Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Es ist erstaunlich wie schnell das alles geht, und dabei ist der Bauherr kein privater, da würde mich das weniger wundern. Ich bin da sehr optimistisch, dass binnen Jahresfrist bestimmt schon ein Teil der Fassade zu bewundern sein wird. Bei der Größe des Baus wird mit dem Abbau der Gerüste bestimmt nicht gewartet bis die Fassade komplett steht. Werden die Fassaden eigentlich systematisch von unten nach oben gebaut oder "fassadenweise"? Weiß da jemand vielleicht näheres? Ich kann es kaum abwarten, bis sich am Eosanderportal was tut.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Es wurde weiter oben geschrieben, dass rundherum gleichmäßig gearbeitet werden soll, also nicht "fassadenweise". Die Info kam - soweit ich mich erinnere - von Herrn von Boddien selbst. Momentan wird - soweit ich sehen kann - an 3 Stellen gleichzeitig gearbeitet:

    - Westseite: Zwischen Portal III und südlicher Fassadenecke
    - Südseite: Westliche 4 Fensterachsen
    - Schlüterhof: Nordseite

    Zudem stehen auf der Südseite zwischen Rondell und Portal I auch schon Sand- und Ziegelsteine bereit.

    Im Schüterhof habe ich das Gefühl, dass es die dort tätige Firma nicht so eilig hat wie die anderen. Die stehen da meist über Pläne gebeugt und setzen 2 oder 3 Sandsteinblöcke pro Tag - oft auch dieselben mehrfach. Offenbar ist der Bau dort sehr kompliziert. Und seit 2 Tagen beobachte ich da gar keinen Fortschritt mehr. Wenn es da in dem Tempo weitergeht, wird das noch ewig dauern.

    Ob auf der Nordseite auch schon an der Fassade gearbeitet wird, kann ich nicht sagen.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

    Einmal editiert, zuletzt von frank1204 (24. April 2015 um 20:18)

  • Entweder ist der Bau dort sehr kompliziert, oder die sind nicht ganz so helle wie die anderen.

    Nanana, das ist aber böse... Könnte mir durchaus vorstellen, dass die Fassaden des Schlüterhofs etwas komplizierter und aufwändiger sind als die anderen.

    Auf Baustellenfotos eines Forumsmitglieds hier oder im DAF oder in SSC habe ich übrigens gesehen, dass man an der Nordfassade gegenüber des Doms auch schon angefangen hat hochzumauern.

    Es ist erstaunlich wie schnell das alles geht, und dabei ist der Bauherr kein privater, da würde mich das weniger wundern. Ich bin da sehr optimistisch, dass binnen Jahresfrist bestimmt schon ein Teil der Fassade zu bewundern sein wird.

    Man plant bis Ende des Jahres etwa so weit zu kommen:

    Und ich bin mir relativ sicher, dass man zumindest einen Teil der rekonstruierten Fassaden sichtbar für Berliner und Besucher lässt, immerhin sollen die doch von der entstehenden Pracht mitgerissen und zum spenden animiert werden. Wenn man nichts sieht, stell ich mir das schwierig vor.

  • An frank1204:

    Ich glaube, Du bist dir Deiner Aussage nicht so richtig bewusst, denn der Schlüterhof ist umgleich komplizierter zu rekostruieren, werden hier ja nicht einfach Fassaden "angepappt", sondern es geht hier um ein architektonisches Gebilde aus Galerien und Schmuckelementen und alle hier Arbeitenden müssen sicher jeden Schritt lernen und wohlüberlegt beginnen.

    Hier mal einige Bilder zum Schlüterhof:










    Meine Hochachtung gilt allen hier am Bau Beteiligten! :anbeten:


    noch ergänzt von Eduard Gaertner, um 1830:

  • Guten Abend,

    gibt es eigentlich wie im Beitrag "4714" von den Fassaden des Stadtschlosses ein Poster?

    Das Humboldtforum hatte so ein Plakat schon mal zum Verkauf angeboten. Bei der Dokumentation "Geheimnissvolle Orte" - Stadtschloss Berlin hatte es Franco Stella in seinem Büro an der Wand hängen gehabt und daran dem Zuschauer den Wiederaufbau des Stadtschlosses erklärt.

