Dresden, Neumarkt - Quartier V/1

  • Nicht immer nur hier sitzen und jammern, sondern endlich mal was tun:

    - Briefe an die Stadtplanung und an die Zeitungen schreiben, schreiben und nochmals schreiben und:

    - aktives Mitglied in der GHND werden!!!!

  • Nicht immer nur hier sitzen und jammern, sondern endlich mal was tun:


    Wenn ich noch nicht ganz verkalkt bin, haben viele, auch hier in diesem Forum, im Jahre 2009 Briefe, E-Mails und Leserbriefe verfasst, in deren Folge es ruhig um das Projekt wurde, was wohl aber aufgrund diverser Finanzierungsschwierigkeiten seitens der KIB geschah.
    Nun, zwei Jahre später, wird uns ohne große Erklärungen der kaum überarbeitete zweite Platz des Wettbewerbs als der Weisheit letzter Schluss hingeknallt.

    Auf den Plakaten kann man folgendes lesen:

    Zitat

    Im Jahr 2009 rief schließlich die KIB, zusammen mit dem Stadtplanungsamt, einen Realisierungswettbewerb ins Leben, der den Anforderungen des städtebaulich-gestalterischen Konzepts zum Wiederaufbau des Neumarktes Rechnungs tragen sollte. Viele umfangreiche Untersuchungen und Abstimmungen waren notwendig, um schließlich das Architekturbüro Kupferschmidt mit der Umsetzung seines Preisträgerentwurfs des Quartiers V/1 zu beauftragen.


    Nun kann man sich durchaus die Frage stellen, was Briefe und Vereinsmitgliedschaften denn noch bringen sollen!
    Es scheint, speziell in der Verwaltung, ein Unwillen gegenüber nachhaltigen Gestaltungsideen zu existieren, der einen schaudern lässt. Statt diesem Bau, der eigentlich dem städtebaulich-gestalterischen Konzept widerspricht, eine gefällige Anmut zu verleihen, ihn in Abschnitten unterteilt in verschiedenen Ockertönen zu fassen und mit einer Steildachhaut aus Biberschwänzen zu versehen, setzt man voll auf Kante, fährt einen Kurs des Nonkonformismus.
    Was soll man noch schreiben und sich beschweren, scheint hier doch der gesunde Menschenverstand, ein gesundes Maß für die heimische Ästhetik, vollkommen verdrängt und gegen eine austauschbare globale Bauindustrie-Gesinnung ersetzt, die sich aus den ewig gleichen Versatzstücken und Fertigteilen einer entmenschlichten Wertschöpfungskette nährt.
    Kann oder will man also nicht anders?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich habe damals mehrere Briefe geschrieben und damals die Umsetzung des 2. Entwurfs gefordert. Das ist dann auch passiert und ist viel besser als der Erstplazierte - toll ist er natürlich lange nicht. Was die GHND betrifft habe ich zweimal versucht Mitglied zu werden, ohne Antwort zu bekommen...

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Nun kann man sich durchaus die Frage stellen, was Briefe und Vereinsmitgliedschaften denn noch bringen sollen!
    Es scheint, speziell in der Verwaltung, ein Unwillen gegenüber nachhaltigen Gestaltungsideen zu existieren, der einen schaudern lässt. Statt diesem Bau, der eigentlich dem städtebaulich-gestalterischen Konzept widerspricht, eine gefällige Anmut zu verleihen, ihn in Abschnitten unterteilt in verschiedenen Ockertönen zu fassen und mit einer Steildachhaut aus Biberschwänzen zu versehen, setzt man voll auf Kante, fährt einen Kurs des Nonkonformismus.
    Was soll man noch schreiben und sich beschweren, scheint hier doch der gesunde Menschenverstand, ein gesundes Maß für die heimische Ästhetik, vollkommen verdrängt und gegen eine austauschbare globale Bauindustrie-Gesinnung ersetzt, die sich aus den ewig gleichen Versatzstücken und Fertigteilen einer entmenschlichten Wertschöpfungskette nährt.
    Kann oder will man also nicht anders?


