Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Ich möchte an dieser Stelle auch die Freunde der Frankfurter Altstadt auf einen neuen Thread aufmerksam machen:
    Denkmalpflege Neue Charta
    Wir wollen hier an einer Neuausrichtung denkmalpflegerischer Grundsätze arbeiten.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Nun ist diese lästige Diskussion auch schon in den britischen Medien angekommen. Und Herr Trüby hat wieder eine Plattform gefunden, um seine wirren Phantasien von der faschistischen Rekonstruktionsarchitektur zu verbreiten. Diesmal sogar international. - Hoffentlich glaubt diesen Mist jetzt keiner.

  • Hier mal zwei Bilder, die zeigen, wie schädlich die Schirn auch noch direkt vom Hühnermarkt auf das Ensemble wirkt:


    Danke an DWF-Forumer DerUlukai für die Bilder! Quell-URL


    Zumindest dieser gläserne Café-Vorbau könnte doch weg. Dann wären an der Seite auch noch einige weitere Rekos möglich. Und die Schirn könnte an ihrem Standort (erstmal) weiterbestehen, alles andere ist sicher in den nächsten Jahren auch eher unrealistisch.


    Das merkwürdige Alien-Objekt am Kunstverein, reichlich unnötiger, aufmerksamkeitsheischender Ballast:

    Und der Blick Richtung Römer, hier fehlt eindeutig Haus Frauenstein in direkter Sichtlinie (und natürlich das Salzhaus)!
    Die Pergola links stört auch nur.


    Danke an DWF-Forumer DerUlukai für die Bilder! Quell-URL


    Moderationshinweis (Fusajiro): Die Diskussion wird in Stephan Trüby & populistische Architektur weitergeführt. Bitte beim Erstellen von Beiträgen auf das Thema achten! ... Und ich bin überhaupt nicht zu faul zu moderieren.

  • Das merkwürdige Alien-Objekt am Kunstverein, reichlich unnötiger, aufmerksamkeitsheischender Ballast

    Das ist richtig. Vor allem aber ist das Objekt "Die große Illusion" eher eine Provokation seitens des Kunstvereins, der seinerzeit ja auch eine Rekonstruktion des originalen Hauses zu den 3 Römern verhindert hat.
    Zitat:

    Zitat

    Für ihre neue Außenskulptur stellte sich das Duo die Aufgabe, „zu einem eindeutigen Statement zu kommen“. Die kontroversen Reaktionen scheinen Winter und Hörbelt recht zu geben. Franziska Nori sieht es als einen ironischen Kommentar – „zu der historisierenden, Handwerk betonenden Idee der neuen Altstadt“. Wie die Außenskulptur letztlich zu deuten ist, können Besucher selbst entscheiden. Sie bleibt sechs Monate sichtbar.

    https://www.op-online.de/region/frankfu…t-10277960.html

    Aber bezüglich der Schirn...

    Zumindest dieser gläserne Café-Vorbau könnte doch weg.

    Dieser gläserne Vorbau ist neben der Rotunde der interessanteste Raum der Schirn. Der wird nie und nimmer abgerissen. Bzw. erst dann, wenn auch die komplette Schirn zur Diskussion steht. Der Raum beherbergt das beliebte Schirn-Café, das ja auch die Außengastronomie an der Pergola betreibt.

  • Eigentlich ist die Schirn für sich gesehen kein schlechter Bau, aber in der Altstadt ist sie natürlich nun ein Störfaktor, ein Pferd, das quer im Stall steht. Aber daran wird wohl in absehbarer Zukunft nichts ändern lassen.

    ... Provokation seitens des Kunstvereins, der seinerzeit ja auch eine Rekonstruktion des originalen Hauses zu den 3 Römern verhindert hat

    Interessant. Kannst du noch ein bisschen mehr dazu berichten?? Was hatten die für Gründe??

