Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt

  • Zitat

    Eine Sackgasse bleibt eine Sackgasse...

    "Wir möchten auf alle Fälle die Reißleine ziehen können, so fasste Kubon die wichtige Botschaft an die Bürger in Worte", so berichtet der SchwaBo. Das ist leider etwas wenig "Botschaft". Frage: Wie würde es denn aussehen, wenn in welchem Fall die Reißleine gezogen wird? Der angeführte Zeitplan zum Bau des Rathauses auf der grünen Wiese, als Letztvollzug der gemeinsamen Stadt, lässt ähnlich viel Spielraum für eine Reißleine wie etwa die Brüsseler Verhandlungen für den Euro. Eine Sackgasse bleibt eben eine Sackgasse. Aus ihr kommt man nur heraus, wenn man mit dem Kopf durch die Wand geht, egal wie viel Kollateralschaden dabei entsteht. Schön wäre es doch zu erfahren, wie zum Beispiel das Villinger oder auch das Schwenninger Rathaus (beide aufwändig restauriert) künftig genutzt werden sollen. Alles aufgeblasen für Bürgerbüros? Sind die Folgekosten eingerechnet? Die geschätzten Verkaufserlöse für die anderen historischen Gebäude dürften angesichts des hohen Sanierungsbedarfs und den engen Vorgaben, die den Käufern zu machen wären, kaum realisierbar sein. Die Berechnungen eines wohlmeinenden Stadtrats, wie gut es für die Städte wäre, diese Gebäude alle los zu sein, erinnern mich fatal an das Grimm'sche Märchen vom Hans im Glück. Er tauschte seinen Goldklumpen mit immer fröhlicherem Herzen bis herunter zu einem Stein, den er schließlich völlig erleichtert in einen Brunnen warf. Ja, "nix han, isch a leichte Sach". Das gilt auch für Traditionsbewußtsein und die damit verbundenen Verpflichtungen.
    Quelle: Villingen-Schwenningen: Eine Sackgasse bleibt eine Sackgasse - Villingen-Schwenningen - Schwarzwälder Bote


    Zitat

    OB löst Versprechungen nicht ein
    Schwarzwälder-Bote, vom 14.07.2012

    Betrifft: Zentrales Rathaus Auf der Homepage der Stadt Villingen-Schwenningen steht zu diesem Thema: "Wir wollen die Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin mitnehmen bei diesem Projekt, das letztlich ihnen und ihren Kindern zugutekommt. Deshalb werden wir sie in den kommenden Tagen und Wochen weiter über Sachargumente informieren und ihnen die Vorteile dieser historischen Chance aufzeigen." Folgendes hat OB Kubon in der Neujahrsansprache im Jahre 2010 unter anderem gesagt: "Abgehobene, einsame Visionen brauchen wir nicht. Was wir erreicht haben entstand nicht als Resultat von verklärten Visionen, sondern durch das gemeinsame Erkennen und Umsetzen von konkreten Chancen. Darum geht es auch in den nächsten Jahren. Seit dem Herbst letzten Jahres bereiten wir deshalb in der Verwaltung unter Federführung des Amtes für Stadtentwicklung ein Konzept zur Erarbeitung einer Strategie für die kommende Dekade vor. Wir wollen dieses Konzept nicht fertig ausdenken, vorlegen und beschließen lassen. Wir möchten beginnend mit einer Bürgerbefragung von Ihnen selbst hören, wie Sie sich die Stadt Villingen-Schwenningen im Jahr 2020 vorstellen. Wie soll es nach dem Meilenstein der Landesgartenschau 2010 weitergehen? Wie bewerten Sie die Risiken? Wo sehen Sie unsere Chancen und wie sollen wir diese ergreifen? Diese Zukunftsfragen wollen wir mit Ihnen in den kommenden Monaten zusammen erarbeiten und Lösungen gemeinsam entwickeln." Diese Aussage war im Jahr seiner Wiederwahl – wohlgemerkt "vor" der Wahl – ausgesprochen. Mich bewegen jetzt folgende Fragen: 1. Warum werden die Bürgerinnen und Bürger von VS nicht gefragt, ob sie ein zentrales Rathaus wollen? 2. Wann wird die versprochene Bürgerbefragung zur Zukunft der Stadt durchgeführt? 3. Wann löst der OB seine Wahlversprechen ein? Wenn Versprechungen vor Wahlen danach nicht eingelöst werden, frage ich: "Wie nennt man das?"
    Quelle: Villingen-Schwenningen: OB löst Versprechungen nicht ein - Villingen-Schwenningen - Schwarzwälder Bote


