Sonstige Meldungen zu Architektur

  • Ein leidenschaftliches Plädoyer für die Stadt kann man -für mich einugermaßen Überrasschend- in der Wochenzeitung Die ZEIT lesen:

    ...
    Aber bloß weg mit dem rasenden Rasen! Nicht nur zwischen den Wohnblocks der Vororte, sondern auch in der inneren Stadt. Weg mit dem grünen Asphalt, dem grünen Beton. Weg mit den trostlosen Grünanlagen aus Busch, Bank und nie geleertem Papierkorb. Und ja: lieber eine neue Altstadt mit engen Gassen und Pipi-Ecken, lieber Stein auf Stein als grüne Leere.

    ...

    Also ich kann den Unmut des Autors verstehen.

  • Dieses Schmankerl wollte ich den Lesern hier nicht vorenthalten:

    Da ich beruflich sehr oft unterwegs bin, gibt es natürlich während der Autofahrt so einiges zu sehen. Und da fiel mir in Ostwestfalen dieser "hübsche" Naubau auf. Billiger, einfacher und hässlicher geht es in der landlich - geprägten Umgebung nun wirklich nicht. Einfach ein paar Dämmplatten zusammengeschraubt, Fensterlöcher eingesägt, selbige eingesetzt und fertig ist die Bude...

    Naja, wenn es die Nachbarn nicht stört, dann herzlich Willkommen in der Siedlung cheers:)

  • Pablo de la Riestra, dem wir den wunderbaren Bildband "Das unzerstörte Erbe Deutschlands" verdanken, äusserte sich im Rahmen eines Vortrags in Amberg zu verschiedenen Städten:

    Zitat

    Apropos Nürnberg: Hier hat der Historische Verein in den vergangenen Jahren in akribischer Kleinarbeit das ehemalige Pellerhaus rekonstruiert, das im Krieg zerstört worden ist.

    Pablo de la Riestra würde diese unterstützen. Weil er eben der Meinung ist, dass die Wiederherstellung des Alten ebenso gut und gelungen ist wie das Alte selbst.

    "Danzig ist heute eine der schönsten Städte Europas", macht Riestra deutlich. Das heutige Gdansk war fast völlig zerstört nach dem Krieg, die Polen haben es in mühevoller Kleinarbeit rekonstruiert. Damit ist Danzig für Pablo de la Riestra eine auch architektonisch historische Stadt, obwohl die Bausubstanz zum größten Teil aus den 50er bis 70er des vergangenen Jahrhunderts stammt.

    Überhaupt Köln. Im Auge des Argentiniers ein Paradebeispiel für die misslungene Variante des Wiederaufbaus nach dem Krieg. Zerschnitten von Stadtautobahnen mitten in der Altstadt.

    Präsentiert Juwelen der Stadtarchitektur wie das Chile-Haus in Hamburg und prangert "architektonische Todsünden" wie das 2005 errichtete Kaufhaus von Peek und Cloppenburg in Lübeck an.


    Hässlichkeit ist kein Privileg unserer Zeit

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • In Potsdam findet gerade der "Konvent der Baukultur" statt. Hier ist ein Bericht dazu.

    https://www.pnn.de/potsdam/konven…e/23460702.html

    (...) Aber die Masse dessen, was heute gebaut werde, seien doch eher „relativ schlichte banale Bauwerke“, so Nagel. „Das merkt auch die Bevölkerung – und spricht von Kisten.

    “Das Gegenteil dieser „Kisten“ sind beispielsweise rekonstruierte, vormals längst verlorene Bauten, die im Bestreben nach Schönheit mancherorts wiedererrichtet werden, so etwa das Potsdamer Stadtschloss, dessen äußere Hülle bekanntlich annähernd wiedererstanden ist. Doch auch in dieser Richtung warnt Nagel: „Generell finde ich es problematisch, dass man die Zukunft in der Rekonstruktion sieht“, sagt der Stiftungschef, ohne sich dabei jedoch auf ein konkretes Projekt zu beziehen. „80 Prozent der Menschen finden Rekonstruktionen gut“, so Nagel. Der Wunsch nach der Wiederkehr alter Fassaden sei durchaus nachvollziehbar. Aber man dürfe damit nicht übertreiben. Nagel spricht sich dafür aus, immer auf den Einzelfall zu schauen, wenn die Entscheidung ansteht, ob etwas rekonstruiert werden soll oder nicht.

