Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Wenn das Schloss erstmal steht, werden auch die Reko-Gegner einsehen, dass die Reko die richtige Entscheidung gewesen ist. Genau wie in Wesel. Viele Berliner wissen gar nicht was Ihnen bald erwartet (im positiven Sinne!). Mir gefällt die Farbgebung ausserordentlich gut - besser als die gelbe version. Sieht irgendwie eleganter aus.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Bin fast einwenig erstaunt wie monumental die Fassade doch eigentlich ist. Wenn ich das Kranzgesims mit der Größe, des davor stehenden Mannes vergleiche...
    Vielen Dank für die aktuellen Bilder. :)

    Achtung: Die Musterfassade gibt (wohl aus Kostengründen) nicht die tatsächlichen Dimensionen wieder, denn es fehlen mindestens zwei Geschosse! Das wird sofort deutlich im Vergleich mit den Visualisierungen und auch zum Liebknechtportal im ehem. Staatsratsgebäude. Ich finde, dies sollte man auch deutlich machen, denn sonst wundern sich die Touristen, was für ein mickriges Schloss Berlin bekommen soll.
    Irgendwo habe ich mal gelesen, dass das Schloss fast so hoch werden soll wie die Humboldtbox. Die Musterfassade ist allenfalls halb so hoch wie diese.
    Hier noch eine weitere Ansicht der Musterfassade, die wohl demnächst entrüstet wird. Ich hoffe, dass noch eine Erläuterungstafel dazu kommt.

    Dem bald wieder aufgebauten Berlin stehen goldene Zeiten bevor .....

  • Ich war am Wochenende auch dort, die Fassade wird im Original 33 m hoch, in der Ausstellung in der Humboldtbox wird eindeutig darauf hingewiesen, dass die Musterfassade lediglich der Bemusterung der auszuwählenden Materialien und Farben dient und aus statischen Gründen eine Musterfassade in Originalhöhe von 33 m unverhältnismäßige Kosten verursacht hätte (im Bezug auf Zusatzkosten für Fundament/Stützgerüst).
    Die Humboldtbox fand ich inhaltlich etwas mäßig, die bekannte, aber jetzt etwas reduzierte Ausstellung der Fördergesellschaft ist das einzige zum konkret Baulichen des Schlosses, die präsentierten Pläne von Stella waren noch ohne Runderker resp. die Schlossplatzfassade war gar nicht erst mit aufgeführt, vom Bundesbauministerium hätte ich insgesamt detailiertere Informationen erwartet. (Fördergesellschaft = Fassaden, Bundesbauministerium = eigentlicher Bau, wäre also m. E. deren Aufgabe, über Kosten/Bautechnische Details aufzuklären) Die Ausstellung zum späteren Inhalt war technisch ganz interessant, wenn auch nicht ganz mein Thema. Die "Aussichtsterrassen" sind eigentlich die Außengastronomie des dort angesiedelten Edelrestaurants bzw. edel wirkenden Restaurants, wenn man (wie ich) dort nicht zum Essen oder Trinken hingeht, fühlt man sich etwas unwohl. Immerhin, etwas adäquates für den bisher uninformierten Massentouristen.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Danke fuer die Direkteindruecke, Wiederaufbaumelder und Hannoveraner! Schoen dargestellt.

    Schade, dass die Schaufassade so verstuemmelt und verkuerzt ist. Schade auch, dass den Verantwortlichen die Infobox kostenmaessig wichtiger erschien als die Schaufassade. Ich sehe dem Ende dieses Infobox-Ungetuems mit Freuden entgegen. :engel:

  • Interessant wäre vielleicht eine Humboldtbox gewesen, die eine Musterfassade in voller Größe in sich aufgenommen hätte. Dabei wären dann auch keine Zusatzkosten für Gerüste oder Fundamentierung entstanden. Aber solcherlei Überlegungen helfen natürlich im Nachhinein wenig.

  • Schrittweise wird die Berliner Bevölkerung auf den Bau des Humboldt-Forums vorbereitet: Nun gibt es sogar schon ein Bauschild!

    Dem bald wieder aufgebauten Berlin stehen goldene Zeiten bevor .....

