• ... was würde ich geben um einmal durch das alte [lexicon='Leipzig'][/lexicon] an einem sonnenbegleiteten Sommertag zu wandern ... > Hmm, da stimme ich dir zu. Was könnte man machen...

    Sächsischer Braunkohle-Scheich werden und sämtliche Grundstücke und Gebäude kaufen, koste es was es wolle und das Alte [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wieder aufbauen. Nur bis dahin, kann man Jahrhunderte warten :(

  • ^ "Sächsischer Braunkohle-Scheich" Ich hab selten so gelacht. :D Aber in der Aussage steckt durchaus die Lösung. Nur wenn es wieder regional verwurzelte wohlhabende Leipziger gibt, mit einem Faible für die Architektur-Geschichte Leipzigs, bestünde zumindest die Möglichkeit auch in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ehemals traumhafte Gebäude wieder entstehen zu lassen bzw. entsprechende finanzielle Unterstützung zu leisten. Ähnlich Günther Jauch in Potsdam, der bekanntlich Millionen für den Wiederaufbau des Stadtschlosses (Fortunaportal) gespendet hat. Von öffentlicher Seite her ist die Initialzündung für solche Projekte ja wahrscheinlich nicht zu erwarten. Daher ist bürgerliches Engagement gefragt.

    @ LEonline: Nee, ich meine nicht das Naturkundemuseum (das steht ja heute rechts vom Gördelerring), sondern die Gebäude auf der linken Seite, wo heute die Blechbüchse steht. Im Video erkennt man da eine dichte Bebauung zum Ring hin, samt 2 prächtiger Kuppeln. :o

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  • @^
    Dieses Gebäude meine ich auch. Es ist wie bereits erwähnt das Gebäude der Dauernden Gewerbeausstellung. Der Vorläufer des Naturkundemuseums wurde dort urspr. eröffnet bevor es dann schräg gegenüber in den heutigen Bau (eine ehem. Schule) einzog.

  • ^ Da hab ich deinen ersten Beitrag fehlverstanden, sorry! Hast du Bilder dieses Gebäudes, also des Gebäudes der dauernden Gewerbeausstellung?

    Das heutige Naturkundemuseum war laut Information des Stadtgeschichtlichen Museums früher die II. Höhere Bürgerschule.
    Östlich davon stand früher noch ein Gebäude direkt daneben. Was das mal war?

    Hier Bilder von beiden Gebäuden:

    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb043317.jpg" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb043317.jpg
    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/s0030241.jpg" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/s0030241.jpg

    Interessant auch das Aussehen des früheren Schulplatzes:

    Noch unbebaut: http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb044413.jpg" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb044413.jpg
    Mit späterer, recht einfacher Bebauung: http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb047214.jpg" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb047214.jpg

    Geplant war, dort dieses Hotel zu errichten (Entwurf von Johann Gustav Pflaume; 1920/1929):
    http://museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb042830.jpg" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    museum.zib.de/sgml/bilder/gross/bb042830.jpg
    (Rechts im Bild der Brunnen, welcher sich heute noch vor dem Ringmessehaus befindet. Daran wird deutlich, dass die Straße früher viel weiter nördlich verlief.)

    Ich habe mir mal die Mühe gemacht, und ein paar ehemaligen Bauwerke auf die heutige Karte eingezeichnet.
    So (ungefähr) müsste die Kreuzung am Gördelerring früher ausgesehen haben
    (Gelb=Schulplatz; Blau= Pleißemühlgraben; Rot= Verloren gegangene Bebauung: u.a. Altes Theater, Früheres Naturkundemuseum):
    http://i249.photobucket.com/albums/gg231/T…/Schulplatz.jpg

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  • Die LWB will sich offenbar von den allermeisten Häusern im Alten Westen trennen und da sind einige Leckerbissen darunter (http://www.lwb-immobilienangebote.de/" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    http://www.lwb-immobilienangebote.de/ ). Nur leider zu teuer für mich alleine ;-).
    Aber eigentlich wollte ich ja auf etwas anderes aufmerksam machen, auf das ich gerade auf der genannten Website stieß. Die LWB verramscht jetzt schon ganze Karrees. Aber das ist ja gar nicht so schlecht, dann können es andere ja besser machen. Ich war da neulich mal drin, d.h. in den Höfen, denn die Häuser sind ja fast alle verrammelt. Ich habe mich gewundert, warum da noch relativ wenig saniert ist angesichts der guten Lage, der fast immer noch geschlossenen Bebauung und der Situation in der Nachbarschaft, wo das Verhältnis saniert/unsaniert meist umgekehrt ist. Von außen machten die allermeisten Häuser noch einen recht guten Eindruck, wobei man Dach, Schwamm etc. von da nur schlecht beurteilen kann. Ich bin jedenfalls gespannt, was da passieren wird. Falls Ihr vorher-Fotos haben wollt, sagt bitte Bescheid, dann ziehe ich im Januar noch mal los.

