Dresdner Bausünden

  • Zitat von "Armin"

    Einfach nur schlimm. Würde ich zum ersten mal mit dem Zug nach Dresden kommen, mit dem auch heute noch vielbemühten Mythos von "Elbflorenz" im Kopf, würde ich wahrscheinlich glauben, ich bin in der falschen Stadt ausgestiegen.

    Das war aber auch schon so, als es diese ganzen hier gezeigten Neubauten noch gar nicht gab. Das folgende Bild zeigt den Blick vom Bahnhof auf die Prager - mein allererster Eindruck von Dresden, als ich 1995 aus dem Zug gestiegen war. (Hilfe, nach Kaliningrad wollte ich doch gar nicht!)

    http://img91.imageshack.us/my.php?image=p…trae1995tk6.jpg


    Mal was anderes:

    Sagt mal, seit wann gibt's denn bei imageshack keinen "direct link to image" mehr??? Das ist ja ein Katastrophe! Mit welchem Anbieter bindet man jetzt seine Fotos direkt ein?

    :keine ahnung:

  • Zitat von "TourDresden"

    Vitruv

    Ich hab mal überlegt, ob man nicht ein Buch machen sollte das man "Städtebau in Dresden: Verpasste Chancen seit 1990" nennt. Inhalt: Alle wichtigen Bau-Wettbewerbe in der Innenstadt, alle Sieger, alle Verlierer, die Begründungen der Jurys, ein Vorwort, ein Nachwort. Das spricht alles für sich. Da bedarf es keiner Polemik. Wie gesagt, des Kaisers neue Kleider.


    @ Tourdresden
    Eine grandiose Idee und endlich mal ein richtig konstruktiver Vorschlag! :applaus::applaus:
    Schade, dass darauf niemand eingegangen ist. :?
    Solch ein Buch würde ich mir auf alle Fälle zulegen und es hätte in meinen Augen wahrscheinlich sogar mehr Wirkungskraft als Dein ebenfalls guter Blog. Ich kann Dich nur zu diesem Buch ermutigen, Material und Fotos dürfte es mehr als genug geben, allein auf den GHND Seiten sind ja jede Menge Alternativentwürfe der gebauten Häuser verlinkt. So würden wir vor allem auch diejenigen erreichen können, die das Internet nicht nutzen und von der Existenz besserer Entwürfe gar nichts wissen. :!:

  • Zitat von "Miwori"


    Gerade das ist doch der Beweis für die Manipulation!
    Daran kann man sehen, wie die euer Weltbild eingewestet hatten.
    :zwinkern:
    Otto Versand statt Otto der Große


    Du magst Recht haben, was die Tiefe "unseres" Backgrounds angeht - nur: außerhalb der Zone können wir rein gar nichts damit anfangen, sobald auch nur der Eindruck entsteht, wir wären sozialistisch kontaminiert. Die Mauer in den Köpfen steht, bei den Entscheidungsträgern. Der gedanklich-geistige Vorsprung, der uns vielleicht inne ist (kann auch gut sein, daß wir uns selbst etwas vormachen), weil wir eher reflektieren können, verpufft, solange die Verpackung nicht stimmt. Wäre ich Westdeutscher, hätte ich vermutlich guten Grund, "denen" zu mißtrauen.
    Bei allen positiven Seiten der DDR (naturwissenschaftlich-tschnisch UND kulturell orientierte Bildungspolitik), war es doch eine der größten Schanden der deutschen Geschichte; ein "Staat", der niemals auch nur irgendeine Existenzberechtigung besaß, außer permanentes Verlieren nichts weiter kannte. Der ein ganzes Teilvolk dazu verurteilt hat, innerhalb der Nation auf zwei, drei Generationen Deutscher zweiter Klasse zu sein.
    Den Wert eines Menschen (oder eines Stammes) mißt man an seiner Brieftasche und seinem gesellschaftlichen Rang -

    das wird sich auch nicht ändern, sondern es wird beständig schlimmer, je dreckiger es auch in den alten Bundesländern läuft. Überzeugen ist nicht, nur überlisten. Denn der Vorredner hat Recht: Wenn man die Bundesbürger (auch damals) gefragt hätte, wären wir noch immer hinter der Mauer. Mit meiner Generation ändert es sich langsam, aber wir sitzen erst in zwangig, dreißig Jahren an den Schalthebeln......(eines dann in weiten Teilen heruntergekommenen Landes)