    Viele Grüße :cool:

  • Ich glaube, Du bist dir Deiner Aussage nicht so richtig bewusst, denn der Schlüterhof ist umgleich komplizierter zu rekostruieren, werden hier ja nicht einfach Fassaden "angepappt", sondern es geht hier um ein architektonisches Gebilde aus Galerien und Schmuckelementen und alle hier Arbeitenden müssen sicher jeden Schritt lernen und wohlüberlegt beginnen.


    Ok, Du hast wohl recht. Ich habe da wohl einen falschen Eindruck von den Arbeiten gehabt und meinen unüberlegten oben Text jetzt entsprechend geändert.
    Vielen Dank für die eindrucksvollen Bilder!

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Zitat

    Habe auf der HP des Statdschlossvereins diese Abbildung gefunden - vor allem die Grünanlagen würden mir so gut gefallen! Wer weiß,ob sich der Souverän nicht doch wieder durchsetzen wird

    Das kann man wirklich nur hoffen! Nahezu alle Beteiligten sind dafür (insbesondere für die Rückkehr des Neptunbrunnens), nur Regula, die große Bausenatorin (GroBo) ist dagegen. :aufdenkopf:

  • Nach den Planungen des Wettbewerbsgewinners für das Schloßumfeld, den Senatsbaudirektorin Regula Lüscher initiiert hatte, wird der Neptunbrunnen nicht zurückkehren, sondern nach wie vor die Betonwüste zwischen Fernsehtum und Spree aufwerten. Dort wird die DDR-Gestaltung gerade saniert und ein Wegfall des Brunnens machte diese dort zunichte - es sei denn man transloziert das Rentnerdenkmal an den Ort des Brunnens.

    Dessen ungeachtet muss der Brunnen abgebaut und saniert werden, da der Kalkfilter nach 1990 bei seiner letzten "Sanierung" entfernt wurde und deshalb die Bronzefiguren mit einem opaken Schlier überzogen sind. Zudem gibt es eine Reihe von Vandalismusschäden: "Glücksschlösser", die mittels Akkubohrern an den Bronzefiguten angebracht wurden, und Beschädigungen die durch die alkoholreichen Feiern im Brunnenbecken entstehen, da hier im Hochsommer rehelmäßig ausgelassene Parties stattfinden. Das läßt sich alles nicht vor Ort reparieren: der Brunnen muss abgebaut und saniert werden.

    Schmerzlich ist darüber hinaus, dass die Schloßterrasseen nicht wieder zurückkommen. Dies wird offiziell damit begründet, dass das Hubfahrzeug zur Reinigung der Fenster, die sich nicht öffnen lassen, dich an der Fassade fahren muss. Um auf der Strecke sicher zu gehen sind die Feuerwehrangriffe auch über die Terrassenflächen nachgewiesen worden, damit die Ewiggestrigen keine Chance haben, die Terrassen noch durchzusetzen.

  • Bitte, hier ein Beispiel - selbst fotografiert und 9 Monate nach Meldung beim Bezirksamt Mitte entfernt.

    Und solche Situationen vermarktes Berlin als besonderes Beispiel von weltläufiger Lebensfreunde (die Anarchistenflagge lasse ich raus), der Brunnen leidet jedoch erheblich darunter:

  • Guten Tag,

    die Online Ausgabe "DIE WELT" hat nur lobende Worte für das Berliner Stadtschloss übrig, so berichtet sie am 25.04.2015, nach Besuch auf der Stadtschloss Baustelle.

    "Langsam nimmt das Berliner Stadtschloss Gestalt an. Es wird einmal der Herzschrittmacher dieser Stadt sein, mit seinen Sichtachsen, mit seiner Passage. Schlösser kann es sowieso gar nicht genug geben."

    http://www.welt.de/kultur/article…oll-schoen.html

    Viele Grüße :cool:

  • jaja so langsam wird man die Kritiker mit der Lupe suchen müssen, wie üblich, wenns erstmal steht....

    Plus Outre

  • Wir können uns ja ganz schön glücklich schätzen, dass man tatsächlich die Neobarocke Version des Eosanderportals mit zusätzlichen Reliefs und großem Wappen nachbaut und nicht die hier zu sehende viel schlichtere Originalversion. Eine solche Entscheidung gegen originalen Barock und für den Neobarock ist ja eher selten...noch dazu hätte das Original weniger Geld und Aufwand gekostet. ;)

    Hier wie es wieder aussehen wird: