Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Das ist wirklich geil: aus BER und Staatsoper nichts gelernt. Am besten ein Stadtbad einbauen, das wird sicher genausoviel Kosten wie eine Bibliothek...

  • ...wenn man halt keine Probleme beim Bau hat, warum sich nicht dann künstlich welche schaffen?
    Ist doch sonst langeweilig, wenn alles so reibungslos läuft, und am Ende kann man dann über dieses sauteure Stadtschloß schimpfen...

  • Schön wäre eine Nutzung als Preussenmuseum gewesen.Aber dafür ist die Kulisse für den hiesigen Mainstream zu prachtvoll.
    Also alles bestens.

  • Es geht in Riesenschritten aufwärts! Soeben ist offenbar die erste Schaltafel für den Hauptbereich des Kuppeloktogons eingeschwebt...
    http://cam01.berlinerschloss-webcam.de/
    Wenn ich den Baufortschritt richtig einschätze, könnte die Richtkrone am 12. Juni bereits das Stahlgerüst der Kuppel zieren!
    Ursprünglich war ja von August/September für den Aufbau der Stahlkonstruktion die Rede. Nun geht es wohl aufgrund des sehr milden Winters deutlich schneller voran, ich schätze, dass bis Anfang Mai der Bereich des oberen Tambourrings (über der später anzubringenden Balustrade des Oktogons) fertiggestellt sein könnte als Basis für die tragende Stahlkonstruktion der Kuppelschale. Wenn die Vorfertigung der Stahlträger (das müssen immense Sonderanfertigungen sein) Schritt halten kann, stünde deren Montage bis zum 12. Juni (Richtfest) eigentlich nichts mehr im Weg... :rolleyes: *aufschau*

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • An der Südwestecke wird, nachdem im EG die Fensterrahmen eingebaut und mit Bitumen abgedichtet wurden, das Gerüst gerade wieder abgebaut. Daraus schließe ich, dass die Fensterrahmen nicht alle auf einmal, sondern geschossweise eingebaut werden. Ansonsten hätte man das Gerüst ja erhöht, anstatt es abzubauen. Ich denke, dass der nächste Schritt an dieser Stelle dann die Fassadenarbeiten sein werden.

    Es ist auch zu sehen, dass man über und auch zwischen den Fenstern offenbar tatsächlich Teile der Armierung der Betonwand freigelegt hat. Daraus wiederum schließe ich, dass die Fassade doch nicht freitragend sein wird, wie hier schon vermutet wurde, sondern mit der Betonwand verbunden werden wird.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Morgenpost-Kommentar: Das Schloss wird zerredet!

    Quote

    In der Stadt gibt es bekanntlich eine vorbildliche Baustelle: [lexicon='das Berliner Schloss'][/lexicon]. Sie ist im Zeit- und Kostenrahmen. Das hat natürlich etwas Streberhaftes und entspricht nicht der hiesigen Herangehensweise, sobald es etwas zu bauen gibt. Nun hat der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Donnerstag im Abgeordnetenhaus einen ersten Vorstoß unternommen, um das Projekt durcheinanderzubringen: Während der Bauarbeiten sollen die Pläne für die Nutzung des Berliner Stadtschlosses noch einmal geändert werden. "Es muss erlaubt sein – bei einem Bau, der 2019 fertig sein soll – zu überlegen, ob wir uns mit dem Konzept bestmöglich aufstellen", sagte Müller. Nein, möchte man antworten, das ist nicht erlaubt. Das Konzept für das Schloss steht nämlich bereits seit Jahren fest, Michael Müller hätte in seinen Jahren als Senator auch Bedenken anmelden können. Die Entwicklung und Konzeption des Schlosses dürfte für ihn keine Überraschung gewesen sein, als er sein Amt antrat. Zudem ist dieser Vorstoß auch nicht gerade ein Fair Play gegenüber dem Bund. Der bezahlt nämlich den allergrößten Teil des Baus Unter den Linden. Und dass Änderungen am Bau ins Geld gehen, ist auch intellektuell nicht so kompliziert, dass dies einen Politiker überfordern würde.

    :applaus: (Quelle)
    Hinsichtlich des "Intellekts" darf man von Herrn Müller und seinem Trottel-Senat aber wohl nicht zu viel verlangen, denn dafür hat diese Bande schon viel zu viel Mist gebaut: Den Wiederaufbau der Bauakademie verschleppt, monotone Bauhauskisten am Schinkelplatz durchgewunken, die Rückkehr des Neptunbrunnens blockiert, die Revitalisierung des Marienviertels seit Jahren verhindert, einen ganzen Flughafen (dank Wowis zahlreichen Änderungswünschen) ruiniert, und und und. Maßlose Dummheit, Dilettantismus und Arroganz, dafür steht dieser erbärmliche Berliner Senat unter Herrn Müller. :aufdenkopf:

  • Man muss wohl leider zu dem Schluss kommen, dass Berlin von einer Horde von Dilettanten regiert wird, die nichts aus den Fehlern ihrer Vorgänger gelernt haben. Ich frage mich, warum Müller mit seinem Änderungsvorschlag an die Öffentlichkeit geht, ohne offensichtlich vorher mit Manfred Rettig und Monika Grütters gesprochen zu haben. Die wären doch die ersten Ansprechpartner gewesen, und man hätte alles intern diskutieren können, ohne dass so jemand düpiert werden muss.
    Hinzu kommt, dass das rüde Absetzen des Welt-der-Sprachen-Projektes dem Geist des Humboldtforums zuwiderläuft, bei dem doch ausdrücklich provinzielle Perspektiven zugunsten einer Bezugnahme auf die gleichberechtigten Kulturen der Welt überwunden werden sollen. Statt dessen soll nun Berlins Stadtgeschichte da hinein...Ehrlich gesagt, abgesehen von der Mauer- und der Nazithematik eher wenig interessant oder bemerkenswert für auswärtige, gar internationale Gäste - und die beiden genannten Thematiken werden bereits in anderen Museen abgehandelt (Checkpoint Charlie, Topografie des Terrors etc.).
    Fazit: sinnlose, verstörende Schaumschlägerei, die ohne Not andere düpiert und dem Geamtkonzept des Humboldt-Forums in dilettantischer Art und Weise Knüppel zwischen die Beine wirft.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Anderes erwarte ich schon gar nicht mehr von diesen Strohköpfen. Erste Ansprechpartner wären mit Sicherheit Grütters und Rettig gewesen. Der BM-Kommentar bingt's auf den Punkt: Reden hat seine Zeit, und auch Schweigen. Mit anderen Worten: Müller soll seine vorlaute Klappe halten und nicht über Dinge reden, wovon er keine Ahnung hat. Die Sprachenbibliothek ist schließlich Teil des Gesamtkonzeptes. Wowereit hat ganz offensichtlich bewusst einen Nachfolger bestimmt, von dem später niemand sagen wird, der war besser als er.

  • Update:

    Die regierende Oberpappnase hat dem RBB ein Interview gegeben. Nein, ein Heimatmuseum zur Berliner Geschichte solle nicht ins Humboldt-Forum einziehen, konkreteres war aber nicht zu erfahren, vielmehr war nur undurchdachtes und unverständliches "man-könnte"-Geschwafel von Herrn Müller zu vernehmen. :kopfschuetteln:
    Siehe >> RBB Mediathek

    Nach einem Bericht der Berliner Zeitung kann der Regierende aber nicht mehr allzu viel Schaden anrichten:

    Quote

    Ob Müller seine Pläne durchsetzen kann, ist offen. Die Berliner Landesregierung kann darüber nämlich nicht alleine entscheiden. Zuständig für Änderungen des kulturellen Nutzungskonzepts sei „der Stiftungsrat“ der Stiftung [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon]-Humboldtforum, stellte der Sprecher des Bundesbauministeriums, Andreas Kübler, jetzt klar. In dem 14-köpfigen Gremium hat der Bund mit drei Vertretern der Bundesregierung und fünf Vertretern des Bundestags die Mehrheit. Die Berliner Landesregierung ist nur mit zwei Mitgliedern vertreten.

    (Quelle)
    Das klingt einigermaßen beruhigend, trotzdem hätte sich der Regierende einen Tritt in den Hintern verdient! rant:)

  • Vielleicht wird dieser eher ungeschickte Vorstoß Müller's zur Unzeit Berlin am Montag sogar die vom Senat erhoffte DOSB-Empfehlung für eine Olympia-Bewerbung kosten !?

    Da offensichtlich in dieser Stadt auf allen Feldern lediglich drittklassige Akteure agieren, wäre dies wohl auch besser so !

  • Vielleicht wird dieser eher ungeschickte Vorstoß Müller's zur Unzeit Berlin am Montag sogar die vom Senat erhoffte DOSB-Empfehlung für eine Olympia-Bewerbung kosten !?

    Da offensichtlich in dieser Stadt auf allen Feldern lediglich drittklassige Akteure agieren, wäre dies wohl auch besser so !

    Selbst wenn der DOSB am Montag zu Gunsten Berlins entscheiden würde, gäbe es ja wohl immer noch einen Volksentscheid zu dem Thema, der nach meinem Gefühl zu einer Ablehnung der offiziellen Bewerbung für Olympia führen würde.
    Da eine offizielle Bewerbung vermutlich in einem Desaster enden würde, wäre es auch gut so.

