Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Es ist wohl die vorherige Indoktrination an den Ausbildungseinrichtungen entscheidend. Architektur ist ein Massenfach. Diejenigen mit einer inneren Überzeugung zur Bautradition können froh sein, wenn sie die "Prüfungen" beziehungsweise Gesinnungsnachweise bestehen. Viele geben auf. Die anderen, die leeren Gefäße, die sich beliebig auffüllen lassen, schließen dagegen mit Bestnoten ab. Die wirken dann wie die Ableger des ewig gleichen "Unkrauts", die alles andere ob ihrer Masse und Wachstumsrate ersticken.

    P.S. Ich entschuldige mich bei allen "Unkräutern" (gibt es gar nicht) für das schiefe Bild. Ich weiß, dass jedes Kraut seinen Platz hat und positiv für das große Ganze wirkt, solange der Mensch nicht vorher wütet.

  • Auch nach einer Woche bin ich der Meinung das die Neubauten in das Areal passen. Irgendwie schlummert in mir noch der Gedanken, dass man ohne Kriegszerstörungen usw. bei Neubauten in diese Richtung gegangen wäre, aber ein Markt 16 „Kleines Seligeneck“bringt mich in die Realität zurück. Die Stadtplanung ab 1850 und später das „Neue Frankfurt“, hat und hätte die Altstadt genauso zerstört wie der Krieg und die 1950/70er. Alleine in den letzten 150 Jahre sind so viele verschiedene Moden über die Stadtplanung und Architektur gekommen das die Altstadt wie wir sie kennen, also derkurze Augenblick zwischen ca. 1870 – 1944, sich in Luft aufgelöst hätten. Man muss nur mal einen Blick auf den Goetheplatz in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts werfen und wie er sich in ein paar Jahre verändert hat. Also lasst uns einfach freuen das Leute wie Trüby und FR/FAZ Schreiberlinge auf ein paar tausend Quadratmeter verloren haben.

  • FAZ-Artikel "Wir waren schon weiter" http://www.faz.net/aktuell/rhein-…t-15587280.html
    Zitate:
    zum BFF-Antrag "...im Antragstext ist keine Spur von rechtsradikalen Ideologemen zu erkennen."
    "...Und weil Hübner Positionen vertrat, die nach heutigen Maßstäben als rechts gelten, obwohl sie wenige Jahrzehnte zuvor noch CDU-Mainstream gewesen waren, wurde er vor allem von SPD und Grünen kurzerhand für rechtsradikal erklärt."

    ...

  • Solange der verlinkte Artikel von Wikos hier im Forum noch zu sehen ist, möchte ich auf zwei Einschätzungen des Autors aufmerksam machen:

    Zitat

    Und Umfragen aus jener Zeit zeigten, dass eine große Mehrheit der Bürger für den Wiederaufbau der Altstadt war. Das alles zeigt, dass Rekonstruktionen politisch weder rechts noch links einzuordnen sind. Ihre Legitimation beziehen sie vor allem aus zwei Quellen: ihrer handwerklichen Qualität und ihrer bürgerschaftlichen Akzeptanz. Beides ist in Frankfurt gegeben.

    Zitat

    Wenn nicht alles täuscht, ist die große Rekonstruktionswelle abgeklungen, in ganz Deutschland, aber auch in Frankfurt.

  • Auf Facebook habe ich folgenden Kommentar eines Teilnehmers (in Sachen Wiederaufbau engagierter Architekt) gefunden:

    "Habe heute, ist keine Satire, eine E-Mail aus Frankfurt i. A. des Oberbürgermeisters Feldmann erhalten: "weitere Rekonstruktionen sind der falsche Weg", schreibt der Pressesprecher des Planungsdezernats. Aha, das heißt im Klartext, bis hierher und nicht weiter. "Ein Weiterbau am Wiederaufbau unter Abriss weiterer moderner Bauten würde die Einmaligkeit des jetzigen Wiederaufbaus nehmen", so der Tenor. Aha, heißt: ein mal und nicht wieder. Der "altmodische Schnickschnack" hat, den OB-Vertreter in Frankfurt interpretiert, seine Grenzen."

    Von einer "neue Offenheit" kann also keine Rede sein. Man lehnt jede weitergehende Initiative ab. Unverbesserlich.

