Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • E i n l a d u n g

    zur 16. Sitzung des Sonderausschusses "Dom-Römer" am
    Dienstag, dem 22. September 2009, 17.00 Uhr,
    Rathaus-Südbau, Bethmannstraße 3, 3. Obergeschoss, Sitzungssaal 310
    (Besuchereingang: Bethmannstraße 3)
    Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an dieser öffentlichen Sitzung
    teilzunehmen.

    T a g e s o r d n u n g
    1. Feststellung der Tagesordnung
    2. Genehmigung der letzten Niederschrift
    3. Bericht des Dezernenten
    4. Bürgerinnen- und Bürgerrunde
    (Wortmeldungen der Bürgerinnen und Bürger zu Punkten der Tagesordnung)

    5. a) 3D-CAD-Animation zum Neubau des Historischen Museums
    b) Neue Architektur des Historischen Museums den Menschen dieser Stadt visualisieren

    Bericht des Magistrats vom 27.07.2009, B 629
    (StR Prof. Dr. Felix Semmelroth)

    Dr. Heike Hambrock
    Ausschussvorsitzende


    Da bin ich mal gespannt, wie hübsch das denn aussieht. :boese:

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • Heut war wieder Sonderausschusssitzung. Viel zu erzählen gibts eigentlich nicht. Der abschließende Spolienbericht wurde kurz vorgestellt, den es auf der bekannten Seite nachzulesen gibt. Kann aber durchaus noch mehr Spolien geben als dort vermerkt sind. Gerade aus dem Vordertaunus hat sich wohl niemand gemeldet, und viele aus der Gegend wo vermutet wurde dass Spolien vorhanden sind, wollten auch gar nicht erst dass bei ihnen nachgeforscht wird...
    Zum Wettbewerb für den Archäologischen Garten gibts zu sagen, dass die Architekten jeder mindestens einen Entwurf mit Schirn-Tisch und optional einen zusätzlichen ohne den Tisch einreichen können. Entwürfe sollen im November vorliegen, und vor Weihnachten eine Entscheidung gefällt werden.

  • Danke für den Link. Sollte es nicht ursprünglich im vergangenen Jahr schon losgehen?
    Die Gründe für den Aufschub erscheinen mir zwar nachvollziehbar, man sollte mit dem Vorhaben aber nicht zu gemächlich werden. Das gibt den Rekogegnern nur unnötig Zeit für Verhinderungstaktiken und Planungsmodifikationen, zumal Bau- wie Abrissvorhaben nach der Krise nicht mehr so günstig zu haben sein werden.

  • Nun ist es offiziell, Werner Pfaff, Geschäftsführer der städtischen Dom-Römer-GmbH, ist zurückgetreten. Ob die Anschuldigungen, vor sechs Jahren 200.000 Euro Schmiergeld zur Erlangung eines Großauftrags gezahlt zu haben, auch zutreffen, ist aber weiter unklar, man hüllt sich in Schweigen... Nach Angaben der Stadt soll sich das gesamte Altstadt-Projekt dadurch um bis zu zwei Jahre verzögern, wie man auf diese Angabe kommt, ist aber ebenso unbekannt.

    Dies alles meldet heute die Frankfurter Rundschau: http://www.fr-online.de/frankfurt_und_…f-gibt-auf.html

    Meine Meinung: Mit Pfaff an der Spitze hätten wir uns auf ein schnell und effizient abgewickeltes Desaster einstellen können - Man erinnere sich daran, dass Pfaff zunächst Jürgen Aha aus seinem Büro geworfen hat, um hinterher zu verkünden, dass er die Rekonstruktion von Fachwerk für vollkommen ausgeschlossen halte... Besser, es wird in 10 Jahren richtig gemacht, als in 5 Jahren mit einem faulen Kompromiss leben zu müssen. Mit den bestehenden offenen Fragen zum Archäologischen Garten, der Tiefgarage und U-Bahn hätte man sich eh noch auf umfangreiche Verzögerungen einstellen können. Ich hoffe, die sich ergebende Atempause kann in unserem Sinne konstruktiv genutzt werden.