    :applaus:

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
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    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (14. Juli 2012 um 14:33)

  • Dass ein Teilstück der Villinger Stadtmauer vor geraumer Zeit infolge langjähriger Versäumnisse seitens der Stadt Villingen-Schwenningen eingestürzte, dürfte in Erinnerung geblieben sein, siehe auch weiterführenden Beitrag weiter oben. Dass dies nur die Spitze des Eisberges ist, verdeutlicht das Ausmaß der Kosten, die jetzt zur Instandsetzung der Stadtmauer nötig sind. Statt die Mauerkronen kontinuierlich in Schuss zu halten, haben sich durch die fahrlässige Politik der Stadtverwaltung die Investionskosten um ein Vielfaches erhöht, was der Bürger nun teuer zu spüren bekommt.

    Quellen:
    http://www.suedkurier.de/region/schwarz…t372541,5660242
    http://www.suedkurier.de/region/schwarz…1014837,5660622
    http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.villing…ecd74f7457.html
    http://www.nq-online.de/index.php?&kat=50&artikel=16097


    Zitat

    Kommentar:

    Überall in der Stadt gibt es viel zu tun
    Wenn Herr Fußhoeller sagt, dass ihm der Erhalt der Stadtmauer und der Ringanlagen am Herzen liegt, glaube ich ihm dies noch halbwegs. Offensichtlich ist dies aber bei bestimmten Stadträten und dem OB überhaupt nicht der Fall. Schon vor 3 Jahren hat ein Hauseigentümer die Stadt vor kaputten Mauerkronen im Klosterring gewarnt. Er hatte sein Haus am Ende der Oberen Straße hinter die Mauer gebaut und sah von seinem Fenster aus, wie die Mauer zusehends vergammelt. Die Warnung wurde nicht ernst genommen und 3 Monate später brach dann ein 20 m² großes Mauerwerk außen im Klosterring ab. Obwohl weitere Bürger die Stadtverwaltung auf fehlende Mauerkronen aufmerksam machten, geschah bis vor wenigen Monaten nichts. Jetzt ist die Mauer auch am Romäusturm kaputt und man hat lumpige 50.000 € für die Instandsetzung der ganzen Mauer im Haushaltsplan stehen. Die Ziegel sind nicht erst seit Monaten kaputt, nein schon seit Jahren wird die Stadtmauer vernachlässigt. Dies hat zur Folge, dass mind. 1 Mio € fällig sind, um die ganzen Mauer von eingedrungenem Wasser zu befreien und einigermaßen zu sanieren. Es ist nur seltsam, dass es drei Jahre braucht um die Schäden –wenn auch nur halbwegs – zu erkennen. Wären die Bürger wegen eines neuen Rathauses und dem dazu fehlenden Masterplan für den Investitionsstau nicht auf die Barrikaden gegangen, die Mauer würde in seiner Gesamtheit die nächsten 10 Jahre nicht ordentlich saniert werden.

    Quelle: Villingen-Schwenningen: Sanierung für Mauer und Ringanlagen - Villingen-Schwenningen - Schwarzwälder Bote

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    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (30. August 2012 um 08:51)

  • Vorabinfo seitens der Stadt Villingen-Schwenningen:
    http://www.villingen-schwenningen.de/fileadmin/01Bu…-18.7.12NEU.pdf
    (Anmerkung: Problematischer Punkt auch: Der Verkauf von vier Kulturdenkmälern, die sich derzeit in städtischem Besitz befinden. Die Argumentation für den Verkauf selbiger, jedoch unter Beibehaltung beider alter Rathäuserin V und S könnte widersprüchlicher nicht sein.)

    Gemeinderat beschließt am Mittwoch den Bürgerentscheid
    Quelle: http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/villingen-schwenningen/Gemeinderat-beschliesst-am-Mittwoch-den-Buergerentscheid;art372541,5671423]Villingen-Schwenningen: Gemeinderat beschließt am Mittwoch den Bürgerentscheid | SÜDKURIER Online


  • Wenn ich das lese, weiß ich nicht, ob ich lachen oder weinen soll. Wie verblendet sind die eigentlich? Man bildet sich einfach ein tolles neues Rathaus ein, das um jeden Preis her muss. Die Argumentation wird einfach passend gemacht und alles wird schöngerechnet. Man stellt es zwischen die beiden Städte neben die Baumschule. Super Idee, um die Innenstädte lebendig zu erhalten! Und die Leute werden sich freuen, dass sie dorthin ins Rathaus müssen! Auch bestens geeignet, um stets nur mit dem motorisierten Verkehr hinzukommen. Mit Fahrrad oder zu Fuß faktisch unerreichbar... Also auch nicht umweltfreundlich. Ja, macht nur weiter so! Immer schön für jede Kleinigkeit mit dem Auto fahren, die Parkplätze am neuen Rathaus kosten ja - samt Außenanlagen - nur 1,6 Millionen - die übliche, völlig überraschende Kostensteigerung während der Planungs- und Bauphase noch nicht eingerechnet.

    Villingen-Schwenningen, vorgesehener Standort des neuen Rathauses - Google Maps

    In Villingen-Schwenningen sollte man endlich verstehen, dass die gemeinsame Stadt ein Kunstgebilde zweier unterschiedlicher Städte ist, aus dem man das beste macht, dessen Akzeptanz aber nicht mit dem Kopf durch die Wand befohlen werden kann. Beiden die Rathäuser zu nehmen, um ein neues auf der grünen Wiese zu bauen, wird jedenfalls keinen Beitrag dazu leisten, dass sich die beiden Städte näherkommen.

  • Zeno: Danke Dir für deinen Beitrag.

    Als Vertreter der Doppelstadt wird die Verwaltung dem Kunstgebilde VS nicht wider das Wort sprechen.
    Laut Aussage des Oberbürgermeisters bleiben die für das Laufpublikum bestehenden Bürgerbüros in den Innenstädten erhalten und sollen sogar ausgebaut werden. Dadurch soll die Kritik an einer zwangläufig motorisierten und umweltschädlichen Erreichbarkeit des Neuen Rathaus eingedämmt werden, sie ist jedoch Fakt.
    Am Schluss zählen die Zahlen und hier konnte der Oberbürgermeister bisher bei den Rathausgegnern offensichtlich nicht punkten.

    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Aspekt, den Du zitierst: "1,6 Mio. Euro sind für den Bau von Parkplätzen und Außenanlagen beim Bau eines Neuen Rathaus vorgesehen."
    So man hierzu die ermittelten rund "1,9 Millionen Euro Kosten für die grundhafte Erneuerung und künftige Entwicklung der Ringanlagen" vergleicht, wird offensichtlich, dass mit einem Bruchteil an Investitionen, die zum Bau eines neuen Rathauses erst ein Mal aufgebracht werden müssen, die gesamte Villinger Stadtmauer vor ihrem Verfall gerettet und gesichert werden könnte. Bis sich die Einsparungen durch das neue Rathaus jedoch amortisieren, ist die alte Stadtmauer längst ganz verfallen.
    Auf der Prioritätenliste der Oberbürgermeister stand und steht dieses Kulturgut offenbar nicht.
    Wäre dem aktuellen Oberbürgermeister an der Dringlichkeit zur Sanierung der Stadtmauer in selbem Maße gelegen wie der Bau eines neuen Rathauses, würde er sich nicht hinter Deckungsvorschlägen verschanzen, sondern das Vorhaben notwendigerweise forcieren.
    Die Schlagzeilen in VS des heutigen Tages offenbaren diesen Umstand ein Mal mehr:

    Zitat

    Auch an vielen anderen Stellen ist es bereits „20 Minuten nach 12 Uhr“, wie es Ernst Reiser drastisch formulierte. So ist das Dach des Pulvertürmles akut einsturzgefährdet und muss – wenn es nicht repariert wird, provisorisch abgestützt werden.

    Südlich des Romäusturms hat die Verwaltung ein ganzes Stück der Mauer wegen Einsturzgefahr eingezäunt, hier müssten Mittel in Höhe von 50 000 Euro für 2013 in den Haushalt eingestellt werden. Insgesamt kosten alle kurzfristig notwendigen Maßnahmen rund 200 000 Euro. Für die laufende Unterhaltung der Stadtmauer müssten künftig mindestens 50000 Euro im städtischen Haushalt eingestellt werden.