    Goethe, Otto und Luther schön und gut - aber in erster Linie ist doch wichtig, die Gegenwart und die Zukunft verändern zu können; mit den Mitteln und dem Wissen unserer Zeit. Wenn man über die Drei und ein bißchen was mehr bescheid weiß, umso besser. Aber ist das eine Errungenschaft der DDR oder hat sie eher dazu beigetragen, diese Personen gleich mit als "Altlasten" zu entsorgen bzw. zu leichtbekömmlichen Touristenfallen zu verwursten ? Abgebrühtheit, Opportunismus und Zynismus sind keine vorzeigbaren Werte, aber IMO verwertbarer als die Naivität Sodann'scher Prägung(ich schätze Sodann als Schauspieler und Menschen sehr), die 1989/90 und danach so fürchterlichen Schiffbruch erlitten hat...

    Nein, die werden gedünstet

  • ///offtopic an

    Ach, ich glaube, Du schießt mit Deiner Analyse etwas über das Ziel hinaus.

    Das weit verbreitete Desinteresse an der DDR hatte wohl einfach damit zu tun, daß Deutschland sehr spät Nationalstaat wurde und die einzelnen Teilstaaten immer ein ausgeprägtes Eigenleben führten. Außerdem war der Gedanke des Nationalstaats eben aufgrund des Dritten Reichs so nachhaltig in Verruf geraten, daß man sich im Westen einfach neue Interessen suchte, englischsprachige Musik, Urlaub in Spanien, Essen aus Italien... statt Marschmusik und Eintopf :zwinkern:

    Und bestand angesichts von Mauer, Stacheldraht und Warschauer Pakt denn irgendeine realistische Chance auf Wiedervereinigung?

    Abgesehen davon finde ich diese Unterteilung in West und Ost sowieso ziemlich sinnlos, wenn man bedenkt, daß ein Drittel (!) der Bevölkerung der Bundesrepublik halt aus dem Osten kommt. Meine Großeltern stammen aus Ostpreußen und Oberschlesien, die Eltern meines besten Kumpels aus [lexicon='Leipzig'][/lexicon] und dem Sudetenland, unser OB ist gebürtiger Sudetendeutscher usw. usw. Daß sich diese Leute nicht mehr dafür interessieren, ob Sachsen zur BRD gehört, finde ich völlig nachvollziehbar.

    Ach ja, geboren und aufgewachsen bin ich in Oberbayern (da stand zufällig eine leere Kaserne herum, in der die Vertriebenen einquartiert wurden - mein Großvater wohnte bis zum Tod 40 Jahre lang darin, weil er überhaupt kein Interesse hatte, hier irgendetwas aufzubauen oder bleibendes zu hinterlassen), habe mich dort aber immer seltsam fremd gefühlt, wie ein unbeteiligter Beobachter. Weder Ost noch West, eher äquidistant zu allem und jedem... oder vielleicht doch mit irgendeiner seltsamen Affinität zum "Osten", denn irgendwoher muß das seltsame Interesse an Dresden und der Oberlausitz ja kommen.

    ///offtopic off

  • Zitat von "Schloßgespenst"

    Mal was anderes:

    Sagt mal, seit wann gibt's denn bei imageshack keinen "direct link to image" mehr??? Das ist ja ein Katastrophe! Mit welchem Anbieter bindet man jetzt seine Fotos direkt ein?