    Was sagt sie uns für Unsinn vor?
    Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
    Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
    Von hundert tausend Narren sprechen.
    Goethe, Faust I

  • Ich muß auch sagen - jemand, der sich über einen Beschluss der Stadtverordnetenversammlung (Rekonstruktuktion von mindestens sechs, wahrscheinlich sogar sieben Fachwerkhäusern) und über die Vorgehensweise, Parzellen an Bauherren zu vergeben, bei denen im Zweifel ein Reko-Entwurf den Vorzug erhält, arrogant hinwegsetzen will und Leute, die sich seit ein paar Jahren in der Sache engagieren, rauswirft, der kann dahin gehen, wo der Pfeffer wächst. Diese Schmiergeldaffäre könnte ein Segen für die Rekonstruktionsbestrebungen sein.

  • Laut Artikel der FAZ ist die ach so böse negative Berichterstattung Schuld an Pfaffs Rücktritt, während er sich keiner Schuld bewusst sei, obwohl er einräumt, dass 200.000 Euro unter dubiosen Umständen geflossen seien. Hier ist nun von einem Halben Jahr Zeitverlust die Rede, seine damals mitgebrachten Mitarbeiter nimmt er auch wieder zu seiner eigenen Firma mit. Pfaff will aber in seinem Posten verbleiben, bis ein Ersatz gefunden ist. Man darf gespannt sein....

    Was sagt sie uns für Unsinn vor?
    Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
    Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
    Von hundert tausend Narren sprechen.
    Goethe, Faust I

  • Zitat

    obwohl er einräumt, dass 200.000 Euro unter dubiosen Umständen geflossen seien.

    Unabhängig von der Reko-Debatte wundert es mich ja immer wieder, wie jemand, der aufgrund seiner Vergangenheit derart angreifbar ist, auf die Idee kommen kann, so selbstherrlich zu agieren. :augenrollen:

  • Ehrlich gesagt sieht das Ganze für mich sehr konstruiert und Pfaff nach einem Bauernopfer aus. Seine Vergangenheit war ja bereits seit dem Tage seiner Einsetzung Thema – kommt es nicht auch Leuten aus der Politik, die das Projekt verzögern wollen, ganz recht, dass er jetzt darüber gestolpert ist? Fragen über Fragen...

    Wobei ich allerdings nicht ganz sehe, warum sich das Projekt nun um mindestens zwei Jahre verzögern soll, wenn mit dem Abriss des TR nach neuesten Informationen ohnehin nicht vor Ende 2010 begonnen werden kann...

  • Altstadt: Teurer und später

    Zitat

    Im November geht eine stadtpolitische Ära zu Ende. Die Ämter und Dezernate, die fast vier Jahrzehnte lang im Technischen Rathaus zwischen Braubachstraße und Schirn die Entwicklung Frankfurts konzipiert, vorangetrieben und organisiert haben, räumen Anfang November das Gebäude. Noch vor Beginn des Weihnachtsmarktes wird das Technische Rathaus zwischen Römer und Dom leer stehen. Wenige Monate später wird der 1974 errichtete Beton-Klotz verschwunden sein. Die Abrissarbeiten sollen am 2. Januar 2010 beginnen, Auftakt der großangelegten Wiederherstellung der Frankfurter Altstadt.

    Zitat

    Die Stadt muss sich einen neuen Projektleiter suchen. Nach Korruptionsvorwürfen hat der Geschäftsführer der Frankfurter Dom-Römer GmbH, Werner Pfaff, sein Amt in der vergangenen Woche aufgegeben. Mit Pfaff gehen auch ein paar seiner engsten Mitarbeiter, was das Projekt nach Einschätzung von Stadtplanern um ein halbes bis ein ganzes Jahr zurückwirft. Ursprünglich war geplant, dass 2013 die ersten Häuser stehen. 2014 sollte das komplette Altstadt-Viertel fertig sein.