    „Es ist das Gleiche wie mit den Brücken, wenn man das jahrelang schleifen lässt und nichts investiert, hat man halt diese Schäden“, erklärte Erich Bißwurm von den Freien Wählern.

    Da jetzt schon die Frostperiode beginnt, könne mit der Renovierung der Mauer dieses Jahr gar nicht mehr begonnen werden, erklärte Heinz Herbst von der Stadtverwaltung. „Dazu brauchen wir frostfreies Wetter.“ Der an vielen Stellen noch historische Mörtel sei mehr und mehr durch eindringendes Wasser zerstört worden und die Mauer ist in ihrer Standfestigkeit gefährdet, führte Herbst aus.

    Zitat

    Angesichts der Dringlichkeit forderte Ernst Reiser die Verwaltung auf, die notwendige Summe jährlich in den Haushalt einzustellen.
    Oberbürgermeister Kubon meinte dagegen, dies sei Hoheit des Gemeinderates, die Räte würden ja den Haushalt verabschieden.
    Da laut Bürgermeister Fußhoeller ohne entsprechenden Deckungsvorschlag im Haushalt gar nichts geht, will die Verwaltung für die Gemeinderatssitzung einen entsprechenden Vorschlag ausarbeiten. „Dann reden wir aber nicht mehr über die Stadtmauer, sondern nur über den Deckungsvorschlag“, betonte Oberbürgermeister Kubon.


    Quelle: http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/villingen-schwenningen/Ausschuss-will-Geld-fuer-desolate-Stadtmauer;art372541,5690666]Villingen-Schwenningen: Ausschuss will Geld für desolate Stadtmauer | SÜDKURIER Online

    Zitat

    Rund 1,9 Millionen Euro Kosten hat die Stadt für die grundhafte Erneuerung und künftige Entwicklung der Ringanlagen ermittelt. Ein jetzt dem Technischen Ausschuss vorgestelltes mehrstufiges Konzept sieht verschiedene Planungsabschnitte vor und wurde vom Ausschuss einhellig begrüßt.


    Quelle: http://www.suedkurier.de/region/schwarzwald-baar-heuberg/villingen-schwenningen/Investieren-in-Ringanlagen;art372541,5690502]Villingen-Schwenningen: Investieren in Ringanlagen | SÜDKURIER Online

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    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (19. September 2012 um 13:36)

  • Während die Rietstraße der Villinger Fußgängerzone mit Stolperfallen einem Flickenteppich gleicht und seit vielen Jahren im Sanierungsstau der Stadt VS zurück stehen muss, sollen nun zur 'zeitgemäßen' Oberflächengestaltung der Schwenninger Fußgängerzone drei Millionen Euro bereit gestellt werden. Eine notwendige Maßnahme?
    Für eine Aufhübschungsmaßnahme verdammt viel Geld...

    Auch an diesem Beispiel werden die Prioritäten der Verwaltung deutlich.

    Quelle: http://www.suedkurier.de/region/schwarz…t372541,5690769

    Laut Meldung der 'Neckarquelle' sollten 2011 für diese Maßnahme lediglich 1 Million anfallen:
    Quelle: http://www.nq-online.de/index.php?NQID=963abcd764e79a0c1f905abef1c49176&kat=50&artikel=11682]www.nq-online.de - Eine Million fr Sanierung der Fugngerzone

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    4 Mal editiert, zuletzt von zeitlos (19. September 2012 um 14:02)

  • Zitat

    Ziegel geben Geheimnisse preis

    Der 1950 gegründete internationale Arbeitskreis für Hausforschung (AHF) mit rund 450 Mitgliedern hat gerade seine Jahrestagung in VS beendet.
    Der aus Architekten, Volkskundlern, Kunsthistorikern, Historikern und Wissenschaftlern weiterer Disziplinen bestehende Fachverband erforscht
    den historischen Hausbestand in deutschen Städten und Dörfern und dokumentiert ihn.

