Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Gegraben wird nur außerhalb des PdR-Grundrisses. Der Grund weshalb dies im Moment nicht möglich ist, ist derselbe, der die Infobox auf die Wartebank verweist:
    Alle Flächen müssen offengehalten werden, da unklar ist, wie viel Raum die Demontagemaschinerie für den PdR und dessen Koordination beanspruchen wird. Daher bleibt es erst mal bei dem roten Licht der Behörden.

  • Eine kleine Pressemitteilung seitens der CDU im Bundestag:
    http://www.pressrelations.de/new/standard/r…m=scan&r=201562
    Ein klares Bekenntnis.

    Und nochmals FAZ:
    Hier

    Und sogar in der StZ:
    http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/detail.php/977518

    Noch mehr:
    http://www.bauarchiv.de/baulex/article…=thread&order=0

    Und die Studie als Zusammenfassung:
    http://www.bmvbw.de/Anlage/origina…mmenfassung.pdf

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Mich stört bei dem Ganzen allerdings, dass ein großer Teil der musealen Nutzung unterirdisch erfolgt.

    Und schaut euch mal hier auf Seite 4 den Vorschlag für die Spreefassade an. Lächerlich!

    Wenn das Hotel an diese Seite kommt, hätte das doch was, dort die historische Fassade zu errichten. Wahrscheinlich wird dies aber durch die Logistik eines Hotelbetriebes unmöglich.

    Immerhin ist die Kuppel eingezeichnet.

    Naja, abwarten.

  • Die Spreefront sieht irgendwie nach Potsdamer Platz aus. :kopfschuetteln:

    Ich weiß nicht, warum die historische Spreefassade so gut wie nie zur Debatte steht - man liest immer nur, es war ein Stilgemisch aus mehreren Jahrhunderten. Na und? Wieso soll sie deshalb weniger rekonstruktionswürdig sein? Wahrscheinlich geht es einfach um die Nutzbarkeit. Ungleichmäßige Grundrisse, geringere Nutzfläche...

    Aber wenn man schon partout keine Reko der Spreefassade will, sondern eine moderne Lösung, dann ginge es doch auch etwas weniger wuchtig, oder? Wie wäre es mit einem etwas dezenteren, niedrigeren Anbau, der sich etwas unauffälliger hinter dem Schloß duckt? Damit hätte ich weniger Probleme.

    Was mich nach wie vor stört, ist der überdachte Schlüterhof. Warum müssen seit einigen Jahren alle Innenhöfe bloß mit Glas überdacht sein?

    Positiv ist, daß der Eosanderhof eine quadratische Form hat (und nicht rund wie in einem früheren Entwurf). Naja, und ohne Kuppel sähe das Schloß sowieso aus wie die Sphinx ohne Kopf....

  • Kann man die dritte Darstellung so interpretieren, dass das braune (z.B. Apothekerflügel zum Lustgarten hin) rekonstruiert werden sollen?
    Was man für ein Problem mit dem Ostflügel hat, versteh ich auch nicht. OK, bitte, man will ihn nicht rekonstruieren...Aber dann doch bitte nicht sowas! Das sieht ja aus, wie....weiß nicht...Da ist ja der PdR besser! KÖnnte man nicht den Wellness-Bereicht des Hotels da unterbringen? In dem unregelmäßigen Grundriss könnte man doch bestimmt ein Paar Massage- und Kosmetik-Räume unterbringen ;)!

  • Wenn ich mich recht entsinne, hat die Form des Ostflügels keine Bedeutung, da sie irgendwann vor Jahren mal als Provisorium erdacht wurde und letztendlich vom Architekten über den Wettbewerb bestimmt wird.
    Ich wäre freilich für eine Rekonstruktion, eine harmonische Erweiterung in tradierter Formensprache wäre auch i.O. - ein modernistischer kontrastierender Flügel, auf den es wohl hinauslaufen wird, wird mir nicht gefallen.

    Wenn ich sehe, dass man dreißig Jahre abzahlen will, dann könnte man eigentlich auch gleich die Fassaden aus Steuermittel finanzieren. Das wären dann vielleicht 3 Mio. im Jahr. Die hätte man wohl bereits zusammen, würde man alle Zuschüsse für Grafitti-Treffen, Palast-Berge und ähnlichen Blödsinn streichen.
    Aber gut, wenn nicht, an meiner Spende soll es nicht scheitern. ;)

    Dass man den Bau nach unten erweitert, finde ich übrigens noch die beste Methode. Dort stört es keinen. Wird aber vermutlich nicht ganz billig, im märkischen Sand so tief zu buddeln.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Nebenbei werden auch mit der unterirdischen Verlagerung die letzten authentischen Zeugnisse beseitigt. Wie unglaublich kreativ. Ganz klar: das wird ein Stahlbetonschloß!