    Die Stadt sucht derzeit fieberhaft nach einem Nachfolger. Wird sie nicht fündig, könnte sich sogar der Abriss des Technischen Rathauses verzögern. Aus bautechnischen Gründen dürfen zwischen Abriss des Betonklotzes und dem Ende der Erdarbeiten nur drei Jahre vergehen, weil sonst das Grundwasser steigen könnte und die U-Bahn-Linie betroffen wäre. Immerhin: Der Leiter des Liegenschaftsamtes, Alfred Gangel hat schon einen potenziellen Kandidaten ins Spiel gebracht. Hans Erhard Haverkampf war von 1975 bis 1989 Bau- und Planungsdezernent und war seitdem unter anderem Projektleiter beim Bau des Bundeskanzleramtes und der Errichtung des Holocaust-Museums in Berlin. Anders als bei Pfaff bestünde bei Haverkampf kein Interessenkonflikt mit anderen Projekten. Hinter Haverkampf steht kein Bauunternehmen und der frühere SPD-Dezernent ist mit seinen 69 Jahren inzwischen Rentner.

    Quelle: Wiesbadener Kurier vom 15.10.2009

  • Seiner Vita und politischer Ausrichtung zufolge dürfte der von Gangel neu vorgestellte Kandidat nicht sehr rekonstruktionsfreundlich sein.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Pfaffs Nachfolger steht fest:

    http://www.fr-online.de/frankfurt_und_…ls-richten.html

    Zitat

    Michael F. Guntersdorf soll neuer Geschäftsführer der Dom-Römer GmbH werden. Das hat Oberbürgermeisterin Petra Roth am heutigen Montag mitgeteilt. "Die neue Altstadt auf weitgehend historischem Grundriss ist das ambitionierteste Projekt und eine der größten kommunalpolitischen Herausforderungen der nächsten Jahre", sagte Roth. "Mit dem erfahrenen Projektleiter und ausgewiesenen Immobilien-Sachverständigen haben wir eine Persönlichkeit gefunden, die diesen Wiederaufbau voranbringt und die Dom-Römer GmbH verantwortlich führt."

    Zurzeit ist Guntersdorf - von Hause aus Architekt und Stadtplaner - Geschäftsführer der Westhafen-Entwicklungsgesellschaft. Der Überflieger mit Einser-Examen arbeitete unter anderem im Planungsstab für den Neubau der Landeszentralbank Hessen in Frankfurt, leitete für die Dresdner Bank ein Großprojekt, wechselte zur Metallgesellschaft AG, war Alleingeschäftsführer der MG Immobilien oder Vorstandssprecher der MG Vermögensverwaltungs-AG.

    Michael F. Guntersdorf wird sich am 6. November dem Aufsichtsrat der Dom-Römer GmbH vorstellen. Bis zu seiner Anstellung wird Alfred Gangel, Leiter des Liegenschaftsamtes, die Geschäftsführungers der Dom-Römer GmbH übernehmen. Der bisherige Geschäftsführer Werner Pfaff hatte am 8. Oktober wegen Korruptionsvorwürfen und wachsendem Druck aus dem Römer seinen Rücktritt erklärt.

  • „Erste Altstadthäuser können 2013 fertig sein“

    Zitat

    Der designierte neue Geschäftsführer der Dom-Römer GmbH ist optimistisch, die Bebauung des Frankfurter Altstadtareals zügig vorantreiben zu können. Wie Michael Guntersdorf auf Anfrage sagte, könnten im Jahr 2013 erste Gebäude fertiggestellt sein. Guntersdorf hob hervor, dass er mit der Bauaufgabe ansatzweise vertraut sei. Er fange nicht bei null an. Seine vordringliche Aufgabe werde es sein, zwischen den Interessen und Geschmäckern zu moderieren. Bautechnisch seien der Abriss des Technischen Rathauses und der Umbau der Tiefgarage die größten Herausforderungen. Die eigentliche Bebauung sei dagegen vom Volumen her kein Riesenprojekt.

    Die Frage ist nur, was dann da bis 2013 fertiggestellt sein wird. Weiß irgendjemand, wie Michael Guntersdorf architektonisch tickt (Modernist, Reko-Hasser, Freund des modern angepaßten Bauens wie Mäckler, aufgeschlossen auch anderen Vorschlägen gegenüber...)?

  • Der unvermeidliche Peter Cachola Schmal, Leiter des Deutschen Architektur-Museums, stänkert mal wieder gegen den Plan der Altstadt-Rekonstruktion. Statt dessen will er das Technische Rathaus stehen lassen.

    http://www.rhein-main.net/sixcms/detail.…01.c.6758210.de

    Einer anderen Meldung der Print-Medien zufolge äußerte er sich in diesem Zusammenhang auch zum Berliner Stadtschloss-Projekt und bedauerte den frühzeitigen Abriss des "Palastes der Republik". Hier hat man es wirklich mit einem modernistischen Hardliner zu tun.

    Einmal editiert, zuletzt von Heimdall (15. April 2011 um 03:18)

  • Typisch Akademiker (nix für ungut), der irgendwelche Luftschlösser baut. Mit dem Auszug der technischen Ämter, dem Umbau anderer städtischer Gebäude für ihre Zwecke und dem Rückkauf des TR zwecks Abriss ist glücklicherweise bereits eine nicht mehr revidierbare Ereigniskette in Gang gesetzt. Dass der Kerl davon keine Notiz genommen hat - wieso wundert mich das nicht?

  • Ach, das sind doch alles Aussagen für das Protokoll, um in einer späteren Aufarbeitung der Debatte sagen zu können, damals als Warner und Mahner auf der "richtigen" Seite gestanden zu haben. Also, nicht ernst nehmen; die Gründe hat RMA ja genannt.

  • Akademiker? Die Frage ist immer, welche Art von Akademiker?

    Es gibt auch wissenschaftlich seriöse Akademiker, die aufgrund von Forschung zu Ergebnissen kommen. Je detaillierter diese Forschung, um so genauer stellen die Aussagen die Realität dar.
    Wenn wir jedoch Peter Cachola Schmal (wie auch beispielsweise Herr Dr. Cuadra, der als Architekturtheoretiker und Professor in Kassel im Fachbereich Architektur lehrt, scheinbar aber noch nie selbst ein Haus gebaut hat) betrachten, der nur die philosophische Betrachtung einer Gebäudedarstellung in seinen Blickwinkel zieht bei der Bewertung der Frage "Abriss- ja oder nein?" Aber das ausschlaggebende Argument der bautechnischen Verantwortbarkeit (die meisten vor Ort kennen ja die Betonabplatzungen, die eine kostenmäßig nicht abschätzbare Generalsanierung der statischen Funktionalität ankündigen können), als auch die wirtschafliche Betrachtung (riesige Flure, Energieeffizienz? ach wo?) lässt er komplett außen vor.
    Damit ist er als "Experte" ein Witz.
    Abgesehen davon regt mich wieder dieses "Subventionierungs"-Geschwafel auf. Das Geld wird dort in dieser Summe SOWIESO ausgegeben! Wir verlangen für das Geld aber eben einen qualitativen Gegenwert. Ohne Rekonstruktionen ist das unwirtschaftlich, weil der erhoffte Effekt der Aufwertung ausbleiben wird!

    Außerdem frage ich mich, ob sich Herr Dr. Cuadra überhaupt Architekt nennen darf. Schließlich muß man doch Berufspraxis nachweisen , um in die Kammer aufgenommen und damit den Titel führen zu dürfen.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett