Leipzig - Allgemeines

  • ...besetzt" es in der Realität den Raum.

    Da kann man nur sagen: hoffentlich tut es dies. Der nichtssagende Platz hatte so eine Besetzung durch etwas Substanzielles dringend notwendig.
    Dieses Ensemble besticht mE auf allen bisher gezeigten Bildern.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das letzte Foto beeindruckt mich. Gewandhaus, City Hochhaus und Paulinum zusammen wirken richtig harmonisch und stimmig. Hier ist wirklich ein hervorragendes modernes Ensemble entstanden, das muss ich auch als Anhänger klassischer Architektur loben.

    In dubio pro reko

  • Dirk. Ja genau. Augustusplatz war früher ein imposantes Klassisches Höhepunt, heute auch imposant (und das mit Moderne Bauten!).
    Da kenne ich nur 2 andere gelungen Beispielen: Frankfurts Türmen und Postdamer Platz. Sonst sind moderne Bauten eher wenig imposant.

  • Das Projekt KAISERGÄRTEN in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] könnte auch in einem Gründerzeit-Thread gezeigt werden. Aber ich will das Thema nicht überstrapazieren.

    Im Leipziger Norden waren viele Kasernen gebaut worden. Ein Teil wird heute noch von der Bundeswehr genutzt. Mit dem Projekt "Kaisergärten" werden Gebäude revitalisiert, die in der Gründerzeit gebaut, später, nach dem II. Weltkrieg von den Russen bis ca. 1994 genutzt -und abgenutzt- wurden und heute Wohnungen im Loftstil beherbergen.








    Einige Gebäude zeigen noch den Zustand VOR der Sanierung.



    Eine Bewohnerin berichtete, dass dieses Russengebäude auch saniert werden soll. Glauben kann ich es nicht. :o




    Die in gelben Klinkern ausgeführten Gebäude sind wohl immer von deutschen Truppen oder Firmen genutzt worden.







    Alles eigene Fotos.

  • Die Welt am Sonntag meint in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] die neue Hauptstadt des Gründerzeitstils entdeckt zu haben und berichtet folgendes:

    Quelle: Welt am Sonntag vom 30.01.2011

  • Die Bibliotheca Albertina der Universität [lexicon='Leipzig'][/lexicon] hatten wir hier schon vorgestellt:


    BibliothecaAlbertina Leipzig [GFDL (<a href="http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html" class="external free" rel="nofollow\r
    http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html</a>), CC-BY-SA-3.0 (http://www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/\r
    http://www.creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/) or CC-BY-SA-2.5-2.0-1.0 (http://www.creativecommons.org/licenses/by-sa/2.5-2.0-1.0\r
    http://www.creativecommons.org/licenses ... .5-2.0-1.0)], by L.E.rewi-sor (Own work), from Wikimedia Commons


    HIER und HIER kann man den Innenbereich erforschen.

  • Stahlbauer. Ode an [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und seine Retter!!!! [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ist aber DER Ausnahme in D.
    Warum wird dieses ungefochten erfolgreiches Rezept nicht in Berlin oder Dresden gefolgt???
    Und warum auch nicht in Chemnitz (= Abbruch und Kahlschlag zur Günste moderne Bauten)??

    GRK hat also relativ wenig Personal. Aber die Leistungen sind wirklich Spitze und Klasse!!
    Erstaunlich nicht?

    Der Rum [lexicon='Leipzig'][/lexicon] bleibt also (noch) beschränkt. Bedeutet dass [lexicon='Leipzig'][/lexicon] von moderne
    Architekten gemeidet wird?? Oder sind imdessen die Bewunderer doch spurbar da?

    Stahlbauer, wie sehen Sie die Entwicklungen in der BRD um Gründerzeitler wieder
    zu sanieren und dadurch wieder ansehlige Bauten zu schaffen wo heute noch
    "ausgekleidete" (= nackte) Häuser herumstehen?

    Und werden vielleicht auch klassisch gestalltete Grünanlagen entstehen: Parkanlagen auf Plätze wo Leute
    in der Stadt wieder ruhe finden können.

  • Na, alles ist noch nicht geschafft. Das was in früheren Beiträgen hier im Forum oder anderswo an Problemen gezeigt wurde, ist noch immer aktuell. Der Zusammenbruch der Industrie hat erhebliche Löcher in die Struktur der Stadt gerissen - und am Stadtrand zu erheblichen Flächenverbrauch für Einfamilienhaus-Siedlungen und Gewerbegebiete geführt.

