Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Guten Tag,

    ich habe die Entwicklung der Frankfurter Altstadt gestern in der "hessenschau" gesehen und bin begeistert. Man kann vor allem nicht von einen "Disneyland" sprechen da es ja eine Mischung aus neuen und alten Gebäuden geben wird.

    Viele Grüße :cool:

  • Was ist denn das wieder für ein furchtbarer Unsinn? Selbst wenn die Neubauten zu 100% aus Rekonstruktionen bestehen würden (ohnehin unser Ideal), wäre dieser Begriff als unzulässig zu verwerfen. Wie weit willst du dich noch den Rekogegnern vor die Füße werfen, oder ist das subversive Kritik am Forumsgegenstand (derlei ist mir schon im Garnisonkirchenstrang aufgefallen)???

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das böse D-Wort ist doch schon deswegen hanebüchener Unsinn, weil die Intention die dahinter steckt eine völlig andere ist. Da wird kein Traum-Altfrankfurt erschaffen, wie es sich der gemeine Japaner vorstellt, da geistern nicht Tante Melber und Goethe rum und sprechen Deutsch des 18 Jahrhunderts, da fahren keine Pferdefuhrwerke. Stattdessen wird ein Erinnerungsort an das alte Frankfurt mit größtmöglicher Authentizität bis auf Baumaterial und sonstige Details geschaffen und zwar in weiten Teilen so, wie es da vor der Zerstörung wirklich aussah, einschließlich der Integration vorhandener Spolien! Die Grundstückszuschnitte der Neubauten sind ebenfalls genauso wie die der dort früher stehenden Gebäude, bis aufs Jota meist. Wer da immer noch von Hessenpark und Disneyland labert ist entweder zu dumm um das ganze zu verstehen oder ideologisch verbohrt. In einen solchen Freizeitpark hat er / sie / es wahrscheinlich nie eine Fuß gesetzt maßt sich aber an, ein Fachmann zu sein. Wir sollten solche gequirlten Fäkalien einfach ignorieren und uns nicht auch noch rechtfertigen und den Beweis antreten, dass dem nicht so ist. Diese Zeterer erhalten dadurch doch erst die ihnen nicht gebührende Aufmerksamkeit. Wenn alles steht werden die Besuchermassen den Rekofreunden recht geben und von den D- und H-Wort-Werfern hört man dann ohnehin nichts mehr.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Eine weitere Hürde für das Altstadtprojekt wurde genommen: Die Bauaufsicht erteilte der DomRömer GmbH die Baugenehmigung für das Gesamtprojekt, wie die Stadt heute mitteilte. Damit können die Hochbauarbeiten beginnen.


    Ja, die FAZ meldete heute, die Hochbauarbeiten für 15 Rekos und 20 Neubauten sollen im Oktober oder November beginnen. Im Herbst ist Richtfest für das - nach wie vor sehr mittelmäßige - Stadthaus.

  • Ich weiß nicht, ob's hier schon jemand gepostet hat, falls ja bitte ich den Doppelpost zu entschuldigen. Ich hab gerade beim Stöbern auf der Website einer Altbausanierungsfirma, die in meiner alten Heimat Lemgo residiert, einen Artikel darüber gefunden, dass sie das Fachwerk der Goldenen Waage rekonstruieren wird: http://www.kramp-lemgo.de/nc/objektliste…er-projekt.html

    Meiner Meinung nach eine gute Wahl, da sich das Unternehmen gerade in Lemgo und Umgebung mit einer Vielzahl denkmalgerechter Sanierungen ausgezeichnet hat, die Leute verstehen also ihr Handwerk, gerade weil ja dieses Haus besonders originalgetreu rekonstruiert werden soll, auch im Inneren.

  • Was soll denn daran Mist sein? Ich finde die Idee gut, um so doch wenigstens einen Teil der alten Raumwirkung wdhzustellen.

    An Details kann und muss man sicher noch arbeiten...

  • Wasn so schlimm daran? Wenn dort schon keine Häuserflucht entsteht, dann wenigstens dadurch. Ist doch besser, als son simples Geländer. Und solange es in dem Rot kommt, und kein Betongrau, ist daran mMn nichts auszusetzen.

  • Ich find´s auch nicht schlimm. Klar wäre eine Häuserzeile auf der alten Bauflucht die beste Lösung. Aber da die momentan nicht möglich ist, ist eine solche Maßnahme, die sich an die alten Raumwirkungen annähert und dabei zurückhaltend gestaltet wird, ein Schritt in die richtige Richtung. Und diese Maßnahme lässt sich ja schnell wieder beseitigen, wenn dieser Kunsthallen-Sperrriegel (hoffentlich) irgendwann mal wegkommt und man die Altstadt weiterbauen kann.

    Man hört in letzter Zeit so wenig. Wann geht es denn endlich mit den Rekos los?

