Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Grundsätzlich nicht schlecht, was den Hühnermarkt angeht, aber das mit dem Stadthaus ist schon traurig und vor allem Mäcklers Worte z den "Füllbauten".

    Das, was mir Sorgen bereitet liest sich konkret jedoch hier:

    Zitat

    ...nach Angaben des Vorsitzenden des Gestaltungsbeirats, Christoph Mäckler, eine „ausgewiesene Detailqualität“. Mit der Einladung sowohl von „konservativen“ als auch „modernen“ Büros wolle man Brücken bauen. „Die Architekten sollen sich mit der Geschichte des Ortes auseinanderzusetzen, ohne dass Retro-Architektur herauskommt“, sagte er.

    Das Ergebnis kennen wir doch schon. Die fehlenden Rekos würden bei einer zielführenden Umsetzung der Gestaltungssatzung vielleicht nicht stören. Das was Mäckler von sich gibt macht mir jedoch Angst - dass es nun auch wirklich sich sehr gut eingfügende Füllbauten geben wird ist zu bezweifeln. Vielleicht hätten einige Investoren doch lieber zu Rekos gegriffen, da sie sich vermutlich von der Gestaltungssatzung irreleiten haben lassen nach dem Motto "weshalb eine Rekonstruktion, wenn ich ein gleiches Haus auch mit viel weniger Vorgaben erhalte".

    Wie auch immer, für das wirklich alles andere als schöne Frankfurt wird das so oder so eine Bereicherung werden (sogar die Gestaltungssatzungshäuser) und deshalb freue ich mich auch über jedes einzelne Haus, das zurückkehrt.

  • Zitat

    Das was Mäckler von sich gibt macht mir jedoch Angst - dass es nun auch wirklich sich sehr gut eingfügende Füllbauten geben wird ist zu bezweifeln.

    Ich glaube, da muss man sich keine so großen Sorgen machen. Wenn ich mir Mäcklers Äußerungen auf Vorträgen, seine Entwürfe und Skizzen etc. richtig zusammenreime, dann ist das, was ihm für die "Füllbauten" vorschwebt so was wie der Wiederaufbau von Münster:
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/2/27/MuensterPrinzipalmarkt09.JPG/800px-MuensterPrinzipalmarkt09.JPG\r
    upload.wikimedia.org/wikipedia/c ... arkt09.JPG
    D.h. ein vereinfachtes Aufgreifen traditioneller, regionaler Bauformen mit regionaltypischen Materialien.
    Eine entsprechende Häuserzeile bildet auch das logo seines Dortmunder Lehrstuhls für Städtebau: http://www.bauwesen.uni-dortmund.de/sb/de/Aktuell/\r
    http://www.bauwesen.uni-dortmund.de/sb/de/Aktuell/
    Insofern ist der Teil "Füllbauten" beim ihm sicher nicht in den schlechtesten Händen. Ich hoffe sogar, daß er möglichst viel davon selbst realisieren kann (darf?)

    Es bleibt aber extrem ärgerlich, daß das Stadthaus und die Hängepartie um es weitere Rekonstruktionen verhindern. Denn eine orginalgetreue Rekonstruktion kann eben kein noch so guter "Füllbau" ersetzen.

  • Siehe auch hier: http://www.pflasterstrand.net/blog/aufgeschnappt/alte-stadt/ Wenn noch Sprossen in die Fenster kämen, wäre so eine Füllbebauung wie abgebildet m.E. nicht das schlechteste. Und solche Katastrophen wie in Dresden (Wörner & Partner im Q I) verhindert die Gestaltungssatzung sowieso.

    Zitat

    Es bleibt aber extrem ärgerlich, daß das Stadthaus und die Hängepartie um es weitere Rekonstruktionen verhindern. Denn eine orginalgetreue Rekonstruktion kann eben kein noch so guter "Füllbau" ersetzen.