    Es geht erst einmal um das Karree in Leutzsch:
    http://maps.live.de/LiveSearch.Loc…t=-90&alt=-1000" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    maps.live.de/LiveSearch.LocalLiv ... &alt=-1000

    Aber wenn ich das richtig sehe, sollen die anderen drei Karrees in Altlindenau bis zur Güntherstraße auch noch verkauft werden. Zumindest ist das ja die aktuelle Hauspolitik der LWB ( http://www.l-iz.de/Leben/Gesellsc…intversion=true" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    http://www.l-iz.de/Leben/Gesellschaft/2 ... rsion=true ). Ab der Güntherstraße sind dann schon wieder viele Häuser in den Nebenstraßen zur Schwarz-Straße saniert.

    http://www.leutzscher-hoefe.de/" onclick="window.open(this.href);return false;\r
    http://www.leutzscher-hoefe.de/

    Die „Leutzscher Höfe“ umfassen vier geschlossene Wohnkarrees, die zwischen Georg-Schwarz-Straße und William-Zipperer-Straße angeordnet sind. Die Karrees und ihre Wohngebäude wurden zwischen 1900 und 1918 in Blockrandbebauung errichtet. Diese Blockstruktur ist weitgehend erhalten geblieben. Fast alle Gebäude stehen unter Denkmalschutz. …

    Ab Oktober 2008 steht das nördlichste der vier Karrees in Tranchen zum Verkauf (siehe Karte). Es ist in sich homogen und profitiert von der geringen Straßenfront zur belebten Georg-Schwarz-Straße. Das Karree befindet sich im Erhaltungsgebiet. Alle Häuser, mit Ausnahme der William-Zipperer-Straße 85, stehen unter Denkmalschutz. Der großzügige Innenhof besticht durch einen alten, gewachsenen Baumbestand.

  • LEonline: Ich glaube wir sind uns einig, dass der Verlust der Neuen Börse ein sehr schmerzvoller ist, angesichts der heutigen traurigen Verhältnisse in diesem Bereich!
    Ich bin seit jeher ein Fan einer Rekonstruktion dieses Gebäudes. Allein meine politische und finanzielle Situation vermögen dies nicht voranzubringen.
    Wie lang es wohl in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] noch dauern wird, ehe auch hier nach Braunschweig, Dresden, Berlin und Potsdam die Diskussion um die Rekonstruktion von ehemals eindrucksvollen, jedoch im Krieg zerstörten Gebäuden vom Zaune bricht? Die Diskussion hätte für mich auch nichts mit einer Abkehr des progressiven Architektur-Stils Leipzigs zu tun, sondern einfach mit Verantwortungsbewusstsein und Respekt seiner eigenen architektonischen Identität und Qualität.
    Man schaue nach Berlin oder Dresden. Trotz Stadtschloss bzw. Neumarkt wird dort in der Breite ja immer noch und auch in Zukunft sicher modern und günstig gebaut. Aber die Rekonstruktion von 4-5 verschwundenen und ehemals stadtbildprägenden architektonischen Highlights wären sicher auch für [lexicon='Leipzig'][/lexicon] wünschenswert. Gerade wenn man bedenkt, wie viele tausende Gebäude verloren gegangen sind. Schade, dass eine der größten und schönsten Wiederaufbau-Highlights, die Bibliotheca Albertina im Musikviertel so versteckt liegt! An einer Hauptverkehrsstraße wie dem Leipziger Ring, wäre dieses Bauwerk eines der touristischen Hauptattraktionen!

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  • Denk_mal
    Stimme Dir zu was die Reko von einigen wenigen prägenden Gebäuden anbelangt. Neben der Börse wären auch der Johanniskirchturm (gibt ja bereits eine Initiative), die Matthäikirche, die Fassade vom Hotel Viktoria (als Erweiterung zum Astoria) sowie das Buchgewerbehaus (besteht heute noch als Ruine) oder das Künstlerhaus am Nikischplatz einige meiner Favoriten. Eine (Teil-)Reko der Markthalle ist ja zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls nicht ausgeschlossen. Bei allem muss man natürlich die heutigen Nutzungsmöglichkeiten in Betracht ziehen und wer dies bezahlen soll bzw. möchte. Vom ästhetischen Aspekt her wären sie aber allemal für den Stadtraum ein Gewinn. Sehr schade ist auch der Verlust von Gebäuden, die nicht so sehr im Rampenlicht stehen wie z.B. das Buchhändlerhaus, die Harmonie, das Römische Haus, die Villa Reclam im Musikviertel oder das Hotel Sachsenhof am Johannisplatz.

