Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • War letzte Woche in Frankfurt und wollte auch noch mal meine Meinung abgeben zu den Neuinterpretationen bzw. Neubauten (besser spät als nie):

    Fangen wir mal mit den Schlimmeren an:
    Markt 30 hat mich etwas überrascht. Markt 32 und 34 sind viel schlimmer. Hoffentlich wird in Zukunft noch mal was an den Gebäuden getan.
    Alles in einem kann man dennoch sagen, dass Markt 30 bis 34 die "Schlimmsten" NBs sind. Sie passen einfach nicht in die Altstadt.





    (Entschuldigt die Pergola)

    Neutrale/Positive Sichtweise:
    Diese Gebäude fallen entweder nicht negativ auf oder das Negative wird vom Positiven ausgeglichen:

    Gemischte Gefühle habe ich bei Markt 7 "Weißer Bock":

    Das Gebäude gefällt mir besser als gedacht, dennoch stört es mich etwas.

    Des weiteren haben wir das Stadthaus. Die Westseite fügt sich meiner Meinung nach sehr gut in die Altstadt ein:

    Die Ostseite bei dem Dom finde ich etwas fade:

    Dennoch kann ich im Gesamtpaket sagen, dass ich es gut finde. Das Goldene Dach sieht von oben auch schön aus.

    Zur besseren Hälfte der "neutralen" Gebäude zähle ich Markt 36 und 38:

    Den Rebstockhof 2 (Markt 2), Markt 16, Markt 18, wie auch den großen und kleinen Vogelsang zähle ich auch zu den positiven Gebäuden dieser Kategorie:



    Die Neubauten welche meines Erachtens gelobt werden sollten:
    Diese Neubauten sind wichtig, denn an denen sollen sich zukünftige Neubauten in der Frankfurter Altstadt richten.

    Das Haus "Zu den drei Römern" gefällt mir auch sehr gut. Es eignet sich perfekt als Eingang der neuen Altstadt vom Römer aus:

    Der NB zeigt dem Besucher bereits bei Eintritt, dass es sich um eine "moderne" Altstadt handelt. Trotzdem bleibt es dem typischen "Frankfurter Stil" treu.

    Die gesamte Braubachstraße ist auch anschaulich geworden:

    Besonders gut gefällt mir die Nordansicht vom Königsweg direkt bei dem Dom:
    Alle vier Häuser passen meiner Meinung nach tadellos in die neue Altstadt. Die Kontraste zwischen dunkel und hell finde ich hübsch. Das passt.

    Das Neue Paradies am Hühnermarkt noch mal separat:

    Edit: Danke an den tech. Admin :) Bilder werden jetzt auf dem Forum-Imagehost hinterlegt.
    Bilder von mir. Mit Handy geknipst.

    5 Mal editiert, zuletzt von wucub (22. Mai 2018 um 12:00)

  • Zitat von Götzenhainer

    Reanimation Altstadt 2.0 ist doch durch die 2017/18 erfolgte Sanierung der Römerbergbebauung auf mindestens 25 Jahre vom Tisch....leider ...


    Diese Häuserzeile wäre sicher sehr wichtig. Aber die Idee für Reanimation Altstadt 2.0 bezieht sich ja nicht nur auf die Häuser am Römerberg. Da gibt es noch viel mehr.



    Visualisierung von Georg Zastrau.


    Die besagten Häuser am Römerberg müssten dann halt etwas warten.

  • Die neue Altstadt bildete für die unverhoffte Pokalfeier sicher einen tollen Rahmen und hatte dadurch einen nachhaltigen Eigenwerbeeffekt über die Stadt hinaus - so unmittelbar nach der Eröffnung.


    Moderationshinweis (Riegel):
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    Zitat von Nutzungsregeln Forum Stadtbild-Deutschland

    4. Sorgsamer und hilfsbereiter Umgang
    [...] und die Verfasser von Beiträgen sich um hilfreiche Information bemühen

    Um was für eine Pokalfeier ging es? Wurde der beste Architekt der neuen Altstadt gekürt? Oder ist es ein Pokal der Kaninchenzüchter-Vereinigung e.V.?