    :keine ahnung:

    Mmh, also wenn ích das Bild direkt einbinde sehe ich es noch. Ihr auch?

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • tja, als kleinster gemeinsamer nenner ist uns deutschen wohl diese kulturelle identitätslosigkeit geblieben. nach der totalen niederlage hat der 'brd' ausschließlich der ökonomsiche erfolg identität vermittelt, was dann zwangläufig den maßstab für ddr-bürger setzte.

    ich halte es aber für sehr gefährlich, wenn man seine 'zugehörigkeit' nur noch an materiellen und nicht mehr an ideell-kulturellen kategorien festmacht. besonders in wirtschaftlichen krisenzeiten fehlt den menschen dann der innere halt und es kommt schnell zu depressiven auswüchsen.

    vielen deutschen ist dabei garnicht mehr bewußt, dass 'die nation' auch ein verbindender wert ist, der positive, schöpferische energien freisetzen kann, nicht nur destruktive, auf abgrenzung gerichtete. alle anderen nationen um uns herum, von den holländern bis nach amerika, wissen das aber ganz genau und können stürmischen zeiten deshalb gelassener entgegen sehen.

  • Zitat von "Schloßgespenst"

    Sagt mal, seit wann gibt's denn bei imageshack keinen "direct link to image" mehr??? Das ist ja ein Katastrophe! Mit welchem Anbieter bindet man jetzt seine Fotos direkt ein?

    :keine ahnung:

    Du hast einen URL-Tag gesetzt -> http://%20und%20keinen%20image-tag%20->%20%5bimg%5d.</p%3E%3Cp%3E%3C…ild=2%5DRundung auch einen Blickfang. Seltsamerweise scheint hier nicht der Kontrast das ganze spannend zu machen...

    Danke Vitruv für das Bild vom Altmarkt-Strahler und dem Leuchter. Eine Schande, dass die alten Tulpenlaternen aus den 50ern diesen pseudohightech Dingern weichen mussten.

  • Zitat von "Harmonica"

    Dein Bild zeigt übrigens sehr schön was dem heutigen Wiener Platz fehlt: Bäume bzw. Grünflächen in Form von Rabatten etc.

    Stimmt, aber auf diesem alten Bild sieht's ja aus wie irgendwo in der Vorstadt - so viele Grünflächen und so hohe Bäume gibt es in kaum einer Großstadt am Hauptbahnhof. Und DD hatte das ja auch nicht vor 1945. Eine anständige Bebbauung (die nicht aus Rekos bestehen muß, aber wenigstens ganz, ganz entfernt an die Vorkriegsbebauung erinnert) hätte für meine Begriffe ausgereicht.

  • Hier kommen noch ein paar Wiener Platz-Bilder. Damit soll das Bild etwas abgerundet werden, indem hier der Platzzusammenhang mehr im Vordergrund steht. Fangen wir an mit dem Blick der Würfelhaus-Fassaden direkt gegenüber der Hbf.-Fassade (MK6-5 bis MK6-1):

    Hier der zweitneueste Bau, neben dem InterCity-Hotel:

    Und hier das "Kugelhaus":

    Nun schauen wir uns mal das Glashaus an (Prager Spitze). Der Name ist, wie man sieht unglücklich getroffen, weil die Spitze rundgelutscht ist:

    Und so sieht die Vorderfront der Würfelhäuser von der anderen Seite aus (MK6-1 bis MK6-5):

    Ein Schwenk nach links eröffnet den Blick auf die Hbf.-Fassade:

    Weil das Wetter so schön ist, spazieren wir kurz mal über die Prager Straße. Man muss die Straße nicht lieben, aber was dort in den letzten Jahren für komische Glaspavillons gebaut wurden, lässt mich Mitleid mit dieser Straße fühlen. Hier ein sehr neues Exemplar, gemietet von einer bekannten Imbisskette:

    Haben wir sowas nicht schonmal gesehen? Richtig, gegenüber stehen fast baugleiche Kästen mit einem praktischen Vordach:

