• UNFASSBAR, ich bin geschockt! :daumenunten:

    Naja, in Bochum ist eh schon alles zu spät. Am besten gleich die komplette Stadt einebnen, dann muss man sich nicht länger schämen.

  • KULTURBARBAREI UNGEHEUREN AUSMASSES IN BOCHUM !

    Man hält dies nicht für möglich, in der gegenwärtigen Zeit, - fühlt sich zurück versetzt
    in die Revolutionstage in der Sowjetunion der 20 - ziger Jahre - als zum Sturm auf die
    christlichen Kirchen geblasen wurde.

    Wir kannten SOLCHES Unsägliche bisher nur aus filmischen Dokumentationen.

    Was soll da jetzt in Bochum anders sein ?

  • Klar, das ist eine Fehlplanung und weitere Stadtbildverflachung. Aber was will man von NRW denn noch anderes erwarten? huh:) Jahrzehntelanger ökonomischer und kultureller Verfall, vom politischen Personal ganz zu schweigen, äußert sich schließlich in solchen Abriss-Bildern als Endergebnis. Warten wir dort noch 2-3 Jahrzehnte, und wir werden dort wieder etwas qualitativ anspruchsvollere Architektur sehen, allerdings dann in Form von Großmoscheen.

  • Der Förderturm des Wattenscheider Wahrzeichens "Zeche Holland" wird saniert.

    Zitat

    Der Förderturm der ehemaligen Zeche Holland gehört zu den Wattenscheider Wahrzeichen, doch der Verfall schritt stetig voran. Mit der Bewilligung der Fördermittel war die Rettung endlich finanziell gesichert, jetzt werden also den Worten bald auch Taten folgen. Das Konzept: Der Turm soll eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform werden. Ein guter Ausblick ist garantiert, die Höhe bis zur oberen Plattform beträgt rund 40 Meter und bis zur Oberkante etwa 50 Meter. Um den Turm herum ist ein Neubau für Büros und Gewerbe geplant; das alte Schachtgebäude wird abgerissen.


    Förderturm-Sanierung in Sicht | WAZ.de

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

    Einmal editiert, zuletzt von Löbenichter (8. Juli 2017 um 14:48)

  • Die Privatbrauerei Fiege, Eigentümer des Bochumer Nordbahnhofs, hat diesen Sommer einen Abrissantrag für das historische, gut erhaltene aber leider nicht denkmalgeschützte Bauwerk gestellt

    Link

    Kennt sich jemand vor Ort mit näheren Details aus? Es wäre wirklich schade, wenn der letzte gründerzeitliche Innenstadtbahnhof in Bochum verschwinden würde... zumal das Gebäude augenscheinlich noch wirklich gut aussieht.

    Es gibt auch aktuell eine Petition gegen den Abriss.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Schon unterschrieben :smile: Es ist wirklich ein Skandal, dass in Kempen eine Waschbetonfassade unter Denkmalschutz gestellt werden soll und ein Gründerzeitbahnhof mit gut erhaltener Innenausstattung nicht! :gehtsnoch: Was ist hier wohl erhaltenswerter? :kopfschuetteln:

    Aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen. J.W.v.Goethe

  • Bei solchen Nachrichten denkt man fast automatisch in viele Richtungen gleichzeitig. Eine der Fragen wäre, ob sich Bochum, das nicht unbedingt mit einer größeren Anzahl Baudenkmäler aufwarten kann, es sich wirklich erlauben kann, ein so stadthistorisch wertvolles Gebäude der Abrißbirne anheim fallen zu lassen. Man stellt sich einmal mehr die Frage, ob es in den zuständigen Ämtern und Behörden zum Tagesgeschäft gehört hat, dieses Gebäude so mir nichts, dir nichts "abzukanzeln". Und einmal mehr hinterläßt das Wort "Investor" einen nicht besonders vorteilhaften Nachgeschmack. Man käuft ein Gebäude, man will es in ein Wirtschafts- und Spekulationsobjekt transponieren, in der Realität gibt es dann andere Entwicklungen, die einem nicht so in den Kram passen, also reißt man das Gebäude ab. Wieso haben sie eigentlich den Bahnhof gekauft und wieso verkaufen sie ihn nicht an jemanden weiter, der etwas rechtes damit anzufangen weiß.
    Ansonsten ist es eine Schande für ganz Bochum, wenn dieses Gebäude, als letztes erhaltenes Zeitzeugnis, das an das Schicksal der jüdischen Gemeinde erinnert, nun auch noch verschwinden soll. Das ist eine kurzsichtige, engstirnige, Lobbykonforme Tagespolitik ohne Sinn und Verstand und vor allem ohne den Blick in die Zukunft zu richten und nicht erkennen zu können, daß solche Gebäude eine starke Identifikation mit der Stadt auch in der Zukunft ermöglichen. Wenn das die Entscheidungsträger nicht erkennen (können), ist es einfach besser, einen großen Bogen um diese Stadt (und ihr Bier) zu machen.

