Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Man wird die Terrasse doch fast von nirgends sehen, außer vielleicht vom Fernsehturm und vom Dom aus.

    Wie man an den skizzierten Menschen auch sehen kann, wird der größte Teil hinter der Ballustrade verschwinden und nur die Menschen direkt an dieser wird man vom Straßenniveau aus wohl erkennen können. Dafür dürfte der Ausblick um so schöner sein und alle haben dann die Chance die Aussicht zu genießen und nicht nur eine handvoll Leute von Mitarbeitern und Prominenten....

  • Wenn ich mir die Bilder oben anschaue frage ich mich ob man überhaupt von der Terrasse etwas sehen kann, immerhin liegt da ein breites wohl nicht zugängliches Terrain zwischen Terrasse und Balustrade. huh:)

  • Was ist denn an diesem sogenannten Schloß noch zu verderben ?

    Habe ich diejenigen, die sich hier über den seltsamen Dachaufbau aufhalten, vernommen, als es darum ging, die unsägliche Ostfassade hinwegzukritisieren ?

  • Beim Reichstag fällt doch auch keinem Mensch die Dachterrasse auf, ähnlich wird es beim Humboldtforum sein.

    Da mache ich mir um ganz andere Punkte eher Sorgen...

  • Eine vom Boden aus nicht zu sehende Dachterrasse gefällt mir eigentlich ganz gut. Aber sie ist nicht Teil des finanzierten Gebäudes, sondern muss wie Kuppel, Fassaden und Schmuckelemente durch Spenden finanziert werden. Da hätte ich mir andere Dinge lieber gewünscht. Und ich hoffe mal, dass erst mal auf die Terrasse verzichtet wird und nicht auf Schmuckelemente, falls nicht direkt alle Spenden zusammenkommen.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Die Idee stört mich nicht generell. Bevor man aber Spendengelder dafür ausgibt, sollte man zuerst einen der historischen Innenräume des Schlosses rekonstruieren.

  • Guten Abend,

    ist euch bekannt das nach einem Wiederaufbau des Stadtschlosses auch der heilige St. Georg -der Drachentöter- in den Schloßhof zürückkehrt?

    Viele Grüße :cool:

  • Quatsch. Der gehört dem BA Mitte, der den gerade saniert hat. Das Stück ist als städtebauliche Komposition der DDR im Nikolaiviertel unverzichtbar, sagen die Stadtplaner von Frau Lüscher. Zudem gibt es den großen Schloßhof, wo er stand, ja in der Stellavariante gar nicht mehr.

  • ist euch bekannt das nach einem Wiederaufbau des Stadtschlosses auch der heilige St. Georg -der Drachentöter- in den Schloßhof zürückkehrt?


    Davon habe ich bislang noch nichts gehört. Ich persönlich wäre dafür. Es bietet sich ja geradezu an diesen Umzug zu machen und die Statue wieder an den alten Platz zurückzustellen. Das gleiche gilt natürlich auch für den Neptunbrunnen.

    Und man sollte mal konkret darüber nachdenken die Senatsbaudirektorin in die Waagschale zu stellen.

    Zudem gibt es den großen Schloßhof, wo er stand, ja in der Stellavariante gar nicht mehr.


    Ich bin sicher, daß sich da noch ein Plätzchen finden lassen würde ....

    Das Stück ist als städtebauliche Komposition der DDR im Nikolaiviertel unverzichtbar


    Es handelt sich ja doch eher um ein Versatzstück als um eine originale Komposition.

    Architektur ist nichts anderes als die Formensprache einer Kultur. Entweder sie lebt, oder sie ist tot.

  • Es handelt sich ja doch eher um ein Versatzstück als um eine originale Komposition.

    Was willst Du damit denn jetzt sagen? Der Georg gehört von Anfang an zu dieser Geschichtscollage aus Restbeständen des Nikolaiviertels, aus anderen Teilen der Altstadt versetzten Bauten (Nussbaum u.a.), Kopien (Nikolaikirchgasse), übriggebliebenen Skulpturen (Klio, Löwe an der Spreegasse, Georg) und Neuschöpfungen (Berliner Ursprungsbrunnen). Das ist DDR-Postmoderne in Reinkultur.