    (Und nebenbei noch einmal der Hinweis: Trotz anderslautender Gerüchte ist die englische Sprache noch nicht die Grundlage für deutsche Grammatik. "...der ungeschickte Vorstoß Müllers...." schreibt sich weiterhin ohne Deppenapostroph :opa: )

  • Viel Geschwätz und Blabla von diesem OB, ohne wirklich konkret zu werden. So ein Wischi-waschi-Konzept wird sich sicher nicht durchsetzen. Zudem ist er zu sehr auf Berlin fixiert statt Deutschland als Ganzes. Ich bleibe dabei, daß das Stadtschloß am Besten als neuer Standort für das Deutsche Historische Museum geeignet gewesen wäre. Man hätte dazu auch noch Sammlungen aus anderen Museen Deutschlands an diesem zentralen Ort zusammenführen können und hätte damit einen Publikumsrenner geschaffen. So ein Museum hätten sich auch Touristen aus aller Welt angesehen. Für polynesische Langboote kommen keine Amerikaner, Briten, Italiener oder Japaner nach Berlin.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • ........ Ich bleibe dabei, daß das Stadtschloß am Besten als neuer Standort für das Deutsche Historische Museum geeignet gewesen wäre. Man hätte dazu auch noch Sammlungen aus anderen Museen Deutschlands an diesem zentralen Ort zusammenführen können und hätte damit einen Publikumsrenner geschaffen. So ein Museum hätten sich auch Touristen aus aller Welt angesehen. Für polynesische Langboote kommen keine Amerikaner, Briten, Italiener oder Japaner nach Berlin.

    Ich vermute mal, dass die Nutzung großer Teile des Schlosses als Völkerkundemuseum eine Bedingung zur Zustimmung durch den Bund und das Parlament überhaupt gewesen ist. Ein Hohenzollernschloß wieder errichten, sei es auch nur als Außenhülle und dann noch ein Museum nationalen Charakters, in dem auch die Verknüpfung deutscher Historie mit der Entwicklung Berlins hätte gekoppelt werden können... na, pfui Teufel!
    Da hätten doch die wohlbekannten Kreise, die auch jetzt immer noch nicht akzeptieren wollen, dass an drei Seiten der Fassade (mehr nicht) die Barockpracht der Hohenzollen aufersteht, Gift und Galle gespuckt.

  • Da hätten doch die wohlbekannten Kreise, die auch jetzt immer noch nich akzeptieren wollen, dass an drei Seiten der Fassade (mehr nicht) die Barockpracht der Hohenzollen aufersteht, Gift und Galle gespuckt.


    Die wohlbekannten Kreise verhindern im Grunde schon seit Jahrzehnten die innere Einigung Deutschlands und die wirkliche Rückbesinnung zu einer europäischen Nation. Die Konstruktion der Bundesrepublik als ein rein wohlorganisiertes internationales Verwaltungs- und Sozialgebilde ohne Bekenntnis zur eigenen Kultur und mit einer nur als Schande empfundenen Vergangenheit ist nicht dauerhaft überlebensfähig. Die Folgen einer solchen gesellschaftspolitischen Sichtweise bzw. des damit verbundenen aufgezwungenen Geschichtsbildes sind Politikverdrossenheit, ein rein auf ökonomische Verhältnisse reduziertes Selbstbildnis (daher auch die idiotischen "Baut-die-Mauer-wieder-auf-Sprüche"), Auswanderung und Geburtenrückgang.
    Kaufhof und Karstadt sind eben keine Alternativen zu einem deutschen Patriotismus, denn beide können auch Pleite gehen wie man sieht.
    Man muss leider auch sehen, daß der deutsche Patriotismus immer auch schon zu sehr mit den Führungspersönlichkeiten in den deutschen Landen verknüpft war und zuwenig mit dem Land selbst. Wenn die Führer in Deutschland Bedeutsames vollbringen oder Siege erringen, dann werden sie sowohl zu Lebzeiten wie auch im geschichtlichen Rückblick gefeiert (Friedrich der Große, Bismarck). Versagen sie oder werden mit einer Niederlage in Verbindung gebracht, dann sind sie für alle Zeiten mit Schimpf und Schande bedacht (so wie mit Wilhelm II und natürlich Hitler, die beide zu ihren Hochzeiten gefeierte Leute waren. Bei Hitler schlagen natürlich auch die unter seiner Herrschaft begangenen Verbrechen im Nachhinein alle anderen "Errungenschaften"). Im Prinzip ist es aber tatsächlich ein mit den Führern verknüpfter Patriotismus. Solange also in Berlin verzagte Leisetreter und linksliberale Antinationalisten regieren wird es auch keinen Patriotismus von Unten geben.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Update:

    Die regierende Oberpappnase hat dem RBB ein Interview gegeben. Nein, ein Heimatmuseum zur Berliner Geschichte solle nicht ins Humboldt-Forum einziehen, konkreteres war aber nicht zu erfahren, vielmehr war nur undurchdachtes und unverständliches "man-könnte"-Geschwafel von Herrn Müller zu vernehmen. :kopfschuetteln:
    Siehe >> RBB Mediathek

    Dafür gibt es doch schon das Märkische Museum.

  • Lese-Tipp: :zeitung:

    Zur zukünftigen Gestaltung des Kuppelraums im Asiatischen Museum >>
    http://www.berliner-kurier.de/kiez-stadt/hum…8,30113304.html


    Ebenso sehenswert: "Geheimnisvolles Turfan" (ZDF, 2015):
    Ab Min. 41:20 kleiner Rundgang im 3. OG. des Humboldt-Forums.

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    Edited once, last by Maecenas (March 15, 2015 at 2:48 PM).