Berlin-Mitte - Spandauer Vorstadt

  • Ich denke, Ihr braucht Euch keine Sorge um die Fassade zu machen. Die kommt nach der Sanierung sicherlich originalgetreu wieder ran. Immerhin liegt das Gebäude - wie die gesamte Linienstraße - im Denkmalbereich Spandauer Vorstadt. Ich finde es selbst erstaunlich, aber tatsächlich scheint es mitunter sinnvoller, wohl sogar wirtschaftlicher zu sein, Stuckfassaden bei Sanierungen ganz abzunehmen und schließlich wiederherzustellen. Am Kurfürstendamm gab es vor einigen Jahren einen ähnlichen Fall bei einem gründerzeitlichen Eckbau, bei dem nach der kompletten Entfernung der Stuckfassade hier ähnliche Befürchtungen geäußert wurden. Als das Gebäude dann später abgerüstet wurde, war kein Unterschied zum Originalzustand zu erkennen.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Lasse mich natuerlich ueberrasche, aber hoffentlich wird die Fassade nicht in Plastik verpackt. Wenn unter Denkmalschutz steht, dann mache ich mir keine Angst, wenn nicht dann habe ich große Angst.

  • Der Neubau in der Linienstraße N°86 - hier waren zunächst nur dünne Betonplatten mit großen Öffnungen in die Lücke gesetzt worden, bevor die zu errichtende Fassade eingerüstet wurde.

    Und siehe da, es gibt manchmal noch positive Überraschungen! Es wird eine backsteinerne Rundbogenfassade wie auf der Torstraßenseite errichtet. Ich bin gespannt auf die Fertigstellung.

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    Das Haus Münzstraße N°10 wurde im letzten Jahr umgebaut/saniert und präsentiert sich seitdem so:

    Da hätte man mit wenig Mehraufwand eine Verbesserung gegenüber dem nicht gerade berauschenden vorigen Zustand erreichen können, hat es aber leider offenbar nicht gewollt oder in Erwägung gezogen.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Da hätte man mit wenig Mehraufwand eine Verbesserung gegenüber dem nicht gerade berauschenden vorigen Zustand erreichen können, hat es aber leider offenbar nicht gewollt oder in Erwägung gezogen.

    Man hätte auch einfach den Vorzustand mit seinem Rundbogenmotiv so lassen können. Nun aber wurde das Erscheinungsbild des Hauses verschlechtert. Vermutlich ist Styropor-Dämmung schuld. Auch der Anstrich weist im Dachgeschoss und der Eingangstür Fehler auf.

    Potenzial verschenkt. :daumenunten:

  • Ein Berliner Kumpel hat mir erzählt, dass man aus den Fenstern der Joachimstrasse 11 den schönsten Blick auf die Strasse hat!...weshalb,...weil man den Chipperfield Plattenbau von dort nicht sieht ;).

  • Ich finde eigentlich die Entwürfe von Chipperfield in der Mitte Berlins sehr gut, vor allem weil er sonst auf hochwertig wirkende Materialien (Holz, Backstein, Edelbeton) setzt. Man merkt seinen Entwürfeaber meist immer auch an, dass sie stark vom historischen Flair ihrer Umgebung profitieren und das sie nur in einem solchen Umfeld funktionieren. Dieses Bauwerk sieht jedoch einfach unoriginell und billig aus, da kann auch das gute Umfeld nichts mehr raus holen. An Chipperfields Stelle würde ich mir überlegen, eine neue Visitenkarte zu kreieren.

  • Chipperfield Klotz hat zwar "edle" Materialen, aber passt total nicht im Strassenbild.

    Was nützt Dir ein aus edelster Seide geschneiderter Jogginganzug, wenn Du dann bei der Hochzeit neben Deinen Freunden komplett underdressed aus der Wäsche guckst :biggrin:

  • Alte Geschichte - neu für hier.

    Der Neubau in der Rosenthaler Straße N°43-45, gegenüber den Hackeschen Höfen - geht nach Aushebung der gewaltigen Baugrube mittlerweile sehr flott voran.

    Damit kann zumindest ich mich einigermaßen anfreunden; das passt in die enge Straße.

    Bildquelle: Values Projektentwicklung GmbH & Co. KG/NPS Tchoban Voss Architekten

    https://entwicklungsstadt.de/abriss-nach-nu…ird-neu-gebaut/

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Immerhin überhaupt an Gründerzeitlern. Kannst ja mal etwas hier rumblättern und schauen, was da sonst so entstanden ist in letzter Zeit.

  • Man muss sich ja nicht an noch schlechteren Beispielen orientieren. Ich sage nur, dass sowas wie in der Linienstraße uns nicht zufriedenstellen kann, da man sich hier offenbar entstuckte Gebäude als Stilvorlage nimmt. Wir plädieren ja eigentlich für die Rekonstruktion solcher absichtlich zerstörter Fassaden.

    In dubio pro reko