    Wohl wahr. Das fehlt noch, daß dieses Stadthaus, das ohnehin kein Mensch braucht und das den Raum zwischen Altem Markt und Schirn unnötig verengt, daß dieses Gebäude nun auch noch Rekos verhindert. Allerdings scheint einige Interessenten ja etwas anderes vom Rekonstruieren abgeschreckt zu haben, nämlich Grundrisse und Deckenhöhe sowie die höheren Baukosten (wobei letztere ja auch umstritten sein dürfte).

    Aber hier muß man auch ehrlicherweise zugeben, daß - anders als in DD - rekonstruktionsfreudige Interessenten nicht gezielt behindert werden, sondern daß es davon einfach zu wenige gibt. Würden 80 % der Interessenten unbedingt rekonstruieren wollen, so würde man sie wohl auch lassen. Hier scheitert das Ganze einfach an der mangelnden Nachfrage. Das hätte man nur dadurch verhindern können, indem man von vornherein sagt "es wird nur rekonstruiert oder gar nicht gebaut". Dann hätte man die vakanten Parzellen für die nächsten Jahre erst einmal freigelassen und gewartet, bis sich nach und nach die Lücken doch noch füllen; die Altstadt wäre dann ein sich langsam vervollständigender Flickenteppich gewesen. Mich hätte das nicht gestört - aber genau das wollte die Stadt eben nicht, man will eine vollständige Bebauung des Areals auf einen Schlag, möglichst bis 2015.

  • Artikel der FNP:

    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/die-neue-altstadt-wird-modern_rmn01.c.8022319.de.html\r
    http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/di ... 19.de.html

    Nochmal die bitte, schreibt doch auch ein paar Leserbriefe. Es kostet doch wirklich nicht viel Zeit.......
    Denn, was nützen schon die Beschwerdekommentare hier im Forum. Vielleicht kann man wenigstens noch den Zusätzlichen Aufbau der "Grünen Linde" bzw. des "Neuen Roten Hauses" erreichen.

    Zur oben gestellten Frage nach Markt 40(Zu den drei Römern):

    Den Wiederaufbau können wir wohl endgültig vergessen.

  • Och ich glaub da noch bisschen an Wunder^^

    Sollte es wirklich stimmen dass der Erweiterungsbau des steinernen Hauses abgerissen wird so könnte man es vllt. doch wiederaufbauen. Es kommt ja nicht unbedingt auf eine Total-Reko an, Fassadenreko würde mir da schon genügen^^

  • Zitat

    Allerdings scheint einige Interessenten ja etwas anderes vom Rekonstruieren abgeschreckt zu haben, nämlich Grundrisse und Deckenhöhe


    Also das verstehe ich jetzt wirklich nicht. Das Problem mit den Grundrissen betrifft doch nur absolute originialgetreue Vollrekos. Bei einer reinen Fassadenreko oder leicht modifizierten Vollreko (z.B. einige Wände, die möglicherweise im Lauf der Zeit eh rausgebrochen worden wären, nicht mit wiederaufbauen) entsteht das Problem doch gar nicht.

    Die Deckenhöhe ist natürlich was anderes; die kann man wegen der Fenster natürlich nicht so einfach verändern, aber ehrlich gesagt habe ich mich schon oft genug in mittelalterlichen oder frühneuzeitlichen Häusern aufgehalten und hatte da nie den Eindruck, die Decken wären zu niedrig.
    Zumindest in Nürnberg und Umgebung habe ich kaum je ein mittelalterliches Haus gesehen, bei dem die Deckenhöhe unter 2,2 - 2,5 m lag, also absolut im Bereich dessen, was heute Standard ist.
    War das in der Frankfurter Altstadt anders? Kann ich mir irgendwie kaum vorstellen.

  • Bezügl.: "möglicher Abbruch des Erweiterunsbaus des Steinernen Hauses"

    Welcher Abbruch?

