Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Also ich distanziere mich auch von abfälligen Formulierungen, die besagen, dass Menschen - im Falle Mäcklers gar ein anerkannter Architekt - an die Kette zu nehmen seien. Solche Aussagen sind gewiss nicht Ausdruck einer gepflegten Streitkultur.

    Der Ausdruck ist im übertragenen Sinne zu verstehen. Das sollte
    eigentlich JEDEM klar sein. Wer sich von "abfälligen Formulierungen" und "nicht vorhandener Streitkultur" in diesem Forum gestört fühlt, kann dies vielleicht an anderer Stelle zum Ausdruck bringen.

    Mäckler will keine Reko, aber natürlich versucht er legitmer-
    weise nun nach Lähmung seiner modernistischen Mitstreiter gleichfalls
    an Einfluss zu gewinnen. Wer das nicht erkennt, kein Problem.
    Alle anderen, denen die Reko etwas näherliegt, sollten dies spätestens
    jetzt erkennen und ihn noch rechtzeitig zügeln!

  • Zitat von "Stefan"

    Der Ausdruck ist im übertragenen Sinne zu verstehen. Das sollte eigentlich JEDEM klar sein. Wer sich von "abfälligen Formulierungen" und "nicht vorhandener Streitkultur" in diesem Forum gestört fühlt, kann dies vielleicht an anderer Stelle zum Ausdruck bringen.

    Es geht um den Ton, der auch hier die Musik macht. Und um die Frage, ob die Ausdrucksweise noch für Engagement und bereits für Verbiestertheit steht. Aus meiner Sicht jedenfalls, aber auch den Cowboy meine ich so verstanden zu haben.

  • Der FR-Artikel ist die Lachnummer schlechthin. Oder er versucht auf subtile Weise komisch zu sein, denn als Essenz lese ich: ein Architekt, der Häuser mit Giebeldächern baut, ist ein Revolutionär, ja ein Visionär in der heutigen Architekturszene. Und angeblich ein Gewinn für Frankfurt.

    Stimmt, in der wertlosen Architektur, die von Seiten der Stadt seit dem Zweiten Weltkrieg auf ihr Gebiet gestellt wurde, ist in der Tat schon ein Giebeldach eine Revolution. Aber ob diese Feststellung die Stadtoberen ehrt? Wohl kaum...

    Und was folgern wir daraus? Ein Bauhaus mit Giebeldach, damit macht sich die Frankfurter Altstadt weniger lächerlich als mit einer Rekonstruktion von Fachwerkhäusern. Das verstärkt mein Gefühl, dass die Lobotomie ganz offensichtlich fester Bestandteil eines Architektenstudiums ist. Ich habe die Schnauze echt sowas von voll vom blöden Gelaber unserer Politiker und selbsternannten Stadtplaner, die offensichtlich im direkten Gefolge von Bomberpiloten stehen... :übelkeit:

  • Verstehe ich das richtig, dass Mäckler sich gegen jegliche Reko ausspricht? Ansonsten wäre er doch der beste Kandidat für die sogenannten Füllbauten. Ich schätze den Mann jedenfalls sehr.

  • Mäckler ist auch an anderer Stelle präsent, wo Rekonstruktionen diskutiert werden. Nachdem in Bad Homburg der Abriss des dortigen Betonmonster-Kurhauses und der Wiederaufbau des prächtigen Vorgängerbaus aus dem 19. Jh. vorgeschlagen wurden, hat Mäckler sich den Abrissforderungen angeschlossen und selbst einen Bau vorgeschlagen, der sich teilweise am ursprünglichen Bau orientiert. Im Hessen Fernsehen äußert er sich jetzt regelmäßig in der Sendung "Hauptsache Kultur" zu "Architektursünden in Hessen", dienstags 22.15 Uhr. Am 7. 11. ist das hässliche Loch um die Frankfurter Hauptwache dran. Es ist bemerkenswert, wie deutlich er auf Brüche und stadtbildzerstörende Kontraste durch modernistische Architektur hinweist und wie er die Qualität historischer Bausubstanz lobt.