    Genau das könntest Du zum Beispiel schreiben. ;)

    Diese Zeilen gehören in erster Linie ins Postfach des Stadtplanungsamts, und erst an zweiter Stelle hier ins Forum. Diskussionen in Internetforen sind zumeist die uneffektivste Möglichkeit, seinem Ärger Luft zu machen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

    2 Mal editiert, zuletzt von youngwoerth (29. Juni 2011 um 22:04)

  • Hier mal eine historische Perspektive. Die hätten sich solche Überraschungen ersparen können, wenn man auf Rekonstruktion einzelner Gebäude gedrängt hätte. im Gestaltungskonzept von V1. Wir haben doch gesehen, wenn einzelne Bauten rekonstruiert werden, fällt auch der Rest einigermaßen stimmig aus. Oder eben Kleinteiligkeit durch Abschaffung der Quartierbebauung in einem Stück.

  • Also wirklich, ein möglichst rot gedecktes, steiles Dach ist die Grundvoraussetzung dafür, daß der Bau an dieser Stelle einen minimalen Anspruch auf gesellschaftliche Akzeptanz erheben kann. So, wie sich auf dem Bauschild das angestrebte Innenstadtbild darstellt, erkennt doch jeder Laie sofort, dass das übelste Flickschusterei ist, unwürdig einer Stadt, die einen Anspruch auf nationale Beachtung erhebt.

  • Zitat

    Was die GHND betrifft habe ich zweimal versucht Mitglied zu werden, ohne Antwort zu bekommen...

    Ich bin da wieder ausgetreten, weil die GHND einfach den Mitgliedsbeitrag um 10 Euro erhöht hat. Und dafür bekommt man nur den Neumarkt Kurier. Da werde ich im Internet auch gut informiert. - Wenn es ein gutes Rekonstruktionsprojekt gibt, spende ich auch ohne Mitgliedschaft.

  • Der Bau wirkt in den Visualisierungen länger als die Baugrube momentan lang ist... Soviel Platz nimmt der Bau in Realität nicht ein, weil das Stück zwischen Kulturpalast und Köhlerschem Haus relativ klein ist und der Neubau nicht so nah an den Kulturpalast heranreichen wird. (Hoffe ich.)

    http://www.abload.de/img/02puig.jpg

    http://www.abload.de/img/01lu5n.jpg

    Die Ensemblewirkung ist natürlich hinüber und der Bau als Eingang zum Historischen Neumarkt denkbar (gewollt?) ungeeignet. Das ist sehr ärgerlich.

  • Der Bau wirkt in den Visualisierungen länger als die Baugrube momentan lang ist... Soviel Platz nimmt der Bau in Realität nicht ein, weil das Stück zwischen Kulturpalast und Köhlerschem Haus relativ klein ist und der Neubau nicht so nah an den Kulturpalast heranreichen wird. (Hoffe ich.)

    Lasse deine Hoffnung fahren!

    Das nahe Heranrücken des Baus an den Palast hat etwas mit der Perspektive der Visualisierung zu tun. Wenn man nämlich hinter dem Kulturpalast auf dem Grundstück des zukünftigen Quartiers VII steht, erscheint es so, als ob beide Bauten miteinander verschmelzen würden. Klingt komisch, ist aber so!
    Ansonsten kannst du dich bezüglich der Ausmaße der Baumaßnahme gerne noch auf der GHND-Seite informieren.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Da werde ich im Internet auch gut informiert.


    Oktavian sprach von einer aktiven, und nicht von einer passiven Mitgliedschaft.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Das sieht ja schrecklich aus!
    Das ist mir bisher auch völlig entgangen. Ich habe mich trotz aller kleiner und größerer Schandflecke bzw. blöder "Kompromisse" auf den fertigen Neumarkt gefreut, weil es insgesamt trotz dieser Dinge eben noch eine wundervolle Sache ist, ein kleines aber nicht zerissenes Stückchen Dresden wiederbringt, aber das Ding zerstört ja alles! Das ist doch direkt gegenüber der Frauenkirche, oder? Und dazu neben dem wundervoll rekonstruierten Nebenbau. Unglaublich.

    An welche Stelle kann ich da schreiben? Ich würde auch den Text von bilderbuch nehmen, wenn mir nichts Anderes einfällt.