    Quelle: Villingen-Schwenningen: Ziegel geben Geheimnisse preis - Villingen-Schwenningen - Schwarzwälder Bote

  • Beim geplanten Bauvorhaben scheint sich manches zu konkretisieren, leider!
    Der Flyer als Beigabe zur Lokalzeitung liegt mir vor und die schlechten Visualisierungen
    zeigen ein Mal mehr wie austauschbar die Stadt Villingen auch an dieser markanten Stelle
    unweit des Riettors in kurzer Zeit sein wird:

    Ist es nicht wunderhüppppschst?^^ http://www.eiche-bau.de/uploads/pics/Ansicht_2_02.jpg

  • Da zu einzelnen Objekten und Baumaßnahmen zumeist keine umfangreicheren Diskussionen entstehen, werden die Diskussionen in der Regel in einem gemeinsamen Strang für jede Gemeinde geführt. Daneben bestehen weitere Stränge für Objekte, sachliche oder gebietsmäßige Teile von Gemeinden, wenn dies im Einzelfall wegen der Bedeutung des Themas oder wegen des Umfangs der Diskussion sinnvoll erscheint. Soweit für eine Gemeinde mehrere Stränge bestanden haben, habe ich diese in vielen Fällen zu einem Strang pro Gemeinde vereinigt, soweit nicht im Einzelfall ein Interesse an der Beibehaltung eines Stranges bestanden hat, insbesondere aus den o.g. Gründen.

    Mit Rücksicht auf die ideelle Eigenständigkeit Villingens und Schwenningens habe ich vorgehabt, getrennte Stränge für Villingen und Schwenningen sowie für die Gesamtstadt zu belassen bzw. einzurichten. Bei der Durchsicht hat sich jedoch herausgestellt, dass bereits bisher keine klare Trennung bestanden hat: Beiträge waren im falschen Strang, insbesondere war der Beitrag über die Fußgängerzone von Schwenningen bei "Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt" gepostet. Daraus habe ich geschlossen, dass an der Unterscheidung von Villinger Themen und Schwenninger Themen kein Interesse besteht und in der Folge alles zu einem gemeinsamen Strang vereinigt (übrigens entgegen meiner eigenen Überzeugung, dass eine Trennung die bessere Lösung gewesen wäre).

    Da Du aber offenbar weiterhin an einer Trennung der Themen interessiert bist, schlage ich vor, drei Stränge einzurichten:
    - "Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt" für Themen, die Villingen betreffen,
    - "Schwenningen am Neckar" für Themen, die Schwenningen betreffen, und
    - "Villingen-Schwenningen" für Themen, die andere Gemeindeteile betreffen, sich nicht allein auf eine der beiden Städte beziehen oder die Gesamtstadt betreffen.
    Die beiden Städte besitzen eine ausreichende Bedeutung, um auch als Teile einer Gemeinde getrennte Stränge zu besitzen.

    Insbesondere wären Beiträge über Schwenningen unbedingt bei Schwenningen einzuordnen und nicht bei Villingen, denn Villingen bedeutet ja eben gerade nicht Schwenningen. Wenn Villingen die Eigenständigkeit zugestanden wird, dann muss das gleichermaßen für Schwenningen gelten.

  • Zeno

    Danke Dir für deine Stellungnahme. Ich möchte wie folgt antworten: Beiträge wie jener der Schwenninger Fußgängerzone im Strang "Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt" wurden nicht nicht als Schwenninger Beitrag gepostet, sondern zum Vergleich der Prioritäten städtischer Ausgaben herangezogen, welche wiederum von der Stadt Villingen-Schwenningen gesteuert werden. Eine klare Trennung kann es hier nicht geben, da die Stadt Villingen-Schwenningen die Hohheit über den Stadtbezirk Villingen besitzt und die weitere Entwicklung der Zähringerstadt bis dato auf Verderb und Gedeih von der Gesamtstadt abhängt.

    Inhaltlich wird jedoch verständlich, so ging ich bisher davon aus, dass ein Schwenninger Artikel im Villinger Strang nicht vorrangig Schwenningen themasiert, sondern lediglich betrachtet wird, um eine Villinger Thematik zu erläutern. In diesem Fall, wie so oft, die finanzielle Verteilung innerhalb der Gesamtstadt und in diesem besonderen Fall, wo die abschließende Sanierung der Villinger Fußgängerzone auf der Strecke bleibt.

    Themen wie die Landesgartenschau oder die Rathausdebatte sind zweifellos auch gesamtstädtische Themen. Sie wollen, soweit ich sie in Beiträgen erwähne, aber vor allem die Konsequenzen für den Stadtbezirk Villingen aufzeigen.