  • Aus vielschichtigen Erfahrungen und Gespraechen, auch mit ihm selbst, gehe ich davon aus, dass er nun versucht die Gelegenheit zu ergreifen, sich sein eigenes Denkmal zu setzen.
    Es geht ihm wohl um nicht weniger, als seinen Stil, d.h. moderne Bauten, die sowohl historische, als auch regionale Elemente aufgreifen, als neue Epoche (!) der Architektur zu etablieren, natuerlich verbunden mit seinem Namen.
    Insofern unterscheidet ihn leider wenig von seinen Kollegen, die sich auch immer selbst ein Denkmal setzen wollen.

    Auf der anderen Seite halte ich ihn allerdings auch fuer den wohl geeignetesten Kandidaten fuer die beiden notwendigen Neubauten in jenem Bereich (Markt 14 und 16).
    Das sich Frankfurt mit Rekonstruktion bzw. Fachwerk-Wiederaufbau laecherlich machen wuerde...Bloedsinn! Hoechstens vor seinen Kollegen, und die haben bisher jeden Schwachsinn verwendet, um gegen eine Rekonstruktion zu sprechen, sich also eher selbst laecherlich gemacht...sogar in fachlicher Hinsicht. Zuletzt Herr Engel persoenlich bei der Planungswerkstatt, als er sich von einem Laien (!) seinen eigenen (!!!) Plan in staedtebaulicher Hisicht (!!!!!) hat erklaeren lassen muessen.

    J. Engel:
    Was machen sie mit dem Archaeologischen Garten, wenn sie die Goldene Waage wieder aufbauen? Schuetten sie den zu?
    Der baufachliche Laie (dessen Namen ich leider nicht mehr weiss):
    Nein, denn die goldene Waage steht mit ihrer Rueckseite auf der noerdlichen Pfalzmauer, man kommt also an den Archaeologischen Garten ran, aber nicht darueber hinaus.
    Das besondere dabei: Dies wurde dem Herrn Engel anhand seines zum wiederholten Male abgeaenderten Plans erklaert, bei dem sowohl Goldene Waage als auch Archaeologischer Garten und dessen Mauern genau eingezeichnet waren!!!

    Leider geht es immer dann rund, wenn ich im Ausland arbeiten bin.

    Haltet die Stellung, lasst Euch keinen Bloedsinn erzaehlen, stellt die falschen Behauptungen mit Leserbriefen richtig...usw.

    Dann machen wir alle ein riesen Richtfest auf dem Roemerberg!

    Gruss aus Sao Paulo!

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • Vitruv: Nein, Mäckler ist kein dogmatischer Reko-Gegner. Er hat sich für ein paar herausragende Rekonstruktionsobjekte auf dem TR-Areal ausgesprochen. Und die historische Rathausturmspitze will er auch wieder.

    Man sieht, ein brandgefährlicher Bomberpilotennachfolger :zwinkern:


    Daneben: Sein Vorschlag einer Gestaltungssatzung ifür die Altstadt ist doch auch vernünftig. Diese muß sich ja nicht nur auf das TR-Areal beschränken, sondern könnte großflächiger angelegt sein.

  • Zitat

    Es geht ihm wohl um nicht weniger, als seinen Stil, d.h. moderne Bauten, die sowohl historische, als auch regionale Elemente aufgreifen, als neue Epoche (!) der Architektur zu etablieren, natuerlich verbunden mit seinem Namen.

    Dagegen spricht ja eigentlich überhaupt nichts - ganz im Gegenteil: das ist genau das, was ich mir für die Zukunft des Bauens in Deutschland ausdrücklich wünsche. Aber eben nicht da, wo sinnvollerweise nur die Rekonstruktion in Frage kommt!