    Ebenfalls nicht sehr schmeichelhaft sind die vielen Kaufhäuser, die hier nach der Wende gebaut wurden:

    Hier schauen wir mal zurück in Richtung Wiener Platz. Der Blick, gerahmt von MK3 (rechts) und Hotel Mercure, heute Pullmans, alias MK7 (links) fällt auf das Glashaus ("Prager Spitze", MK8):

    Soviel für heute. Nach soviel Bausünden musste ich erstmal Energie am Neumarkt tanken. Falls nun jemand sagt: So schrecklich sieht das alles ja garnicht aus. Dann kann ich versichern, dass meine Bilder das alles schöner zeigen, als es wirklich ist.

  • tja...diese Bilder zeigen es wieder...diese Gebäude haben nichts mit Dresdens Identität zu tun...der Blick bleibt nicht ( was vermutlich ausdrücklich erwünscht ist ) an ihnen hängen...sie sind pure Geiseln des Konsums...ein Jammer...dass sie ( die Prager Straße ) die Verbindung vom Hauptbahnhof zur Altstadt ist. Das Problem ist nämlich, SIE ist der erste Eindruck der Touristen von Dresden...und davon hat man ja bekanntlich nur einen. Was hätte man hier mit etwas mehr Naturstein, Gesimsen und der ein oder anderen Strukturierung ( und nicht Uniformierung ) für einen anderen Eindruck sorgen können, vom dringend benötigten Grün ganz zu schweigen.

    Wollt nur mal in die Runde werfen...bin jetzt von Berlin nach [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gezogen und muss als im Grunde Dresden liebender zugeben, [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ist doch weitaus schöner als Dresden. Von deren Innenstadt ist jedenfalls nicht nur ein Torso übrig, der nicht auch noch weiter bedrängt ( siehe Zwinger und Kubus) oder verschandelt wird. Ich frage mich, warum in Dresden so selten gelungene Moderne zu finden ist. Sieht man sich in den Metropolen der Welt um...findet man sie ja. Wie soll sich in den meisten Menschen denn mit diesen simplem Legokästen eine Identifikation der Menschen mit diesen und der Moderne herstellen lassen. Im Grunde sind deren Architekten ihre eigenen Totengräber. Am Altmarkt hat man bei dessen Wiederaufbau in den 50ern anfänglich auch noch versucht den Dresdner Geist wiedereinzufangen, mit dem Effekt, dass ich mit der dortigen West- und Ostbebauung gut leben kann. Wie unpassend stellen sich hingegen die Konsumkästen an der Südseite als verlängerter Arm der Prager Straße dar.

    Was hätte es hier für eine Chance geben können...sieht man sich alleine den Entwurf von Köckeritz an. Er hätte die Südseite mit der Dresdner Formensprache, aber auch modernen Elementen mit Stil in die Gegenwart geführt...tja...sogar einen Runderker hatte er geplant. Mit kleinen Veränderungen hätte so ein bei Weitem besseres Gesamtbild des Altmarktes entstehen können. :verrueckteaugengelb:

    http://www.koeckeritz-architektur.de/Images/altmarkt2.GIF

    Quelle: http://www.koeckeritz-architektur.de

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Zitat von "DarkVision"

    tja...diese Bilder zeigen es wieder...diese Gebäude haben nichts mit Dresdens Identität zu tun...

    Mehr noch. Sie sehen aus, als würde um die Ecke die Abrißbirne lauern, und ihr sehnlichster Wunsch ist es, lautlos in sich zusammenzusacken. Ein völlig mißratender Versuch, DDR-kommunistische und "weltoffen-tolerante" BRD-Stadtarchitektur zu verschmelzen. Besser gesagt, beider Elend harmoniert gut miteinander: 2 x -1 = -2.