  • Die neue Altstadt bildete für die unverhoffte Pokalfeier sicher einen tollen Rahmen und hatte dadurch einen nachhaltigen Eigenwerbeeffekt über die Stadt hinaus - so unmittelbar nach der Eröffnung.

    Eher nicht, da das Ganze wie immer auf dem Römerberg stattfand und damit nur die Ostzeile und die mäßigen Nachkriegsbauten ins Bild gerückt wurden, wie man z.B. hier sieht. Anders wäre es gewesen, wenn der Mannschaftsbus am Dom gehalten hätte und die Mannschaft den Krönungsweg zum Römer abgelaufen wäre. Aber wer weiß, wie die nagelneue Altstadt dann jetzt aussähe... :zwinkern:

  • Hocherfreuliche Meldung von Pro Altstadt:

    "Ja, es wird weitergehen!
    Es gab ein Gespräch, das auf eine erfreuliche Weiterentwicklung hoffen lässt. Die Stadt ist von sich aus bereit zu mehr. Ich wurde um Diskretion gebeten. Einen schönen Pfingstmontag noch und danke für Eure begeisterten Kommentare! Ich kann es selbst noch nicht glauben
    - Cornelia Bensinger"

    https://www.facebook.com/permalink.php?…106171139432387

    Nennst Du eine gewisse Cornelia Bensinger, die angeblich um Diskretion gebeten wurde, dann aber im Fratzbuch gleich mal etwas erzählt, eine zuverlässige Quelle? Der Link ist auch schon nicht mehr abrufbar. Und die bisherigen Äußerungen von den Stadtvätern besagten das Gegenteil.

  • Die Zuschauermenge hat sich in alle Gassen erstreckt und beim Blick vom Römer zum Dom ließ sich Markt 40 auch gut erspähen. Aber um Fernsehbilder ging es mir primär nicht, sondern um das Erleben der Leute vor Ort, die vielleicht sonst nicht hinfahren.

    @Riegel

    Soll ich beim Terminus "Reichstag" in einem Berlin-Strang in Zukunft schreiben, daß ich nicht das schwedische Parlament meine?! Als Moderator sollte man sich nicht dumm stellen, nur um zwanghaft eine willkürliche Einschätzung durchzusetzen. Sonst müßte man gleich das ganze Forum schließen.

    Ich hätte auch an Deiner Stelle meinen vorangegangenen Testbeitrag ohne jeden Verweis auf Dich jetzt einfach mal unkommentiert gelassen. Ist Dir wohl nicht möglich. Bedauerlich! Jetzt erwarte ich ungeduldig die versprochene Verwarnung.

  • Das Wunder von Frankfurt.

    Trotz auch in meinen Augen teils ernüchternder Ergebnisse, kann und möchte ich Frankfurt zu diesem Projekt einfach nur von ganzem Herzen gratulieren - einfach wunderbar.


    Ich hoffe inständig, dass auch hier ein Impuls entstand und ausgesandt wurde, der eine großflächige Trendwende einläutet - hin zu schönem Bauen, hin zu mehr Mut zu Rekonstruktionen.

    In diesem Beitrag toll erläutert.


    Gruß aus Berlin.

  • Nennst Du eine gewisse Cornelia Bensinger, die angeblich um Diskretion gebeten wurde, dann aber im Fratzbuch gleich mal etwas erzählt, eine zuverlässige Quelle? Der Link ist auch schon nicht mehr abrufbar. Und die bisherigen Äußerungen von den Stadtvätern besagten das Gegenteil.

    Also ich sehe hier leider ebenfalls gar keine Anhaltspunkte für einen Weiterbau, bzw. wo soll dieser den stattfinden?

    -Altstadt 2.0 ist durch die Sanierung der Römerbergzeile praktisch unmöglich (Die Häuser am Römerberg gingen ja mit ihren rückwärtigen Flügeln bis an die Kerbengasse).