  • Zitat von "LEonline"

    Denk_mal
    Eine (Teil-)Reko der Markthalle ist ja zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls nicht ausgeschlossen. Bei allem muss man natürlich die heutigen Nutzungsmöglichkeiten in Betracht ziehen und wer dies bezahlen soll bzw. möchte.

    Eine Rekonstruktion der Markthalle wäre ja mal was. Nutzungsmöglichkeit wüsste ich schon. Als Markthalle. Man teilt das Innere auf und vermietet sie an Händler des täglichen Bedarfs. Halt keine schicki-micki-Shoppingmall sondern ein Ort, wo man sich gesellig und fußläufig mit Lebensmitteln eindecken kann.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Booni
    Die Markthalle soll, sofern sie denn gebaut wird, auch in dieser Form genutzt werden (eine andere Nutzung wäre ja auch irgendwie fragwürdig). Die Stadtoberen stehen dem Vorhaben (Initiator ist die Stadtbau AG) laut Medienmeldungen positiv gegenüber. Es gibt allerdings m.W. noch Klärungsbedarf über die künftige Planung für das Gesamtareal (unbebautes Gelände - eine Mischnutzung mit Piazza, Hotel sowie Büroflächen und Wohnungen wurde in der Bedarfsplanung Anfang der 90er angestrebt).

  • Ein neues Buch mit Bildern in altem Glanze erblickt derzeit das Licht der Welt. Und die Lizzy hat sich dem Buch angenommen "[lexicon='Leipzig'][/lexicon] um 1900: Die Gründerstadt in ihrer Blütezeit – ganz unverhofft in Farbe": http://www.l-iz.de/Bildung/B%C3%BCcher/2009/04/[lexicon='Leipzig'][/lexicon]-um-1900-Die-Gr%C3%BCnderstadt-in-ihrer.html\r
    http://www.l-iz.de/Bildung/B%C3%BCcher/ ... ihrer.html

    Begleitend dazu kann man derzeit in der Stadtbibliothek am Leuschnerplatz einen kleinen Einblick in die alten Ansichten nehmen. Äußerst sehenswert, da sehr viele neue Bilder gezeigt werden, die meines Wissens so noch nie in der Öffentlichkeit gezeigt wurden! :!: Da kommt einem schon die ein oder andere Träne.

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  • In der Freitagsausgabe der FAZ war eine mehrseitige Beilage der LBW -Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft zu denkmalgeschützten Anlageobjekten in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]. Erschreckend wieviele historisch wertvolle Häuser leerstehen und einen Käufer suchen. Altbauten aus dieser Beilage:
    An der Lehde 4 (7 Wohnungen leer), Bornische Str. 174 (6 leer), Breslauer Str. 16 (8), Comeniusstrasse 34 (9), Eisenbahnstr. 131 (11), Eythraer Str. 28 (9), Georg-Schumann-Str. 126 (1), Hamburger Str. 43 (12), Henriettenstr. 7 (9), karl-Blechen-Str. 1a (6), klingenstr 52 (8), Krönerstr. 51 (9), Linkelstr. 8 (9), Mariannenstrasse 115 810), Nernstr. 7 (8), Prießnitzstr. 26 (2), Rolf-Axen-Str. 2 (11) uvm.
    .

    ...

  • ^ Danke für die Info! Kommt aber drauf an, wie man 's sieht! Nochmal kurz der Hintergrund: [lexicon='Leipzig'][/lexicon] vor '45 einst mit reichste Stadt Deutschlands und dementsprechend auch architektonisch sehr glanzvoll, erlebte danach einen Bedeutungs-Verlust wie es wohl keine andere deutsche Stadt durchgemacht hat. Dieses Erbe sieht man dieser Stadt bis zum heutigen Tage an, da ein Großteil historischer Bausubstanz eben glücklicherweise noch steht. Wenn man also positiv eingestellt ist, sieht man die restlichen unsanierten Altbauten als unglaubliches Potential und wer Geld hat, investiert hier entsprechend. Das scheinen mittlerweile ja einige auch zu tun, so dass die meisten Altbauten schon heute wieder in altem Glanze erstrahlen.

