Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Hallo marc!

    Zitat

    solange die Typologie gewahrt wird


    ... da können wir dann aber leicht beim Typus "Salzhaus" landen - deswegen: Maximalforderungen vertreten - zurechtgestutzt wird sowieso.
    Das politische Bekenntnis zu vier Rekos und historischer Anmutung ist das Papier nicht wert, auf dem es steht. Der polit. Konsens kann genauso wieder auf zwei oder drei Rekos schrumpfen - aber natürlich auch mehr Objekte beinhalten, wenn die Bürger nicht nachlassen (und das ist die riesige Chance, die sich in FFM bietet)!

  • Wieder was aus der FNP:

    http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=3570769\r
    http://www.rhein-main.net/sixcms/list.p ... id=3570769

    Zitat

    Für die Grünen, die Hübner als „entschiedenste Befürworter einer modernen Bebauung“ des Dom-Römer-Areals bezeichnete, ergebe sich eine „interessante Herausforderung“. Hinter ihrer Haltung stecke „viel Ideologie, aber viel zu wenig Sorge um die Umwelt“.

  • Zitat von "Restitutor Orbis"

    Zum Abschluss der Diskussionsrunde Beiträge aus dem Publikum, u. a. von Ernesto Melber (Goethes Verwandschaft), dabei lautstarkes Rumgepöbel und Zwischenrufe durch den Frankfurter Architekten Stefan Forster.

    Man schaue sich mal an, was das Architekturbüro Stefan Forster so in die Welt setzt. Keine ganz große Katastrophe, aber doch recht bescheiden - für mich irgendwas zwischen Karl-Marx-Hof und 70er-Jahre-Block...

    http://www.stefan-forster-architekten.de/\r
    http://www.stefan-forster-architekten.de/

    Solche Architekten brauchen doch nicht überrascht sein, daß niemand sie mehr richtig lieb hat. Und daß dann noch so jemand anlässlich eines Vortrags von Leon Krier offenbar herumpöbelt, erscheint mir so absurd, als ob der Musiker Daniel Küblböck bei einem Konzert seines Kollegen Beethoven ständig "Buh" rufen würde.

  • Die Gebäude auf der Homepage sind ja wirklich übel, eine Hommage an den DDR-Plattenbau. Viele Gebäude darauf kenne ich, die in der City-West z.B. Naja, ästhetisch und qualitativ hochwertiger Wohnungsbau gibt es in Frankfurt eh selten, aber Mordspreise dafür verlangen...

  • Ich lese zur Zeit den historischen Roman "Die Detektivin" von Nicola Hahn, der in Frankfurt des ausgehenden 19. Jhd. spielt. Ich bin auf dieser Seite schon einmal drauf eingegangen. Es ist schön zu lesen, wie die modernen Stadtplaner und Architekten von damals schon versuchten, die Altstadt mit den gleichen Argumenten wie heute herabzuwürdigen: schäbig, gammelig, ungemütlich, nicht mehr zeitgemäß, weg damit usw. kommen darin vor. Ein Protagonist im Buch ist Frankfurter mit Leib und Seele und lebt in der Altstadt mit schlechtem Ruf und regt sich seinerseits über die hässlichen Mietskasernen (gemeint sind wohl die Gründerzeitmiethäuser) und überladenen Protzvillen reicher Bürger in den Vorstädten auf. Die Altstadt hingegen hat für ihn etwas beseeltes, was die "neuen" und "modern" gebauten Stadtviertel gänzlich vermissen lassen.

    Ein Auszug aus dem Buch zum Eschenheimer Turm möchte ich für euch mal hier niederschreiben:

    Man rühmte ihn (den Eschenheimer Turm) einst, einer der schönsten mittelalterlichen Tortürme in deutschen Landen zu sein, aber den modernen Baumeistern unseres Jahrhunderts fiel nichts Besseres ein, als gleich dreimal seinen Abriss zu fordern!
    (...)
    Was die Kanonenkugeln der Schweden und die Artillerie Napoleons nicht geschafft hatten, unsere Herren Stadtplaner gedachten es auszuführen! Hinrichten wollten sie den Turm! Plumpe Mauermasse, sinnlos herumstehend, die freie Passage hemmend, so schimpften sie und nannten dieses einmalige Zeugnis unserer Stadtgeschichte einen Anachronismus, der die Gegend verunstalte!

    Die gleichen Argumente über das für und wider der Altstadt scheinen somit recht alt zu sein.

    Wer sich noch ein Bild machen möchte, inwiefern der Eschenheimer Turm noch heute die Gegend "verunstaltet", sollte bitte hier klicken.

  • Das Argument erscheint zumindest in der Nachkriegszeit geradezu absurd, da die umgebende Architektur, abgesehen von einigen wenigen erhaltenen Gründerzeitlern, bis heute eigentlich von der allerschlimmsten Sorte ist.

  • Von der fünfziger Jahre Architektur finde ich das Haus mit dem BAYER-Schriftzug aber ganz ästhetisch.

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Zitat

    Oberbürgermeisterin Petra Roth äußerte sich zum auf dem Stand erstmals präsentierten Modell der Altstadt. Es gäbe zum ersten Mal einen umfassenden Eindruck der Planungen im Dom-Römerbereich. „Sie fügen sich in ihrer Dimensionierung hervorragend ein“, so Roth.

    Weiß da jemand was genaueres zu?

    Quelle:
    http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.php?id=2855&_myvars\r
    http://www.frankfurt.de/sixcms/detail.p ... 55&_myvars[_id_listenartikel]=2186738[/url][/quote]

  • Ich frage mich, was das von der Oberbuergermeisterin in Cannes betrachtete Modell gewesen sein kann. Fuer mich gibt es nur ein Modell: das von Joerg! :)

    Und was fuegt sich in was vervorragend ein, bitte? :augenrollen:

  • So, heute ist in der FAZ ein Leserbrief, der sich gegen meinen richtet,
    und der ist genauso schlau wie der, auf den sich meiner bezog
    (alle beide hier: http://www.aphforum.de/forum/viewtopi…=asc&start=1356

    Zitat

    "Auf dieser Ebene lässt sich nicht diskutieren"

    -
    Na prima, die Wahrheit schmerzt eben. Außerdem: Wer fängt denn dauernd an mit dem
    unsachlichen Zeug wie "Faller-Häuser,
    Lebkuchenhäuschen, Disneyland, Hessenpark,
    Nazi-Lieblingshäuser" etc, das waren doch gerade die
    Architekten und ihre paar Gleichgesinnten! Auf dieser Ebene lässt sich wohl "diskutieren?" :boese:

    Und dann zieht er auch noch die Klimaschutz-Karte (und ist
    anschließend womöglich mit seinem A 8 zum Briefkasten gebraust...).

    Mich ärgert allerdings, daß ich in meinem Brief nicht wenigstens
    in einem Satz darauf eingegangen war, daß nicht nur Jörg die
    Fassaden virtuell rekonstruiert hat, sondern Dominik Mangelmann
    (alias Kardinal) auch die technische Machbarkeit aus der Sicht
    des Bauingenieurs geprüft und in seiner Diplomarbeit dargelegt hat!
    Jetzt stellt dieser Schlaumeier die Reko-Fraktion nämlich als
    technisch unkundige Träumer dar, die gar nicht wissen, daß nicht
    machbar ist, was sie wollen (obwohl das nicht stimmt)!

    Ich will jetzt allerdings nicht noch einen Leserbrief zu dem
    Leserbrief zum Leserbrief zum Leserbrief schreiben, das wird
    zuviel, wenn ich mich immer wieder mit den Archis verbal zoffe,
    zumal ich selbst eben leider auch kein Fachmann bin.

    Aber vielleicht kann das ja einer von Euch richtigstellen ( mailto:rhein-main@faz.de">rhein-main@faz.de ) - Restitutor, RMA, Rhone - oder Kardinal
    selbst... :piksen:
    Ich fände es jedenfalls gut, wenn das so nicht unwidersprochen stehenbleiben würde!

  • Leon Krier hat ja ziemlich eindrucksvoll bewiesen, dass moderne Architektur mit Materialien wie Stahl, Alu oder Beton ganz sicher eins nicht ist - ökologisch, energiearm (in der Herstellung) und ganz sicher auch nicht nachwachsend. Da wäre schonmal ein Ansatzpunkt. Mal gucken, ob ich mich zu einem Leserbrief aufraffe, gegen Leute, die im 21. Jahrhundert noch ihren Adelstitel vor sich her tragen, habe ich eine gewisse prinzipielle Konversationsblockade...

  • Zitat von "RMA"

    gegen Leute, die im 21. Jahrhundert noch ihren Adelstitel vor sich her tragen, habe ich eine gewisse prinzipielle Konversationsblockade...

