Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Es gibt wohl noch einiges im historischen Museum. Es sind ja auch einige Konsolen für die Öffentlichkeit sichtbar dargestellt in dem Fenster-Bereich, der die Seite zur Saalgasse sein soll (aber nicht ist, da lief nämlich historisch die Bendergasse lang... :wueten: der Ausgang der Saalgasse war weiter innen im heutigen historischen Museum).
    Leider hatte ich noch keine Zeit, mal dort hin zu gehen und einen genauen Bestand zu erfragen...wirkt sich ja auch auf eine Kalkulation aus...

    Ich würde gern da sein, habe aber einen wichtigen Termin am selben Abend, vielleicht schaffe ich es mit etwas Verspätung.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • @ Kardinal

    Noch ein paar Fragen zu Deinem Götzenhain-Bericht:
    Hab ich das richtig verstanden, daß sämtliche hier zu sehenden Bögen des Erdgeschosses erhalten und in dem Haus verbaut sind?
    Und was versteht man eigentlich unter "Konsolen", von denen auch die Rede war? Du sprachst insbesondere von einer Eckkonsole. Sind auch diese verzierten Teile, die zwischen den Bögen an der Unterkante des 1.Obergeschosses sitzen (Tierköpfe?), erhalten (sorry, mir fehlen ein paar Fachbegriffe :? )?

  • Die hinteren beiden Bögen der Längstseite sind nicht aufgebaut. Ich glaube, daß die Bögen selbst allerdings auf dem Grundstück anderweitig verbaut waren. Ich habe nämlich weitere gesehen und diese zuerst für Teile des Hinterhofes gehalten, was sie aber nicht waren.
    Von den letzten beiden diamantprofilierten Stützen habe ich aber keine mehr gesehen, meine ich. Kann aber auch sein, daß die anders verbaut waren.
    Mit Konsolen meine ich unter anderem auch die Tierköpfe und vor allem das auf dem Bild an der Ecke zu sehende Bauteil, welches allein wohl ein Vermögen kosten würde, müsste man es wieder herstellen.

    Sonst vom Sandstein her genau diese Ansicht, nur Seitenverkehrt und ohne Sockel.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • Gleich ist eine Diskussion von Albert Speer zum Thema Stadtgestaltung


    Sie findet statt um 16.30 Uhr im Gallustheater in der Kleyerstraße.


    Er wird in dem Zusammenhang auch über die Altstadtrekonstruktion reden und es ist anzunehmen, dass er sich massiv negativ dazu äußern wird.


    Kann jemand noch hingehen und entsprechend aufklärend wirken?

    Ich selbst werde es wohl nicht schaffen.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • ...Falls keiner die Zeit hatte: die Podiumsdiskussion...

    Zitat

    "Frankfurts Altstadt - zurück in die Zukunft?"
    am 10. November um 20 Uhr, Frankfurter Presseclub, Saalgasse 30

    ... hat mehr Vorlaufzeit und klingt auch recht vielversprechend, um Argumente anzubringen. Es wäre interessant, hier mal am 11. oder 12. einen Livebericht zu lesen. Gibt´s jemanden, der Zeit hat?

  • Wie ich schon sagte, werde ich da sein. Schlossgespenst vermutlich auch, oder?

    Etwas sehr Interessantes zum Wahlprogramm der Frankfurter CDU gibt es hier:

    http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2882ED5B3C15AC43E2/Doc~EBEA466B472B84A9388F7A8959EA92A55~ATpl~Ecommon~Scontent.html\r
    http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DDEFD4F2 ... ntent.html

    Zitat

    Mit einem Bekenntnis zum Flughafenausbau und zu einer möglichst genauen Rekonstruktion der Altstadt nach historischem Vorbild will die CDU in den Kommunalwahlkampf ziehen.
    [...]
    In der Stadtplanung will die CDU laut Becker nach dem Abriß des Technischen Rathauses die Neubauten am Domhügel "so genau wie möglich an die historischen Gegebenheiten anpassen". Dadurch erhalte die Stadt ihr Gesicht zurück.

  • Heute ist ein Bericht über gestrigen Kongreß "Stadtumbaukultur" bei dem Speer gesprochen hat.

    Seine Aussagen (und meine Kommentare dazu):

    "Ich halte das [Wiederaufbau der Altstadt] für einen absoluten Schwachsinn"

    Seine Meinung...wäre in Ordnung, weil sein gutes Recht, käme da nicht noch weiteres...

    "Man müsse sich jedoch mit denjenigen auseinandersetzen, die den Wiederaufbau befürworten [Danke, daß uns diese Ehre zuteil wird!!! Immerhin... :zwinkern: ]. 'Wir dürfen die Nostalgiewelle nicht einfach über uns ergehen lassen.'"

    Vielleicht sollte er sich statt dessen mal mit den Gründen auseinandersetzen, warum man eine Rekonstruktion haben möchte...vielleicht ist dafür ja auch eine gewisse heutige Phantasielosigkeit bei Architekten mit verantwortlich...

    "Denkmalschutz sei nur dann sinnvoll, wenn auch ein neuer Nutzen für das Gebäude gefunden werde."

    Da werde ich wieder wütend...Genau das sage ich doch auch! Ich werde überall nach der möglichen Nutzung gefragt und überall sage ich: Wohnen/kleinteilige Büros in den oberen Geschossen, Einzelhandel/Gastronomie in den Erdgeschossen. Kann er sich denn nicht vorher mal informieren, bevor er so eine Aussage macht?

    Als nächste führt er ein Beispiel an, wo das funktioniert hätte:

    Als Beispiel nannte er die Außenfassade der Festhalle

    Klar, macht ja auch sein Büro...da kommt eine Aussage über Speer und Jourdan zum tragen, die ich mal gehört habe:
    Diese lehnen eine Rekonstruktion nur deshalb ab, weil die Idee nicht von Ihnen stammt.
    Schließlich hat sich Jourdan bei seinem Entwurf auch sehr genau an historische Straßenverläufe gehalten...

    Dann fügt Speer noch die Wichtigkeit von Wohnungsbau in den Stadtzentren an (Hallo? Was habe ich denn gesagt zur Nutzung :gehtsnoch: ). Und:Mit vielseitigen Gebäuden und flexiblen Grundrissen könne man die Innenstädte stärken. Dies sei notwendig, weil der Bedarf an individuell gestalteten Wohnungen trotz des Bevölkerungsrückgangs weiter wachsen werde.
    Die Gebäude hatte sogar Namen...individueller geht's doch nicht mehr. Flexibel? In sich nicht, aber da würden dann ja 47 Häuser stehen, von denen man sich den passenden Grundriss aussuchen kann...Meine Güte!

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • Zitat von "Restitutor Orbis"

    Wie ich schon sagte, werde ich da sein. Schlossgespenst vermutlich auch, oder?

    Ich denke schon, aber ich sag' Dir nochmal Bescheid.

    @ Kardinal

    Immerhin scheint Albert Speer ja nicht mit den üblichen Schlagworten (Disneypopulistischelebkuchenhäuschenkopien) um sich
    geworfen zu haben. Vielleicht haben unsere Leserbriefe ja etwas bewirkt - er hat offenbar versucht,
    tatsächlich Argumente vorzubringen (allerdings hat auch er keine anständigen gefunden...).

    Ansonsten: Soll er das ruhig schwachsinnig finden.
    Der Mann hat zwar einen gewissen Einfluß, aber gottlob
    bei weitem nicht so viel, wie sein Vater einst hatte... :zwinkern:

  • Zitat

    "Denkmalschutz sei nur dann sinnvoll, wenn auch ein neuer Nutzen für das Gebäude gefunden werde."

    Was meint er denn damit?

    Es gibt zwei Möglichkeiten:

    1) er versteht unter Denkmalschutz auch die völlige Rekonstruktion eines Bauwerks.

    2) er hält den Schutz bedeutender Bauwerke grundsätzlich für Blödsinn.

    Beides wäre natürlich falsch.

    Wenn nichts mehr vom ursprünglichen Gebäude steht, handelt es sich auch bei einer Rekonstruktion um einen Neubau, mit dem der Denkmalschutz an sich nichts zu tun hat, es sei denn, der Neubau befindet sich in der Nähe eines anderen Baudenkmals oder innerhalb eines geschützten Ensembles.
    Vielleicht hat er das nicht richtig verstanden und denkt "Reko = Denkmalschutz". Ein größeres Mißverständnis gibts nach der derzeitigen Denkmalpflegelehre wohl kaum.

