Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Das Gute an dem ZDF-Beitrag: Wunderbare Aufbruchsstimmung, einfach schöne Architektur und fröhliche Menschen, bis Herr Trüby auf den Plan trat... Da lief mir ehrlich gesagt schon ein kleiner Schauer über den Rücken. *grusel*
    Das geht auch einem Großteil der Menschen so. So ein durch und durch unsympathisches, verschwörungtheoretisches Geseier will kein Mensch mehr hören. Unbeabsichtigte aber perfekte Promo für Frankfurt, Dresden, Potsdam, Berlin und hoffentlich viele Städte mehr. :)

  • Wie recht du hast, Demokratie stinkt, und Andersdenkende sollten nicht mal das Recht haben, sich auszudrücken.
    Ab ins Umerziehungslager mit denen :)
    Will ja eh keiner hören. ;)

  • Ich persönlich bin nicht der selben Meinung wie dieser Herr Trüby, aber soll er doch diese behalten und Auch vertreten solange er es will.
    Jedenfalls steht diese neue Altstadt jetzt, die wird nicht mehr verschwinden, und ich freue mich schon darauf es ein bisschen näher anzusehen, denn dadurch wird FFM ein bisschen weniger hässlich :)

  • Wie recht du hast, Demokratie stinkt, und Andersdenkende sollten nicht mal das Recht haben, sich auszudrücken.

    Keine Ahnung, wo und bei wem du das herausgelesen haben willst, der Einzige, der sich hier bisher unreflektiert und auf niedrigem Niveau äußerst, bist du.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Ob diese Herr Trueby zur Selbstreflexion einmal faehig seien wird? Wenn man ihm zuhoert, dann wird man gleich ueberzeugt davon, dass Wiederaufbau der Altstadt die einzige richtige Sache ist! So sieht fuer mich der dogmatisierte, hassgefressene und humorverlorene Deutsche aus, der niemand gutes will und ueberhaupt nicht der eigene Kultur.

    Die Ruhe und positive Meinung von Herr Jordan und Guntersdorf sind Wohltat und ueverzeugen auch jede Zweifler.

    Als nachste Schritt muss Rathausdacher und Rest von Roemer rekonstruiert werden und ganz unbedingt das eingelagerte Salzhaus!!!

  • Das Problem ist ja nicht, dass Herr Trüby eine eigene Meinung hat, sondern sein abgeleiteter Anspruch, dass allein seine Kaste weiterhin und absolut in vielfältiger Form über deutsche Stadtentwicklung zu entscheiden habe. Und das eben außerhalb des basisdemokratischen Diskurses und Entscheides, weil sie wissen, dass das sonst gegen sie ausginge. Das Problem ist diese antidemokratische Gesinnung, die sich hinter einseitigen Jurys und gelenkten Wettbewerbsverfahren versteckt, die nur hier und da aufgebrochen werden können.

    Dann aber freuen sich am Ende fast alle - sogar der Frankfurter Oberbürgermeister.

  • Wie recht du hast, Demokratie stinkt, und Andersdenkende sollten nicht mal das Recht haben, sich auszudrücken.
    Ab ins Umerziehungslager mit denen :)
    Will ja eh keiner hören. ;)

    Aber ansonsten gehts dir noch ganz gut, lol?
    Ist wohl eher Reflektion deiner selbst, was du dir da einbildest, in anderen Beiträgen herauszulesen.

  • Es ist nicht das erste Mal, dass Meister Uhugreg hier durch Stänkerei und Polemik auffällt. Während ich diesen Beitrag schreibe sind hier in diesem Strang 31 Personen als Besucher unterwegs. Ich gehe mal stark davon aus dass diese sich für Bilder und Infos zur neuen Altstadt interessieren, aber nicht sonderlich für die Ego-Trips von Uhugreg.

  • Ich schau mir das Areal heute oder samstag an

    Lieber uhugreg, ich habe mir mal Deine Beiträge näher angesehen, darunter sehr viele inhaltsarme ein- bis zweizeilige Beiträge, und möchte aus gegebenem Anlaß aus unseren Nutzungsregeln zitieren:


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  • Die Resonanz war gestern sehr groß. Man konnte im Vorbeigehen vielen Gesprächen lauschen. Durchweg positiv. Eine ältere Frau sagte: "Also, ich wünsch´ mir natürlich das bezaubernde technische Rathaus zurück" und lachte dann. Sogar ein paar verklemmt umherblickende jüngere Architekten gingen durch. Unglaublich, wie viele Fotoapparate gezückt wurden. Gruppen mit Führung liefen durch. Zwei Touristinnen aus Hongkong sprachen uns an. Das findest Du bei keinem Neubauviertel. Also, ich war von den Eindrücken sehr eingenommen und musste das zu hause dann erst mal innerlich verarbeiten.

    Ich möchte einige wenige Bilder von gestern nachliefern. Nur einige Details, weil andere ja bereits so viele schöne Fotos geliefert haben. Es ist nur eine kleine Ergänzung.




    (Vielleicht erkennt man das, aber am Stoltze-Brunnen müssen die Wasserdüsen noch richtig eingestellt werden. Das Wasser läuft an einer Seite am Stein entlang.)



    (Der Durchgang vom Rebstockhof mal in die andere Richtung fotografiert.)



  • Nein, ist das alles schön!!!
    Das hätte doch nie jemand für möglich gehalten, dass man sich jetzt darauf freut, mal nach Frankfurt a/M zu fahren.
    Das war doch jahrzehntelang anders. Denkt nur mal schon an den heimeligen Weihnachtsmarkt...

    Auch Glückwunsch an die Bauleute. Super Arbeit! Respekt! Schön, dass es Euch gibt. Und eine Gewissheit haben wir mit dem heutigen Tag auch noch: Es gibt noch gute Architekten, die dieses Kleinod Wirklichkeit werden ließen. Ein ganz tief empfundenes Dankeschön an Euch Helden!

    Hier noch ein Hinweis:
    @Stuttgart
    Jetzt bist du dran! Keine Ausreden. Mach endlich mal was aus dir. Geld wie Heu haben, aber nix auf die Reihe kriegen.
    Das geht nicht mehr. Dresden, Görlitz, Leipzig, Potsdam, Halle (Saale) und jetzt sogar Frankfurt a/M.
    Zeig uns, dass es auch in Württemberg gelingen kann, zu alter Pracht zurückzukehren.
    Swädschowädda.

  • Das Salzhaus ist noch nicht das Salz in der Suppe am Römerberg.

    Richtig, das ist das heutige Salzhaus so wenig wie ein Großteil der modernistischen Interpretationen entlang des Krönungsweg!

    Worum es mir geht: Wer das aktuelle Salzhaus durch eine Rekonstruktion ersetzt sehen möchte, kann doch allen Ernstes nicht die Ergebnisse des neuen Altstadtquartiers, bei aller berechtigten und momentanen Freude über die wiedergewonnenen Strukturen, Blickbeziehungen und Rekonstruktionen, als Vergleich heranziehen, ohne dessen unübersehbaren Schwächen zu erkennen und zu benennen: Gebäude wie Markt 30, 32, 34, 36 und 38 sind exemplarisch nicht besser als das neue Salzhaus!

  • Das Salzhaus war aber das bedeutendste Bürgerhaus der Stadt, sogar noch vor der Goldenen Waage. Das ist hier der große Unterschied. Ansonsten bin ich auch der Meinung, dass auch Markt 30, 32 und 34 eigentlich rekonstruktionswürdige Bauten waren/sind. Aber ohne diesen (in der Tat faulen) Kompromiss wäre das ganze Projekt vermutlich schon ganz am Anfang völlig gescheitert...

  • Die SZ hat einen starken Artikel verfasst, der darlegt, dass architektonischer Geschmack in keiner Kausalität zu politischer Gesinnung steht. Viel mehr können Rekonstruktionen als Sehnsucht nach schönen, lebenswerten Städten verstanden werden. Der Aufmacher ist dabei die Reko der Frankfurter Altstadt.

    Architektur und Politik - In der Sackgasse http://sz.de/1.3974061

    Leider nur für Abonnenten verfügbar.

  • Der ZDF-Kommentar von Trüby bezeugt einen geistig armen Menschen, dessen vorgetragene Ideologie ja erst zum Flächenabriss deutscher Städte geführt hat und nun keinerlei Freude bei der Wiederkehr eines winzigen Teils des alten Stadtbildes empfinden kann und - noch schlimmer - seinen Landsleuten die Freude darüber auch nicht gönnt.

    Ein typischer Vertreter der gemütslosen deutschen Pseudoelite!

    Ich kannte den Mann bislang nicht und habe ihn dann neulich in einer kurzen Stellungnahme gesehen, in einer der Altstadt-Reportagen im Fernsehen am 9. Mai. Ich war direkt ein bisschen erschrocken - aber weniger wegen des Textes den er losgelassen hat ("Hier wird versucht, einfach einen Teil der Geschichte zu tilgen"; den Vorwurf gab es ja schon ganz am Anfang um 2005), sondern vielmehr wegen seines Gesichtsausdrucks; er macht wirklich den Eindruck eines verbissenen Fanatikers.

  • Die Wahrheit ist doch, dass die Modernisten die Geschichte getilgt haben, indem sie die Erinnerung an Goethe und Stoltze in der Altstadt durch funktionale aber emotionslose Architektur ersetzt haben. Insofern erinnert mich das alles stark an das trotzige Bonzen-Geschwafel nach dem Ende der DDR. Die Zeit wird darüber hinweggehen und auch ein Herr T. ist irgendwann mal in Pension.

  • Von den kuriosen Ansichten der Modernisten zu Rekonstruktionen.