  • Die Aufmerksamkeit wird anhand der Visualisierung natürlich auf die moderne Ostseite gelenkt...

    Sei's drum; Hauptsache, das Ganze wird gebaut.

  • Nein das ist schlicht logisch, dass man es so zeigt. Schließlich ging es bei dem Entwurf auch um die Spreefassade. Schlimmer wäre es die da nicht zu zeigen und dann werden einige überrascht.

    Muss mir nicht gefallen aber so ist nunmal die Lage der Dinge.

  • Ich war in der Humboldt-Box. Mein Eindruck, eine sehr interessante Ausstellung, mit sachkundigen Personen, die das erklären. Das Modell des historischen Berlins begeistert, weil es die räumlichen Bezüge des Umfelds vom Schloss erklärt. Oben dann mediokre Einblicke in die Sammlungen, die in die Humboldt-Box sollen. Spendenakquise wird groß geschrieben. Die Spreefassade ist natürlich bedauerlich. Das Eckrondell wird noch nicht berücksichtigt.

    Ich frage mich, ob man nicht jetzt schon für eine Rekonstruktion von Innenräumen begeistern sollte.

  • "ob man nicht jetzt schon für eine Rekonstruktion von Innenräumen begeistern sollte."

    1. Es handelt sich nicht um eine Rekonstruktion, sondern Neuschaffung.
    2. -> Geht schlecht, da alle Dimensionen im Inneren neu gestaltet werden und somit keine Neuschaffung möglich ist.

    Möglicherweise hat der Förderverein Schloss in der Humboldt Box doch nicht so gut informiert

  • Stimmt. Alle bedeutenden Räumen des Schlossen können später rekonstuiert werden; so wurde das Humboldtforum geplant. Nur beim Weißen Saal wären größere Umbauten nötig.

  • "ob man nicht jetzt schon für eine Rekonstruktion von Innenräumen begeistern sollte."

    1. Es handelt sich nicht um eine Rekonstruktion, sondern Neuschaffung.

    Möglicherweise hat der Förderverein Schloss in der Humboldt Box doch nicht so gut informiert


    Möglicherweise hast Du Schwierigkeiten, mit den (nicht nur hier) seit Jahren üblichen Begriffen umzugehen und Dich richtig auszudrücken. Schau doch einfach mal z.B. in die Wikipedia:

    Rekonstruktion ist in Architektur und Denkmalpflege die vorbildgerechte Wiederherstellung von zerstörten Baudenkmalen, historischen Gebäuden oder Gebäudeteilen.

    Genau das ist gemeint, wenn von der Rekonstruktion der (zerstörten und daher denklogischerweise neu zu errichtenden) Innenräume die Rede ist.

  • "Von den 82 Millionen Deutschen brauchen wir lediglich 200 000, die 400 Euro spenden. Die müssen wir herausfischen."

    Wenn man das so sieht, dann ist ja das echt ein Klacks! Das sind grad mal irgendwas um 0,25%! Und es gibt ja auch noch potenzielle ausländische Spender. Wenn man dann noch bedenkt, dass ein Spender genug Geld für dieses Rondell gespendet hat, dürften die paar Millionen für z.B. die Kuppel doch auch kein Ding sein? Oder sogar die Ostfassade ;).

  • Chapeau! Das sieht doch sehr ordentlich aus.
    Was mich etwas irritiert, ist die doch sehr unterschiedliche Unterteilung der Fenster. Im Mezzanin sind es zwei Flügel mit jeweils acht Gläsern und im Vollgeschoss vier Flügel mit jeweils zwei entsprechend großen Gläsern. Das wirkt, wohl auch aufgrund der geringeren Höhe der Probeachse, irgendwie eigenartig. War das so (Könnte aufgrund der damaligen Produktionstechniken in Zusammenhang mit den entsprechenden Preisen ja möglich sein)?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Handelt es sich bei der Farbe der Musterfassade um den Originalton bzw. um die spätere Farbgebung? Sie kommt mir etwas sehr hell vor. Auf den Visualisierungen zeigen die Bereiche um die Fenster ein dunkles Gelb, was mir besser gefällt als dieses einheitliche Beige.

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis