Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Vielen Dank für die Fotos! Ich war am Wochenende in Hamburg und muss sagen, dass Frankfurt im Vergleich zu vielen anderen Großstädten in Deutschland eine wirklich besonders hässliche Stadt ist. Die kleine, neue Altstadt, die da wiederaufersteht tut auf jeden Fall gut, aber es muss in Zukunft einfach flächig in der Altstadt der ganze Nachkriegsschrott weggeräumt werden. Es muss ja nicht gleich alles rekonstruiert werden, aber ein bisserl Baukultur sollte halt zurückkehren, wie zB in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] oder auch in Berlin.

    Diese Hässlichkeit ist ja auch für die Unternehmen, Institutionen und für die Stadt per se schädlich. Ein Freund von mir hat sich unlängst bei der EZB beworben und wäre auch aufgenommen worden, aber obwohl - hört, hört er bei der EZB Brutto für Netto verdient hätte (sic!) - hat er aufgrund seiner Gattin dann doch absagen müssen, weil sie beim Probewochenende vor Ort einfach das Grauen ergriff und F nicht einmal für zwei Jahre gegen das altehrwürdige Wien tauschen wollte. Ich glaube schon, dass die Attraktivität einer Stadt auch in dieser Hinsicht wesentlich ist. Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb die EZB solche krassen Saläre zahlt?!

  • Also dass sie F nicht gegen Wien austauschen will - vor allem wenn sie aus Wien ist - kann ich vollkommen verstehen.
    Da weht ein ganz anderer Wind. F ist eine bunte Mini-Metropole und Wien konserviert schon sehr den KuK Flair (allein die Kutschen!).

    ABER wenn man von hier ist hat Frankfurt schon seinen Charme - trotz manch hässlcher Bauten!

    Man laufe nur mal den den Main entlang, die Römerseite und auch die Sachsenhäserseite haben schon noch sehr viel vom alten Stadtbild :)
    F hatte auch noch NIE solch monumentale Prunkbauten wie Wien (mal abgesehen von der Oberpostdirektion ;-))

    Das BESONDERE an F finde ich, dass es mit den Hochhäusern ein "neues" Gesicht zusätzlich zum "Rest-Alten" gefunden hat.

    Während viele andere Städte - obwohl sie sowieso nie mehr zum Vorkriegszustand gelangen werden -
    aber auch nichts Neues für sich finden.

  • Kann mir jemand sagen wieweit die Innenausstattung der Goldenen Waage schon in der Planung gediehen ist ? Was wird im einzelnen von wem (Schreinerarbeiten , Leder/Seidentapeten)usw. gemacht ? Danke!

    Einmal editiert, zuletzt von Manometer (21. Mai 2016 um 16:50)

  • Vielleicht ist das auch der Grund, weshalb die EZB solche krassen Saläre zahlt?!

    Nicht nur die EZB. Auch ein Bekannter von mir hat Frankfurt trotz besserer Bezahlung den Rücken gekehrt und ist nach München gezogen. Er wollte einfach mehr Lebensqualität und schwärmte auch von dem sichereren Lebensgefühl.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Naja, München ist zwar sicherer, aber dafür zieht die Infrastruktur seit Jahren nicht mit der Bevölkerungsexplosion mit. Vor allem an den Ämtern merkt man es, aber auch daran, dass man Samstagabends nicht mehr spontan ins Kino gehen braucht. Für mich war es der Hauptgrund, warum ich München nun wieder den Rücken kehre und in das ländliche Westfalen ziehe. Das Sicherheitsgefühl ist ähnlich, die Lebensqualität ungleich höher (wenn man auf die Dichte an kulturellen Einrichtungen verzichten im Alltag verzichten kann).

    Frankfurt wäre für mich aber durchaus auch noch eine Alternative gewesen, wobei ich vmtl. auch hier dem ländlicheren Raum den Vorzug gegeben hätte.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Dort steht geschrieben: Mittlerweile sind die Diskussionen um das Für und Wider eines Stadthauses nahezu erloschen. Entgegen aller Befürchtungen hat der schöne Domturm durch den Kontrapunkt des schlichten, zeitlosen Stadthauses sogar gewonnen: seine Wucht und gleichzeitige Eleganz wird im Kontrast der glatten, geradlinigen Stadthausfassade erst
    richtig deutlich. Blicke aus der Bendergasse beweisen dies ebenso eindrücklich, wie der Blick aus dem Krönungsweg
    oder sogar vom Hühnermarkt aus. Eines der meistfotografierten Motive ist daher nun der Domturm – aus der Ben-
    dergasse heraus gesehen, kontrastiert von der Stadthausfassade.

    Das ist genau das was man eigentlich nicht erreichen sollte......ich hasse spannende Kontraste mittlerweile! Ich will keine Brüche und Kontraste sondern Harmonie ist das denn zu viel verlangt? :wuetenspringen:

  • Zitat von faz.net

    Glänzender Auftakt für die Altstadt

    Das erste Bauwerk der Altstadt ist fertig. Am Sonntag wird das Stadthaus am Markt eröffnet. Doch die Feier hat einen Schönheitsfehler.

    Wie ein Schatz hinter einem goldenen Vorhang liegt der Archäologische Garten unter dem Saal des Stadthauses verborgen. Michael Guntersdorf steckt den Schlüssel zu diesem Tresor in ein Schloss in der Wand und dreht ihn leicht zur Seite. Fast lautlos hebt sich der Gittervorhang, der den Zugang zum steinernen Gedächtnis der Stadt versperrt, und verschwindet in der Decke. Dann ist der Weg zur Schatzkammer frei.

    Guntersdorf ist der Chef der Dom-Römer GmbH, die für den Bau der neuen Altstadt zuständig ist. Deren erstes Gebäude, das Stadthaus am Markt, ist nun fertig. Es wurde über dem Archäologischen Garten gebaut und soll zwischen der Kunsthalle Schirn auf der südlichen und dem prächtigen Fachwerkhaus „Goldene Waage“ und den anderen Altstadthäusern auf der nördlichen Seite vermitteln.
    [...]

    http://www.faz.net/aktuell/rhein-…g-14273244.html

  • Die faz zeigt wieder einmal ihr Talent, Wortkonstrukte in einer solch abstrusen Masse aufzubauschen, daß es fast nicht mehr möglich ist, zu erkennen, um was es eigentlich geht. Der Leser wird wieder einmal Opfer einer ganz typischen Tendenz unserer Zeit: Mittelmäßiges wird in Sintfluten von Verbalgeschwalle und Werbeverkaufssendung-Marktschreiergesülze als etwas theatralisch nie dagewesen hochstehendes angeboten, das dem Vergleich aber nicht standhalten kann. Fabriziere Schrott und mache ungeheuer viel Verbaltheatralik drum - so wird heute geschafft und dann ist man in Frankfurt.

  • Einige aktuelle Handypics, im Vorbeigehen geschossen...

    Rebstock, mit Fachwerk und Giebel

    Noch einmal die künstliche Brandmauer an der Braubachstraße

    Baufortschritt Braubachstraße, mal aus der anderen Perspektive
    ]