Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Ich kann die Summe nicht mehr genau benennen, ich glaube, es waren um die 28 Mio. Man wollte die Treppe nicht, weil das Schloss dann zu preußisch geworden wäre. So habe ich es jedenfalls von mehreren Seiten gehört - ist allerdings schon eine Weile her.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Wilhelm von Boddien im Interview. Viel Vergnügen! :koenig:

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  • Die haben sich wohl gedacht, das hat die Farbe von patiniertem Kupfer.
    Dann fällt das Ganze nicht so auf.
    War aber wohl ein Irrtum. :kopfschuetteln:

    ps.: der Interviewer von tv-berlin (siehe oben) muss eine glückliche Ehe führen,
    wenn er immer so leicht zu erheitern ist.

    Auckland bei Nacht

  • Das Interview was zwischen Herrn von Boddien und Herrn Dr. Brinkmann geführt worden ist war wirklich sehr gut. Herr von Boddien hat uns einige Einblicke in das Schloss gegeben was uns eventuell noch nicht bekannt gewesen ist. Auch hat er einen Blick in die Zukunft gewagt, im Bezug auf die Ostfassade und zu Recht die "Mauer" auf der Rückseite als Schildbürgerstreich kritisiert.

    Die brauen Fenster für das Dachcafe sind Überbleibsel aus dem Palast der Republik (PdR) und finden nun wieder Verwendung.

  • Links eine Achse weniger und dafür mehr Abstand zum Rondell sowie bessere Proportionen und Symmetrie des übrigen Baukörpers.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Gerade das letzte der großartigen Fotos von Mantikor beweist, wie wichtig es für die Übergangzeit bis zur dereinstigen Rückkehr der historischen Ostfassade sein wird, daß das östliche Heilig-Geist-Quartier wieder aufgebaut wird. Ob mit oder ohne 'König von Portugal' ist dabei zunächst für die Wirkung des Schlosses sekundär. Aber wenn man sich anhand des Fotos einmal eine geschlossene nördliche Baufront der Königsstraße vorstellt, dann wäre vom Standort auf dem sich Mantikor bei der Aufnahme befand, die 'moderne' Ostfassade überhaupt nicht einsehbar gewesen. Folglich könnte man sich dann schon zu einem frühen Zeitpunkt der schönen Illusion hingeben, es mit einem auf allen vier Seiten rekonstruierten Schloß zu tun zu haben !

  • Apropos Dachcafé-Fenser: Wenn das Café in Kupfer gedeckt würde, ergäbe es Sinn, auch braun getönte Fenster zu verwenden. Das Ganze würde dann weniger wie ein eigenes Stockwerk und mehr wie ein Tel der Dachlandschaft wirken. Wäre unauffälliger. Das zumindest könnte die Intention der Bauherren sein....

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Links eine Achse weniger und dafür mehr Abstand zum Rondell sowie bessere Proportionen und Symmetrie des übrigen Baukörpers.


    Und etwas mehr Tiefenvolumen! Jetzt wirkt es wie eine Regalwand ans Schloß gerückt. Erscheint nicht wie ein eigener, kraft seiner Baumasse würdiger und eigenständiger, aber mit dem Schloß verbundener Flügel. Nun kann man fragen ist das so gewollt oder schlichter Kontrast unterschiedlicher Stile!? Gewollt im Sinne stets des Verlustes der pittoresken Reste des Renaissance-Schloßes zu gedenken durch möglichst größten Bruch und damit die Bereitschaft zur Rekonstruktion derselben in einigen Jahrzehnten wachsen zu lassen? Oder die Fassadenhaftigkeit des ganzen "Schloßes" zu betonen und genau hier zu zeigen, daß der innen auch modern verstandene Bau nach außen gestülpt wurde?
    Wie man es auch zu wenden versucht, einem der Schönheit und Harmonie ergebener Geist wird es stets ein Manko bleiben, das nach Korrektur ruft.
    Oder er läßt los und gesteht sich ein, daß in dieser Welt (vor allem und überhaupt das Menschengemachte) nicht alles perfekt sein kann!

  • @SchortschiBähr Das Konzept der Ostseite erschließt sich nur, wenn man vom Wettbewerbsentwurf ausgeht. Die Fenster sollten komplett offen sein, das Ganze war als ein dem barocken Schloss angefügtes modernes Treppenhaus mit Loggien und Belvedere in dritten OG gedacht. Die Raumhaltigkeit der Fassade kompensierte die geringe Tiefe des Baukörpers. Hinter dem Treppenhaus sollten Lichthöfe untergebracht werden. Die Ostseite war damit keine dem barocken Schloss angeklebte Fassade, sondern ein eigenständiger Baukörper.

    Ein Artikel im Tagespiegel beklagt den Verzicht auf das ursprüngliche Konzept zu Recht.

    https://www.tagesspiegel.de/kultur/schloss…en/1625766.html

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • @ Seinsheim, ja das ist mir bekannt, danke, daß Du nochmals darauf hinweisen tust!
    Dennoch ist dann die Umplanung leider nicht vollständig durchgearbeitet worden, wenn man das weiß. Aus dem offenen Belvedere-Treppenhaus, wonach Stella ja die Idee der Theaterarchitektur und der Verschränkung von innen mit außen, die ja Schlüter so kongenial am Großen Risaliten verwirklicht hatte, zitierte, hätte er doch einen vollgültigen Gebäudeflügel entwerfen können, mit mehr Bauvolumen und Gliederung. Dieser Mehraufwand, war wohl im Budget nicht drin.
    Das Belverdere wäre freilich eine luftigere Variante gewesen, zum Flanieren, Schauen, sich treffen, aber Ausstellungsfläche wäre verloren gegangen und das wollten die Auftraggeber halt nicht. So ist es ein Zwitter geworden, weder das eine , noch das andere so recht ... !?

    Aus dem von Seinsheim verlinkten Artikel:

    Im neuen Schloss-Entwurf jedenfalls zeigt sich eine geradezu lähmende Reihung und Wiederholung. Zwar war bereits das barocke Urbild des Schlosses von solcher Ästhetik geprägt; schon die Fassaden des Schlüterschen Ursprungsbaus wurden gen Westen verlängert, um das Bauvolumen zu verdoppeln. Aber Stella hat das poetische Moment, das seinen Siegerentwurf auszeichnete, zugunsten der Nutzungsanforderungen verloren. Der Gegensatz zwischen der barocken Inszenierung insbesondere des Schlüterhofes und der rationalistischnüchternen Modernität der Rasterstrukturen, den der Erstentwurf noch in der Balance hielt, erhält jetzt eine durch nichts gemilderte Schärfe.

    Ein durchaus wohlwollender, versöhnlicher für einen gelungenen Entwurf werbender Artikel, damals vor 10 Jahren. Ein bissel hat es ja genutzt ...

    Quote from tagesspiegel

    Mehr Schlüter, weniger razionalismo: Das wäre die Formel fürs Gelingen. Es muss ja nicht ein halbes Jahrhundert gestritten werden wie damals in Vicenza.