt wieder mal, dass die Schlossgegner noch lange nicht aufgegeben haben und das Projekt weiter bei jeder Gelegenheit torpedieren werden.

  • Beschämend ist natürlich, wie sich neben den aus Erich-Nostalgie querliegenden "linken Genossen" vor allem stets die "Grünen" den alten Architekten-Seilschaften als Sprachrohr andienen. Franziska Eichstädt-Bohlig ist Mitglied im "Beirat der Bundesstiftung Baukultur", was bei ihren Aussagen nichts gutes für die Baukultur in diesem Land bedeuten dürfte.

    Zitat

    Interessant kann das Bauwerk nur werden, wenn es gelingt, zwischen der Rekonstruktion der drei Schlüterfassaden und einem modernen Humboldt-Forum ein gestalterisches Spannungsfeld zu erzeugen. Dies könnte durch Distanzen und durch Brüche zwischen dem neuen Alten und dem neuen Neuen erzeugt werden.

    Gääähn. Ja, ja, immer die Distanzen und Brüche...
    Demnach wären also reine Barockbauten (oder von mir aus auch reine Bauhaus-Adaptionen) also nie interessant, weil ihnen die "Brüche" fehlen?

    Zitat

    Diese Wettbewerbsvorgaben führen wahrscheinlich zu einer spannungslosen Mixtur aus modernen Bauteilen mit angeklebten Schlosskopien.

    Oder zu Schlossfassaden mit hintergeklebten modernen Bauteilen... (siehe, die Sprache macht´s). Folglich: Man sollte ganz auf die modernen Bauteile verzichten. Und wenn sich dann nur noch 10 Architekturbüros beim Wettbewerb melden, umso besser. So trennt sich die Spreu vom Weizen.

  • Zitat

    Zitat:
    Ich finde die Kuppel zu klein. Foster hat kein Proportionsgefühl.
    Nun ja. Das stimmt ja vielleicht sogar. Ich habe da eben diesen interessanten Entwurf der Reichstagskuppel gefunden. Der hat den 2. Platz gemacht.
    http://www.ruhl-albert.de/ueber%20uns/Reichstag.jpg\r
    http://www.ruhl-albert.de/ueber%20uns/Reichstag.jpg
    Gefällt mir persönlich wirklich besser als die umgesetzte Version. Die Spirale hätte man da auch unterbringen können.

    Ja der 2. Platz waere besser gewesen. Das grosse Problem bei der Foster-Kuppel ist, dass wenn man die Spirale nach oben laeuft, die Aussicht immer schlechter wird. Da die Kuppel, vertikal gesehen, einen Paraboldurchschnitt hat und im oberen Drittel sehr schnell horizontaler/flacher wird, die horizontalen "Rippen" oder Traegern aber mit gleichen Abstaenden ueber der ganzen Kuppel verteilt sind, vereinigen sie sich fuer den Betrachter oben auf der Spirale zu einem horizontalen "Gitter", das sehr viel vom Durchblick versperrt.
    Eine Loesung dafuer waere eine "getreppte" Kuppel gewesen, wie sie Max Bergs Jahrhunderthalle von 1913 in Breslau hat:

    Quelle: http://www.bildindex.de">http://www.bildindex.de

    Fuer den Reichstag dann aber in einer etwas gestreckteren Form.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Leider jetzt erst entdeckt auf der Stadtschloss Berlin Homepage, aber einfach köstlich, aber lest selber :P

    http://www.berliner-schloss.de">http://www.berliner-schloss.de