  • Sehe ich genauso wie Philon. Erst die Reko, dann der Füllbau. Nicht umgekehrt. Und wenn sich ein neuer Stil im Mäcklerschen Sinne (für den sich übrigens auch Herr Schölzel beim Dresdner Kolloquium ausgesprochen hat) etablieren würde, könnte sich sicherlich auch eine stärker an traditionellen Formen orientierte Stilvariation durchsetzen.

  • Ich weiß nicht wieviele von Euch noch im DAF Forum mitlesen. Aber Jörg hat dort neue Renderings seines virtuellen Altstadt Modells hochgeladen. :D

    "Nürnberg leuchtet wahrlich in ganz Deutschland wie eine Sonne unter Mond und Sternen"
    (Martin Luther)

  • Heute in der FAZ:

    Wieder ein Unterstützer, wieder aus der SPD...

    À propos: Was ist denn jetzt eigentlich mit dieser Meldung, es gebe im Römer angeblich eine Mehrheit für die Reko?

    Zitat

    CDU und Grüne haben sich dem Vernehmen nach darauf geeinigt, dass an Stelle des heutigen Technischen Rathauses die kleinteilige Vorkriegsbebauung mit rund 48 Fachwerkhäusern "weitestgehend" wieder erstehen soll. Ein gemeinsames Papier befindet sich in der innerparteilichen Abstimmung.

    "Dem Vernehmen nach" klingt ziemlich vage (wer hat was von wem vernommen?). Bis jetzt stand in der FAZ kein Sterbenswörtchen darüber. War das jetzt eine Ente oder ist es so geheim, daß außer der Immobilienzeitung und zwei Internetforen niemand außerhalb des Römers etwas davon etwas weiß? Es ist doch irgendwie seltsam, daß ein Medium offenbar die Flöhe husten hört und die anderen Medien überhaupt nichts mit(zu)kriegen (scheinen) :?

  • Zitat von "Protector"

    Ich weiß nicht wieviele von Euch noch im DAF Forum mitlesen. Aber Jörg hat dort neue Renderings seines virtuellen Altstadt Modells hochgeladen. :D

    Großartig!!!

    Komisch, lässt sich nicht verlinken...

    Gratulation, Jörg!

  • Wenn man sich die Kommentare im DAF zu seinem Beitrag dort ansieht, dann merkt man wie gut das Modell sogar bei den Anhängern moderner Architketur ankommt, was mich außerordentlich freut. Einer hat ja sogar geschrieben, dass er zunächst unentschlossen war, ob er eine Reko befürworten solle, und nach den Renderings ist er jetzt klar PRO-Reko. :D

    "Nürnberg leuchtet wahrlich in ganz Deutschland wie eine Sonne unter Mond und Sternen"
    (Martin Luther)

  • Ich habe es gerade angeschaut und ich bin beindruckt. Irgendwie kann ich es nicht glauben dass Frankfurt so schön einmal war. Für mich als Schwede ist Frankfurt in erste Raum Hochhäuser und Banken.

    Aber auf die andere Seite....gibt es kein Projekt wo man spenden kann?

  • Zitat von "Vitruv"


    Komisch, lässt sich nicht verlinken...

    Tatsächlich. Dieser merkwürdige DAF-Besitzer hat es irgendwie technisch unterbunden, daß man einen Link auf seine Seite setzen kann. Was bringt es ihm denn für einen Vorteil, wenn die Leute den Umweg über die URL nehmen und sich durchklicken müssen, um in das Forum reinzuschauen? :augenrollen:

    Naja egal, also die Hälfte der Bilder sind jetzt hier bei uns http://www.aphforum.de/forum/viewtopi…er=asc&start=24 und die andere Hälfte im DAF, oder wie - ich habe irgendwie den Überblick verloren bei all den schönen Altstadtansichten. Es stimmt zwar, daß im DAF noch einige überzeugt werden mußten/müssen, aber wesentlich wichtiger wäre es, wenn alle Stadtverordneten das mal vorgeführt bekämen.

    Trotzdem nochmal meine Frage: Was ist jetzt mit der angeblichen Mehrheit? Weiß da jemand was?

