Villlingen marode...oder wo Eigentum jahrelang zu nichts verpflichtet...
Lebensgefahr für Passanten – Straße bleibt gesperrt
Die wichtige Innenstadtverbindung der Villinger Gerberstraße ist weiterhin zu.
Ein Giebel eines mittelalterlichen Hauses droht einzustürzen
In den nächsten Tagen dicht – die Gerberstraße: Zunächst muss ein einbruchgefährdetes mittelalterliches Gebäude gesichert werden.
VS-Villingen – Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit ist die Gerberstraße dicht. Damit ist die wichtige Innenstadtverbindung in Richtung Sparkasse nicht mehr befahrbar. Erneut macht die Häuserreihe 10, 12 und jetzt auch 14 zu schaffen (wir berichteten gestern kurz). Die Stadt kann aber eine Sanierung der maroden Gebäude mit mittelalterlicher Bausubstanz nicht anordnen: Das sei Sache der Privateigentümer, sagte gestern Friedrich Mey vom Baurechtsamt auf Anfrage.
Die erneuten Probleme traten auf, als das Dach des Hauses 12 gesichert werden sollte. Dort beobachteten Handwerker einen größeren Riss in der Bruchsteinmauer: Nicht nur diese Mauer, sondern der gesamte Dachstuhl drohte abzubrechen und auf der Gerberstraße aufzuschlagen, berichtete Werner Ettwein, dessen Mitarbeiter die Lücke entdeckten. Sofort wurde die Stadt alarmiert, die Mitarbeiter der Technischen Dienste sicherten am Montag die Baustelle.
Probleme tun sich derzeit so große auf – wie Löcher in den maroden Dächern zu beobachten sind. Das größte: Die Bruchsteinmauer kann auf herkömmliche Weise gar nicht repariert werden könne, berichtet Ettwein. Das sei viel zu gefährlich, deshalb dürfte ein Hubwagen zum Einsatz kommen. Die von der Stadt angeordnete Reparatur muss dann über einen Drehkorb erfolgen, präzisierte der Statiker Erich Bißwurm. Die Wand sei zwar abgestützt, Arbeiten direkt im Gebäude seien aber zu gefährlich. Wenn etwas verrutsche, würden die Handwerker unter Tonnen von Gestein begraben.
Offen ist, was mit den mittelalterlichen Gebäuden geschieht. Der Denkmalschutz hat dem Abbruch der maroden Dachstühle zugestimmt, die Häuser sollen durch spezielle Dachfolien vor einem weiteren Eindringen von Feuchtigkeit geschützt werden, berichtet Mey. Allerdings gilt die Gebäudesubstanz als kaum noch zu retten. [Anmerkung: Jahrelang standen die Dachstühle bereits offen und konnten vor sich hingammeln, so was nennt man dann wohl fahrlässig?] Die Eigentümer der Häuser 10 und 12 suchen seit einiger Zeit nach einem Investor – bisher vergeblich. Auch der Abriss der Gebäude stand schon zur Diskussion, doch die Stadt steht dieser Überlegung eher skeptisch gegenüber, weil damit in einem der ältesten Stadtviertel Villingens eine Baulücke entsteht.
Quelle:
http://www.suedkurier.de/region/schwarz…t372541,3672759