    -Das Bundesrechnungshof-Areal wird gerade neu "gestaltet", hier ist ebenfalls auf Jahre nichts drin, gleiches gilt für das Areal des Historischen Museums, bzw. der Schirn/Saalgasse

    -Die Wohnblockbebauung der 50iger Jahre ist insgesamt in relativ gutem Sanierungszustand, zudem wird eben verstärkt auf Freiflächen zwischen den Häusern gebaut (aktuell gerade zwischen Domplatz/ Fahrgasse), hier scheidet somit sogar auch nur die Wiederherstellung des Grundrisses längerfristig aus

    -alle Ansätze zu weiteren "Rekos" wurden/werden von der Politik sofort abgewiegelt (siehe aktuell Garküchenhäuser, Schauspielhaus). Wenn sich da jetzt ein Verein für das Schauspielhaus gegründet hat ist das zwar ehrenwert, wird aber weder von der Presse groß wahrgenommen, noch ist da politischer Wille spürbar und schon gar kein Geld. Wo sollen den mehrere 100 Mio. € herkommen, wenn nicht mal der Betrag für die Rathaustürme so einfach zusammenkommt (hier hat sich seit dem Spendenaufruf bekanntermaßen auch wenig getan, ist immer noch "Ebbe" in der Kasse)

    -selbst wo momentan 50iger Jahresbauten abgerissen wurden/werden und sogar noch Kleinteiligkeit, bzw. ein paar Altbauten vorhanden sind (bspw. Hirschgraben, Töngesgasse, jetzt aktuell Große Friedberger Straße) führen die Neubauten zu keiner Verbesserung -an eine Rekonstruktion ist gar nicht zu denken.

    Ich wüsste daher schon ganz gerne wo Pro Altstadt diese "vertraulichen Informationen" her hat? ...

  • Vielleicht meint man "nur" eine Überbauung des Zugangs zur U-Bahn auf der Römer Seite, die ja von der Politik auch schon diskutiert wurde und wenn mich nicht alles täuscht doch auch einige Anhänger hatte, inkl. der DomRömer GmbH selbst.

  • In dem weiter oben von FWL verlinkten Film wird von einzelnen verstreuten Projekten gesprochen, wenn ich mich recht entsinne!?

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  • Vielleicht meint man "nur" eine Überbauung des Zugangs zur U-Bahn auf der Römer Seite, die ja von der Politik auch schon diskutiert wurde und wenn mich nicht alles täuscht doch auch einige Anhänger hatte, inkl. der DomRömer GmbH selbst.


    Damit könntest Du richtig liegen Thommystyle.... Ob da aber verkürzte Rekonstruktionen zugelassen werden ? Ich würde eher mal einen "moderaten" Neubau für wahrscheinlich halten.

  • -Altstadt 2.0 ist durch die Sanierung der Römerbergzeile praktisch unmöglich (Die Häuser am Römerberg gingen ja mit ihren rückwärtigen Flügeln bis an die Kerbengasse).

    Naja ... Würde man diesen total inferioren Rathausanbau-Klotz südlich der Limpurgergasse umlegen wäre da schon einiger Raum für sinnvolle Altstadtreparatur - auch wenn die südwestliche Römerbebauung erstmal stehen bliebe. Bestehen dafür Chancen? Städtbaulich wäre das jedenfalls eine Großtat, denn dieser L-förmige Riegel degradiert das gesamte Areal zwischen Römerberg und Leonhardskirche zum schimmligen Hinterhof ...

  • Chancen dafür bestehen sicherlich. Allerdings ist aktuell keine Veränderung der Situation geplant. Insofern wohl eher längerfristig.

    Sehe ich auch so Heimdall.... allenfalls längerfristig. Man hat die Gebäude schnell noch saniert um erst gar keine "Begehrlichkeiten" zu wecken .... Die nächsten Jahre ist da rein gar nichts drin, da politisch auch nicht gewollt.

    Machbar sind die Rathaustürme/Dach Rathaus-Nordbau -wenn Geld kommt- und ein ganz kleines bisschen Hoffnung habe ich auf bei der Paulskirche.

    Es ist natürlich nie ganz auszuschließen das ein privater Investor an irgendeiner Stelle ein Einzelprojekt verwirklicht, aber auch hier sehe ich wenig/bis gar keine Chancen.