    Das Bebauungskonzept 2030 für den Bereich zwischen Innenring und Hauptbahnhof wird vielleicht aus hunderten Bäumen, einer großen Wiese, ein paar aufgeschütteten Hügeln und Ententeichen dazwischen bestehen. Polnische Adlige bauen neben der Bürgerwiese ihr Palais wieder auf und züchten Biokartoffeln auf kleinteiligen Feldern.

    Der Kilometer zwischen Hauptbahnhof und Stadtzentrum wird so angenehmer wirken. Zurück ins frühe 19. Jahrhundert... mehr optische Lebensqualität!

    Ich meine das ernst.

  • Zitat von "Exilwiener"

    Passt irgendwie in diesen Strang:

    http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/373/display/14744470

    Vor allem die Kommentare sagen eigentlich alles über das heutige Dresden aus. Ein paar klitzekleine, dafür wunderbare Inseln, die zum Teil erst vor kurzer Zeit - mitunter durch harten, zermürbenden Einsatz einiger (auch Wahl-)Dresdner - wiedererstanden sind, umgeben von einem Meer architektonischen Gruselns.

    Also langsam fange ich an zu zweifeln, komme ich vielleicht gar nicht aus Dresden? Wenn ich Leute durch die Stadt führe und am Neustädter Bahnhof beginnend mich über die Hauptstrasse- Barock Viertel, 3 Schlösser , weiter Richtung Bühlau bewege, dann runter zum Körnerplatz und dann weiter nach Pillnitz, dann fahre ich durch Inseln umgeben von moderner Architektur ?
    Aha:-)) Was auf der einen Elbseite an Schaden angerichtet wurde, trifft zum Glück nicht in gleichem Maße auf die andere zu.
    Wenn jemand von euch klitzekleine wunderbare Inseln sehen möchte, dann besucht mich in Hannover.

    Vitruv ich glaube jetzt verstehe ich Deine Intention etwas besser, danke das Du auch die anderen Perspektiven gewählt hast. Somit bin ich zwar immer noch nicht ganz Deiner Meinung finde das Thema jetzt aber spannender umgesetzt.

  • Zitat von "Zirp"

    Mehr noch. Sie sehen aus, als würde um die Ecke die Abrißbirne lauern, und ihr sehnlichster Wunsch ist es, lautlos in sich zusammenzusacken. Ein völlig mißratender Versuch, DDR-kommunistische und "weltoffen-tolerante" BRD-Stadtarchitektur zu verschmelzen. Besser gesagt, beider Elend harmoniert gut miteinander: 2 x -1 = -2.

    Das Bebauungskonzept 2030 für den Bereich zwischen Innenring und Hauptbahnhof wird vielleicht aus hunderten Bäumen, einer großen Wiese, ein paar aufgeschütteten Hügeln und Ententeichen dazwischen bestehen. Polnische Adlige bauen neben der Bürgerwiese ihr Palais wieder auf und züchten Biokartoffeln auf kleinteiligen Feldern.

    Der Kilometer zwischen Hauptbahnhof und Stadtzentrum wird so angenehmer wirken. Zurück ins frühe 19. Jahrhundert... mehr optische Lebensqualität!

    Ich meine das ernst.


    Schlimm, Schlimm
    1. gibt es keine DDR - Kommunistische Architektur 2. die weltoffene tollerante Architektur der BRD hab ich auch noch nie gesehen. Etwa die Beton Monster Hochäuser am Raschplatz in Hannover ? Oder die vielen Plattenbauten die es auch in Westdeutschen Städten gibt :)

    3. Es handelt sich um keine Versuche von Irgendwas, sondern die Stadt verkauft Grundstücke , welche von Investoren mit in der Regel billiger aber zweckmäßiger Architektur bebaut werden.

    Faustregel "Die Gebäude werden von innen nach aussen geplant und nicht wie früher von aussen nach innen"

    Ich frage mich wie manch einer immer so ohne Sachkenntnis argumentieren kann.