    Es gab hier mal einen Vorstoß/Vorschlag des Altstadtforums. Daraufhin hatte auch die FDP den Bau zur Diskussion gestellt. Eine Anfrage beim Denkmalamt ergab übrigens, dass definitiv auch der Erweiterungsbau unter Denkmalschutz steht. Auch ist das Thema in der Folge nicht von den anderen -maßgeblichen- Parteiein aufgegriffen worden.

    Erst einmal müsste also der Denkmalschutz aufgehoben werden, dem Kunstverein ein Ausweichquartier angeboten werden etc. Im Hinblick auf den straffen Zeitrahmen des Projekts mehr als unwahrscheinlich. Zudem gibt es ja auch nicht genügend Reko-Interessenten.

    Das "Haus zu den drei Römern" gehört auch zu meinen Lieblingsbauten, aber man muß dennoch den Tatsachen realistisch ins Auge sehen, leider.......

  • Noch bin ich optimistisch^^

    Schon mal irgendwie jemand dran gedacht damit in sozialen Netzwerken zu posten bzw. es kund zu tun? Auch da würde es vllt. Interessenten geben, ich bin immerhin auch erst 22^^

    Eine Stadt wächst ja auch nich innerhalb von 1 Jahr, Frankfurt stand nicht innerhalb von 5 Jahren da wie es bis 1944 stand, gut Ding will weile haben^^

    Kann man da nich iwie was erreichen dass die den häßlichen Klotz abreißen?

    Was wäre denn die Höchstzahl der Häuser die rekonstruriert WERDEN bzw. deren Fassade zurückkommt??

  • Wie gesagt Leserbriefe, Leserbriefe..... Wenn immer ich bzw. die 2,3 üblichen Verdächtigen Schreiben, wird's auf Dauer nichts helfen.

    Der FAZ-Artikel bedarf auch noch eines Leserkommentars........

  • Ich meinte damit eigentlich so Sachen wie Facebook oder WkW, wer von der jüngeren Generation sprich mein Alter liest noch Leserbriefe?? Ich kenn kaum jemand, irgendwie jemand von euch bei FACEBOOK oder Wer-kennt-wen angemeldet? Ich bin bei beiden Sachen vertreten, könnte auch so Sachen wie Gruppen oder so gründen^^ Sowas ist heutzutage auch ne gute Unterstützung^^

  • Die Jüngeren dürften aber auch kaum über die Mittel zum Aufbau verfügen. Außerden werden die Leserbriefe von den politischen Entscheidungsträgern sehr genau verfolgt.

    Trotzdem gute Idee, ich werde Deinen Gruppen bei Facebook und WKW auch gleich beitreten......

  • Jap, wie hat sich z.B. Hannelore Kraft in punkto Loveparade mitgeteilt?? per zeitung UND Facebook. zu was kann man Kommentare schreiben die nicht erst noch in der zeitung abgedruckt werden müssen?? Facebook? Politiker lesen auch viel viel viel Onlinezeugs, mehr wie wir denken^^

    Wie heisst du bei Facebook??

  • Aber durch Facebook etc. wird Werbung gemacht, ohne Werbung kein Interesse, ohne Interesse keine Käufer?!?!?!?

    Bräuchte nen Gruppentext für Facebook:

    Unser Ziel/Anliegen ist es.......

    irgendwie bitte mal jemand schlagkräftige und INTERESSEWECKENDE Worte für meine Gruppe schreiben, danke :D

  • Facebook hin und her. Alles Quatsch. Über diese Spiel-Phase sind wir längst hinaus. Die Entscheidungen werden gerade an anderer Stelle getroffen, und zwar hinter den Kulissen. Und sie haben mit Geld und Macht zu tun.

    Und es ist doch nicht ganz verwunderlich, daß sich viele Leute gegen Rekonstruktionen entschieden haben. Reiche Investoren aus den wirtschaftlichen Eliten gibt es genug, die dann auch noch zudem mit der Architektenschaft verbandelt sind. Und diese Leute sind potentiell immer "modern" und gegen "Rekonstruktion" eingestellt. Diese Leute entscheiden letztlich, nicht irgendein Träumer, der 15 Euro in der Hosentasche hat. Hätten die Architekten ihre gesamten Investoren-Netzwerke aufgeboten, um das Projekt richtig zu torpedieren, es wären vielleicht noch weniger Altstadt-Häusern gekommen. So ist es eher ein positives Signal, daß sich doch noch so viele Leute mit Geld zu einer Rekonstruktion bereit erklärt haben.

