Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Zitat von "erbsenzaehler"

    Jetzt fehlt uns im Bund einer der größten Fürsprecher unter den deutschen Architekten.

    Aber vielleicht hat er künftig mehr Energie für seine (und unsere?) Ziele, wenn er sich nicht mehr in diesem stur-arroganten Verein behaupten muß (was sowieso nie gelingen kann).

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • E i n l a d u n g

    zur 19. Sitzung des Sonderausschusses "Dom-Römer" am

    Montag, dem 26. April 2010, 16.30 Uhr,

    Rathaus-Südbau, Bethmannstraße 3, 3. Obergeschoss, Sitzungssaal 310
    (Besuchereingang: Bethmannstraße 3)
    Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind eingeladen, an dieser öffentlichen Sitzung
    teilzunehmen.

    T a g e s o r d n u n g

    1. Feststellung der Tagesordnung

    2. Genehmigung der letzten Niederschrift

    3. Bericht des Dezernenten

    4. Bericht der DomRömer GmbH

    5. Bürgerinnen- und Bürgerrunde
    (Wortmeldungen der Bürgerinnen und Bürger zu Punkten der Tagesordnung)

    6. Auslobung weiterer Architektenwettbewerbe verschieben
    Antrag der Freie Wähler vom 23.02.2010, NR 1740
    (StR Edwin Schwarz)

    7. Ausschreibungstexte und Liste der Juroren dem Parlament vorlegen
    Antrag der Freie Wähler vom 23.01.2010, NR 1741
    (StR Edwin Schwarz)

    8. Stadthaus/Überbauung Archäologischer Garten
    Antrag der FDP vom 26.02.2010, NR 1754
    (StR Edwin Schwarz)

    9. Kein Schattendasein mehr für das Kindermuseum
    Antrag der FREIE WÄHLER vom 02.03.2010, NR 1758
    (StR Prof. Dr. Felix Semmelroth)

    10. Architekturwettbewerb „Stadthaus“ Überbauung des Archäologischen Gartens
    Antrag der FAG vom 15.03.2010, NR 1766
    (StR Edwin Schwarz)

    11. Neubebauung des Dom-Römer-Areals
    Bericht des Magistrats vom 12.02.2010, B 102
    (StR Edwin Schwarz)

    12. Kosten Abriss Technisches Rathaus
    Bericht des Magistrats vom 19.03.2010, B 187
    (StK Uwe Becker)

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  •  Quelle: frankfurt.de

    Zitat

    Raupen beißen sich durch den Beton
    Abbruch des Technischen Rathauses hat begonnen
    Mit einem symbolischen "Ersten Baggerbiss" hat am heutigen Montag der Abbruch des ehemaligen Technischen Rathauses begonnen. Auf dem Grundstück zwischen Braubachstraße und Schirn wird in den kommenden Jahren ein zentraler Bereich der 1944 zerstörten Frankfurter Altstadt wieder aufgebaut und in Teilen rekonstruiert. Oberbürgermeisterin Petra Roth sprach von einem wichtigen Schritt. "Wir heilen eine städtebauliche Fehlentwicklung nach dem Zweiten Weltkrieg, besinnen uns auf unsere Geschichte und bringen mehr Wohn- und Lebensqualität für die Menschen ins Herz unserer Innenstadt zurück. [...]

    Quelle und Volltext: http://www.frankfurt.de">http://www.frankfurt.de

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ich finde es einfach toll, dass dieser schäbige Klotz endlich wegkommt. Das TR ist mir schon vor Jahren aufgefallen, als ich mich für Architektur eher wenig interessiert habe. Das wird ein wunderschöner Abriß, m.E. nur zu vergleichen mit dem des Palastes der Republik.

  • Bericht zum ersten Baggerbiss.

    http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DD…n~Scontent.html

    Zitat

    Roth hob in ihrer Rede hervor, dass der Abriss nicht als Kritik an den Politikern und Architekten der Nachkriegszeit verstanden werden solle. Die Bauten jener Zeit auf dem Gebiet der Altstadt seien als Reaktion auf die Zeit des Nationalsozialismus und auf die herrschende Wohnungsnot zu verstehen.