    Zitat

    Da Du aber offenbar weiterhin an einer Trennung der Themen interessiert bist, schlage ich vor, drei Stränge einzurichten:
    - "Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt" für Themen, die Villingen betreffen,
    - "Schwenningen am Neckar" für Themen, die Schwenningen betreffen, und
    - "Villingen-Schwenningen" für Themen, die andere Gemeindeteile betreffen, sich nicht allein auf eine der beiden Städte beziehen oder die Gesamtstadt betreffen.
    Die beiden Städte besitzen eine ausreichende Bedeutung, um auch als Teile einer Gemeinde getrennte Stränge zu besitzen.
    Insbesondere wären Beiträge über Schwenningen unbedingt bei Schwenningen einzuordnen und nicht bei Villingen, denn Villingen bedeutet ja eben gerade nicht Schwenningen. Wenn Villingen die Eigenständigkeit zugestanden wird, dann muss das gleichermaßen für Schwenningen gelten.

    Wer Villingen die Eigenständigkeit zugesteht, der tut das im Falle Schwenningen selbstredend. Und gegen eine solche Aufsplittung der Stränge ist aus meiner Sicht prinzipiell auch nichts einzuwenden. In der Umsetzung sehe ich jedoch Schwierigkeiten hinsichtlich der Punkte, die ich oben erwähne.
    Obschon mir hinsichtlich der baulichen Entwicklung Schwenningens keine Rekonstruktionsdebatten bekannt sind (eventuell Neckaroffenlegung?) oder solche geführt werden, ließe ich es aber auf einen Versuch ankommen.
    Die Rekonstruktionsdebatte auf die Gesamtstadt zu übertragen wäre hingegen lediglich pro forma, da dieses Gebilde baulich bisher lediglich am Entstehen ist und aus einem gemiedenen Baugebiet namens Schilterhäusle, dem Neuen Markt, einer Ansammlung von Einkaufsmärkten sowie dem neuen Klinikbereich auf der grünen Wiese zwischen Villingen und Schwenningen besteht und thematisch nichts hergibt. Die Betrachtung der ehemals selbstständigen, kleineren Ortsteile klammere ich hier aus.

    Mein Vorschlag:
    Bestehenden Strang wieder umbenennen in 'Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt' und einen weiteren namens 'Schwenningen am Neckar' anlegen. In beiden Strängen können auch gesamt- oder nachbarstädtische Themen einfließen, soweit sie für die jeweiligen Diskussionen oder Beiträge von Belang sind.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
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    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (29. Oktober 2012 um 09:02)

  • Gut, dann machen wir's so. Allerdings ist mir gegenwärtig kein Beitrag bekannt, in dem es um Schwenningen geht - und der angesprochene gehört dann ja wohl zu Villingen. Sobald es um Schwenningen geht oder wenn bereits vorhandene Beiträge Schwenningen behandeln, wäre ein entsprechender Strang zu erstellen.

    Den vorliegenden Strang habe ich dann in "Villingen im Schwarzwald - die Zähringerstadt" umbenannt.


    Im übrigen finde ich es bemerkenswert, dass sich die beiden Städte schon mit ihren Namen voneinander abwenden:

    Villingen weist auf die Lage im Schwarzwald hin (obwohl der da ja gerade erst anfängt) und zeigt damit eine Orientierung nach Westen, also von Schwenningen weg.

    Schwenningen weist auf die Lage am Neckar hin (obwohl der da ja gerade erst anfängt) und zeigt damit eine Orientierung nach Osten, also von Villingen weg.

  • Was für ein weiteres Armutszeugnis der Verantwortlichen: Millionenschwere Kredite für ein Neues Rathaus hätte die Stadt Villingen-Schwenningen aufgenommen. Für die Instandhaltung baulicher Anlagen Villingens ist hingegen seit Jahren kein Geld übrig gewesen, was der Zustand der Stadtmauer oder die neue Hiobsbotschaft um die Symbolfigur der Villinger Fastnacht bestätigt. Mangelndes Interesse an den kulturellen Leistungen Villingens seitens der Stadt Villingen-Schwenningen lässt sich nicht nachweisen, dafür ist es um so offensichtlicher!

