Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • 1. Ist das überhaupt verifizierbar, dass die Skulpturen Ähnlichkeiten mit der Kaiserfamilie haben? Gibt es Großaufnahmen der Köpfe?

    Sind es diese? https://www.stadtbild-deutschland.org/forum/wcf/inde…portal-iva-jpg/

    (Ich kann keinen Kaiser Wilhelm darin erkennen.)

    2. Ist es, selbst wenn es so wäre, natürlich bezeichnend für das politisch-kulturelle Verständnis der BRD-Eliten, daraus ein Problem zu machen. Es sind eben Allegorien und dabei ist es reichlich egal, wem an historischen Persönlichkeiten sie eventuell etwas ähnlich sehen.

    3. Kann es sich einfach auch nur um eine konstruierte Schein-Argumentation handeln, bei der es darum geht, möglichst viel an Rekonstruktion am Humboldt-Forum zu verhindern.

    4. Muss deswegen die Flinte nicht ins Korn geworfen werden. Die Claudia Roths werden nicht mehr ewig das Sagen haben. Früher oder später (möglichenfalls sogar früher als gedacht) sind sie weg und stehen weiteren rekonstruierenden Maßnahmen nicht mehr im Weg.

  • Ich bin wahnsinnig froh über die Korrektur von Konstantin...

    Und zum oberen Beitrag:
    Natürlich ist das eine Scheinargumentation und eine hanebüchene dazu.
    Auf dem verlinkten Bild sieht man z.B. nichts anderes als den typisch klassischen Gesichtstypus (ovales Gesicht, hervortretendes Nasen-und Brauenbein, kleiner Mund etc..). Wenn das Portraits gewesen wären, dann würden die Gesichter sehr viel individueller und weniger stilisiert wirken.
    Noch dazu steht dick und fett auf den Plinthen, dass es sich um Allegorien von Handel, Kunst etc. handelt, für diejenigen die keine Ahnung von sowas haben...wie anscheinend unsere Kulturministerin.

    Es ist offensichtlich, dass die Stiftung HF den Schlossverein so bald wie möglich raushaben will. Ende 2023, wenn die letzten beiden Durchgänge fertig rekonstruiert wurden, fliegen sie ja auch dem letzten Extrablatt nach praktisch aus dem HF.
    Ich finde es so traurig, dass das böse Blut zwischen den beiden Parteien auf immer der Geschichte des Wiederaufbaus des Schlosses anhaften wird.

    Ach ja, wo wir schon von Portraits sprechen... Erinnert ihr euch noch daran, dass ursprünglich angedacht war zwei Büsten zu Ehren von Stella und von Boddien im Schloss aufzustellen?

    004-fertige-Stuckgipsbuesten.jpg
    Bildquelle: https://www.steinrestaurierung-hoferick.com/ru/referencii/…-franco-stella/

    Lasst mich raten, die dürfen sich Stella und von Boddien nun auf den eigenen Kamin stellen? :zwinkern:

  • Mantikor Kann es sein, dass Du im falschen Strang gelandet bist? :)

    Ich bezog mich nicht auf das im Vordergrund des Reliefs dargestellte Modell Schlüters, das dem von Dir gezeigten Stich zugrunde liegt, sondern auf den Plan auf der Staffelei im Hintergrund, auf den Eosander mit ausgestrecktem Arm zeigt (links hinter Schlüters Schulter und rechts neben der Baskenmütze des Besuchers). Auf diesem sieht man die zweigeschossige Kuppel, die Eosander als Ersatz-Münzturm entworfen hatte. Hier nochmals ein Bild.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Nee, eigentlich ja im richtigen. :zwinkern:

    Aber ich habe aus deinen weiteren Ausführungen dann auch nachvollzogen, dass du die Göthe'sche Präsentation meintest und daraufhin meinen Beitrag wieder gelöscht.

    Deine andere Annahme zur (fehlerhaften) Gipsvorlage und dem schließlich hergestellten Metallarbeit lässt sich übrigens auch bestätigen.

    Diese großformatige Aufnahme hatte Ludolf damals ins Forum gestellt: portaliiieosanderouodq.jpg (4144×3232) (abload.de)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Hat jemand aus der Comunity nähere Infos wo folgende Gegenstände aus dem Schloss verblieben sind. Sind sie in einem Museum oder im Schloss Dorn ?