    Vor ein paar Tagen hörte ich im Radio die Meinung eines bekannten Professors für Architekturtheorie, dessen Namen ich nicht mehr weiß, zur neuen Altstadt von Frankfurt. Die seltsamste Aussage war sinngemäß folgende: Wenn die Frankfurter schon vergessen, dass wir billige Wohnungen brauchen und stattdessen zeigen wollen, dass sie überflüssiges Geld haben, dann hätten sie die Fassaden doch besser gleich vergoldet! Das hätte ihre Absichten viel deutlicher gemacht.

    Nichts verstanden, Herr Professor!

    Es geht nicht um Gold. Es ist eine uralte Erzählung, die in der neuen Altstadt wie auf einem uralten Palimpsest wieder lesbar gemacht worden ist. Sie erzählt von den Menschen, die hier tausend Jahre lang gelebt und gebaut haben, Reiche, Ärmere, auf teuren Grunstücken, auf zugeteilten, auf ausgesuchten: Jedes verschieden groß, alle verzahnt und vernetzt, da ist gestückelt worden und geteilt, verkauft und vergantet, geerbt, geteilt und zusammengelegt. Sie erzählen alles wieder neu! Wenn auch nicht mehr in der alten Vollkommenheit, oft braucht man viel Fantasie.

    Es wird erzählt von den unterschiedlichen Zeiten, in denen alte Städte Jahresring um Jahresring, entstanden sind, man kann in den alten Ansichten blättern wie in einem Geschichtsbuch: Nie hat es eine fertige Altstadt gegeben, wird uns berichtet, immer stand da alt neben neu, älter neben jünger, verfallen neben leuchtend, eben gerade noch vor Verfall gerettet oder frisch restauriert. Da waren Brände und Einstürze, Erbschaften und Verkäufe, Teilungen und Zusammenlegungen - unterschiedliche Nutzungen im selben Haus innerhalb von Jahrzehnten und Jahrhunderten mit immer wieder erfolgten Anpassungen und Änderungen, Erweiterungen und Ergänzungen.

    Von Not, Krieg und Krankheit ist die Rede, von Erfolg und Reichtum, von Repräsentation und Erniedrigung, von Stolz und Rückzug. Von Moden und Stilen wird berichtet, von Romanik, Gotik, Renaissance, Barock, Klassizismus, Historismus - einem unermesslichen Reichtum menschlicher Gestaltungskraft, von Handwerkern in Holz, Stein, Ziegel, Eisen, Kupfer, Bronze -

    Eine große Geschichte des menschlichen Lebens, menschlicher Schicksale, Alles wieder ablesbar Haus für Haus, Gasse für Gasse, Stein für Stein: Menschen, Städter, Schichten, Wirtschaft, Politik, es wird erzählt vom Kaiser, der hier jahrhundertelang nach seiner Krönung durch die Stadt geritten ist.

    Jeder kann das sehen und lesen, wenn er sich Mühe gibt. Es waren Leute ihres Schlages, Herr Professor, die in vielen Städten - oft den schönsten - alle diese Erzählungen zunichte gemacht haben, die Spuren davon zerstört haben, die auch nach den Bombenhageln allerorten noch zu retten gewesen wären. Mit ihren rücksichtslos und undifferenziert durchgesetzten Regeln: keine alten Grundrisse, keine Satteldächer, keine Ornamente, form follows function. Sie haben vielen Städten genau damit ihre Geschichte geraubt.

    Ich freue mich, dass hier in Frankfurt im Gegensatz zu Ihrer alleinigen Auffassung von Architektur, Herr Professor, alle die alten Geschichten endlich wieder sichtbar geworden sind!

    Eiermann wollte seine Studenten von jeder Information über Architekturgeschichte fernhalten. Hat das bei Ihnen Früchte getragen?

    Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

    Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,

    Und verstehe die Freiheit,


    Aufzubrechen, wohin er will.


    Hölderlin

  • Der Beitrag im ZDF "Heute-Journal" war auch sonst völlig daneben. Das Projekt wurde vom Moderator als eine Art von Tourismus-Belebung dargestellt und nicht als identitätsstiftende Massnahme für die Frankfurter selbst. Da wurden Passagierzahlen des Frankfurter Flughafens genannt, von denen die meisten aber nur Buisiness-Reisende ohne Gepäck wären und die Touristen alle nach München und Berlin umsteigen würden. Und um das zu ändern hätte die Stadt Frankfurt sich jetzt neu gestylt. Von dieser Darstellung, die in der Realität nur einen angenehmen Nebeneffekt ergeben würde, ist es bis zum Disneylandvorwurf nicht mehr weit. Schliesslich ist Disynelland auch nur eine Kulisse für Touristen.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Es wäre natürlich unsinnig zu behaupten, dass die Steigerung des Tourismus kein gewichtiges Argument für den Wiederaufbau gewesen wäre. Aber nicht das einzige und wichtigste. Das wichtigste Argument ist und bleibt die Wiedergewinnung jahrhundertealter Identität und im Stadtbild ablesbarer Geschichte Frankfurts und Deutschlands - ja Europas, und das betrifft natürlich vor allem die Frankfurter selbst, die diese Vielschichtigkeit nun jeden Tag wieder ein Stück mehr in ihrer Stadt ablesen können.