    Hier seht Ihr beispielsweise mal welch "einfühlsame" Projekte eben in der Altstadt neben tatsächlich erhaltenen Altbauten genehmigt werden (Große Friedberger):

    http://www.rock-capital.de/projekte.html

  • Man muss ja nicht gleich direkt mit neuen konkreten Planungen für einen Wiederaufbau 2.0 beginnen, welche wie es ja scheint, sowieso höchst unwahrscheinlich sind. Es würde ja reichen wenn man für die Zukunft Pläne aufstellt, wohin sich denn die Frankfurter Altstadt hin entwickeln soll. Das man heute schon sagt, in X Jahren wenn Fall Y eintrifft, dann rekonstruiert man hier und dort wo das nicht geht hat man eine Gestaltungssatzung. Das wäre zum gegenwärtigen Zeitpunkt ausreichend, da braucht es nicht sofort wieder direkte Forderungen.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

    Einmal editiert, zuletzt von Fusajiro (25. Mai 2018 um 09:25)

  • Stimmt, ganz genau.... Wichtig hier, dass man nicht den jetzigen Zustand manifestiert in dem man die bestehenden Bauten saniert und nachverdichtet.... dies ist leider aber momentan die Praxis.....

  • Natürlich gibt es noch Altstadt-Möglichkeiten. Sogar das legendäre Fünffingerplätzchen ließe sich aktuell, mit gutem Willen, fast zu 80% wieder herstellen. Auch den Tuchgaden, der dem Roten Haus erst seine baulichhistorische Berechtigung gab, könnte ansatzweise wieder auferstehen. Die zwei Neubauten des Stadthaus-Areals, am Roten Haus, müsste man nur wieder abreißen. Wird keiner drum weinen.

  • Betreffs Große Friedberger: der erwähnte Neubau ist zwar keine Schönheit, mit Altstadt hat die Gegend dort aber nun auch nichts mehr wirklich zu tun, das ist ja schon nördlich der Zeil. Von daher ohnehin am Thema vorbei.

    Ansonsten halte ich rein gar nichts davon, den Kopf in den Sand zu stecken, von wegen da und dort wurde unlängst saniert, sodass zu unseren Lebzeiten eh nichts mehr möglich ist. Vor noch 15 Jahren hat niemand das was jetzt zwischen Dom und Römer entstanden ist für möglich gehalten, und doch können wir jetzt das Ergebnis genießen. Es ist ein mühseliges Bohren dicker Bretter, aber wie man sieht lohnt der Aufwand sehr wohl.
    Da man natürlich nicht vorhersehen kann, wo sich als nächstes die Chance zur Stadtreparatur in der Altstadt ergibt, braucht man auch nicht schon konkrete Projekte zu planen und fordern (abgesehen natürlich von den Rathaustürmen und möglichst auch dem immer noch entsetzlichen Kämmereidach und den Treppentürmen), aber man sollte auf jeden Fall daran arbeiten dass die Stadt selbst endlich ein Konzept bekommt wie mit zukünftigen Entwicklungen im Altstadtbereich umzugehen ist, insbesondere südlich der Braubachstraße. Hier sollte durchaus ein Konsens erzielbar sein, dass zukünftige Neuentwicklungen sich so weit wie möglich am historischen Grundriss zu orientieren haben, und auf keinen Fall die Rückkehr zum historischen Grundriss bei weiteren Projekten in der Nachbarschaft durch ungünstige Anordnung der Baukörper verhindert/beeinträchtigt werden darf (als Negativbeispiel siehe Haus am Dom oder Kunstverein oder auch der Mäckler-Neubau an der großen Fischerstraße). Das Projekt Reanimation Altstadt 2.0 an der Mainzer Gasse wäre somit immer noch problemlos möglich, auch wenn es sehr wahrscheinlich nur schrittweise in Teilabschnitten wird realisiert werden können.
    Konkrete Rekonstruktionen kann man im Rahmen des jeweiligen Projekts dann immer noch aussuchen, wobei natürlich schon versucht werden sollte, Roseneck, Fürsteneck, Luthereck, Mehlwaage, Stadtarchiv und Fünffingerplätzchen sowie die Römerberg-Gebäude bereits von vornherein festzusetzen. Ansonsten natürlich möglichst schon jetzt Ausweitung der Gestaltungssatzung Dom-Römer auf den gesamten Bereich der Altstadt zumindest zwischen Buch- und Fahrgasse.