    Das die LWB ihre Altbauten in der FAZ anbietet, stimmt mich eher positiv. Seit der Wende lautete deren Antwort auf Wohnungsleerstand gründerzeitlicher Bausubstanz ja tendenziell eher Abriss statt Sanierung. Standen in der FAZ auch Kaufpreise zu den Objekten? Die waren ja in der Vergangenheit oftmals utopisch hoch, was deren Rettungschancen teilweise auf Null gedrückt hat. Wäre nett, wenn du event. auch den ganzen Artikel hier einscannen könntest. Danke im Voraus!

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  • Zitat

    Nochmal kurz der Hintergrund: [lexicon='Leipzig'][/lexicon] vor '45 einst mit reichste Stadt Deutschlands und dementsprechend auch architektonisch sehr glanzvoll, erlebte danach einen Bedeutungs-Verlust wie es wohl keine andere deutsche Stadt durchgemacht hat.

    Also etwas südöstlicher gibt es so eine Stadt namens Dresden auf die Deine Aussage noch 100 x besser passt. Während [lexicon='Leipzig'][/lexicon] sich von seinen Kriegsverlusten wirklich glanzvoll darappelt hat, wird das in Dresden wohl nie mehr wieder geschehen - leider.

  • Zitat von "Denk_mal"

    ^ Danke für die Info! Kommt aber drauf an, wie man 's sieht! Nochmal kurz der Hintergrund: [lexicon='Leipzig'][/lexicon] vor '45 einst mit reichste Stadt Deutschlands und dementsprechend auch architektonisch sehr glanzvoll, erlebte danach einen Bedeutungs-Verlust wie es wohl keine andere deutsche Stadt durchgemacht hat. Dieses Erbe sieht man dieser Stadt bis zum heutigen Tage an, da ein Großteil historischer Bausubstanz eben glücklicherweise noch steht. Wenn man also positiv eingestellt ist, sieht man die restlichen unsanierten Altbauten als unglaubliches Potential und wer Geld hat, investiert hier entsprechend. Das scheinen mittlerweile ja einige auch zu tun, so dass die meisten Altbauten schon heute wieder in altem Glanze erstrahlen.

    Das die LWB ihre Altbauten in der FAZ anbietet, stimmt mich eher positiv. Seit der Wende lautete deren Antwort auf Wohnungsleerstand gründerzeitlicher Bausubstanz ja tendenziell eher Abriss statt Sanierung. Standen in der FAZ auch Kaufpreise zu den Objekten? Die waren ja in der Vergangenheit oftmals utopisch hoch, was deren Rettungschancen teilweise auf Null gedrückt hat. Wäre nett, wenn du event. auch den ganzen Artikel hier einscannen könntest. Danke im Voraus!


    Die Preise für die Häuser sind ziemlich lächerlich "An der Lehde 4" z.B. Wohnfläche ges. 486 Quadratm. für 95.000 €. Geht dann hoch bis 250.000 € (Nernstr. 7, 476 Quadratm. ges.).

    ...

  • @ Wikos: Angesichts der hohen Sanierungsaufwände und für Leipziger Verhältnisse (die Häuser liegen allesamt nicht in den "Vorzeigevierteln") sind die Preise m.E. noch recht hoch. Man muss davon ausgehen, dass es sich dabei mehrheitlich um seit Jahren leer stehende Gebäude handelt.

    @ Exilwiener: sicherlich kann man sich darüber streiten, aber Denk_mal bezog sich sicherlich nicht nur aufs architektonische Erbe, das in Dresden natürlich weitaus größer war, sondern auch auf die deutschlandweit führende Position in diversen Branchen und Sitz bedeutender Unternehmen. "Bedeutungsverlust" ist eben erstmal eine Definitionsfrage, aber insbesondere wenn man es auf den wirtschaftlichen und demografischen Bereich bezieht, kann man das schon so stehen lassen.