    Langsam - ich bin auch ein Anhänger des republikanischen Bürgertums, der Adel ist hierzulande seit 1919 abgeschafft und Ernst August nicht mehr als ein Bauer (im doppelten Sinne), aber der Leserbriefschreiber heißt eben so, wie's in seinem Paß steht, das kann man ruhig respektieren, solange sich jemand darauf nichts einbildet (und er prahlt ja nur mit seinem Architekten-Fachwissen) 8)

  • Ich habe heute morgen schon einen Leserbrief abgeschickt, den ich aber allgemeiner gehalten habe.

    Danach erreichte mich eine Mail von Dominik Mangelmann, in der Gegenargumente für den Hoessle-Leserbrief enthalten sind. Ich kann jetzt aber schlecht noch einen Leserbrief schreiben.

    Falls das aber jemand anders machen will und sich dabei auf Dinge stüzten will, die Dominik mir mitgeteilt hat... hier sind seine Ausführungen:

    "[...] es ist allgemein bekannt, daß Fachwerkhäuser mit
    Lehmgefachen (wir wollen ja auch mit Lehmsteinen ausmauern, also etwa derselbe Effekt und KEIN davorgeblendeter Mist, der sowieso nur
    Schäden bringt) sich klimatisch nahezu von selbst regeln. Es gibt ökologisch keine bessere Bauweise und wer Holzbalkendecken als brandtechnisch nicht machbar einstuft, hat keine Ahnung vom
    Brandverlauf eines Holzbalkens. Zum Leserbrief ist nur zu sagen, anderen Unwissenheit vorwerfen, ohne sich selbst genau über deren Absichten zu informieren und dann selbst mit überkommenem und auch noch falschem Halbwissen glänzen..."

    Rohne oder RMA: Vielleicht möchte das ja jemand von euch übernehmen, aus Dominiks und eigenen Argumenten einen Leserbrief zu basteln... andere sich natürlich auch aufgerufen!

  • Ich hab's gestern abend sogar noch getan, ihr könnt ja mal die Tage gucken, ob der Brief (was ich bezweifle) veröffentlicht wird. Ich persönlich lese die FAZ nicht, insofern kann ich das nicht überwachen...

    Auszug:

    Zitat

    Zu guter Letzt halte ich es zumindest für gefährlich, als offensichtlicher Vertreter der angeblich so zeitgemäßen Moderne eine Klimaschutzdebatte anstoßen zu wollen, wenn diese Moderne doch gerade nicht nachwachsende und in der Herstellung ungeheuer energieaufwändige Materialien wie Stahl, Glas oder Beton verwendet, die schon in wenigen Jahrzehnten ähnlich dem Erdöl purer Luxus sein könnten.

  • aber eigentlich spricht der Herr v Hoenssle (der, hätte er Dünkel, bestimmt noch einen Reichsgraf o.ä. - von und dazu, auf und davon - anführen gekonnt hätte) ein naheliegendes Problem an:

    Wir sind in Deutschland, hier herscht die (Bau-)Ordnung! Also Fragen wie überkragende Brandmauern, Feuerwiderstand, Dämmwerte, etc. werden da schnell Bedeutung haben. Ich hab aber natürlich auch keine Ahnung, ob die Daten für den Fachwerkbau nicht alle schon erhoben sind...

  • Krass, mein Leserbrief. :schockiert:

    Allerdings um den letzten Abschnitt gekürzt, den ich weiter oben auf dieser Seite gepostet habe.

  • Wieso kraß? Beim Thema Altstadt sind Zuschriften offenbar generell willkommen - ich selbst habe bei der FAZ noch immer eine Abdruck-Quote von 100% (Restitutor wahrscheinlich auch).

    Und das sollte doch eine Aufmunterung an alle hier sein, mitzumachen, wenn es gilt, rhetorisch gegen ein Mitglied der Architektenmafia vorzugehen. Es wird nicht viel sein, was man damit bewirkt, aber wer weiß - die FAZ wird mit Sicherheit von vielen oder gar allen Kommunalpolitikern gelesen. Weiß man, ob nicht der eine oder andere sich bislang zu diesem Thema unschlüssige sich in seiner Meinungsbildung beeinflussen lässt? Zumindest sollte man nicht den Archis kampflos das Feld überlassen. Wer öffentlich Blödsinn verbreitet, dem muß auf gleicher Bühne widersprochen werden, damit der Blödsinn sich nicht bei unkundigen Lesern festsetzt. :klapps: