Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Und noch ein Artikel (ist schon mal vor ein paar Tagen hinter Bezahlschranke erschienen, nun frei verfügbar), mit ganz netten (wenn auch nicht ganz richtig beschriebenen) Vergleichsfotos:

    Zitat von faz.net

    Ganz bei sich
    Von MATTHIAS ALEXANDER

    Frankfurt hat sich eine neue Altstadt gebaut, an diesem Wochenende wird sie offiziell eröffnet. Nach 70 Jahren ist die Stadt wieder im Gleichgewicht.

    Frankfurt hat seine Altstadt wieder. Zwischen Dom und Römer, wie das Rathaus der Mainmetropole heißt, ist in den vergangenen acht Jahren ein Quartier entstanden, das an die Bebauung anknüpft, die 1944 im Bombenkrieg unterging. Wo sich zunächst eine Brache befand und später ein monströser Betonbau stand, findet sich heute eine pittoreske Mischung aus rekonstruierten Fachwerkhäusern und Neubauten.

    [...]

    http://www.faz.net/aktuell/rhein-…t-15802842.html

  • Frankfurt hat mit Alt-Sachsenhausen und nördlichem Bahnhofsviertel zwei Gegenden, wo genug Remmidemmi ist. (...)

    Offenbar werde ich missverstanden. Von Party, Remmidemmi und lauter Musik bis 03:00 Uhr in der Nacht, habe ich nie gesprochen. Man vergleiche bitte folgende beiden Bilder von thommystyle. Bild 1 = Außengastronomie (kein Remmidemmi), belebt die Altstadt. Bild 2 = alle Geschäfte geschlossen. Bürgersteige hochgeklappt. Das ist der Unterschied.

    Zitat von thommystyle™


  • Ein wunderschöner Artikel - und der Herr Professor Dr. T. aus Stuttgart wird auch hinlänglich gewürdigt...
    https://www.tichyseinblick.de/meinungen/fran…-neue-altstadt/

    Danke für den erstklassigen Link!
    Martin Walser sprach vor zwanzig Jahren mal von einer "Instrumentalisierung unserer Schande zu gegenwärtigen Zwecken". Wie Recht er doch hatte angesichts der bornierten Keifereien der Trübys und Schmals. Unser Außenminister Maas ist ja nach eigenen Angaben wegen Auschwitz in die Politik gegangen. Die Herren Trüby und Schmal beschäftigen sich dann wohl aus dem selben Grund so intensiv mit Architektur...

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    Ergänzend zu den tollen Bildern oben hier noch ein nagelneuer Drohnenrundflug über die neue Altstadt:

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  • Danke für den Hinweis! Wo ist das Heft zu bekommen? Finde es auf der Homepage nicht.

  • Bei aller Freude über das Projekt, muss man immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um vielleicht 5% der Fläche der ehemaligen Frankfurter Altstadt handelt - und selbst da nicht einmal die Hälfte der Häuser rekonstruiert wurde

    Es ist schon grotesk, wie der oberflächliche Habitus im heutigen Medienschaffen weithin Schlagzeilen produziert von dieser Art: "Frankfurt hat seine Altstadt wieder!" 99% der Besucher dürften keine Ahung davon haben, was einstmals unter der Frankfurter Altstadt zu verstehen war, und die Sachkenntnis der Journalisten reicht nicht weit darüber hinaus. Umso wichtiger ist unsere Aufgabe, die Erinnerung an die neben Nürnberg wichtigste unter den durch Bombenkrieg und Wiederaufbau verlorengegangenen deutschen Altstädten wach zu halten - trotz aller Dankbarkeit für das in Frankfurt Wiedergewonnene.

  • In der Tat. Und wichtig wäre es auch Rekonstruktionen bzw. Bauten in altstadtgerechten Proportionen - wann und wo auch immer möglich - fortzusetzen. Denn weite Teile der Frankfurter Innenstadt bestehen weiterhin aus monotonem sozialen Wohnungsbau der 50er, wie diese und diese Luftaufnahme zeigt ("Staudenhöfe" wohin man blickt). Daher sollte die neue (winzige) Altstadt erst der Anfang für eine langfristige viel weitergehende Stadtreparatur sein.

    Hier noch zwei aktuelle wunderbare Luftbilder der neuen Altstadt:
    Bild 1
    Bild 2

    Und die wunderbare HR-Doku vom heutigen Tage:

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  • Ich war gestern auf dem Altstadtfest und möchte kurz meine Eindrücke schildern:

    1. Es war so unglaublich voll, dass es ehrlicherweise keinen Spaß gemacht hat. Man kam kaum vom Dom zum Römer, die Läden zu besuchen war ein fast unmögliches Unterfangen. Auf der einen Seite ist es eine große Freude zu sehen, wie stark die Anziehungskraft der neuen Altstadt ist, auf der anderen Seite war es gestenr an der Grenze der Belastbarkeit, was ein solcher Ort aushalten kann.

    2. Das Programm war doch sehr enttäuschend, für die Unsummen, die hier ausgegeben wurden, wirkte alles eher improvisiert und wenig durchdacht. Ich hätte mir da etwas mehr gewünscht. Gut, die Drohnenshow habe ich mir nicht angesehen, aber der Rest war doch eher weniger Großstadt sondern mehr kleindörfliches Programm. Für 1.5 Millionen hätte man irgendwie mehr erwartet.

