Ein Gedanke zum 3. Oktober...
Ich weiß nicht ob es schon jemandemaufgefallen ist: Aber so wie die Aufstellung der vom Zaren geschenkten Rossebändiger vor Portal IV eine freundschaftliche Geste gegenüber Russland darstellte und die der Oranierfürsten auf der Lustgartenbalustrade eine Hommage an die Niederlande symbolisierte so war die des Coligny-Denkmals als ausgestreckte Hand gegenüber dem seit 1871schmollenden Frankreich zu werten. Mir ist kein anderer Amtssitz eines Staatsoberhauptes bekannt, von dem so viele positive geschichtspolitische Signale an die jeweiligen Nachbarstaaten ausgingen, wie vom Berliner Stadtschloß unter Kaiser Wilhelm II.
Wenn man darüber nachdenkt, kann schon eine gewisse Wehmut aufkommen und ein schlechtes Gewissen beim Blick in Richtung Doorn…
Und wenn Viele sicherlich das genaue Gegenteil behaupten werden: Der Neptunbrunnen auf dem Schlossplatz muß nicht zwangsläufig als Zeichen der maritimen Konkurrenz mit der angelsächsischen Welt gedeutet werden, sondern kann als Symbol für die Verbundenheit mit Großbritannien und Nordamerika über die Meere hinweg stehen…