Quartier Mühlenberg, Saarbrücker Straße

  • "Dass ich das noch erleben darf", sprach meine Urgroßmutter mit Tränen in den Augen. :D

    Dieses Projekt im alten Brauereienquartier könnte in Bezug auf traditionelle Architektur einen Meilenstein setzen.
    Rüdiger Patzschke darf hier wohl endlich einmal walten, wie er will, ohne Rücksicht auf Modernisten nehmen zu müssen. Die Darstellungen lassen zwar noch keine Einzelheiten erkennen, aber die Einfügung in die bauliche Umgebung scheint endlich mal nicht nur propagiert, sondern umgesetzt zu werden.
    Einziger Wermutstropfen für mich: Die Preise liegen bei bis zu 4.500 €/qm :schreckgrau:


    http://www.quartier-muehlenberg.de

    Beachtenswert das Video unter dem Menü "Downloads", auch wenn natürlich viel Anpreisung und Eigenlob enthalten ist.


    Dazu der Berliner Blätterwald:

    "Die Bauhausphase ist ein Fliegenschiss in der Baugeschichte." (R. Patzschke)
    Architektur - Berliner Klassik, neu gebaut - Berlin - Berliner Morgenpost - Berlin

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Wie schon von mir erwartet rettet Patschke nun auch Prenzlauerberg.
    Nach die Fehlentwürfe der pothässliche Modernen nun endlich auch neue Harmonie in dieses Viertel!!!

    Kann Patschke so nicht weitermachen??? Sah am Film auch Patschke Häuser mit schräge Dächer: einfach wunderbar.

  • Sieht um Klassen besser aus als vieles was sonst in Berlin und anderswo gebaut wird. Allerdings hat sich meine Begeisterung ein klein wenig vermindert als ich gesehen habe, dass die beiden Häuser links und rechts in der Straßenansicht...
    http://www.quartier-muehlenberg.de/r01/de/index.php\r
    http://www.quartier-muehlenberg.de/r01/de/index.php
    ...wohl nicht zum Neubauprojekt gehören, sondern bereits vorhandene Bestandsbauten zu sein scheinen, oder täusche ich mich da? Dies sind nämlich die schönsten Bestandteile der abgebildten Straßenfassade.

    Aber trotzdem natürlich ein Vorzeigeprojekt, das hoffentlich viele Käufer und damit auch Nachahmer finden möge.

    Ach ja, das Fliegenschiss Zitat von Patzschke aus der Morgenpost find ich gut, muß ich mir merken :zwinkern:

  • Zitat von "Palantir"

    Einziger Wermutstropfen für mich: Die Preise liegen bei bis zu 4.500 €/qm :schreckgrau:


    Das ist doch preiswert! 8)
    Bei uns in Münster zahlt man in zentrumsnaher Lage im Zweifel mehr.

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • trotz allem sind die Gründerzeitler rechts + links schöner.
    Patzschkes Architektur nimmt ebenfalls keine für mich erkennbaren Berliner Elemente auf...

    Was meint ihr..?

  • Sieht natürlich sehr gut aus. Aber irgendwie bin ich kein so großer Patzschke-Fan mehr. Sieht inzw. auch alles gleich aus und teilw. - trotz der Schlichtheit - irgendwie auch überladen oder eher zusammengewürfelt, wie eben z.B. dieses Tor.

  • Hätte der liebe Gott doch mehr Architekten wie Patzschke geschaffen; wir hätten uns über weitaus weniger Modernistenmist ärgern müssen! Finde seine Architektur für diesen Bereich absolut vorbildlich. Hoffe immer wieder, er findet mehr Nachahmer. :anbeten:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zitat von "Benni"

    Sieht inzw. auch alles gleich aus und teilw. - trotz der Schlichtheit - irgendwie auch überladen oder eher zusammengewürfelt, wie eben z.B. dieses Tor.


    In der Realität sehen die Patzschke-Häuser viel glatter aus als auf den colorierten Federzeichnungen.
    Etwas (mehr) Ornament könnte nicht schaden!

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Natürlich sind die Patzschke-Bauten besser als viele andere Neubauten, weil sie die Tradition und ihr jeweiliges bauliches Umfeld respektieren.

    Mir geht es aber wie Benni: Die Häuser der Patzschkes sind mir zu überladen. Das liegt weniger an Ornamentik - denn die ist bei Patzschkes gar nicht sonderlich üppig vorhanden - als vielmehr an der oft klobig anmutenden Architektur, der eine gewisse elegante Leichtigkeit und Filigranität abgeht. Es fehlt oft eine klare stilistische Linie, was den von Benni beschriebenen Eindruck des Zusammengewürfelten erweckt. Zwei Beispiele: 1, 2.

  • @ viele Vorredner

    Man kann im Hinblick auf den imaginären Idealzustand selbstverständlich vieles an Patzschkes Bauten aussetzen, doch eines steht doch wohl fest: Der Anteil der Neubauten in D., welche sich im Stile von Patzschke an historischen Stilen orientieren und nur annähernd Augenmerk auf ästhetische Anforderungen legt, dürfte verschwindend gering sein. Jetzt noch ausgerechnet hier grundsätzlich oder im Detail zu mäkeln, ist wohl vollkommen überzogen, wenn nicht gar kontraproduktiv.

    In Anbetracht einer übermächtigen Front von ideologisch motivierten Architekten und cliquenbehüteten Selbstdarstellern , die größtenteils nur Schande & Schrott produzieren, einen der wenigen Widerständler in seinem Schaffen noch sezieren zu müssen, halte ich für reichlich obsolet.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • @ Palantir: Nur weil es viele schlechtere Bauten gibt, darf man Patzschke nicht kritisieren? Das ist doch eher kontraproduktiv. Zudem gibt es m. E. durchaus einige Architekten, die es besser können als Patzschkes (Kahlfeldt, Kollhoff, Nöfer, Vogel, Kleihues, Sattler, vielleicht Stuhlemmer).

  • Tobias

    Dann mal Butter bei die Fische - nicht Namen, sondern Neubauten. Und zwar die sich explizit in historischen Kontext setzen und in das Umfeld einfügen - Solitärbauten zählen nicht. Ich bin gespannt; und dann kann von mir aus weiter genörgelt werden.

    Übrigens: Du kennst das bauliche Gesamtumfeld Umgebung der Baustelle und die vielen Kotz-Entwürfe in fußläufiger Entfernung? Wenn nicht, schau' in die von mir an anderer Stelle zuhauf dokumentierten traurigen Beispiele. Und wieder: Dann kann weitergenörgelt werden.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat von "Palantir"

    @ viele Vorredner

    Man kann im Hinblick auf den imaginären Idealzustand selbstverständlich vieles an Patzschkes Bauten aussetzen, doch eines steht doch wohl fest: Der Anteil der Neubauten in D., welche sich im Stile von Patzschke an historischen Stilen orientieren und nur annähernd Augenmerk auf ästhetische Anforderungen legt, dürfte verschwindend gering sein. Jetzt noch ausgerechnet hier grundsätzlich oder im Detail zu mäkeln, ist wohl vollkommen überzogen, wenn nicht gar kontraproduktiv.

    In Anbetracht einer übermächtigen Front von ideologisch motivierten Architekten und cliquenbehüteten Selbstdarstellern , die größtenteils nur Schande & Schrott produzieren, einen der wenigen Widerständler in seinem Schaffen noch sezieren zu müssen, halte ich für reichlich obsolet.

    Amen! Obgleich ich dagegen bin, eine Diskussion im Keime zu ersticken, aber man muss realisieren, dass Patzschke (leider?) gegenwärtig zum Besten gehört, was es an traditionell bauenden Architekten in unserem Land gibt. Die Kritik, die hier geäußert wird, ist zwar verständlich, aber sie ist nicht Patzschke zuzuschreiben. Sondern eher den vorangegangenen 2 - 3 Generationen, die es sukzessive und gezielt betrieben haben, den Umgang mit traditionellen Bauformen und vor allem harmonischen Proportionen (meines persönlichen Erachtens nach ein noch viel größeres Problem als die konstante Ornamentlosigkeit) aus dem kollektiven Gedächtnis der Menschen sowie der akademischen Ausbildung zu tilgen.

    Insofern ist Patzschke hoch anzurechnen, dass er, der sicher wie alle heute tätigen Architekten eine Ausbildung in dem vorgenannten Klima "geniessen" durfte, trotzdem so ansehnliche Bauten hervorbringt. Der Vergleich mit Jahrhundertwendebauten oder gar denen vorangegangener Jahrhunderte ist dagegen unfair, wir müssen realisieren, dass es wohl noch Jahrzehnte brauchen wird, bis sich wieder ein traditionelles Bauwesen etabliert hat, das die hier von vielen gewünschte Qualität erreicht. Vielleicht Patzschkes Schüler oder die Schüler seiner Schüler...

  • Ich möchte "RMA" zu 100 Prozent zustimmen.

    Übrigens finde ich auch, daß sich die Bauten gut in die Tradition des Berliner Klassizismus einpassen, dem ja stets eine gewisse Nüchternheit und Sachlichkeit zugeordnet wurde.

  • Zitat

    Ich möchte "RMA" zu 100 Prozent zustimmen.

    Und ich Tobias und Ben :prosit:
    Sowohl inhaltlich, als auch "strategisch": Wenn wir uns aus falsch verstandender Solidarität konstruktive Kritik (wie eben die von Tobias und Ben) verbieten, tun wir der Sache m.E. keinen Gefallen.

  • Zitat

    Und ich Tobias und Ben :prosit:
    Sowohl inhaltlich, als auch "strategisch"

    Na dann Prost!
    Die "Strategie", Architekten wie Patzschke nicht nur von 90 % seiner Stümper-Berufskollegen kritisieren zu lassen, sondern auch noch von der anderen Seite - und zwar aus gänzlich gegenteiliger Motivation - rumzunölen, wird "der Sache" gewiss gefällig sein.

    Die Konsquenz wird natürlich sein, dass der unmittelbar bevorstehende Zusammenbruch der eisern modernistischen Denkweise in Berufsständen, Cliquen und Politik umso heftiger ausfallen wird und der Umschwung ohne Umwege direkt und radikal auf umfangreiche Totalrekonstruktionen und darüber hinaus traditionell-historischen Gesamtumbau der deutschen Städte hinausläuft. Lasst bitte Patzschke nicht so unvollkommen bauen - was uns zu Lebzeiten noch erwartet, wird noch viel besser, oder nicht?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Typisch Deutsch, immer findet sich noch was weswegen man meckern kann....
    Also ich kann Palantir nur absolut zustimmen, denn wenn man schaut was größtenteils im restlichen Lande für Schmarrn produziert wird, dann bietet sich mir mit Patschkes Entwürfen, angelehnt an die klassische Berliner Bautradition, ein wahrer Augenschmaus, Blickfang, kurz eine genüssliche Wohltat.