  • Zitat von "Philipp"

    Nebenbei werden auch mit der unterirdischen Verlagerung die letzten authentischen Zeugnisse beseitigt. Wie unglaublich kreativ.

    Darüber habe ich mich doch auch schon beklagt, aber die meisten hier scheinen das in Ordnung zu finden (s.o)....

  • hallodabinich
    nee, zum [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] war noch nichts in der Planung, wir haben bisher einen Baustein der Rampischen Strasse/Dresden gekauft.

    Der Bausteinbrief mit dem Namen "APH" müsste demnächst an Philon geschickt werden und wird dann hier gepostet.

    Grüße

  • Mal wieder ein Versuch von ein paar Architekten den Palast zu retten:


    Quelle: http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/05.09.2005/2033529.asp#art

    Und hier besagte Studie:

    http://www.urbancatalyst.net/downloads/Machbarkeitsstudie.pdf

  • Zitat

    Stadtschloss: Redet Stolpe die Kosten klein?
    ... Als Beispiel nennen die Studien-Autoren die geplante Verlängerung der U-Bahnlinie 5.
    Es sei nicht klar, ob deren Tunnel die Last des Schlosses überhaupt tragen können.
    Das zu überprüfen sei „zwingend geboten“ – aber eben nicht passiert...


    Das sind wieder einmal typische Tagesspiegel-Nebelkerzen!
    Dieser U-Bahn-5-Schacht muß überhaupt erst gebaut werden. Somit bestehen auch keinerlei statische Probleme.

    Wenn´s nicht so traurig wäre, wär´s zum Kaputtlachen...

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • bitte publiziere diese Artikel bitte einfach nicht mehr: es macht mich verrueckt immer wieder diese Sachen ueber ""Palast Freunde"" ( also Schloss Gerner,und vielleicht Gegner von alles?????) zu lesen: diese Leute befinden sich meinier meinung nach, jetzt auf einem sinkenden schiff: also ""der Titanic Effekt"" hoffen wir das bald diese Gebaeude endgueltig von der erd oberflaeche verschwindet :!:

  • Es gab mal wieder die Sendung““Bilder Buch Deutschland am 11.09 in ARD
    Diesmal vom RBB ueber: Berlin-Mitte.
    Man hat sich indieser sendung auch ausfuehrlich ( zu ausfuehrlich) mit dem Palast der Rrepublik beschaeftigt:nebebei wurde erzaehlt dass hier mal ein Stadtschloss stand: ueberhaupt NICHTS ueber die Zukunftsplaene, nichts ueber von Boddien und Co oder Bundestag Beschluesse!!!!Ich nehme an die Redaktion des RBB's gehoert zur „“Linke Partie bezw. PDS anhaenger?????????
    Nur Befuerworter des Palastes haben in dieser Sendung sich geaeusert ueber den Palast. ( eine schoene Errinerung, dass gebaeude MUSS bleiben , und so ging es noch mindestens 5 minuten weiter!!!)- Schade dass man nichts aber dann auch nichts uber die Schoss debatte gesagt hat.
    :weinen:

  • Die Architektengruppe macht sich nur lächerlich ! :lachentuerkis:
    Jetzt muss schon ein U-Bahn-Tunnel herhalten. Vielleicht finden sie
    ja noch irgendwelche Schwanzlurche auf dem Schloßplatz... :boeseslachen:

  • "Kasupke sagt, wie es ist" (aus der Berliner Morgenpost)

    Sieht ja fast so aus, als würde det mit dem Stadtschloß wirklich wat werden, nachdem nu sojar Thierse und Stolpe dafür sind. Kann man nur hoffen, det wenichstens die Fassade orjinaljetreu uffjebaut wird. Bloß nich noch so een moderna Neubau. Schlimm jenuch, wat se da uff der Museumsinsel machen wollen. Glas und Beton für diese herrlichen klassischen Jebäude! Die jroßen Baumeesta Schinkel, Schlüter und Schadow haben in Berlin prachtvolle Jebäude errichtet. Wat die jebaut ham, sollte die Stadt erhalten und wiedauffbaun. Det kann keen noch so berühmta Stararchitekt bessa.

    Ich denke er spricht uns aus der Seele!

  • In der Septemberausgabe von "G - Geschichte" gibt es einen Artikel mit dem Titel "Das Schloss-Gespenst" über den Wiederaufbau des Schlosses, der überwiegend positiv ist. Es fällt zwar an einer Stelle das Unwort "Disneyland", aber wenigestens nur als Teil einer Frage ("Wird eine Art Disneyland geschaffen?").

    Hiermal ein paar Auszüge:

    "Eigentlich ist die Entscheidung klar: Berlin bekommt sein Stadtschloss, jahrhundertelang Sitz der brandenburgischen Kurfürsten, preußischen Könige und deutschen Kaiser, wieder. Doch weil weder der Bund noch das Land Berlin oder private Investoren für den rund 800 Millionen Euro teuren Wiederaufbau des barocken Monumentalwerkes Geld übrig haben, wird die Brache in der Mitte der Stadt wohl noch lange bleiben."

    "Die Gegner des Projekts tun sich zunehmend schwer, gegen diese Stimmung anzutreten. Sie verweisen auf die hohen Kosten, die ungeklärte Nutzung, die Sinnlosigkeit einer Rekonstruktion um der Rekonstruktion willen, verteufeln den 'Geist des Militarismus', der einst in dem Hohenzollern-Schloss geherrscht habe, und malen das Gespenst von deutscher Großmannssucht an die Wand, für das das Schloss stehe. Die PDS als Gralshüterin ostdeutscher Befindlichkeiten plädiert dagegen für die Sanierung des 'Palastes der Republik' und erinnert an dessen Vergangenheit als ein für alle offenes kulturelles Zentrum und als ein Ort rauschender Feste und Feiern. 'Niemand kann ernsthaft in Zweifel ziehen, dass der Palast in beeindruckender Weise von der Bevölkerung der DDR und deren Gäste aus aller Welt angenommen war', sagt Rudolf Denner, Sprecher der Bürgerinitiative 'Pro Palast'. Dass darin auch die Parteitage der SED stattgefunden haben, in denen sich Staats- und Parteichef Erich Honnecker und Stasi-Chef Erich Mielke bejubeln ließen, verschweigt die Initiative. Immerhin, auch die erste frei gewählte Volkskammer der DDR tagte im Einheitsjahr 1990 in dem gewaltigen Bauwerk und verabschiedete in einer dramatischen Nachtsitzung am 22. August den Einigungsvertrag, ehe der 'Palast' wegen Asbestverseuchung am 19. September 1990 völlig überstürzt geschlossen wurde."

    "Original oder Fälschung? Der Campanile in Venedig ist ebenso ein Neubau nach historischem Vorbild wie die Münchner Residenz, das Frankfurter Goethehaus, der berühmte Goldene Saal des Augsburger Rathauses oder das Bruchsaler Schloss. Die Altstädte von Warschau und Krakau sowie das Warschauer Schloss wurden nach dem Krieg wiederaufgebaut, ebenso die Schlösser der russischen Zaren rund um St. Petersburg einschließlich des berühmten Bernsteinzimmers. Ihrer Authentizität und der Faszination, die von diesen Orten ausgeht, tut dies keinen Abbruch. Wilhelm von Boddien jedenfalls, der glühendste Verehrer des Berliner Stadtschlosses, ist felsenfest davon überzeugt, dass er die Realisierung seines Traumes noch erlebt: 'In zehn Jahren ist das Schloss zu bauen.' Jedenfalls sammelt er bereits Spenden..."

  • Zitat

    "Original oder Fälschung? Der Campanile in Venedig ist ebenso ein Neubau nach historischem Vorbild wie die Münchner Residenz, das Frankfurter Goethehaus, der berühmte Goldene Saal des Augsburger Rathauses oder das Bruchsaler Schloss. Die Altstädte von Warschau und Krakau sowie das Warschauer Schloss wurden nach dem Krieg wiederaufgebaut

    Hier werden irgendwie schon wieder Äpfel mit Birnen verglichen:

    Vom Warschauer Schloß und vom Goethehaus war noch sehr wenig übrig, aber bei Bruchsaler Schloß ist eine Ruine wieder aufgebaut worden. Alles wurde nach dem Krieg wiederaufgebaut. Das ist eigentlich nicht vergleichbar.

    Vergleichbar mit dem Berliner Schloß sind Kommandantur, Kronprinzenpalais, Knochenhaueramtshaus, Ostzeile, Erlöserkathedrale Moskau, also Totalrekonstruktionen, die praktisch aus dem Nichts geschaffen wurden.