    Zitat

    Fest steht: „Der Zahn der Zeit hat schwer an ihm genagt“, sagte gestern Narro-Zunftmeister Joachim Wöhrle.
    Emotional gehört die Figur allen Villinger Hästrägern, tatsächlicher Eigentümer ist aber die Stadt. Formal zuständig ist das Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau. Die Behörde ließ das Wahrzeichen vor einigen Tagen in Sicherheit bringen. Manche alteingesessenen Villinger knurren schon seit Wochen: Kenner beobachten seit längerem, dass der Lack abgehe und die Figur Risse habe, so ein Bürger gegenüber dem SÜDKURIER. Die Sorge, dass die Figur Wasser speichert und beim ersten Frost zerplatzt

    Zitat

    Auch die Zunft sah das Ganze offenbar mit wachsender Sorge. „Das war bei uns im Kreis der Ratsherren schon vor Wochen Thema. Es gab auch Hinweise an das Amt, dass etwas getan werden muss“, berichtete Zunft-Chef Wöhrle weiter. Fakt sei, dass ein Fachmann die Figur prüfe. Die entscheidende Frage sei, so Wöhrle, ob die Skulptur restauriert werden könne oder nicht. Jene Villinger, die seit Wochen das stille Siechtum der Villinger Paradefigur der Fasnet beobachtet haben, sind skeptisch. Einer meint sogar schon über den Narro: „Den kann man nicht mehr flicken.“

    Zitat

    Wäre dies der Fall, entstünde eine nicht unpikante Situation. Erschaffen hat die Narrofigur nämlich kein geringerer als der bekannte Bildhauermeister Eugen Merz. Der verstorbene Kunsthandwerker hat auch die bekannte Radmacherfigur auf dem Brunnen an der Rietstraße erschaffen. Sollte die Stadt nun eine neue Figur für den Narrobrunnen benötigen, ist der Erbe von Eugen Merz zu konsultieren, in dessen Hand nach Meinung von Zunftmeister Wöhrle die Urheberrechte liegen.
    Manfred Merz ist ein großer Freund der Villinger Fastnacht und seine Schemen, die er zu Hunderten für die Villinger Hästräger erschuf, gelten – jede für sich – als einzigartiges Zeugnis einer närrischen Kunst- und Stilepoche Villingens. Manfred Merz, der bereits vor vielen Jahren einmal mit seiner kundigen Hand die Radmacherfigur für Villingen restaurierte, ist aber offenbar nicht in die Überprüfungen zur Brunnenfigur eingebunden. Aus dem Villinger Rathaus hieß es gestern lediglich, ein Fachmann oder sogar eine Fachfrau prüfe, ob die Figur zu retten ist.

    Zitat

    Endgültig brisant wird es, wenn die Narrostatue unrettbar zerstört sein sollte. Rein theoretisch könnte nämlich recht einfach eine neue Figur angefertigt werden. Mittels einer so genannten Kopierfräse wäre eine millimetergenaue Kopie herstellbar. Theoretisch, wie explizit betont werden muss, dass Villingens Narrobrunnenfigur schnöde kopiert wird, gilt nämlich als ausgeschlossen. Manfred Merz kämpft seit Jahrzehnten gegen diese Form des Duplizierens einzigartiger Schemen. Immer wieder berichtet er aber, dass dennoch originale Schemen aus seiner Werkstatt oder von anderen Schnitzen illegal kopiert werden.
    Der Kampf von Manfred Merz gegen das Kopierfräsen von Villinger Fastnachtsschemen gipfelte vor rund 20 Jahren in einem höchstrichterlichen Urteil, das solche Umtriebe kategorisch ab- und verurteilte. Merz selbst zersägte erst vor einigen Jahren im Rahmen einer Pressekonferenz von ihm sichergestellte Schemenkopien und verbrannte die Reste demonstrativ im Ofen.

    Zitat

    Villingen bringt all dies zunächst nicht weiter bei der Sorge um den originalen Narro vom Brunnen an der Oberen Straße. Sogar die Frage, was eigentlich geschieht, wenn bis 6. Januar die Frage nicht gelöst ist, wird diskutiert. ... Notfalls muss die Figur kurzfristig für die Fastnacht präpariert werden, damit im Jahr 2013 Zeit genug bleibt, um in Ruhe alles abzuklären.