  • Es gab seinerzeit die Überlegung, das Haus zu den 3 Römern als Eingang des neuen Areals zu rekonstruieren. Dazu hätte man allerdings die Außenwand des Kunstvereins einige Meter nach Innen verlegen müssen. Möglich wäre das gewesen. Das denkmalgeschützte Treppenhaus liegt tief im Inneren des Hauses. Es wurde nicht gewollt. Nun wurde ein neuer Eingang gebaut. Das ging, weil es gewollt war.

    https://www.welt.de/print/welt_kom…-schleifen.html

    https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/P…klotz-9485.html

    https://www.journal-frankfurt.de/journal_news/K…tadt-27601.html

  • Man sollte das Haus oder den Kunstverein schlicht und einfach als Haus Mohrenkopf bezeichnen. Das täte die Kunstfreunde bestimmt schön ärgern. ;)

    Die Hälfte meiner Bekannten täten lieber zu den Kickers gehen, als das sie den Theaterplatz als Willy-Brandt-Platz bezeichnen.

    Einmal editiert, zuletzt von pietffm (9. Oktober 2018 um 16:12)

  • Im Architekturmuseum in Frankfurt gibt es anscheinend ab heute eine Ausstellung über die neue Altstadt:

    https://www.detail.de/artikel/wie-neu-oder-alt-ist-die-neue-altstadt-frankfurt-33136/#

    Detail.de


    "...Der neue alte Stadtteil verniedlicht eine Geschichte, die es so nie gegeben hat. Einst Wohnsitz der Armen hinter schmucken Fassaden – teilweise mit Kaufleuten durchmischt, die ihre Läden dort führten – war die Frankfurter Altstadt nie ein Zuhause nur für die Wohlhabenden. Heute kann in dem rekonstruierten Viertel jedenfalls nur wohnen, wer es sich leisten kann – schließlich handelt es sich hier um ein städtisches Freilichtmuseum mit Wohnmieten von bis zu 30 Euro pro Quadratmeter. Auch die Läden und Cafés in den Erdgeschossen zeigen eine inszenierte heile Welt – ihre Produkte entsprechen dem Luxus des Altbewährten, nicht jedoch der Alltagsrealität einer Metropole.


    Auch wenn die schmuckvollen Fassaden handwerklich gut gemacht sind, bleibt doch die Frage, warum etwas Zeitgenössisches nicht gut genug war. ..."

    Detail.de

    Dieses tendenziöse Geschreibsel nervt natürlich wieder ungemein, vor allem wenn wieder alles aus dem Zusammenhang gerissen wird. Leider ist kein Kraut dagegen gewachsen und ein wenig Recherche oder geschichtliches Interesse hätte gereicht. Das ist aber natürlich nicht das Ziel solcher bemühten Texte, wie wir wissen. Wie auch immer, hingehen und mitteilen, wie toll die neue Altstadt geworden ist - trotzt der Füllbauten und des wenig ansprechenden Umfeld Schirn et cetera. Irgendwann fallen auch die Riemen der breitesten Scheuklappen auseinander.

  • Merkwürdigerweise beschwert sich niemand, dass in der Altstadt von, sagen wir, London oder Paris keine armen Menschen mehr wohnen... Künstlich wäre es doch, wenn die Sozialstrukturen von vor 100 Jahren rekonstruiert würden...

  • „Auch wenn die schmuckvollen Fassaden handwerklich gut gemacht sind, bleibt doch die Frage, warum etwas Zeitgenössisches nicht gut genug war. ..."

    Diese Frage sollte sich die Detail mal besser selbst stellen. Es ist ja schließlich eines der großen Lobby Magazine der Modernisten und verbreitet ansonsten Tag täglich den gebauten Schund dieser Kaste. Die Altstadt wurde genau so gebaut, weil die vermeintlich moderne Architektur gescheitert ist!

  • Der Witz ist doch, dass diese 68er Opas nicht verstanden haben, dass der Rekonstruktivismus zeitgenössisch ist.
    Weil die Mehrheit der Menschen von hässlichen Gebäuden den Kanal voll hat.
    Wann wird denn endlich der Frankfurter Kunstverein abgerissen?
    DIE ZEIT IST REIF!

  • Ein bemerkenswertes Update zur Frankfurter Altstadt, denn die Goldene Waage ist auf der Zielgeraden. Mit allem was die Bildbearbeitung hergibt, habe ich versucht, die Fotos scharf, klar und farbecht zu machen, da durch die Scheibe zu Fotografieren nicht unbedingt gute Fotoqualität verspricht. Aber es ist gelungen, somit viel Freude beim Anschauen!

    Die neue alte Stuckdecke


    Später gibt es ein paar weitere Updates.

    APH - am Puls der Zeit