  • In Wattenscheid wird derzeit ein Fachwerkgebäude von 1629 (!) abgerissen. Es ist zum davonlaufen..

    Zitat


    Die Stadt erklärte damals, „die Denkmalbehörden mussten – nach einem Abwägungsprozess – dem Abbruch zustimmen. Gewöhnlich prüfen wir in solchen Fälle auch ordnungsrechtliche Maßnahmen. Der durch die mangelnde Bauunterhaltung bereits geschädigte bauliche Zustand des Gebäudes hat sich durch die Entfernung der historischen Dachkonstruktion aus dem 17./18. Jahrhundert und der damit verbundenen Freilegung des Mauerwerkes und der Böden deutlich verschlechtert. Die Denkmalbehörden (Stadt und LWL) haben im laufenden Klageverfahren das Gebäude begutachtet und festgestellt, dass bei einer denkmalgerechten Sanierung historische Bausubstanz in einem so hohen Maß ausgetauscht werden müsste, dass damit die Denkmaleigenschaft verloren ginge“.


    http://www.derwesten.de/staedte/watten…id11707523.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Schlimme Entwicklung, gerade im Ruhrgebiet. Wobei der letzte Satz ja eigentlich ein Widerspruch in sich ist - wenn bei der Sanierung die Denkmaleigenschaft verlorengeht, kann diese doch nicht denkmalgerecht sein. Immerhin ist der Besitzer in diesem Fall nicht jemand, der das Gebäude erst verfallen lässt um es dann abzureißen sondern zeigte zunächst noch guten Willen.

    Vielleicht wäre dies auch noch ein Beteiligungsfeld für Stadtbild Deutschland, das man Eignern von verfallenen historischen Immobilien Unterstützung gibt, wie eine Sanierung finanziell stemmbar ist. Ich habe das Gefühl, hier können die alten Bundesländern sehr sehr viel aus den neuen BL lernen....

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ich wünschte mir manchmal so sehr dass wenigstens die Balken, Türen und sonstige noch brauchbare Bauteile erhalten bleiben würden. Statt dessen bricht ein Bagger alles ab und der Rest von 387 Jahren landet auf der Deponie. :daumenunten:
    Gerade der Westen und der Pott brauchen diese praeindustriellen Zeugnisse mehr als andere Regionen!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Das wäre mal eine erfreuliche Nachricht: In Bochum spielt man mit dem Gedanken das Gebäude des Bildungs- und Verwaltungszentrums hinter dem Rathaus abzureissen. Entschieden ist allerdings noch nichts.

    Zitat

    Eine Sanierung würde zwischen 130 und 140 Millionen Euro kosten – und selbst dann wäre die Frage, wie zufriedenstellend das Ergebnis wäre. Da sei es laut Bradtke möglicherweise besser, das Gebäude abzureißen und etwas ganz Neues und Besseres an dieser Stelle zu bauen. Denkbar sei ein Wohnblock. Momentan ist alles im Stadium einer Leitidee von grundlegenden Überlegungen. In den nächsten Tagen soll ein Berater gewählt werden, der durch die weiteren Überlegungen und Planungen führt.


    http://www.ruhrnachrichten.de/staedte/bochum…;art932,2993534


    Das Gebäude:

    https://www.bochum.de/C125708500379A31/vwContentByUNID/69D88E9A00CEC2F0C1257F33002E503F/$FILE/bvz.JPG

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

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  • An sich eine gute Nachricht, auch wenn ich bezweifle, dass die Stadtplaner dort etwas sinnvolles draus machen.