    Was soll daran keine "originale Komposition" sein?

  • Die Eingangshalle könnte aber den Drachentöter oder eine andere historische Groß-Skulptur gut gebrauchen. Das würde sie enorm aufwerten. Meine Idee wäre ja die Stauen der Siegesallee dort aufzustellen.

  • Geschichtscollage aus Restbeständen...anderen Teilen...Kopien...übriggebliebenen Skulpturen...Neuschöpfungen...Was soll daran keine "originale Komposition" sein?


    Das ist für meinen Geschmack kein Ausdruck irgendeiner Komposition oder sonstwas, das ist Resteverwertung in Reinkultur! Die damalige DDR hatte doch nur aus Image und Konkurrenzgründen alles was irgendwie nach Altstadt aussah in diese künstliche "Komposition" miteinbezogen, immerhin nahte ja das Stadtjubiläum und man musste was vorzeigen. Der Drachentöter ist zwar an seinem aktuellen Standort schön anzusehen aber er gehört wie so vieles andere an seinen "originalen" Standort zurück, nur für dort sind die Skulpturen konzipiert und komponiert worden!!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Genau soviel wir das Schloss mit dem Museum: Nix. Aber die Hohenzollern-Herrscher würden gut ins Schloss passen. Man könnte doch die ehemaligen Hausherren den heutigen Besuchern vorstellen :)

  • Zitat von »Silvester72«
    Es handelt sich ja doch eher um ein Versatzstück als um eine originale Komposition.

    Was willst Du damit denn jetzt sagen? Der Georg gehört von Anfang an zu dieser Geschichtscollage aus Restbeständen...


    Mag sein, daß das viele Menschen so sehen, obwohl ich da gar nicht so genau im Bilde bin. Dennoch gefällt mir die Aufstellung im Schloss optisch wesentlich besser, als am heutigen Platz. Das Denkmal passt in der heutigen Zeit sogar noch viel mehr dort hin als damals.

    Ich bin sicher, daß man für das Nikolaiviertel einen guten Ersatz finden kann.

    Das ist für meinen Geschmack kein Ausdruck irgendeiner Komposition oder sonstwas, das ist Resteverwertung in Reinkultur!


    Genau meine Meinung, dem kann ich nur ausdrücklich zustimmen.

    Aber die Hohenzollern-Herrscher würden gut ins Schloss passen. Man könnte doch die ehemaligen Hausherren den heutigen Besuchern vorstellen :)


    Nunja, der letzte "echte" Hausherr hielt sich ja bekanntlich schon damals lieber in Potsdam auf. Außerdem wäre es ja auch zu anstrengend den ganzen Tag lang immer den ganzen Leuten zuzuwinken. Wer will das schon ... :lachen:

    Architektur ist nichts anderes als die Formensprache einer Kultur. Entweder sie lebt, oder sie ist tot.

  • Leute schminkt Euch das ab mit der Georgsversetzung. Der 1.Hof ist jetzt eine Eingangshalle und Veranstaltungsraum, da wäre das Denkmal leider nur im Weg. Besser die Energie verwenden auf die Versetzung des Neptunbrunnens und die Installierung der sonstigen Spolien rund ums Schloß! :thumbup:

  • Ein interessantes Detail, welches mir eben zum Thema Schloss beziehungsweise Andreas Schlüter beim Checken meiner Münzsammlung auffiel:

    1990 wurde Andreas Schlüter mit einer 20 DDR-Mark Silbergedenkmünze zum 275. Todestag geehrt. 40 Jahre zuvor wurde das Schloss abgerissen.

    Ansicht

    Interessant ist auch, dass die DDR sehr oft Bauwerke auf Gedenkmünzen darstellte. So zum Beispiel das Zeughaus, Rote Rathaus und das Schauspielhaus in Berlin. Aber auch oft Kirchen, zum Beispiel in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] oder in Mühlhausen. Anscheinend war das Verhältnis zur Architektur doch nicht so gespalten, denn es finden sich nur wenige Darstellungen von DDR-Architektur (Alexanderplatz). :smile:

    eine Übersicht