    Biscuitfiguren ( Sévres Porzellan)


    dito


    dito Darstellung Moliere


    Kaminuhr mit Aufsatz ( Allegorie Darstellung )

  • Der "Tagesspiegel" schreibt, dass die Grünen am Schloss mehr Aufenthaltsqualität schaffen wollen, indem unter anderem Bäume mit großen Kronen in die Innenhöfe gesetzt werden. Soll damit die Fassade des Schlüterhofes verdeckt werden? Ist das die tatsächliche Stoßrichtung (Absicht) der Grünen?

    Mehr Bäume für das Schloss in Berlins Mitte: Grüne wollen Schattenspender am Humboldtforum (tagesspiegel.de)

    Wissen allein bringt nichts. Nur das angewandte Wissen verändert die Dinge.

  • Um Gottes Willen! Neeeeeeein!

    Diese kulturlosen Idioten haben von nichts, aber auch von rein gar nichts eine Ahnung.

    Der Schlülterhof ist eine der vollkommensten Architekurschöpfungen der Menschheit und keine Parkanlage. Denen sind ja echt alle Birnen durchgeknallt.!!

    Auf dem Petersplatz oder der Navona in Rom pflanzt man ja auch keine Bäume!

    Muss denn die ganze Welt aktuell harrysiert werden.? Darf es denn noch irgendwo ein kleines Stückchen Kultur, Vornehmheit und Klasse geben?

  • Erstmal durchatmen, die Höfe wurden doch komplett durchbetoniert, will ich mal sehen, wie da Bäume gepflanzt werden sollen.

    Gepflastert ja, aber "durchbetoniert"?? Das glaube ich nicht so ganz.

    Gegen die Anpflanzung von Bäumen dürfte aber sprechen dass unter Teilen des Schlüterhofs der Tunnel der U-Bahn verläuft:

  • Hat man doch beim Bau gesehen... Da ist wie Majorhantines sagt eine Betondecke drunter, und danach kommt nicht die U-Bahn, sondern das Untergeschoss des HF. So weit ich weiß bzw. mich erinnere, ist der komplette Schlüterhof unterkellert.

    Abgesehen davon, springt doch nicht immer über jedes Stöckchen, dass uns die blöden Grünen hinwerfen.

  • Die Einfahrt der Tiefgarage befindet sich an der Ecke Süd-Ostfassade.

    Es kann also gut sein, dass der gesamte Schlüterhof dafür unterkellert wurde.

    Zudem steht das Gebäude wegen der Statik des U-Bahntunnels auf einer Betonwanne(auch unter dem Schlüterhof). Ich weiß nicht in welcher Tiefe diese liegt, aber die Wurzel eines ausgewachsenen Baumes könnten diese eventuell beschädigen.

    Wenn dem so ist, haben wir eigentlich doppeltes Glück.

    "Moderne Architektur heißt seit über 50 Jahren: Rechtwinklig, weiß, kahl, leer, gebaut von immer schwarzgekleideten Architekten."

    -Gerhard Kocher

  • Die Grünen haben das Schloss längst als Hassobjekt entdeckt. Vorbei sind die Zeiten, in denen intelligente Mitglieder dieser Partei wie Antje Vollmer sich für die Rekonstruktion eingesetzt haben. Mehr und mehr macht sich ideologisches Jakobinertum breit.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Interessant übrigens, wie weit die Schlossarchitektur mit bestimmten Motiven ausgestrahlt hat - bis zum Mossepalais am Leipziger Platz.


    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • oder auch hier am Nonnendamm bei der Siemens AG:

    Das hat sogar auch noch etwas von Portalrisalit I
    Die Seitenachsen des Risalits sind mit einer kolossalen Gliederung instrumentiert (hier Lisenen, am Schloss Säulen), die oberhalb des ersten OG ansetzen. Die Mittelachse besteht aus einer gleichsam eingestellten alle Geschosse umfassenden Gliederarchitektur, die sich vom EG bis ins Gebälk hinaufreicht. Noch stärker wird die Ähnlichkeit, wenn man bedenkt, dass Portal I ursprünglich auch einen Bogen als Abschluss besaß.
    Ob der Architekt von Siemens sich auch in diesen Punkten auf das Schloss bezog, oder ob solche Gliederungstechniken längst Allgemeingut geworden waren, kann ich nicht beurteilen. Schade nur, die diese schöne Fassade durch nachträgliche Aufbauten verschandelt wurde.



    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.