    Dazu muß man anmerken, daß das Argument der puren Wohnungsnot nicht zündet, da es ja nach dem Krieg eine kontroverse Diskussion über das "Wie" der Bebauung gab. Der Bund tätiger Altstadtfreunde legte 1949 einen Aufbauvorschlag vor, der dem heutigen Ziel sehr nahe kommt und ebenso Wohnraum geschaffen hätte. Andere Städte hatten ebenso Wohnungsnot, doch ein Wiederaufbau gelang weitaus glücklicher als im Frankfurter Kern, z.B. in Münster, auch in Nürnberg.

  • Zitat

    Roth hob in ihrer Rede hervor, dass der Abriss nicht als Kritik an den Politikern und Architekten der Nachkriegszeit verstanden werden solle. Die Bauten jener Zeit auf dem Gebiet der Altstadt seien als Reaktion auf die Zeit des Nationalsozialismus und auf die herrschende Wohnungsnot zu verstehen.

    Als was denn sonst?!

    Hässliche, maßstabslose und bauqualitätsarme Gebäude müssen einfach abgerissen werden. Das kann man ruhig öffentlich kritisieren. Roths Aussage ist natürlich politisch verständlich, aber faktisch falsch.

    Aber halb so wild, denn wenn die traditionellen Fachwerkhäuser wiedererstehen, dann hat dieser Geist über die Verwirrungen der Neuaufbauzeit (Wiederaufbau verbietet sich zu sagen) triumphiert. Jeder denkende Mensch wird dann sicherlich die richtgen Schlüsse daraus ziehen. Dazu braucht es keine Politiker.

  • Das Argument der Wohnungsnot verklärt in der Tat den "Wiederaufbau". Wenn es den Planern um die Wohnungsnot gegangen wäre, dann hätten diese die Innenstädte verdichtet aufgebaut und hätten keine erhaltens- und bewohnbaren Häuser mit abgeräumt. Stattdessen finden wir aufgelockerte Siedlungen mit großen Leerräumen, Grünflächen und Autoschneisen. Diese Pläne lagen schon vor Kriegsbeginn in den Schubladen der Stadtplaner, wären aber natürlich nie so radikal umgesetzt geworden, wenn nicht die Städte in Trümmern gelegen hätten.

    Im Zuge dieser ausgelebten Selbstverwirklichungs-Utopien der Stadtplaner wurden auf massive Art und Weise auch die Bedürfnisse und Initiativen vieler Bürger der zerstörten Städte übergangen. Ein Beispiel ist Ulm: Dort wurde es vielen Hausbesitzern untersagt, ihre identitätstiftenden, hochgiebeligen Gebäude in historischer Form wieder aufzubauen und dass obwohl der geschaffene Wohnraum nicht geringer gewesen wäre als bei den austauschbaren modernen Bauten, die die Planer ohne Rücksicht durchsetzen. Wer diese Nachkriegs-Bauten sieht, der weiß nicht ob er sich gerade in der Ulmer, Bochumer oder Bielefelder Innenstadt befindet. Statt wie eigentlich von den Planern gewünscht, die zurückliegende "Gleichschaltung" des Nationalismus mit Modernität aufzubrechen wurde so faktisch eine gleichförmige, den Menschen unmaßstäbliche Architektursprache aufgezwungen.

    ...

  • Ein paar aktuelle Bilder vom Technischen Rathaus, dessen Abriß begonnen hat:

    Ich stehe ungefähr da, wo in ein paar Jahren wieder das Rote Haus stehen wird (Tipp: Besser nicht nach "Rotes Haus Frankfurt" googlen - die meisten Treffer führen in eine ganz, ganz andere Richtung... :schockiert: ).

    Auf der Empore kann man die Mini-Bagger erkennen, die das TR auseinanderpflücken.

    Der Bauzaun ist recht informativ:


    Ansicht von der Braubachstraße - noch mal ein Blick auf den Koloss; das läßt manch eine sozialistische Stadtplanung in einem milderen Licht erscheinen...



    Das TR erinnert inzwischen an ein Parkhaus:


    Oh, ist da was kaputt?


    Das TR scheint schon langsam im Hintergrund zu verblassen. Und in wenigen Jahren wird man anstelle des "Elefantenfußes" vielleicht das in dem vorigen Beitrag beschriebene Haus erkennen können...


    Kleiner Exkurs:

    Das Denkmal des Frankfurter Dichters Friedrich Stoltze (1816-1891 - in Ffm vor allem berühmt durch seinen größten Hit
    "un es will merr net in mein Kopp enei: wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei")

    Dieses Denkmal stand früher auf dem Hühnermarkt, der nach dem Abriß des TR wiederhergestellt wird - und wird hoffentlich wieder dorthin zurückkehren


  • Danke, Schloßgespenst für die Eindrücke - da möchte man glatt mitmachen. Wenn's erlaubt wäre, gäbe es bestimmt viele TR-Spechte. :)

    Bei dieser Gelegenheit:
    Wer möchte hier mal die Schindeln zählen?
    http://architekturmuseum.ub.tu-berlin.de/index.php?set=1&p=79&Daten=134386\r
    architekturmuseum.ub.tu-berlin.d ... ten=134386
    Das lohnt doch schon einen digitalen Fotodruck - die Datei ist soo teuer nicht. Messbilder der KPMA sind einfach phänomenal.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat

    noch mal ein Blick auf den Koloss; das läßt manch eine sozialistische Stadtplanung in einem milderen Licht erscheinen...

    Das war Stadtplanung nach deren Frankfurter Schule.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "[url

    http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DD…n~Scontent.html[/url]"]Roth hob in ihrer Rede hervor, dass der Abriss nicht als Kritik an den Politikern und Architekten der Nachkriegszeit verstanden werden solle. Die Bauten jener Zeit auf dem Gebiet der Altstadt seien als Reaktion auf die Zeit des Nationalsozialismus und auf die herrschende Wohnungsnot zu verstehen. Die heutige Generation, die in Wohlstand, Frieden und Demokratie aufgewachsen sei, habe nun einen anderen Blick auf die Geschichte.


    Das sind äußerst bedenkliche Worte der Oberbürgermeisterin. Ich hoffe, Frau Roth sieht im Nachkriegswiederaufbau keine gerechtfertigte, sondern wenn überhaupt dann eine fehlgeleitete Reaktion auf die Zeit des Nationalsozialismus - sicher kann man da jedoch keineswegs sein. Ansonsten könnte man ihre Aussagen nämlich dahingehend interpretieren, dass sich Rekonstruktionen bzw. Rückgriffe auf die eigene Geschichte aufgrund des Nationalsozialismus eigentlich verbieten und allerhöchstens in einer gefestigten Demokratie statthaft sind. In diesem Fall hätten wir es mit einer zumindest teilweisen Bestätigung der ganzen wirren Gleichungen und pseudoreligiös fundierten Grundannahmen (v. a. modernistische Architektur = Demokratie und Altstadtzerstörungen = gerechte Strafe für den Nationalsozialismus, die dauerhaft zementiert bleiben muss) einiger Rekonstruktionsgegner zu tun, auf die bereits des öfteren hingewiesen wurde und deren endgültige und vollständige Überwindung für einige von uns vielleicht die Grundvoraussetzung schlechthin für eine wirklich breite Akzeptanz von Rekonstruktionen in Deutschland ist.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat

    deren endgültige und vollständige Überwindung für einige von uns vielleicht die Grundvoraussetzung schlechthin für eine wirklich breite Akzeptanz von Rekonstruktionen in Deutschland ist.

    Ich glaube auf jeden Fall, daß dem so ist, Frau Roth scheint das wieder einmal zu bestätigen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Ich denke es ist etwas müßig, für den Bau des Technischen Rathauses die Probleme der Nachkriegszeit verantwortlich machen zu wollen, diese waren zu dessen Bauzeit nämlich schon samt und sonders überwunden. Übrig blieb die noch heute zu beobachtende Tendenz, alles vor 1945 kategorisch als überkommen und negativ zu betrachten, vornehmlich aus Bequemlichkeit, um sich über die Ursachen und Zusammenhänge der deutschen Geschichte keine reflektierten Gedanken machen zu müssen.

    Würde man 50er-Jahre-Wohnblocks im Umfeld für Rekonstruktionen abreißen, wäre Frau Roths Argumentation eher gerechtfertigt, obgleich dort ebenso wenig direkter Wohnungsmangel eine Rolle gespielt haben kann. Dafür ist die Bebauung nämlich viel zu offen und weitläufig, wäre es nur darum gegangen, möglichst vielen Menschen möglichst rasch ein Dach über dem Kopf zu bieten, wäre der Wiederaufbau wesentlich dichter erfolgt.

    Direkte Kritik kann in diesem Kontext nur an die Entschlusslosigkeit der 50er bis 80er Jahre gerichtet werden, die zum heutigen Salat an Gebäuden und Baustilen in diesem Gebiet beigetragen hat. Aber vermutlich verbietet es innerpolitische Solidarität, die eigenen Amtsvorgänger für ihre teuer zu korrigierenden Fehler direkt verantwortlich zu machen. Letztlich sollten wir aber immernoch froh und dankbar sein, dass die gegenwärtige politische Großwetterlage in Frankfurt ein solches Projekt überhaupt ermöglicht hat. Nochmal zur Erinnerung: Nach dem Willen der CDU wäre das gesamte Quartier rekonstruiert worden!

    Was sagt sie uns für Unsinn vor?
    Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
    Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
    Von hundert tausend Narren sprechen.
    Goethe, Faust I

  • Zitat

    Nochmal zur Erinnerung: Nach dem Willen der CDU wäre das gesamte Quartier rekonstruiert worden!

    Ach, das wäre allerdings ganz was neues. Soweit ich weiß wollten genau das weder OB Petra Roth (CDU), noch Baudezernet Edwin Schwarz (CDU). Die beiden haben doch jedem in der CDU, der sich entsprechend geäußert hat, erstmal eins auf den Deckel gegeben. Bis dann irgendwann der öffentliche Druck so stark wurde, daß Roth "eingeknickt" ist und man jetzt wenigstens sieben von rund 50 Bauten bekommt.
    Die erste Stadtratsfraktion, die sich für die (Voll-)Rekonstruktion ausgesprochen hat, waren die Freien Wähler, die zweite die SPD. Die CDU hat erst mitgezogen, als es nicht mehr anders ging und die Basis Druck gemacht hat.

    Ich frage mich da dann doch: wenn die CDU wirklich für die Rekonstruktion des gesamten Quartiers gewesen wäre, warum hat sie das dann nicht einfach mit der SPD und den Freien Wählern, die sich dafür ebenfalls ausgesprochen haben, beschlossen? Das wäre eine satte und bequeme Mehrheit gewesen.

  • Die FAZ schrieb ebendieses im Mai 2007, und die CDU hat selbstverständlich auf die Grünen und ihre Fachwerkphobie Rücksicht genommen, um die Regierungskoalition nicht zu gefährden:

    http://www.faz.net/s/RubFAE83B7DD…n~Scontent.html

    Ich räume ein, dass mich die Erinnerung etwas getrübt hat und nur von "äußerlichem" Wiederaufbau die Rede war, aber das wäre immernoch besser gewesen als das, was da potenziell noch auf uns zukommen kann.

    Was sagt sie uns für Unsinn vor?
    Es wird mir gleich der Kopf zerbrechen.
    Mich dünkt, ich hör’ ein ganzes Chor
    Von hundert tausend Narren sprechen.
    Goethe, Faust I

  • Zitat

    und die CDU hat selbstverständlich auf die Grünen und ihre Fachwerkphobie Rücksicht genommen, um die Regierungskoalition nicht zu gefährden:


    Die Frage bei solchen Erklärungen ist halt immer nur, inwieweit die "Rücksicht auf den Koalitionspartner" da nur vorgeschoben wird, um eine Position durchzuboxen, die man zwar insgeheim hat, die aber der eigenen Basis mißfällt. Da stellt sich Petra Normalpolitikerin halt gerne mal hin und sagt: "Ich hätte ja gerne, aber ich Arme muss doch auf den Koalitionspartner Rücksicht nehmen." Das ist ein beliebtes und tausend Mal erprobtes politisches Standard-Spielchen (glaubt mir, ich kenne den Laden), das mir auch hier zur Anwendung gekommen zu sein scheint.
    Wenn ich mich recht erinnere haben sich ja auch Roth und Schwarz (wenn's nicht so traurig wäre, könnte man an der Stelle fast lachen) beim Aufkommen der Debatte schon gegen Rekonstruktionen ausgeprochen, bevor die GRÜNEN sich überhaupt positioniert hatten.
    Zudem hätte es die Koalition mit Sicherheit nicht gesprengt, wenn die CDU in dem Punkt mal mit der SPD und den FW gestimmt hätte ... so wichtig ist das Thema für die Frankfurter Lokalpolitiker nämlich nicht, daß sie darüber eine Koalition platzen ließen.

    Aber was soll's: die Sache ist gelaufen und scheint auf einem einigermaßen guten Weg zu sein.

  • Es wird endlich konkret:

    Altstadt: 40 wollen bauen

    Zitat

    Dom-Römer GmbH verzeichnet starkes Interesse an Rekonstruktionen

    Möglichst zügig soll nach dem Abriss des Technischen Rathauses mit dem Wiederaufbau der Altstadt zwischen Dom und [lexicon='Römerberg'][/lexicon] begonnen werden. Wer eines der Häuser kaufen will, sollte sich beeilen.

    Mit drei potenziellen Investoren hat Michael Guntersdorf, Geschäftsführer der städtischen Dom-Römer GmbH, am vergangenen Freitag verhandelt. Sie haben sich zusammengeschlossen, wollen drei Häuser in der neuen Altstadt gemeinsam errichten. «Ich habe den Eindruck, dass sie das auch stemmen können», sagte Guntersdorf gestern im Sonderausschuss Dom-Römer des Stadtparlaments.

    Insgesamt hätten sich rund 40 potenzielle Käufer gemeldet. Ob das Interesse ernsthaft ist und ob auch die nötigen Finanzen im Hintergrund stehen, muss Guntersdorf jetzt prüfen. Manche wollten nur eine Wohnung kaufen, andere ein Geschäft eröffnen. «Wir müssen sehen, wie das zusammenpasst.» Sechs oder sieben Anfragen bezögen sich auf die originale Rekonstruktion eines Altstadt-Hauses. «Wir müssen sehen, was möglich ist, denn nicht von allen Häusern gibt es genügend historische Unterlagen.» Für die acht Gebäude, deren Wiederaufbau bereits beschlossen ist, gebe es insgesamt drei Interessenten.

    Wenn alle Bewerber zum Zuge kommen, kann Guntersdorf die Akte bereits schließen. Aber es gibt noch eine Chance für weitere Interessenten: In einigen Wochen will die GmbH einen letzten Aufruf starten. Potenzielle Investoren haben dann noch fünf bis sechs Wochen Zeit, sich zu melden. Wie viel Geld sie investieren müssen, steht aber noch nicht fest. Über die Höhe des Erbpachtzinses, der für das Grundstück an die Stadt zu zahlen ist, soll bis Ende Mai entschieden sein. Im Juni oder Juli soll es dann auch detaillierte Kalkulationen der Baukosten geben. «Das ist nicht leicht, denn bei Rekonstruktionen sind aufwendige Handwerksarbeiten nötig», sagte Guntersdorf.

    Das erste neue Gebäude soll das «Stadthaus am Markt» über dem Archäologischen Garten werden. Die Nutzung ist im Römer nach wie vor umstritten. Der Magistrat wünscht sich einen multifunktionellen Saal für rund 200 Besucher. «Wir bekommen viele Anfragen für Veranstaltungen, haben aber keine geeigneten Räume», sagte Kulturamtsleiterin Carolina Romahn. Auch die Säle im Römer seien überlastet. Sie könne sich Seminare, Vorträge, Konzerte oder Kindertheater vorstellen. «Genauso gut kann der Magistrat dort feiern.»

  • Naja so postiv klingt's ja bzgl. von Rekos leider nicht. Finde es auch eine Frechheit, dass die Stadt ihre acht Rekos an Investoren vergeben will. Diese fehlen dann natürlich bei den anderen Objekten.

    War am Montag Jemand beim "Dom-Römer-Ausschuss" gibt's was Neues??????????????

  • Zitat von "Götzenhainer"

    Naja so positiv klingt's ja bzgl. von Rekos leider nicht. Finde es auch eine Frechheit, dass die Stadt ihre acht Rekos an Investoren vergeben will.

    Finde ich nicht. Denn wenn die "Stadt-Rekos" von privaten Investoren gebaut werden, kann wenigstens niemand mehr mit den ausgelutschten Argumenten kommen wie "Was das wieder alles kostet! Man sollte mit den Steuergeldern lieber Kindergärten bauen". Jeder weiß, daß private Investoren in der Regel nicht einfach so einen Kindergarten bauen würden, ein Wohnhaus mit Gewerbefläche hingegen schon - damit hat niemand ein Problem. Eine Sorge weniger.