  • Zitat von "Exilwiener"


    Vor allem die Kommentare sagen eigentlich alles über das heutige Dresden aus. Ein paar klitzekleine, dafür wunderbare Inseln...

    Vielleicht solltest du das spezifizieren auf die Innenstadt (altstädter Seite), d.h. dem 26er Ring und z.T. angrenzender Viertel in Süd und Ost.
    Die neustädter Seite zeigt nämlich ein ganz anderes Bild, wie jeder weiß. Ich bin gestern erst wieder von Kaditz über Mickten, Übigau, Trachenberge, Wilder Mann gefahren und dort kilometerweise entweder nur Altbauten oder sehr gut angepasste Neubauten gesehen und weit und breit kein "Meer architektonischen Gruselns".

  • Ich kann auch nur wieder den Kopf schütteln, wie engstirnig und einseitig hier polemisiert wird. Die Neubebauung am Wiener Platz (keiner muss sie mögen) hier in den Bausünden-Strang reinzupacken, versehen mit Kommentaren wie Falls nun jemand sagt: So schrecklich sieht das alles ja garnicht aus. Dann kann ich versichern, dass meine Bilder das alles schöner zeigen, als es wirklich ist., gleicht wohl einer beispiellosen Chuzpe. In anderen Städten wäre man froh, eine solche Bebauung vorzufinden, hier jedoch muss sie mal wieder für die Dresdner Wahrnehmungsstörung einiger auswärtiger bzw. zugezogener Verschwörungstheoretiker herhalten...

  • Natürlich sind das gute Gebäude, keine Frage. Ich kann den 5 Wiener Kubenbauten nicht wenig abgewinnen, ich halte die Lageomposition der Häuser für recht gut. Aber nicht an dieser Stelle. Wie wärs mit "Standortsünde"? Ich hätte - wie schon mal geschrieben - diese Art von Gebäude liebend gerne auf den ganzen freien Flächen am Elbepark gesehen oder als ein, zwei Unifakultäten oder sowas. Nur eben nicht am "Stadtportal" oder "Anflugs- und Einkaufsschneise" für Dresdens Altstadt. Jetzt steht es nunmal so da und wenn man sagt "Es geht eigentlich bedeutend besser."... Wo ist da das Problem? Zumal der Dresdener es aus alten Bildern vergleichend kennt, wie viel besser es geht. Und ehrlich, die DDR-Wohnhochhäuser und die Hoteltürme sehen wirklich scheisse aus. Die kleinen Glashäuser auf der Prager haben aber was elegantes, die gefallen mir. Wäre aber wieder was für einen anderen Stadtteil, wo Dresdenhistorisch nichts relevantes stand/steht.

  • Zitat von "spacecowboy"

    In anderen Städten wäre man froh, eine solche Bebauung vorzufinden

    Interessant. Und in welchen Städten sind die Menschen Deiner Ansicht nach so verzweifelt, daß sie sich so ein Panorama wünschen?

  • So sehr ich spacecowboys Beiträge sonst schätze, diesmal liegt er etwas daneben. Den neuen Wiener Platz -- die Prager Straße sowieso -- empfinde ich als zutiefst lebensfeindliche Betonwüste. Die Häuser an sich sind zwar nicht so verheerend wie die DDR-Platten, strahlen aber eine große Kälte aus, die sich durch das fehlende Grün drum herum nur verstärkt. Besucher, die ich dort entlang geführt habe, hatten immer den gleichen Eindruck.

    Ich habe die Prager Straße immer gehasst, daran dürfte sich auch nichts mehr ändern, solange ich in Dresden wohne. In den Wiener Platz hatte ich anfangs Hoffnungen gesetzt, die sich aber mittlerweile zerschlagen haben. Das einzig Gute in der Gegend ist der Metzger im Kugelhaus, bei dem ich hin und wieder ein Leberkäsbrötchen gegessen habe. :)


    Hier noch eine Teilansicht des Platzes von 1900:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Dres…ahnhof_1900.jpg

    --
    Aenos