  • Exilwiener:

    Dase hat das völlig richtig erläutert, so wars gemeint. An dem alten Spruch "In Chemnitz wird Geld erarbeitet, in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] verwaltet und in Dresden ausgegeben." war also schon einiges dran. Daher schrieb ich auch "...auch architektonisch sehr glanzvoll". Die prächtige Architektur Leipzigs war ja nur das Ergebnis des wirtschaftlichen Aufstieges und Wohlstandes; also seines Einflusses. Ein großer Teil wurde aber bekanntlich auch nach Dresden weitergereicht, wo man es architektonisch (im Sinne von Opulenz und Repräsentativität) auf die Spitze trieb.
    Umso mehr schätze und begrüße ich auch die Reko-Bemühungen in Dresden, die einen Teil einstiger Pracht wiedergewinnen wollen. Derzeit könnte man fast sagen, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und Dresden haben die Rollen getauscht. Wirtschaftlich brummt Dresden derzeit mehr, wohingegen [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gesamthaft wohl quantitativ mehr qualitative Architektur zu bieten hat. Mehr will ich dazu auch nicht sagen, da ich kein Fan von diesen Feindbildern bin. Wobei sich durch ein bissel Konkurrenz und Neid natürlich auch beide gegenseitig hochschaukeln. Lasst uns das Beste daraus machen.

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  • Zitat von "Dase"

    @ Wikos: Angesichts der hohen Sanierungsaufwände und für Leipziger Verhältnisse (die Häuser liegen allesamt nicht in den "Vorzeigevierteln") sind die Preise m.E. noch recht hoch. Man muss davon ausgehen, dass es sich dabei mehrheitlich um seit Jahren leer stehende Gebäude handelt.

    Ich habe die Beilage in der FAZ mit den vielen Anzeigen auch gelesen und war ebenfalls ein wenig verblüfft über die "niedrigen" Preise. Als Hauptgrund dafür vermutete ich den Leerstand, denn wenn man sich erst Mieter suchen muß (die man in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] nun mal leider nicht so schnell findet wie in Frankfurt oder München), ist das ganze Objekt natürlich von vornherein weniger wert als bei Vollvermietung. Anderorts steht bei solchen Anzeigen ja in der Regel die Jahresmiete dabei, mit der man Eigentümer rechnen kann.

    Daß die Gebäude unsaniert sind, sah man einigen, aber nicht allen an. Die Frage ist, was der Käufer da wohl reinstecken muß. Richtig heruntergekommen und baufällig wirkte nämlich kein einziges der Häuser (da haben wir hier im Forum schon ganz andere Bilder gesehen). Somit bedeutet "unsaniert" vermutlich eher, daß kein heute vorausgesetzter Wohnkomfort vorhanden ist. Kohleofen, uralte Bäder, alte Elektroleitungen u.ä. (Klo auf dem Hausflur nicht unbedingt, da es das bei sehr vielen Gründerzeitlern ohnehin nie gab). Es wäre mal interessant, eine ungefähre Größenordnung zu erfahren, welchen Betrag man investieren müßte, um solche Häuser in einen vermietbaren Zustand zu versetzen. Wenn man das geschafft hat, hat man allerdings noch immer keine Mieter gefunden. Es braucht also schon eine Portion Idealismus, um solche Häuser zu kaufen.

  • die preisvorstellungen sind in absoluten zahlen niedrig, für leipziger verhältnisse jedoch tatsächlich relativ hoch.
    entgegen mancher annahmen ist es für kaufinteressenten besser, wenn die häuser komplett leer stehen, weil dann mit einer sanierung sofort begonnen werden könnte.
    (dies war eines der probleme, die in den ersten nachwendejahren rasche sanierungen in den gründerzeitvierteln behinderten: für altmieter musste vor sanierungsbeginn zunächst ersatzwohnraum gefunden werden, der damals noch knapp war. das erklärt, warum damals

    1. die mieten so hoch waren
    2. keine plattenbauten abgerissen wurden und so viele neubauten auf der grünen wiese entstanden

    und umgekehrt nach den inzwischen vollbrachten sanierungen der letzten jahre
    3. heute insgesamt ein überangebot an wohnraum besteht
    4. die erzielbaren mieten - und damit die hauspreise - gesunken sind.)

    insgesamt führt diese entwicklung in den gründerzeiztvierteln zu sehr gutem wohnkomfort bei günstigen mieten, was immer mehr leute in diese gebiete zurück lockt - und damit hoffentlich die noch unsanierten, zumeist leer stehenden objekte für anleger interessant macht.

  • Eine Ergänzung noch: hervorragend sanierte Gebäude in den guten Vierteln sind in der Regel bereits zum Ende der Sanierung hin gut vermietet. Aus genau diesem Grund hat man in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] mit schlechten Sanierungen kaum eine Chance, im GGs. beispielsweise zu München, wo man aufgrund der Wohnungmarktsituation prinzipiell alles, wo es nicht reinregnet, vermietet bekommt.