    Zitat von "Philon"


    Also das verstehe ich jetzt wirklich nicht. Das Problem mit den Grundrissen betrifft doch nur absolute originialgetreue Vollrekos. Bei einer reinen Fassadenreko oder leicht modifizierten Vollreko (z.B. einige Wände, die möglicherweise im Lauf der Zeit eh rausgebrochen worden wären, nicht mit wiederaufbauen) entsteht das Problem doch gar nicht.

    Man darf die "Frankfurter Neue Presse" nicht mehr für so neutral halten, wie sie es in den letzten Jahren gewesen ist. 2009 wanderte der ehemalige Chefredakteur des "Journal Frankfurt" Boris Tomic dorthin und ist nun Leiter der Stadtredaktion. Tomic war im "Journal Frankfurt" einer der unsachlichsten Anfeinder des Altstadt-Projekts. Da kamen u.a. solche Thesen her, daß man eine heutige Stadt alle 20 Jahre abreissen und neu bauen solle, damit sie sich weiterentwickle. Mit Tomic haben letztlich die "Grünen" eine weitere einst bürgerliche Medien-Bastion erobert. Das wird sich in der politischen Ausrichtung des Blattes niederschlagen. Deshalb sollten solche programmatischen Überschriften wie "Die neue Altstadt wird modern" auch in diesen Kontext eingeordnet werden.

    Bezüglich Kunstverein. Soviel ich weiß steht nur das Treppenhaus unter Denkmalschutz. Zwei Möglichkeiten böten sich an bzw. sind in der Diskussion:
    1. Man reißt komplett ab und rekonstruiert die an selbiger Stelle einst gestandenen Altstadthäuser. Das hätte für den Kunstverein sogar den Vorteil, das er mehr an Ausstellungsfläche gewönne. Das sehr große Treppenhaus nämlich ist als Fläche nicht nutzbar. Allerdings müßte das jemand bezahlen, und da bliebe wohl nur die Stadt übrig.
    2. Man reißt nur die Fassade ein und setzt eine neue Fassade in die alte Bauflucht. Dadurch ging dem Kunstverein nur ein wenig vom faktisch nicht genutzten Foyer an Fläche verloren. Das Treppenhaus bliebe erhalten. Die neue Fassade könnte attraktiver gestaltet werden. Eventuell könnte man hier auch einen Mehrwert für den Kunstverein erzielen (mehr Licht; mehr Außenpräsentationsmöglichkeit usw.) Und zudem gewönne die Stadt die Fläche für die Rekonstruktion bzw. die Bebauung der Fläche des ehemaligen Hauses Markt 40, "Zu den drei Römern". Hier könnte die Stadt die Fassadenverlegung des Kunstvereins einfach aus dem Verkauf der nun gewonnenen Baufläche für das Haus Markt 40 refinanzieren. Für mich die realistischte und für alle Seiten vorteilhafteste Lösung.

    Noch ein letztes: Ich hoffte eigentlich auf eine Fassadenrekonstruktion des Hauses Braubachstraße 29, "Zum Glauburger Hof". Die Jugendstilfassade stand nach dem Krieg noch und wurde dann abgerissen. Sie würde sich prächtig in der Braubachstraße machen, notfalls als Betonrekonstruktion. Vielleicht könnte man hier den Investor noch überzeugen, seinem modernen Gebäude diese Fassade vorzuhängen. Hier dürfte eigentlich die zu leistende Überzeugungsarbeit gar nicht so groß sein, wenn derjenige halbwegs offen für das Potential des Bauplatzes ist.