    Ich könnte mir aber denken, daß ihn als "zeitgemäßen" Architekten der Denkmalschutz auch dort stört, wo er eigentlich sinnvoll ist, weil natürlich nur die lebenden Architekten die Kultur immer zu noch höherer Blüte treiben können als die Bewahrung dessen, was ihre Vorgänger geschaffen haben: "Bei Wagner muß ich kotzen und bei Mozart werd' ich krank.", sang weiland Spliff, der größte Musiker aller Zeiten. Da fliegt mir doch das Blech weg.

  • Gerade Fachwerkhäuser sind es doch, die eine sehr flexible Wohnungsaufteilung zulassen, denn wenn das ganze Haus in Fachwerkbauweise errichtet wurde, dann muss man nur zwischen den Pfosten und Balken Leichtbauwände versetzen, die tragende Funktion hat das Holzskelett. Sicher, Betonskelettbauten haben das auch, aber das Prinzip wurde nicht mit ihnen erfunden...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ich habe ohnehin regelmäßig das Gefühl, dass die Argumentation von vielen Reko-Gegnern völlig beliebig sind. Einer ist in einem gegebenen Fall prinzipiell dagegen und dann wird eben losgeplappert, was einem gerade "anti-reko-mäßig" in den Sinn kommt.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Noch ein Artikel über die Podiumsdikussion am 10.11 und die Positionen der Parteien:

    http://www.fr-aktuell.de/ressorts/frank…7aed&cnt=751543


    Teilnehmer:

    Zitat

    Uwe Becker ist Fraktionsvorsitzender der CDU im Stadtparlament.

    Franz Frey ist Vorsitzender der Frankfurter SPD und seit 2001 Sozialdezernent.

    Christoph Mäckler ist Professor für Städtebau in Dortmund und Architekt.

    Jürgen Engel ist Architekt und siegte im städtebaulichen Wettbewerb zur Altstadt.

    Achtung, um Reservierung wird gebeten. Ich hoffe, es gehen welche von euch hin!

  • Zitat

    Schlossgespenst und Kardinal, falls ihr auch hin wollt, vergesst die Reservierung nicht

    Eigentlich sollte Kardinal mit im Podium sitzen. Immerhin wird im gleichen Artikel groß herausgestellt, dass sein und der Siegerentwurf des (an der Diskussion teilnehmenden) Jürgen Engel, sich direkt gegenüberstehen.

    Ich befürchte nämlich, dass die anwesenden Politiker nicht die größte Ahnung bei der Sachlage haben. Und ob der SPD-Mensch den Anti-Reko-Argumenten standhält, ist auch nicht klar.

  • Danke, Sauerländer!

    Ich habe gerade eine Mail an die FR geschickt (die reagieren damit wahrscheinlich auf den völlig überfüllten Saal bei der letzten Diskussion im DAM).

    Zitat

    Eigentlich sollte Kardinal mit im Podium sitzen.

    Stimmt, aber hoffen wir mal, daß er wenigstens im Publikum anwesend ist, da kann er ja auch das eine oder andere klarstellen (wenn man ihn diesmal ausreden läßt...).

  • @ Schlossgespenst:

    Gehen wir auch noch auf die entsprechende Veranstaltung der FAZ (ist am 9. - so langsam wird der Terminkalender voll...)?


    EDIT: Für alle, die noch keinen Blick in die FAZ (genauer: die Rhein-Main-Zeitung) von heute geworfen haben: Diese Veranstaltung ist, wie gesagt, am 9.11., und zwar um 19.00 Uhr im Foyer des Redaktionsgebäudes Hellerhofstraße 9. Die Veranstaltung trägt den Titel "Die Altstadt - Frankfurt besinnt sich" (klingt schon mal gut). Es diskutieren Evelyn Brockhoff (Leiterin des Instituts für Statgeschichte), Christoph Mäckler, Albert Speer und Edwin Schwarz. Die Gesprächsleitung hat Günter Mick. Anmelden kann man sich unter der Nummer 7591 - 1369 (für Nicht-Frankfurter wohl mit Vorwahl 069).

  • @ Restitutor Orbis

    Echt, die FAZ veranstaltet auch noch sowas? Hatte ich noch gar nicht gesehen. Hmm, muß ich erst mal klären, ob ich da auch kann, könnte alles etwas knapp werden.

    Aber am 10. im Presseclub bin ich auf jeden Fall dabei. Die Bestätigungsmail mit der Reservierung hab ich auch schon. Falls es keine festen Plätze sind, sondern nur ein Anspruch auf einen Sitzplatz im Saal, dann können wir es ja so machen, daß der, der zuerst da ist, dem anderen einen Platz freihält, was meinst Du?