• Einige kolorierte Aufnahmen (Charles Marville, zweite Hälfte 19. Jahrhundert) von Paris vor der großen Umgestaltung durch Haussmann. So verwinkelt muss man sich die gesamte weitestgehend untergegangene Pariser Altstadt vorstellen.










  • Sehr beeindruckende Bilder, die vielleicht aber auch ein bisschen verständlich machen, warum diesen engen, dunklen und oft auch architektonisch nicht herausragenden Altstadtbereichen kein großer Wert beigemessen wurde... ich kann mich an eine Passage in der "Welt von gestern" von Stefan Zweig erinnern, in der er das Elend der Leute beschrieb, das aus diesen Gassen herausquoll und das seiner Meinung nach mit den gründerzeitlichen Umgestaltungen wirkungsvoll beseitigt wurde. Damit möchte ich natürlich solche Abrisse nicht generell gutheißen, sondern nur darlegen, dass die Sache unter sozialen Gesichtspunkten teilweise vielleicht auch nachvollziehbar ist.

    Diese Nostalgie für alte Häuser, die wir heute haben, ist wahrscheinlich ja auch eher relativ jung, ich kann mir gut vorstellen, dass man im 19. Jh überwiegend pragmatisch an das Thema Wohnen heranging und es erstens um Komfort und zweitens um Repräsentation ging, nicht um die Bewahrung von altem Kulturgut.

    "In der Vergangenheit sind wir den andern Völkern weit voraus."

    Karl Kraus

  • Richtig. Das heutige Paris hat immer noch einen einmaligen Charakter, nicht zuletzt aufgrund der Zusammenarbeit Haussmanns mit der école des beaux arts (aus der guten alten Zeit, als Städtebau noch hohen künstlerischen Ansprüchen genügen musste). Paris hat heute einen unvergleichlichen Stil, großartige Stadt. Die Bilder sollen nur erinnern, ohne zu bewerten. Ich finde es natürlich immer spannender, Stadträume zu kolorieren, die nicht mehr existieren (so auch der Krögel in Berlin oder das Gängeviertel in Hamburg, beides ehemalige Elendsquartiere, die heute nach umfangreicher Sanierung begehrte Wohnungen wären, aber zur Zeit der Abrisse Orte der Pestilenz, Kriminalität und von Bränden gewesen sind). In Paris spielte auch der Gedanke eine große Rolle, Aufstände in diesen neuen breiten Straßen leichter zerschlagen zu können. Wer übrigens das „Paris vor Haussmann“ aktiv begehen und erleben möchte, dem sei das Spiel assassins creed unity empfohlen. Ich habe schon hunderte Fotos von Marville gesehen und die Stadt wurde von den Designern sehr akkurat umgesetzt.

  • Solche Ecken gibt es noch genug in Paris... Halt nicht mehr richtig großflächig, aber in kleinen Inseln, die allerdings immer noch größer als die zu Braunschweig sind (dafür weniger malerisch).

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • MMHHH, einigen dieser Strassen gibt es allerdings heute immer noch in den selben Dimensionen: die rue des Bourdonnais und die Sackgasse, die impasse des Bourdonnais zum Beispiel haben immer noch das gleiche Layout, die Gebaüde wurden nach und nach "modernisiert" zwischen 1851 und 1914. Die rue des hautes Hursins wurde regelrecht 1865 den Boden gleichgemacht, um dort den neuen Hotel Dieu zu errichten, das älteste Krankenhaus Paris.

  • Stück für Stück verschwinden die Gerüste und zeigen den Dachreiter von Notre-Dame. C'est magnifique👏


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  • Das ist Bressot-Werbung.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hat teilweise was von "Empfangsbereich einer Privatklinik im Luxussegement".

    Sagt definitiv etwas über die Persönlichkeit aus, die dort gelebt hat.