Wenn ich in nächster Zeit mal wieder nach Freiburg reinkomme, schaue ich mal nach dem Andlauschen und mache Fotos!
Freiburg im Breisgau
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sonicted -
2. Mai 2006 um 16:52
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Das neu gebaute Haus in der Herrenstraße 33 ist mittlerweile ohne Gerüst zu sehen.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…9Fenmusiker.jpg
ALS EINES DER SCHÖNSTEN Bürgerhäuser Freiburgs galt das Ende 1944 zerstörte Andlausche Haus in der Herrenstraße 33. (...)
Schade, daß man es trotzdem nicht rekonstruiert hat. Der Neubau ist aber immerhin besser als der ehemalige Parkplatz. -
Das historische Portal wirkt wie Hohn an diesem belanglosen Mehrzweckbau, der die ganze architektonische Einfallslosigkeit und Selbstbeschränkung unserer Zeit illustriert.
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Das historische Portal wirkt wie Hohn an diesem belanglosen Mehrzweckbau, der die ganze architektonische Einfallslosigkeit und Selbstbeschränkung unserer Zeit illustriert.
Sieht aus wie ne Turnhalle …..
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Als ich neulich dort vorbeikam, war es schon nachtdunkel. Ich warte mal noch ab, bis der Bauzaun verschwindet. Dann mache ich Euch Fotos. In der Straßenflucht der Herrenstraße betrachtet sieht es nicht schlecht aus. Auch die Giebelseite zur Konviktkirche schließt den kleinen Platz davor recht schön ab. Die riesige Fensterfront ist natürlich total überdimensioniert. Und das Portal darunter wirkt wie reingequetscht und in schnöden Betonrahmen gezwungen. Aber sonst schließt es den Straßenraum. Auch hier: wir können froh sein, daß es ein traditionelles, traufständiges Giebelhaus ist und damit die Herrenstraße ergänzt. Es gibt noch einen Neubau in der Herrenstraße, sogar mit Kunst am Bau. Wie mir scheint vom gleichen Architekten.
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Klar können wir über die genannten Merkmale froh sein, das ändert aber nichts daran dass solche Architektur unseren Ansprüchen bei weitem nicht genügt. Ich stelle mir gerade vor, die Frankfurter Altstadt wäre so gebaut worden. Ich glaube das Ergebnis wäre ernüchternd geworden.
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Freiburg ist was viele Projekte angeht sehr provinziell, die Menschen dort scheinen auch nicht wirklich irgendwelche großen Ansprüche zu haben, einerseits fällt die Fassade der "neuen" zeitgenössischen Universitätsbibliothek seit Jahren auseinander und ist von außen durch provisorische Gerüste abgesperrt, dazu ist sie auch noch zu klein. Anderseits können sie anscheinend auch nichts vernünftiges was der der Altstadt angepasst ist bauen. Dieses Projekt sieht schon fast wie einer der Nachkriegsexperimente auf der Einkaufsstraße Freiburgs aus. Das Portal und die untere Fensterreihe passt nicht mal zu den überdimensionalen Fenstern im zweiten Geschoss, die wiederum auch keinen Bezug zu den Dachfenstern zu haben scheinen. Und bis auf die Fenster hat die Fassade ja auch nicht wirklich mehr zu bieten, dass sah als Betonklotz während der Bauzeit noch vielversprechender aus. Sehr schade da die Straße und das kleine Altbauviertel in der Nähe sonst sehr schön ist.
Die Fassade erinnert mich auch stark an die.. etwas zweifelhaften modernen Fassaden am Augistinerplatz mit dem schrecklichen neuen Anbau des ehemalige Augustinerklosters (welches nach dem Aussehen zu beurteilen ja sogar den Krieg mehr oder weniger überstanden hat). -
Habe einige Freiburger in Würzburg begegnet und die waren von alle Neubauten (Uni) und Abbrüche in Ihrer Stadt sehr enttäuscht. Niemals wird geftagt was die Bürger wollen. Es sind immer Profit getrieben Projekten mit scheusslichen Resultaten. Die klotzen nur herum ohne Gefühl und zerstören das ganz Wenige was in D. nach Krieg und massiven Abbruch der 60-er und 70-er Jahren noch übrig geblieben ist.
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Die Fassade erinnert mich auch stark an die.. etwas zweifelhaften modernen Fassaden am Augistinerplatz mit dem schrecklichen neuen Anbau des ehemalige Augustinerklosters (welches nach dem Aussehen zu beurteilen ja sogar den Krieg mehr oder weniger überstanden hat).
So auch mein Eindruck. Zudem: Schwarze Löcher statt Fenster!
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Also ich finds eigentlich ganz ok, nach dem einen Bild zu urteilen. Allerdings auch nicht mehr. Die Proportionen sind etwas eigenwillig. Wenn man hohe Maßstäbe ansetzt, ist es zu nüchtern und zu heterogen zugleich, aber im großen und ganzen passt es sich doch gut ein und irgendwie wirkt es auch in sich ganz gut zusammenpassend. Irgendwo im Mittelfeld würd ich mal sagen.
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Freiburger Münsterturmhelm als Vorbild für...?
ZitatKunsthistorisch ist der im Mittelalter vollendete Freiburger Münsterturm als architektonisches Vorbild von großer Bedeutung, da er vor allem im 19. Jahrhundert als Vorlage für eine Vielzahl von neugotischen Turmvollendungen oder neugebauten Kirchtürmen kopiert wurde. Ganz in der Nähe befindet sich der Kirchturm der Mülhausener evangelischen Stephanskirche (97 Meter), errichtet 1859–1866. Der Turm der evangelisch-reformierten Kirche in Warschau (erbaut 1866–1880 von Adolf Loewe) wurde ebenfalls dem Turm des Freiburger Münsters nachempfunden. Dieser diente auch als Vorbild für den Neubau des Turmes der Lambertikirche in Münster*, der 1888/89 an Stelle eines baufällig gewordenen älteren Turms errichtet wurde.
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Freiburger_M%C3%BCnster#Turm
(*Auf den Turmneubau der Lambertikirche in Münster hatten allerdings auch die kurz davor fertiggestellten Türme des Kölner Doms gestalterischen Einfluss.)
Auch der Westturm der Berger Kirche in Stuttgart-Ost (1853-55 von Ludwig Friedrich Gaab erbaut) hat den Turm des Freiburger Münsters als Vorlage.
In einem in verkleinertem Maßstab dem Freiburger Vorbild nachempfunden ist auch der Glockenturm des katholischen Münsters St. Peter und Paul in der Stadt Bühl (1872-1877 von Karl Dernfeld erbaut).
Der Turm von Maria Hilf in der Au in München, genannt Mariahilfkirche (errichtet 1831-1839), wurde ebenfalls nach dem Freiburger Vorbild erstellt.
Welche weiteren Beispiele des 19.Jahrhuderts gibt es, die dem Turmhelm des Freiburger Münsters nachempfunden wurden?
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Vielleicht kann man als Nachfolgerbau des Freiburger Münsterturmhelms den Turmhelm der Frauenkirche zu Esslingen a. N. zählen, evtl. auch den Turmhelm der Marienkapelle am Markt in Würzburg.
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Zwar nicht aus dem 19. Jh. sondern noch aus der gotischen Zeit stammt die Spitze des Turmes der Kirche St. Georg im nah gelegenen Denzlingen.
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Wenngleich der Turm der Esslinger Frauenkirche nicht wie bei den meisten anderen Kirchen an das Kirchenschiff gebaut ist, sondern direkt aus der Kirche emporsteigt wie beim Ulmer Münster, das vom selben Baumeister, Ulrich von Ensingen, errichtet wurde, steht das durchbrochene Maßwerk des Turmhelms in der Tradition des Freiburger Vorbildes.
In dieser baugeschichtlichen Einreihung dürften trotz eigenständiger Turmplanung auch das prominente Beispiel des Kölner Doms stehen. Ebenso der nach 1845 ersetzte Turmhelm anstelle einer barocken Haube der Würzburger Marienkapelle sowie die ab 1860 vollendeten Türme des Regensburger Doms folgen in diesem Sinne dem Freiburger Beispiel. -
Auch dem nicht ausgeführten Entwurf von Lorenz Reder infolge eines Brands des Konstanzer Münsters von 1511 dürfte als Vorbild der Freiburger Münsterturmhelm gedient haben: https://de.wikipedia.org/wiki/Konstanze…er_Turmplan.jpg
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Kennt denn jemand noch weitere, eventuell weniger bekannte Beispiele kleinerer, neogotischer Kirchen, die sich am Freiburger Turmvorbild orientieren?
Mir bis vor kurzem unbekannt war die gotische, sogenannte Wiesenkirche, St. Maria zur Wiese, in Soest mit ihrer Doppelturmfassade als Zutat des 19.Jahrhunderts, welche auch als verkleinerte Version des Kölner Doms gilt.
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Als direkte Nachfolger wären da zunächst einmal die beiden Hahnentürme des Freiburger Münsters zu nennen...
Aber Spaß beiseite: Letztlich könnte man wahrscheinlich jeden durchbrochenen Turmhelm nach 1330 anführen, ohne im einzelnen einen direkten Einfluß nachweisen zu können, oder? An Kirchen mit neugotischen Turmhelmen fallen mir außer den schon genannten das Berner Münster, die Wiener Votivkirche, der Prager Veitsdom und die Kathedrale von Barcelona ein.
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Deshalb grenze ich das Feld auf neugotischen Entwürfe ein, bei denen die Nachweise deutlicher, wenn nicht sogar bekannt sind. Ein in der Tradition stehendes, durchbrochenes Maßwerk sehe ich nicht zwingend als direkte Vorlage. Das dürfte kunstgeschichtlich betroffene Kirchen auch eingrenzen. An solche Beispiele habe ich gedacht.
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Teil 1
Aktuelle Fotos zu einigen vollendeten Neubautenbrennpunkten in Freiburg, von heute Vormittag:"Andlausches Haus" in der Herrenstraße
Leider gerade mit kleinem Bauzelt vorne dran. Der Gehweg wird in traditioneller Pflasterlegekunst hergerichtet
Das Andlausche hinten herum
Ein weiterer Neubau in der Herrenstraße
Mit Kunst am Bau
Auf der anderen Straßenseite das Andlausche
Bonusbilder, hinter dem Andlauschen zum Münster geschaut
Weitere Münsterbilder von heute
Alle Bilder eigene, einfache Handybilder im Vorbeigehen
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