  • Innovation in der Architektur halte ich schon für sehr angebracht. Allein dank der heutigen technischen Möglichkeiten.

    Doch heutige Architektur sollte wieder stärker aus dem Formenkanon der Natur schöpfen. Ökologismus ist doch so schwer angesagt. Organische Architektur hat tolle Antworten darauf. Und auch der klassische Formenkanon sowie die frühe Moderne mit Ornamentmut in Fortsetzung dessen bietet viel Lehrreiches, wo niemand das Rad neu erfinden müsste, und trotzdem spektakulär und innovativ bauen kann. Etwa in Anknüpfung an Art Deco und Expressionismus!

  • Bähh ist das Ekelhaft! Das Haus als einzel Objekt ist ok,aberals ich auf dem 2. Bild gersehen habe wie immer das Gleiche in einer reihe steht, war ich raus. Da hat jemand null verstanden warum diese Alten Villen bei uns soviel wert sind.Es ist die Mägen an Formen und Farben.So wirkt es wie immer der selbe Spritzguss willkürlich auf der Torte im einzelnen schön in der masse Grässlich und vor dem Berg Panorama Traurig.

  • Zum Einen passt der Stil überhaupt nicht nach Kleinasien. (Gut, wir sind nicht besser, denn Bauhaus-Schachteln passen unter traditionellen Gesichtspunkten auch überhaupt nicht in unsere Breiten.) Zum Anderen frage ich mich, wer dort eigentlich wohnen soll? Diese riesige sterile Villen-Norm-Siedlung wurde irgendwo nördlich von Ankara in die Pampa gesetzt.
    Wie ich die dortigen mentalen Verhältnisse einschätze, werden jetzt die hässlichen unfertigen Bauruinen einfach in der Landschaft stehen bleiben.
    Als verstreute Einzelgebäude in unseren Breiten wären die Häuser hingegen eine Bereicherung für so manches hiesige Neubaugebiet. Vielleicht könnte man translozieren? :zwinkern:

  • Ich weiß nicht, in welchen anderen Thread ich das hineinpacken sollte.

    Hier wird die Langlebigkeit so genannter Provisorien gezeigt. Manche meinen ja, dass hässliche Neubauten keine lange Lebenszeit haben könnten. Hier sieht man nun, wenn der Zwang da ist, dass selbst provisorische Schulpavillons der 70er Jahre sehr viel länger existieren können, als manche erwarten oder hoffen.

    In die Jahre gekommen
    Pavillons der ASS weichen einem zweigeschossigen Neubau
    https://www.op-online.de/offenbach/offe…u-11766823.html

  • (...) Die Grundidee des Bauhauses war es, eine gute funktionale, einfache Architektur von hohem Gestaltwert für die breite Masse hinzubekommen. Aber man hat auch überlegt, wie innerhalb einer Wohnung die Abläufe optimal funktionieren, zum Beispiel im Küchenbereich. Es ging weniger um die städtebauliche Einfügung. (...)

    https://www.wp.de/region/sauer-u…d216622185.html


  • Kleiner Artikel über das Fachwerkhaus

    Fachwerkhaus - altbewährte Konstruktion

    Ein germanisch orientierter Gode erklärte mir mal, daß die Holzfachwerkkonstruktionen noch von den Runen stammen mit denen man böse Geister vertrieb. In der Tat stelle ich fest daß bei Fachwerkhäusern Runen verbaut wurden - ob es jetzt wirklich Glaubensgründe oder architektonisch sinnvolles oder beides war - das kann ich nicht beurteilen, hier wäre Fachwissen eines Architekten gefragt ob entsprechende Holzanordnungen denn staatisch wirklich sinnvoll waren oder ob hier auch Aberglaube eine Rolle gespielt haben könnte.