    Achso, ich bin übrigens neu hier, lese aber schon länger mit. smile:)

    P.S.: Da ich lange nicht in Dresden war - ich war gerade auf der wikipedia Seite von Neumarkt - sieht dasvon unten auch so schrecklich aus, wie von oben?

    Sehnsucht Deutschland

    Einmal editiert, zuletzt von Phoenix (30. Juni 2011 um 16:25)


  • An welche Stelle kann ich da schreiben?

    Ans Stadtplanungsamt:
    Landeshauptstadt Dresden
    Stadtplanungsamt
    Abteilung Stadtentwicklungsplanung
    Abteilungsleiter
    Rolf Hermann
    Postfach 12 00 20
    01001 Dresden
    http://www.dresden.de/de/08/01/c_040.php

    Und an die Presse:
    Dresdner Neueste Nachrichten
    http://www.dnn-online.de/web/dnn/service/impressum
    Sächsische Zeitung
    http://www.sz-online.de/wirueberuns/impressum/

  • Das ist doch direkt gegenüber der Frauenkirche, oder?


    Nein. Die gegenüberliegende Straßenseite wird ja auch noch bebaut.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Dass nun der Kupferschmidt-Entwurf gebaut wird, ist m.E. schon ein Riesenvorteil. Sehr schade finde ich, dass das hässliche Staffeldach ausgerechnet zum Köhlerschen Haus hin gebaut wird, während das geschrägte Dach zum Kulturpalast hin wie Perlen vor die Säue wirkt. Dass aber der f29-Entwurf NICHT gebaut wird, lässt mich aufatmen.

  • Wenn Ihr Euch mal das 2001 Gestaltungskonzept anschaut, dann erkennt ihr leicht, dass eben gerade diese Fläche ausgespart wurde von entsprechenden Anforderungen. Vielleicht sollte man über den 2001 Rahmen nun endlich hinausgehen, und strengere Maßstäbe anlegen.


  • Nein. Die gegenüberliegende Straßenseite wird ja auch noch bebaut.

    Also ist das nicht die freie Stelle die man hier sieht? Bauprojekt Dresden Neumarkt

    Kann es zwar eigentlich nicht sein, aber irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Der Plan hilft da auch wenig weiter. Wir sind im Quartier VI, oder? (warum heißt das hier V-1?)
    Oder ist das Quartier V und das Gebäude nimmt die in der Karte bezeichneten grauen Gebiete IV V und D ein?

    Was kommt dann auf die Fläche, die man im Panorama sieht? Ich nehm mal an, in der Karte ist das "TG" im Quartier VI.

    Auch in Quartier V wäre es nicht sehr viel weniger schlimm.

    Sehnsucht Deutschland

  • [quote='youngwoerth','index.php?page=Thread&postID=123700#post123700']
    Auch in Quartier V wäre es nicht sehr viel weniger schlimm.

    Ja, es ist QV-1. Sicherlich ein Ärgernis, da einen solchen Fremdkörper reinzuknallen. Aber wie man sieht fehlte dieses Quartier im Gestaltungskonzept. Das sollte man nachholen, die Latte kann höher gelegt werden. Die Erfahrung der letzten 10 Jahre ist, dass man wenigstens die Rekonstruktion der Fassaden festschreiben muss, sonst passiert Murks.

    Schade eigentlich, dass es nicht so ein prima Modell gibt wie für Frankfurt.

  • Wenn Ihr Euch mal das Kann es zwar eigentlich nicht sein, aber irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Der Plan hilft da auch wenig weiter. Wir sind im Quartier VI, oder? (warum heißt das hier V-1?)


    Wo liegt eigentlich das Problem?
    Wir befinden uns hier im Strang zum Quartier V/1. Und da wir nicht zur Gattung der Lemminge gehören, sprechen wir hier nicht ohne Widerrede eigentlich über das Quartier VI, sondern über das V/1, das sich zwischen V/2 (Heinrich-Schütz-Residenz), Kulturpalast, den Bauten an der Wilsdruffer Straße und dem zukünftigen Quartier VI befindet.

    Siehe hier:

    [url='http://de.wikipedia.org/w/index.php?ti…=20061209104907']Datei:Neumarkt Karte.png – Wikipedia

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe