• Dann aber ist das Spiel aus. Es werden keien Reko's mehr geben, weil es kein Bedarf an Kirchen gibt.

    Was aber DOCH möglich ist, die Rekonstruktion von bestehende Kirchen zur Vorkriegszustand: Dom, Nicolai Kirche, Auferstehungskirche, Parochial Kirche und Kloster Kirche. Die Petri Kirche gehört dann endgültig zur Traumlandschaft.

    Die KWK ist aber umstritten, weil kein Programm oder Interessengemeinschaft heute da ist um diese wichtige Kirche zu rekonstruieren aber doch die Ruine noch immer da ist.

  • Das Rekonstruieren ist halt nur ein Teilaspekt, der andere ist das Nutzungskonzept. Und gerade beim Nutzungskonzept für zu rekonstruierende Kirchen in Berlin, dürfte es größte Probleme geben:

    Aus dem Artikel bei idea.de:

    Zitat

    Laut Meister ist Berlin eine entkirchlichte Stadt, in der Religion eine völlig untergeordnete Rolle spiele. Religiöse Erfahrungen würden zunehmend außerhalb der Kirche und des christlichen Glaubens gemacht.


    Oder man plant von vornherein aus der Kirche ein Restaurant \ Wohnungen etc. zu machen.

    XFlipX

  • In Holland ist das schon ganz normal: Kirchen die umgebaut werden zu Appartements 8)
    und in den sechziger und siebziger jahren sind ganze Mengen von Kirchen einfach abgerissen worden , dabei waren viele ganz schoene Gebaude aus der Zeit: 1880-1910, einfach abgerissen, unvorstellbar, aber leider wahr
    gab es eben kein Krieg, sondern Kulturbarbaren...

  • Van Dyk.

    In Den-Haag wurden auch in die 80-er UND 90-er Jahren vielen Kirchen von vor 1940 abgerissen. Meistens wurden die Kirchen angezündet von Randallierer bevor sie abgebrochen wurden. In einige Fälle wurde überlegt, ob der TURM einer Abriss Kirche behalten werden könnte, weil der Turm das Bild einer Umgebung stark beeinflüsste, aber leider wurde aus Unterhalt Gründen der Erhalt einer Turm doch abgelehnt. Die Einwohner der Viertel wo Kirchen verschwanden, trauern noch heute um der Verlust. Kirchen wo sie einst heirateten, oder zur Kirche gingen.

    Kirchen sind nicht immer geeignet zum Umbau und der hohe Raum ist schwierig zu heizen. Daneben ist auch Unterhalt eines hohen Dach oder innenseite eines hohen Raum sehr kostbar. Wenn dann statt 1000 oder 2000 Mitglieder einer Kirche Gemeinde noch 100 oder 200 übrig sind ist die Schicksal Stunde da. Das Geld was nur 100 Leute einbringen reicht nicht mehr zu um Unterhalt bezahlen zu können. Die Kirche wird dann abgebrochen........

    So sind die letzten 50 Jahren hunderte (tausende?) von Kirchen verschwunden aus unserem täglichen Bild der Stadt. Keine Spitzen mehr und am Sonntags keine Glocken die läuten ....einfach Stille herrscht dann.

  • Zitat von "uaoj36"

    So sind die letzten 50 Jahren hunderte (tausende?) von Kirchen verschwunden aus unserem täglichen Bild der Stadt. Keine Spitzen mehr und am Sonntags keine Glocken die läuten ....einfach Stille herrscht dann.

    Leider nicht nur Stille, sondern das R´n´B-Gedudel aus den Musikboxen der nah gelegenen Einkaufscenter. Und für die anderen der Ruf des Muezzin.

  • Zitat von "RMA"

    P.S.: Im Zusammenhang mit dem skandalösen Schocken-Abriss kann man Eiermann aber nur als Schreibtischtäter bezeichnen, hier ist eher Stuttgarts Alleinhe... äh, demokratisch gewählter Bürgermeister Klett verantwortlich.