    3. Es ist, wenn wir man vom singulären Ereignis des Festes am Wochenende weg kommen, fast surreal, welche Strahlkraft dieses Projekt hat. Es werden ja durchaus zig Projekte in einem Investitionsvolumen von 200 mio. plus jährlich in Deutschland fertig gestellt, aber welches dieser Projekte zieht hunderttausende Menschen zur Eröffnung an. An modernen Bauten fällt mir da in den letzten Jahren lediglich die Elbphilharmonie ein. Ansonsten sind es ausnahmslos Rekonstruktionen wie die Frankfurter Altstadt, das Berliner Schloss oder die Dresdner Frauenkriche. Und das zeigt, dass jetzt nicht Schluss mit Rekos sein darf, sondern dass man hier gerade erst anfängt, einen ganz neuen Weg der Versöhnung von Innenstadt und Gesellschaft zu gehen.

    4. Was mich ganz besonders gefreut hat, ist die Tatsache, wie vielfältig das Publikum war. Egal ob jung oder alt, Frankfurter oder Externe, Jugendliche oder Familien, Intellektuelle oder der "einfache Mann". Alle waren gestern da. In einer Gesellschaft, die sich zunehemnd in einzelne Gruppen und Echoräume fragmentiert, ist es schön zu sehen, dass der Mensch auch Räume schaffen kann, wo sich doch wieder alle zusammenfinden können. Somit kann Städtebau auch einen Weg zur Zusammenführung und Versöhnung gestalten, wenn er denn will!

    APH - am Puls der Zeit

  • Die neue Altstadt im Miniaturformat
    Die neue Altstadt ist fast fertig und die große Eröffnungsfeier steht kurz bevor. Pünktlich zu diesem Ereignis bringen Susanne Scheffels und Silke Wustmann ihren eigenen Altstadt-Nachbau heraus: Aus Papier, zum Nachbasteln für zu Hause.
    FNP Link


    Neue Bewohner der Frankfurter Altstadt sehen Situation zwiegespalten
    Noch stehen viele Wohnungen in der neuen Altstadt leer, Baulärm dringt durch Gassen und Wände. Die, die schon da sind, sind dennoch begeistert. Allerdings nur von den Gebäuden. Beim Drumherum stört sie einiges.
    FNP Link

  • Es wäre total toll, wenn jemand vom Römerberg in Richtung Markt und Dom aktuelle Bilder knipsen könnte. Etwas aus dieser Perspektive mit dem Großen Engel und von etwas weiter weg (das hier war noch 2009, der TR-Klotz steht noch):


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Fran…rg-20091014.jpg


    Und @Wissen.de: Danke für deine Eindrücke! Vielleicht wird das Altstadtfest ja zu einer festen Größe im Veranstaltungskalender und wird in den nächsten Jahren noch besser. Dass es da extremst voll wird, war doch völlig klar und haben wir uns doch alle gewünscht. Eine bessere Bestätigung gibts ja kaum.

    Hier übrigens einige Eindrücke von der "Drohnen-Show"!

  • Danke Neußer! Vllt. kann ja dennoch jemand so eines machen, wenn der Riesenrummel vom Altstadtfest vorüber ist. :)


    Sehr spannend zu sehen ist übrigens, wie heftig die Leserzugriffe/Klicks auf den Wikipedia-Artikel zum Dom-Römer-Projekt und zur Frankfurter Altstadt hochgeschossen sind:

    Donnerstag, 27.09.2018 vs. Freitag, 28.09.2018:
    Dom-Römer-Projekt... 480 Klicks vs. 12'000 Klicks
    Frankfurt-Altstadt... 230 Klicks vs. 3'000 Klicks (gerundet)

    Siehe Analyse-Seite Pageviews Analysis (damit könnt ihr jede Wikipedia-Seite hinsichtlich Besucherzahlen analysieren):

    http://tools.wmflabs.org/pageviews/?project=de.wikipedia.org&platform=all-access&agent=user&range=latest-60&pages=Dom-R%C3%B6mer-Projekt|Frankfurt-Altstadt

  • Sehr spannend zu sehen ist übrigens, wie heftig die Leserzugriffe/Klicks auf den Wikipedia-Artikel zum Dom-Römer-Projekt und zur Frankfurter Altstadt hochgeschossen sind:

    Das liegt daran, dass es auf der Startseite von Wikipedia Deutschland unter "In den Nachrichten" verlinkt wurde.

  • Bei aller Haltungslockerung aufgrund der nicht mehr wegzubombenden Tatsachen erkennt man quer durch das Feuilleton die Bauchschmerzen und die verklemmte Verkrampftheit, die den deutschen Kulturjournalismus dominieren. Da wird über die "anhaftende Künstlichkeit" der Rekonstruktionen sinniert und natürlich die Neubauten des Areals über den Klee gelobt. So können sie irgendwie ihr Gesicht bewahren zwischen gesellschaftlich gefordertem Rekonstruktions-Ekel und der Anerkennung der Ensemblewirkung.
    Und den Vogel schießt natürlich mal wieder ein Leserkommentator ab, der zwar auch von "streng modernistischer Bauhausgläubigkeit" irgendwie genug hat, aber der Rekonstruktionsbewegung "dumpfem identitären Populismus" zu unterstellen muss. Da hat einer seine Lektionen mit der Muttermilch aufgesaugt.

    Tja, alles ein Psychogramm und Zeitdokument.

    1893 bis heute
    Deutsches Architekturmuseum blickt auf Frankfurts Altstadt
    https://www.tagesspiegel.de/kultur/1893-bi…t/23136090.html