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ich muss sagen, dass ich mich mit dem Bau einer solchen Pergola nicht anfreunden kann. Nichts ist generell gegen die Betonung von Straßenverläufen durch Pergolen zu sagen, wenn dies zur Fassung des Raumeindrucks beiträgt. Wenn nun aber keine Häuser in diesem Altstadtbereich gebaut werden können, bringt es in diesem Fall auch nichts, künstlich eine Gassenschlucht zu simulieren. Nicht in diesem Fall, da ästhetisch ansprechendere Alternativen vorliegen. In dem Film der Dom Römer GmbH (http://www.domroemer.de/der-film) ist die Lösung mit der großen Freitreppe zu sehen, die ich für sehr gelungen halte. Sie bringt etwas urbane Großzügigkeit in diesen Bereich, öffnet den Raum zur Rotunde des Cafés der Kunsthalle Schirn, bietet Aufenhaltsmöglichkeiten, indem sich Leute auf die Stufen setzen. Das jetzt durch ein sinnfreies Gestänge zu verbauen, hielte ich für einen Bärendienst hinsichtlich der Steigerung der Attraktivität des Gebietes.

  • In dem Film der Dom Römer GmbH (http://www.domroemer.de/der-film) ist die Lösung mit der großen Freitreppe zu sehen, die ich für sehr gelungen halte. Sie bringt etwas urbane Großzügigkeit in diesen Bereich


    Unglaublich schön gemachter Film - den kannte ich noch gar nicht - vielen Dank für den Link!
    Bzgl. der Freitreppe bin ich leider anderer Meinung. Auch ich finde Freitreppen als Gestaltungsmerkmal in Städten sehr attraktiv und hätte beispielsweise an der Ostseite des Berliner Schlosses/Humboldtforum zur Spree hin gerne eine gesehen. Aber hier geht es doch darum, ein Stück Altstadt zu rekonstruieren. Und Altstädte haben im allgemeinen und hier im speziellen genau das Gegenteil von urbaner Großzügigkeit. Ich finde es aus städtebaulicher Sicht vollkommen richtig, hier eine gewisse Enge durch die Raumabgrenzung zu schaffen. Aus funktionaler Sicht magst Du mit der Freitreppe zugegebenermaßen recht haben.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Rekonstruktion der Frankfurter Altstadt im Plan
    http://www.t-online.de/regionales/id_…dt-im-plan.html

    Altstadt-Rekonstruktion: Defizit sinkt
    http://www.fnp.de/lokales/frankf…;art675,1070915

    Übrigens habe ich mir die Farbgestaltung der Altstadt im aufgebauten Modell nördlich der Kämmerei angeschaut. Also, die hier noch dargestellte Fassade des Hauses Braubachstraße 21 in Richtung Braubachstraße kommt zu meinem Bedauern so nicht (http://www.domroemer.de/braubachstrasse-21). Statt dessen hat sich wohl Mäckler durchgesetzt und eine Phantasiefassade entwickelt. Es wird eine Bruchstein-Brandwand mit Fenstern. Er hatte da leichtes Spiel, denn die auf der Websteite der DomRömer-GmbH gezeigte Fassade wurde argumentativ einfach als "Nazi-Fassade" vom Tisch gefegt, obwohl sie nun einmal den authentischen Zustand vor der Zerstörung darstellt, nach dem sich das Rekonstruktionsvorhaben eigentlich zu richten hat. Heute aber will sich eben jeder brave BRD-Bürokrat vor allem als "Antifaschist" präsentieren. Zum Glück haben die Nationalsozialisten nicht die Goldene Waage erbaut. Ansonsten müsste heute an deren Stelle vermutlich unbedingt eine Sichtbeton-Rasterfassade. :kopfschuetteln:

  • Also erstmal sollte man hier etwas klar stellen: Man ist davon abgekommen den Zustand kurz vor der Zerstörung, also 1944 zu rekonstruieren, sondern orientiert sich am Bild kurz nach der Jahrhundertwende!

    Dies kommt vielen Bauten sehr zu gute, so wird z.B. die schöne barocke Stuckfassade von Markt 13 (Grüne Linde) rekonstruiert, die in den 20iger Jahren abgeschlagen wurde. Oder auch das widerwärtig vergrößerte Giebelfenster in Markt 15 (Neues Rotes Haus) kommt so nicht.

    Es handelt sich an der Braubachstraße auch um keine Phantasiebrandwand, sondern diese wird genau so aufgebaut, wie man es auf Bildern nach dem Durchbruch der Braubachstraße sieht -einzig es werden Fenster eingebrochen.

  • Ja, das Thema hatten wir schon. Man könnte es auch bis ins kleinste Detail haarespalterisch totdiskutieren. Die "Neuschöpfungen" gab es zur Jahrhundertwende auch noch nicht. Also dürften die so nicht gebaut werden. :wink:
    Mich nervt einfach diese dumm-dämliche "Nazi" Begründung, die jedem Deppen immer schnell willkommen ist, wenn es darum geht etwas abzulehnen. Ein Paradebeispiel dafür erleben wir gerade mit der Potsdamer Garnisonkirche. - Eine Brandwand, also eine Zwischenlösung, zu rekonstruieren, finde ich im Übrigen mehr als lachhaft.

  • Die Brandwand ist ein typischer Teil der Frankfurter Altstadt, ohne ist das Gebäude nicht dasselbe. Lediglich ein einfacher nichtsagender Füllbau.

    Darüberhinaus ist die "Nazi" Begründung echt hirnrissig.