    So einfach kann man es den Architekten nicht machen. Wer sich dafür hergibt, einen Neubau an einer Stelle zu entwerfen und zu bauen, an der ein wertvolles Bauwerk steht, das dafür abgerissen werden muss, der ist selbstverständlich mitverantwortlich dafür! Warum er denn nicht nein gesagt? Weil es dann ein anderer gemacht hätte? Billige Ausrede.

  • Warum soll man nicht auch Eiermanns Kirchenbau eines Tages wieder durch einen Neubau ersetzen? Offenbar ging er selbst davon aus, dass seine Bauten in absehbarer Zeit wieder abgerissen werden:

    Zitat

    "Das, was wir bauen, erhebt nicht den Anspruch, altern zu wollen oder Patina anzusetzen, es verschleißt wie ein Automobil, es wird benutzt, und nach gar nicht so vielen Jahren - zumindest nicht so viel Jahren wie früher - verschwindet es wieder."

    Egon Eiermann, zitiert nach: Edgard Haider, Verlorene Pracht, Geschichten von zerstörten Bauten, Gerstenberg-Verlag, Hildesheim, 2006, S. 174

    Nimmt man Eiermanns Zitat ernst, dann scheiden Denkmal- und Bestandsschutz für seine Bauten nach seinem eigenen Willen aus.

  • Zitat von "ulgemax"

    den eiermann-bau abreissen? das ist wohl kein vorschlag, der diesem forum hilft, ernst genommen zu werden. es gibt immerhin eine gemeinde, die sich wohl kaum unter freiem himmel zum gottesdienst versammeln mag, und, wer weiss, vielleicht gibt es sogar das ein oder andere gemeindemitglied, dem das ensemble aus historismus und nachkriegsmoderne auch eine spirituelle heimat ist. der in blaues licht getauchte innenraum lohnt durchaus mal einen besuch. da gibt es andere gebäude aus jener zeit, die das stadtbild verunzieren.

    warum sollte die gemeinde ihre kirche abreissen? ihr fantasiert doch.

  • Sicher ist das Ensemble aus Turmruine und typischem Fünfziger-Jahre-Kirchenbau ein so unverwechselbares und skurriles Berliner Wahrzeichen, dass es wohl noch lange an dieser Stelle das Stadtbild prägen wird. Aber eben ganz gegen die Absicht seines Architekten (s.o.)...

  • Ob es wohl möglich wäre, die Rekonstruktion der Domkuppeln mit einer Spendeninitiative zu organisieren?

    Das ist für meine Begriffe nach dem Stadtschloss noch immer einer der wichtigsten Wiederaufbaukandidaten.


    Quelle: Eingescannte Postkarte von unify - hier in voller Auflösung 8)



    Quelle: Bundesarchiv auf Wiki - hier in voller Auflösung

  • Oft fahre ich mit dem Bus an der Ruine der Bethanienkirche auf dem Mirbachplatz in Weißensee vorbei und frage mich, wie der Rest der Kirche einst mal ausgesehen hat...

    Hat jemand Infos zu der Bethanienkirche in Weißensee?

    Ein Investor will den Kirchtum nun "sanieren" und mal wieder so ein Glas-Stahl-Kasten dransetzen :augenrollen:

    Weitere Infos:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bethanienkirche_%28Berlin-Wei%C3%9Fensee%29\r
    de.wikipedia.org/wiki/Bethanienk ... 9Fensee%29

  • Hallo Memel - und willkommen in Pankow :winkenkopf:

    Alte Ansichten der Bethanienkirche sind wohl einigermaßen rar.
    Hier wirst Du zwar fündig, jedoch nur in ziemlich kleinen Bildern:
    http://www.ansichtskarten-pankow.de/weissensee.htm

    Was die Planungen des Umbaus betreffen, kann man hier nachschauen:
    http://www.planufaktur.de/web-content/TowerVision.html
    "Tower-Visions - just live & work your own way." Det ist ja mal janz wat Originellet!

    EDIT: Aber wenigstens eine ordentliche Vorkriegsansicht der Kirche haben sie:
    http://www.planufaktur.de/web-content/Geschichte.html

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Danke für die Infos, Palantir!

    Wenn ich mir die Planungen so anschaue, dann gefällt mir der Turm so als Ruine besser. :augenrollen:

    Danke, hab mich in Pankow schon gut eingelebt und fühle mich sehr sehr wohl hier :D

  • Gebe dir vollkommen Recht. Immer wieder traurig zu sehen, was Berlin alles verloren hat. Ich glaube der alte Standort wurde bisher nicht überbaut, eine Reko wäre noch möglich und meiner Meinung nach auch wünschenswert. Aber dafür müsste man bestimmt mindestens 100 Millionen Euro aufbringen.

  • ^ Meinst du? Wie soll das denn mit der Kalkulation von 80 Millionen für die gesamten Stadtschlossfassaden zusammengehen?
    Oder mit den vorgesehenen Kosten von lediglich rund 30 Millionen für die geplanten Frankfurter Altstadthäuser?

    Sicher kein kleines Kirchlein, aber ich denke, das wäre günstiger zu machen. Das Innere muss für meinen Geschmack (zunächst) auch nicht rekonstruiert werden, mir geht es vorallem um das Stadtbild.

  • Die Dreifaltigkeitskirche wäre natürlich am besten zusammen mit der nahegelegenen Betlehemskirche (Böhmische Kirche) zu rekonstruieren.:zwinkern: Diese kleine Kirche aus dem Jahr 1737 war ein ähnlicher barocker Zentralbau. Der Grundriss der Betlehemskirche ist auf dem Bethlehemkirchplatz farblich markiert - wie mit den häufigen Bronzeerinnerungstafeln wird auch mit diesem Versuch der Aufarbeitung von Geschichte die blutende Wunde weiterhin offen gehalten, ohne dass eine wirkliche Heilung in Aussicht stünde.


    Quelle: http://www.wikipedia.de
    Mauerstraße mit Betlehemskirche um 1780 (Johann Georg Rosenberg)


    Quelle: http://www.bildindex.de


    Quelle: http://www.bildindex.de


    Quelle: http://www.bildindex.de


    Quelle: http://www.bildindex.de


    Quelle: http://www.bildindex.de
    Das Innere der Kirche bot einen schlichten protestantischen Emporenraum.


    Quelle: http://www.bildindex.de
    Die Ruine wurde 1963 gesprengt und abgetragen.


    Quelle: http://www.wikipedia.de
    Heutige Situation: Skulptur "House Ball" von Claes Oldenburg und Coosje van Bruggens, rote Grundrissmarkierung der Betlehemskirche

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Ok 15 wichtige Kirchen sind abgebrochen worden und total verschwunden und wenigstens 15 sind vereinfacht wiederaufgebaut worden.

    Wieviel Chancen gibt es auf Rekonstruktion von nur einer der genannten Kirchen? Denke selbst: heute 0, innerhalb 10 Jahre vielliecht: 1

    Wieviel Chancen gibt es auf völlige Rekonstruktion? Denke selbst: heute 1 (parochial Kirche), innerhalb 10 Jahre vielliecht: +1.
    Es gibt "armselige Resten" der Pius Kirche, Wiedererstehungskirche und Kaiser Gedächtniss Kirche.
    Der Dom ist an der Aussenseite auch nicht mehr Vollständig und eine ärmere Gestallt dan vor dem Krieg.

    Rob

  • Rob

    ich hoffe auch auf einer wiederaufbau der Klosterkirche( ich weiss es ist ziemlich optimistisch, aber wenn 100 Milliarden nach Ierland, Portugal , Spanien, usw gehen:wir Hollaender zahlen ja auch kraeftig ""gern"" mit) ist eine wiederaufbau doch moeglich?? koennte man vielleicht auch jetzt al anfangen mit dem Wiederaufbau der Bauakademie weil wir doch beim Thema sind??? :lachen:
    Van Dyk