  • Frau Roth hat jetzt ganz offizielle ihre Stellungnahme zur Bebauung abgegeben.
    Bericht gibts in der FAZ und FNP:
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2882ED5B3C15AC43E2/Doc~E2AB8FB270A9F49C79CB2F962B9383E68~ATpl~Ecommon~Scontent.html"
    http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=3321224".
    Hätte nie gedacht mal sowas zu sagen, aber die Dame ist damit als Oberbürgermeisterin untragbar.
    Eckdaten:
    - nur 4 Rekonstruktionen (Rotes Haus, Goldene Wage, Esslinger, Goldenes Lämmchen)
    - sonst modern (so wie von Mäckler vorgeschlagen), einfache Putzfassaden mit steilen Schieferdächern -> "spannungsgeladene Mischung aus Historie und Moderne" (gibts die in der Stadt denn nicht schon oft genug??????)
    - gerade mal 30 Gebäude in 6 bis 7 Baufeldern (vorher standen da fast 50)
    Zitat: „Mit einem Hessenpark im Zentrum der Stadt geben wir uns der Lächerlichkeit preis.“

    Die Einzige die sich der Lächerlichkeit preisgibt ist Petra Roth genau mit dieser Aussage! Und Frankfurt würde sich tatsächlich der Lächerlichkeit preisgeben wenn das so umgesetzt würde. Denn das wäre dann wirklich Disneyland. Sehr abstrus in dem Zusammenhang: "Petra Roth hob auch hervor, dass die rekonstruierte Altstadt eine zusätzliche touristische Attraktion für Frankfurt sein werde." Bitte???? Was hat das noch mit Rekonstruktion zu tun?? Und wo zur Hölle soll da auch nur ein einziger Tourist angezogen werden wenn nicht mal ein einziges Ensemble rekonstruiert wird????
    Planungsdezernent Schwarz, der meiner Meinung nach mittlerweile auch untragbar geworden ist, soll ein Gesamtkonzept erarbeiten, das so noch dieses Jahr beschlossen werden könnte.

    Jetzt sind wir gefragt, uns gegen diese Pläne zu wehren. Und noch was: alle Frankfurter: keine Stimme an Petra Roth!!!!

  • Erschreckend, mit welch widersprüchlichen Aussagen Frau Roth auftritt.
    Sofern die Frankfurter dieser Frau noch einmal das Vertrauen aussprechen, vielleicht auch aus anderen Gründen, wird genau dieses
    Szenario eintreten, was sie sich vorgenommen hat. Die Macht der Oberbürgermeister in unseren Städten und Gemeinden sollte nicht unter-
    schätzt werden!!! Und Herr Mäckler wird es richten...zumindest die Noch-Oberbürgermeisterin hat er jetzt bereits vor seinen Karren spannen
    können...nur so für alle Kritiker angeblich zu scharfer Worte Richtung Mäckler!

  • Das ist ja entsetzlich, was die Frau von sich gibt!
    Leute, da müssen wir wirklich was tun. Schreibt an die Medien, an andere und an sie. So einen frechen Unsinn kann man doch nicht unkommentiert stehen lassen...

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Diese Frau ist wirklich nicht ganz frisch, auf der einen Seite spricht sie davon, daß eine zusätzliche Attraktion für F.a.M. geschaffen werde, auf der anderen Seite will sie keinen lächerlichen Hessenpark.

    Die ist ja sooo doof.

    Allerdings nicht sie alleine. Leider haben viel zu wenig Menschen bislang im Lande gemerkt, daß man 99 Prozent aller Politiker und Verwaltungsangestellten in dieselbe Kiste packen kann:

    die haben niemals Kontakt zu normalen Menschen gehabt; niemals in einem Brotberuf gearbeitet und sie sind, das ist das allerschlimmste, amusisch bis tief ins Mark hinein. Die Fürsten hatten früher wenigstens noch eine künstlerische Erziehung und selbst solche Polterköpfe wie Wilhelm II. hatten wenigstens noch eine Meinung.