    In dubio pro reko

  • Auf Facebook habe ich folgenden Kommentar eines Teilnehmers (in Sachen Wiederaufbau engagierter Architekt) gefunden:

    "Habe heute, ist keine Satire, eine E-Mail aus Frankfurt i. A. des Oberbürgermeisters Feldmann erhalten: "weitere Rekonstruktionen sind der falsche Weg", schreibt der Pressesprecher des Planungsdezernats.

    Das deckt sich für Frankfurt offenbar mit der Einschätzung des Autors in verlinktem Zeitungsartikel aus Beitrag 5005.

  • In diesem Zusammenhang müssten man dann wohl eher von Kulisse und Propagandamittel für amtsinhabende Sozialpopulisten, statt Ausdrucksmittel der autoritären, geschichtsrevisionistischen, bliblablub "Neurechten" sprechen, oder?

    [...] "Habe heute, ist keine Satire, eine E-Mail aus Frankfurt i. A. des Oberbürgermeisters Feldmann erhalten: "weitere Rekonstruktionen sind der falsche Weg", schreibt der Pressesprecher des Planungsdezernats. [...]

    Da müsste man jetzt zurück schreiben, dass diese Position doch bitte auch laut und deutlich öffentlich kommuniziert werden sollte. Jeder soll es aus dem Mund der Stadtoberen hören: "Das Dom-Römer-Projekt ist eine super Sache, ein riesen Erfolg, der Tourismus steigt, die Einwohner fühlen sich wohl, den Bürgern gefällt es - aber davon wird es in Zukunft nicht mehr geben, denn das ist der falsche Weg." ^^

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Richtig gesehen. Oberbürgermeister Feldmann und der regierende Magistrat, vor allem Planungsdezernent Mike Josef (SPD), interessieren sich nicht für Rekonstruktionen, sondern nur für die Schaffung neuer Trabantenstädte. In deren Denken ist Zuzug und Wachstum eine nicht einzuschränkende Konstante, also müssen dafür Wohnblöcke auf wertvollen Acker- und Grünflächen errichtet werden. Darauf zielt ihre Stadtplanungs-Politik. Mit weiteren Rekonstruktionen in der Altstadt möchten sie sich nicht befassen. "Das Modell ist zwar erfolgreich, wird aber nicht weiterverfolgt", könnte man als Fazit zusammenfassen. :zwinkern:

  • Das ist wirklich eine merkwürdige Geisteshaltung, die wir ja auch leider schon in Dresden beobachten konnten. Was steckt dahinter? Sonst setzt sich das Erfolgsmodell/Best Practice doch überall durch, nur beim Thema Städtebau und Architektur will das irgendwie nicht so recht gelingen. Es ist doch zum Haare raufen! :cursing::rolleyes:

  • Es setzt sich immer dann nicht durch, wenn eine überholte Ideologie einfach nicht ihren Platz räumen will. Damit werden wir es noch einige Zeit zu tun haben.

    In dubio pro reko

  • Was mir beim Vergleichen der neuen Fotos mit historischen Aufnahmen immer wieder auffällt, sind die Blumenkästen, die früher an zahlreichen Gebäuden hingen. Ich hoffe, dass in Zukunft vielleicht einige Bewohner damit wieder ihre Häuser verschönern. Das würde sicherlich auch die Authentizität steigern.

  • Sehr schöner Dokumentarfilm über die Entstehung des Dom Römer Viertels mit Gesprächen mit Wolfgang Hübner, Cornelia Bensinger und Claus Wolfschlag u.a. :
    Auch über die Problematik Trüby wurde ausführlich berichtet...

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  • Cornelia Bensinger benennt Christoph Mäckler als Chef und entscheidenden Widersacher im Beirat für die zweifelhafte Gestaltung der "schöpferischen Nachbauten" am Krönungsweg gegenüber der unbeholfenen steinernen Kolonnade. An dieser prominenten Stellung hätten als Ensemble überzeugendere Lösungen gegenüber dem Erreichten gefunden werden müssen.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    Einmal editiert, zuletzt von zeitlos (21. Mai 2018 um 02:43)

  • Hocherfreuliche Meldung von Pro Altstadt:

    "Ja, es wird weitergehen!
    Es gab ein Gespräch, das auf eine erfreuliche Weiterentwicklung hoffen lässt. Die Stadt ist von sich aus bereit zu mehr. Ich wurde um Diskretion gebeten. Einen schönen Pfingstmontag noch und danke für Eure begeisterten Kommentare! Ich kann es selbst noch nicht glauben
    - Cornelia Bensinger"

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