    Quelle: http://www.suedkurier.de/region/schwarz…t372541,5751065

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
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    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (1. November 2012 um 04:01)

  • Zitat

    Bezeichnend
    von Norbert Trippl

    Der Villinger Narro liegt sozusagen auf der Intensivstation. Das ist mehr als nur schade. Ein einzigartiges Wahrzeichen verkommt still und leise mitten in der Stadt. Geradezu symbolartig für den vielfach beklagten Zustand von Schulen, Kindergärten oder Straßen trifft es nun auch die Volkskunst. am mangelnden Geld kann es nicht liegen, dass der Narro möglicherweise unwiederbringlich zerstört ist. Ganz, ganz sicher hätten ganz viele Villinger gespendet für eine rechtzeitige Restaurierung, hätte man nur früher davon gewusst.
    Jetzt liegt der Schwarze Peter bei der Stadtverwaltung. Zu fragen ist: Wie kann es sein, dass einem kulturhistorischen Zeugnis ersten Ranges so wenig Sorgfalt, Feinfühligkeit und, ja: Liebe, zuteil wird? Das Ganze ist schlichtweg ein Skandal. Aber in einer Stadt, in der die historische Stadtmauer über mehrere Meter hinweg einstürzt, darf einen offenbar nichts mehr wundern.
    Aber genug des Zorns. Zu hoffen ist, dass die Figur angemessen gerettet werden kann. So wie jede Scheme aus der Werkstatt von Manfred Merz ist auch die Narrofigur, geschaffen von seinem Vater Eugen, ein ganz besonderes Einzelstück. Der Villinger Narro vom Brunnen an der oberen Straße ist ein auch überregional viel beachtetes Kulturgut ersten Ranges. um es klar zu sage: es geht hier um mehr als eine Postkartenansicht unserer Heimatstadt. es geht schlichtweg um ein Stück Lebensgefühl, und zwar nicht nur an den Fastnachtstagen.

    Quelle: Südkurier, Ausgabe Villingen-Schwenningen, Nr. 253 / Mittwoch, 31.10.2012, Seite 24

  • Zitat

    Heinrich Adrion zählt die Münsterkanzel mit ihrem einzigartigen Reliefzyklus der Passion Christi "zu den faszinierendsten Leistungen deutscher Bildhauerkunst". Es handle sich um ein Meisterwerk von internationalem Rang und zugleich um das bedeutendste Steinbildwerk der deutschen Frührenaissance, schreibt Adrion in seinem jetzt erschienenen Buch mit dem Titel "Die Villinger Münsterkanzel und ihr Meister – ein Höhepunkt deutscher Bildhauerkunst". Worin liegt die besondere Bedeutung Ihrer Veröffentlichung?

    Zitat

    1. Die Villinger Münsterkanzel ist die einzige Steinkanzel auf deutschem Boden, bei der eine durchlaufende Bilderfolge, in diesem Fall der große Reliefzyklus der Passion Christi, sich um die gesamte Kanzel herum erstreckt.

    2. Die "Villinger Passion" ist wohl die bedeutendste Darstellung des Leidens Christi in Stein im heutigen Deutschland.

    3. Die Villinger Münsterkanzel (um 1510) ist gegen Ende der großen spätgotischen Epoche nach der Straßburger Münsterkanzel von 1486 und der Wiener Kanzel im Stephansdom (1498 bis 1502) die letzte große Kanzelschöpfung der altdeutschen Kunst kurz vor dem Ausbruch der Reformation. Sie ist von allen hier genannten großen Steinkanzeln wegen ihrer einzigartigen Figurenplastik im Stil der Frührenaissance die ungewöhnlichste und zugleich faszinierendste.

    4. Die Villinger Kanzel ist die bedeutendste Hinterlassenschaft deutscher Früh­renaissancekunst in Stein und somit auch von höchstem kunstgeschichtlichen Rang.

    5. Ihr Meister war ein Bildhauer Kaiser Maximilians, "unser pildhower von Rotweil". Der beliebteste der mittelalterlichen Habsburger Regenten hatte viele hochfliegende künstlerische Pläne und bediente sich dabei großer Meister von Albrecht Dürer und Veit Stoß bis zu unserem Villinger Kanzelmeister.

    6. Unsere heimische Region erfährt damit eine enorme Aufwertung. Entscheidende Impulse für die deutsche Skulptur der Frührenaissance kamen nicht nur aus Nürnberg, sondern vor allem auch aus unserem äußersten deutschen Südwesten, was bis vor kurzem unvorstellbar war.

    Quelle: Villingen-Schwenningen: Meisterwerk von internationalem Rang - Villingen-Schwenningen - Schwarzwälder Bote