Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Ich muss genau an diesem Tag als Patenonkel zu einer Taufe fahren. Ich könnte natürlich die Familienfeier platzen lassen... :zwinkern: Kann man auch bei dem Termin an 4. 9. noch etwas bewirken?

  • Am 04.09. sicher auch, das ist dann ja wieder mehr die alteingeschworene "Expertenrunde", wo es (meiner Vermutung nach) im Gegensatz zur Veranstaltung am Donnerstag (die wohl eher als PR-Aktion gedacht ist) zumindest einigermaßen fachkundige Leute gibt.

  • Ich würde sehr gern, kann aber leider nicht kommen. Habe nämlich selbst Stadtverordnetenversammlung ab 17 Uhr.

    Aber Ihr kennt ja alle Argumente und Fakten. Außerdem müssten mal andere eben zu Wort kommen. Dann sieht man auch, daß wir nicht nur eine kleine Gruppe sind.

    Übrigens ist jetzt auch ein Änderungsantrag der SPD eingegangen. Forderung: Rekonstruktion des gesamten Hühnermarktes, sowie der Nordseite des Krönungsweges (Das wären dann ca 70% :D )

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • Dohoggediedieimmerdohocke.

    Nein, aber mal im Ernst: Gestern waren die Ränge bei der Bürgersprechstunde erschreckend leer! Planungsdezernent Schwarz sagte dazu während der Veranstaltung, dass das Thema Dom-Römer wohl doch nicht so viele interessieren würde wie er angenommen hat. Ich kann ja verstehen, dass Donnerstag Abend um 18:00 Uhr nicht für jeden ein günstiger Zeitpunkt ist. Andererseits wären volle Säle und Leute die Redebeiträge formulieren durchaus wünschenswert für die Zukunft. Gestern war diesbezüglich kein sonderlich guter Tag für uns.

  • Nächste Veranstaltung ist Dienstag, wenn ich mich richtig erinnere? Wer kommt denn alles?

    Dieses Interview hatten wir übrigens auch noch nicht:

    http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=3933959\r
    http://www.rhein-main.net/sixcms/list.p ... id=3933959


    Zitat

    Halten Sie den Vorschlag der SPD für prüfenswert, den Hühnermarkt komplett zu rekonstruieren?

    FRANK: Wir haben Häuser ausgewählt, für die es ausreichende Rekonstruktionspläne gibt. Das ist bei den von der SPD vorgeschlagenen Häusern nicht der Fall. Aber grundsätzlich gilt: Wir werden niemanden hindern, zusätzlich Gebäude zu rekonstruieren.

    Der letzte Satz ist wichtig: Wir müssen die CDU beim Wort nehmen und darauf verweisen, dass momentan genau das - Verhinderung der Rekonstruktion zusätzlicher Gebäude - geschieht.

  • Ja, davon hängt viel ab. Wenn dieser Satz ernst genommen wird, können wir bestimmt mit vielen weiteren Rekos, wenn viell. auch nicht gerade in allerbester Qualität, rechnen. Wenn nicht, sieht es deutlich schlechter aus.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Dass das obige genannte eine Lüge ist, ist hoffentlich klar. Die sieben Häuser sind ein Kompromiss zugunsten der Alt-68er bei den Grünen, ausreichende Konstruktionspläne gibt es für alle Häuser, wenn auch teilweise vielleicht nicht bis in den letzten Holznagel.

  • Zitat

    ausreichende Konstruktionspläne gibt es für alle Häuser, wenn auch teilweise vielleicht nicht bis in den letzten Holznagel.

    Das sollte man vielleicht auch mal in einem Lesebrief oder einem Offenen Brief an Herrn Frank klarstellen! So leicht würde ich ihm diese Lüge nicht durchgehen lassen.

  • So. Als wohl einziger (!), der sich bisher technisch mit der Frage einer Rekonstruktion dieser Häuser auseinandergesetzt hat (Dreysse hat ja auch nur Pläne, nicht mal alle, zusammengetragen, aber nicht gefragt, wie diese Häuser denn genau wieder aufgebaut werden sollen, sprich: Balkenlage, Art der Ausmauerung, Treppenzugänge nach aktuellen Richtlinien...), kann ich mal folgendes sagen:

    Die einzigen Rekonstruktionspläne, die es gibt, sind meine. Diese sind nicht ausreichend (noch in Arbeit), da ich noch nicht für alle Häuser die Statik und eben die Planung für den rekonstruierten (!) Aufbau gemacht habe.

    Was Markus Frank meint, sind höchstens genaue Bestandsaufnahmen der Wände und Aufmaßskizzen der Hausfassaden. Dazu gibt es jede Menge Beschreibungen, viel Literatur über Fachwerkbau allgemein und MEINE eigenen Nachforschungen.
    Nur wenn das alles zusammenkommt, kann man alle Häuser fast vollständig rekonstruieren.
    Das kann kein Dreysse, kein Mäckler, kein Westrup. Weil es bei denen schon an der Bestimmung des Pfosten und Strebenbildes für alle Häuser unter Putz (auch das rote Haus und Esslinger bzw. Tante Melber) scheitern würde. Die o.g. könnten nicht mal dieses auch nur annäherd zufriedenstellend rekonstruieren, weil sie KEINE Ahnung von Fachwerkbau haben.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • Passend zur gestrigen Sitzung des Sonderausschusses "Dom-Römer". Gute Nachrichten, schlechte Nachrichten und jede Menge Kompromisse:

    Zitat

    Konzept zur Altstadt-Bebauung in letzter Minute geändert [...] Der vom Stadtplanungsamt erarbeitete Stadtgrundriss soll nur als schematische Grundlage betrachtet werden. Wenn sich abzeichnet, dass weitere Gebäude rekonstruiert werden sollen, ist der Zuschnitt der Parzellen dem historischen Vorbild anzupassen. [...] Die Stadtverordneten reagierten damit auf Kritik von Bürgern, wonach durch den vorgeschlagenen Zuschnitt der Grundstücke an vielen Stellen die Rekonstruktion von Häusern gar nicht mehr möglich wäre. [...] Abgelehnt wurde der Vorschlag der SPD, grundsätzlich zum historischen Stadtgrundriss zurückzukehren und nur in begründeten Fällen Ausnahmen zuzulassen. [...] Martin Hunscher vom Stadtplanungsamt verteidigte die Abweichungen. „Wir haben uns Freiheiten erlaubt, um eine bessere Nutzung zu ermöglichen.“ In der Neugasse zum Beispiel, die die Braubachstraße mit dem Hühnermarkt verbindet, müsse ein Gebäude zurückgesetzt werden, weil es sonst aus Brandschutzgründen zur Gasse hin keine Fenster haben dürfte. Sehr schmale Grundstücke seien zusammengefasst worden, um eine „vernünftige Entwicklung“ zu ermöglichen. In dem Block zwischen dem Markt und der Gasse „Hinter dem Lämmchen“ sei eine niedrige Überbauung der sehr engen Innenhöfe vorgesehen. [...] Dr SPD-Antrag, den Hühnermarkt komplett nach historischem Vorbild aufzubauen, wurde mit den Stimmen von CDU und Grünen abgelehnt. „Das heißt aber nicht, dass wir gegen die Rekonstruktion sind“, betonte Heumann. Abgelehnt wurde auch der BFF-Antrag, der unter anderem vorsah, rekonstruktionswillige Bauherren zu bevorzugen.

    http://www.rhein-main.net/sixcms/list.php?page=fnp2_news_article&id=3967972\r
    http://www.rhein-main.net/sixcms/list.p ... id=3967972

    http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/lokalnachrichten/frankfurt/?em_cnt=1204140\r
    http://www.fr-online.de/frankfurt_und_h ... nt=1204140

    Die kleinste Metropole der Welt gibt sich kleingeistig, war nicht anders zu erwarten. :augenrollen:

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Zitat

    Der SPD-Antrag, den Hühnermarkt komplett nach historischem Vorbild aufzubauen, wurde mit den Stimmen von CDU und Grünen abgelehnt. „Das heißt aber nicht, dass wir gegen die Rekonstruktion sind“, betonte Heumann.

    Aha: "Wir lehnen Rekonstruktionen ab, aber das heißt nicht, dass wir Rekonstruktionen ablehnen." :gehtsnoch:

  • Eine selten dämliche Entscheidung. Ich dachte man wäre endlich mal aus diesem Parteienklamauk herausgewachsen und dann wieder dieser Parteienklüngel. Wo sind die Kommunalpolitiker, die noch das Wohl ihrer Stadt im Sinn haben ?

  • Viel mehr gibts da auch nicht zu sagen. Alles wichtige steht im Prinzip in der Presse. Sehr offensichtlich war: würden CDU und Grüne nicht koalieren hätte die übergroße Mehrheit des Ausschusses den Antrag der BFF (historischer Grundriss bildet Grundlage, und ausführlichere Texte zum Thema Gestaltungsbeirat) und möglicherweise auch den der SPD (Reko Hühnermarkt) angenommen. Im Prinzip wars CDU und Grüne gegen SPD, FAG und BFF (FDP und Linke waren nicht mehr anwesend). So wurden beide abgelehnt und nur die Protokollnotiz ist durchgekommen. Danke Grüne
    Auch wenn immer wieder betont wurde, der bisherige Plan sei kein Masterplan, richtig glauben konnten das die Wenigsten.
    Hauptteil war die Bürgerrunde, wo eben vielfach auf die Ungenauigkeiten im Plan, das fehlen der alten Hölle und der Nachbarhäuser des Roten Hauses (die sich großteils außerhalb des Archäologischen Gartens befinden, womit deren Parzellen problemlos in den Plan hätten aufgenommen werden können), und die miserable Situation mit dem Kunstverein hingewiesen wurde.
    Die Stadt versucht die 6/7 bisher festen Rekos offenbar an Private loszuwerden und doch nicht selbst als Bauherr aufzutreten.
    Und so wie es aussieht heißt es noch lange nicht, dass sobald für eine Parzelle eine Rekonstruktion vorgeschlagen ist, diese auch kommt. Mit der fadenscheinigen Begründung dass aufgrund der Dokumentenlage auch eher schlechte Rekonstruktionen zu befürchten wären (gab ja schon genügend zu dem Thema von Dominik), soll es auch dabei 2 konkurrierende Entwürfe geben. Ich seh doch schon was kommt: wenn die falschen Leute im Beirat sitzen - und die Gefahr ist durchaus gegeben - wird jegliche Rekonstruktion abgelehnt weil die Qualität angeblich nicht hoch genug sei...