    Schön wäre eine Wiedergewinnung der alten Straßenstruktur mit traditionellen Neubauten - wenn ich es richtig sehe, stand dort früher nichts besonderes, was sich heute sinnvoll nutzen ließe.

    Hier einmal zwei Luftbilder von vor dem Krieg auf Seiten der Stadt Bochum sowie Ruhrnachrichten.de.

    Mit einem langfristigen Plan zur Wiedergewinnung alter Stadtbilder sowie zur Schaffung von Wohnraum in der Innenstadt. In der Vergangenheit ist in Bochum vieles falsch entschieden worden, so hätte man m.E. das Stadtbad aus den 50er Jahren erhalten und sanieren sollen, immerhin schein die St. Marien-Kirche gerettet. Zudem verfügt die Innenstadt noch über einige großartige Bauten der 20er und frühen 50er-Jahre, die man durch passende Neubauten im alten Straßenbild in einen harmonischen Kontext setzen könnte.

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • :--) Abriss? Nein... Das ist doch ein wertvolles Baudenkmal im Lamellenstil. Es erinnert dadurch an die Fachhochschule in Potsdam, um deren Erhalt gerade besonders kunstsinnige Menschen kämpfen. Womöglich ist das Bochumer Gebäude der Vorläufer des Potsdamer Kunstwerks? Unbedingt erhaltenswert!

    Reingefallen...

    Nein, ich wünsche, dass "Boonis" Wünsche für das Areal wahr werden.

  • Auf dem ehemaligen Gelände der RWE-Hauptverwaltung wird ein neues Wohnquartier gebaut, ausführender Architekt wird vmtl. Prof. Christoph Mäckler, was grundsätzlich zu begrüßen ist. Auf dem Areal steht auch der Altbau der Hauptverwaltung von 1915, was leider nicht unter Denkmalschutz steht. Die Anwohner setzen sich für den Erhalt ein, jedoch gibt es bisher keinen Bauträger, der an dem Erhalt interessiert war. Von Mäckler gibt es zwei Konzepte, eins mit und eins ohne Erhalt des Altbaus.

    Hier und hier noch zwei Artikel aus der WAZ.

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • Hoffentlich bleibt der Altbau erhalten. Bochum ist ja nicht mehr reich gesegnet mit stadtgeschichtlich bedeutenden historischen Gebäuden.

  • Ich überfliege gerade die Dissertation "Strategie der Verhinderung? Zur Partizipation des Neuen Bauens in der Provinz Westfalen (1918-1933)" und google nebenher, wie einige der dort vorgestellten Bauwerke heute aussehen. Dabei musste ich erschreckenderweise feststellen, dass die evangelische Kirchengemeinde in Bochum-Wiemelshausen ihr Gemeindehaus abreißen lassen hat, um dort jetzt Bauklötze zu errichten. Bei Google-Streetview ist das Gebäude noch zu sehen, in der Satellitenansicht nicht mehr. Ebenso finden sich noch Bilder bei ruhr-bauten.de. Ich bin zutiefst enttäuscht, dass solch besondere Häuser heutzutage noch abgerissen werden. Aber gerade die Kirchen sind ja momentan dort sehr gut drin (wie z.B. auch in Gütersloh).

    Davon nicht genug, in oben beschriebener Arbeit ist auch von den Laubengang-Wohnhäusern in BO-Wattenscheid die Rede, ebenso Bauwerke der frühen Moderne. Diese Häuser stehen unter Denkmalschutz, Eigentümerin ist die Stadt Bochum. Wie ich jedoch hier mit Entsetzen lesen musste, lässt die Stadt die Gebäude verkommen, um sie abzureißen. Dieses schäbige Verhalten kannte ich bisher nur von Privateigentümer... dass die Stadt ihr eigenes bauliches Erbe vernichten will ist schon ein dickes Ding.Die Grundstücke stehen mitsamt Gebäuden jetzt zum Verkauf - ich hoffe, dass diese noch gerettet werden können.

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    Karl Kraus (1874-1936)

  • Neues aus Bochum: Die Fiege-Brüder haben den Nordbahnhof weiterverkauft, der Käufer will das Gebäude auf jeden Fall erhalten. Gleichzeitig läuft das Verfahren zur Unterschutzstellung (Artikel auf WAZ.de)

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