    Aber die fertig gestellten Projekte der letzten zwanzig Jahre zeigen, dass doch einiges möglich ist.

    Während [url=http://maps.google.de/maps?f=q&sourc…=12,290.59,,0,5]HIER[/url] auf dem Gelände einer ehemals großen und namhaften polygrafischen Firma der Jungwald wächst, hat sich in der Nebenstraße eine Werbefirma angesiedelt, die die bundesweite Werbung für eine namhafte Fastfood-Kette erledigt.

    Der Nachfolger des grafischen Betriebes hat am Stadtrand [url=http://maps.google.de/maps?f=q&sourc…=12,116.95,,0,5]NEU[/url] gebaut.


    Für einen großen [url=http://maps.google.de/maps?f=q&sourc…=12,277.64,,0,5]AUTOMOBILHERSTELLER[/url] wurde gar der fast ebene Acker "ideal"-eben hergerichtet.

    Die neuen Arbeitsplätze sind die Grundlage für den gegenwärtigen Aufschwung der Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Bis alle Wunden geschlossen sind, werden aber noch einige Jahre - sagen wir ca. weitere zwanzig- in´s Land gehen. Moderne Bauten sind auch in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] bebaut worden und einige werden in den nächsten Jahren noch entstehen.


    Mit den Grünanlagen habe ich ein Problem. Nichts gegen Grünanlagen. Gerade in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gibt es sehr gelungene Beispiele. Aber manchmal sind sie auch die schlechteste Lösung.
    Aber dazu habe ich mich HIER schon zur Genüge ausgelassen. Da im Norden aber vor allem im Süden von [lexicon='Leipzig'][/lexicon] Wald-, Wiesen- und Wasserflächen durch Rekultivierung geschaffen wurden, kann man sich in der Stadt wieder dem Thema verdichtete europäische Stadt widmen. Das [lexicon='Leipzig'][/lexicon] auch im Inneren grüner wird, dafür gibt es einige anspruchsvolle Pläne.


    In Chemnitz wurden -nach meiner Meinung- nach der Wende die Fördermöglichkeiten im Städtebau stark für die Sanierung der Plattenbauten eingesetzt. Was damals ein Vorteil schien, ist heute leider ein Problem. Dafür ist die industrielle Basis in Chemnitz gesünder. Schauen wir mal, was dort in den nächsten Jahren geschieht.


    GRK ist im Artikel der Welt am Sonntag nur stellvertretend genannt worden. Es gibt eine ganze Reihe von Firmen in [lexicon='Leipzig'][/lexicon], die ähnliche Projekte erfolgreich entwickeln.

  • Das Maklerunternehmen Aengevelt aus Düsseldorf hat den Leipziger Immobilienmarkt untersucht. Die "Höfe am Brühl" sind architektonisch sicher nicht der große Brüller. Aengevelt kommt aber zu dem Schluß, dass von diesem Projekt die Leipziger Innenstadt profitieren wird. Besonders die im Moment suboptimale Lage der Hainstraße wird sich voraussichtlich deutlich verbessern.


    Quelle: LVZ Online vom 11.04.2011

  • Im Leipziger Stadtteil Holzhausen, praktisch schon auf dem Land, hat man ein altes, aber markantes Gebäude abgerissen und dem alten Gebäude dann ein Denkmal gesetzt. Ist doch schön geworden, oder...




    Eigene Fotos.

  • Ja, sogar den Türrahmen haben sie als Denkmal stehen gelassen. Man fragt sich natürlich, warum man das Gebäude nicht einfach grundsaniert hat und dort dann das Bäckergeschäft hereingesetzt hat. Aber das wäre vermutlich teurer gekommen und vielleicht nicht ganz so flexibel für die spätere Umnutzung. Dafür indes hätte man ein Obergeschoss einrichten können mit einer vermietbaren Wohnung (Refinanzierung) oder Lagerfläche oder einem weiteren Laden. Nun, wer weiß denn schon, was in den Köpfen solcher Investoren vor sich geht.

  • Da bin ich dann doch für etwas mehr Ehrlichkeit: Wenn das Haus schon weg und ein Supermarkt hin soll, dann bitte einfach weg und flachen Supermarkt hinsetzen, fertig. Aber das abgerissene Haus als klettergerüstartigen Zombie weiterspuken lassen - so was bescheuertes habe ich noch nie gesehen. :kopfschuetteln:

    Ja, sogar den Türrahmen haben sie als Denkmal stehen gelassen. Man fragt sich natürlich, warum man das Gebäude nicht einfach grundsaniert hat und dort dann das Bäckergeschäft hereingesetzt hat.

    Oder eben in Gottes Namen drei Fassaden stehenlassen, dahinter alles abreißen und einen Neubau hinter die alten Fassaden setzen, halbwegs passendes Dach drauf, Supermarkt rein - das wäre immer noch besser als dieser Klamauk.

  • Etwas zumindest vergleichbares habe ich mal in Köln gesehen, bei der Auferstehungskirche. Mag sein, daß die Leipziger dadurch inspiriert worden sind. Manch einer mag den Kölner Kirchenanbau vermutlich auch hier interessant finden, ich empfand die Vor-Ort-Situation hingegen einfach nur als häßlich und disharmonisch. Ein schlichter Neubau unter Beibehaltung des Turmes wäre mir viel lieber gewesen.

    http://www.bilderbuch-koeln.de/img/00/8a/29625.978x1304xin.jpeg

    http://www.zeeman.de/wp-content/uploads/2007/12/dsc00028.JPG

    http://www.popp-kloos.de/referenzen/images/bild_25.jpg

    Information:
    http://www.baufachinformation.de/denkmalpflege.jsp?md=2000047108786

    Zitat

    Die Denkmalpflege war von dem Konzept angetan

    Ja klar, die "Denkmalpflege" mal wieder...

  • Das Maklerhaus Lührmann aus Berlin hat die aktuelle Lage auf dem Immobilienmarkt für die Leipziger City analysiert und ist zu folgendem Ergebnis gekommen:



    Weiteres HIER in der Quelle.

  • Das würde ich begrüßen. Die Bauzeit während des Weltkrieges ist ungewöhnlich, der Figurenschmuck zeugt auch weniger von Pracht als von Demut. Diesen Stil gibts zwar dann in den frühen 20igern noch des öfteren, aber das ist doch ein ein recht früher Zeuge. In meiner Heimatstadt steht ein ähnlich dekoriertes Haus, altes Kino; verfällt leider zusehends.

  • In der Redaktion der Leipziger Volkszeitung war in den letzten Wochen der Journalist Raghunandan aus Indien zu Gast. Die LVZler haben ihren Gast gewohnt kompetent informiert. Mit diesem umfangreichen und topaktuellen Wissen ist Herr Raghunandan nach Indien zurückgekehrt. Dort hat er am 12. Oktober 2011 im DECCAN HERALD , Bangalore über [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Deutschlands Osten berichtet. Hier einige Fakten, die uns die LVZ bislang verschwiegen hat:

    - In [lexicon='Leipzig'][/lexicon] stehen 16.000 von 25.000 Wohnhäusern leer. Das wären wohl noch mehr, aber in den letzten zehn Jahren sind 14.000 baufällige Gebäude abgerissen worden. Leider hat die LVZ ihrem Gast nur wenige städtische Projekte zur Raumentwicklung zeigen können. Die finden sich auch noch am Stadtrand. Für alte Gebäude im Stadtkern besteht kaum Interesse, so dass dieser schrumpft.


    - Bis 2015 –also bereits in vier Jahren- wird die Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] nur noch 450.000 Einwohner haben. So jedenfalls eine Prognose des Freistaates Sachsen.

    - Ähnliche schlechte Aussichten bestehen auch für andere kleinere ostdeutsche Städte wie Halle und Dresden.


    Aber es gibt Hoffnung. Schon haben renommierte Unternehmen Niederlassungen in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] eröffnet. Genannt wurde z.B. Mercedes-Benz (vermutlich war man öfters in der Richard-Lehmann-Straße). Und die 10.000 Arbeitsplätze die beim massiven Industrieabbau nach 1990 verloren gingen, sind ja bald wieder ausgeglichen.

    Vielleicht sollten wir doch endlich eine Spendensammlung für die LVZ organisieren. Z.B. für einen Englischkurs.


    Erste Kommentare sind schon auf der Website zu finden. Die LVZ will die Zahlen prüfen und falls diese falsch sein sollten den Text ändern. Köstlich!