Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • ^^ Man sollte von dem Mann nicht zu viel erwarten.

    Zitat

    Premiere einer neuen Computeranimation zum Historischen Museum


    Joerg, ich sehe, dass Du wieder fleissig gewesen bist! :applausueberkopf: :blumen:

    Ich wuensche Euch rege Teilnahme.

  • Ich glaube, die BDA-Mitteilung vom 13. Juni haben wir bislang übersehen...
    (auf http://www.bda-hessen.de/\r
    http://www.bda-hessen.de/ gehen, dort unter "Neues aus dem BDA" auf "Bloß nicht verkrampfen" klicken)

    Ich kommentiere sie mal:

    Zitat

    Altes liebevoll rekonstruieren, Neues kleinteilig und detailreich bauen – und bloß nicht verkrampfen

    In der Überschrift hat der Wolf schon mal Kreide gefressen... :lachen:

    Zitat

    Außergewöhnlich an den Planungen für die Frankfurter Altstadt – leider nicht im positiven Sinne – ist, dass die wesentlichen Weichenstellungen allein durch Laien getroffen werden sollen.

    Tja... fragt euch mal, wieso!

    Zitat

    Mit Laien sind dabei nicht nur die Gruppen gemeint, die sich für eine Rekonstruktion der mittelalterlichen Fachwerkstadt einsetzen; in der hitzig geführten öffentlichen Diskussion haben auch die Medien und die Politik schon sehr früh darauf verzichtet, die Meinungen der Stadtplaner, Denkmalpfleger und Architekten ernst zu nehmen. Dies ist durchaus außergewöhnlich. Was in anderen Bereichen wie etwa der Medizin oder dem Recht schlicht undenkbar wäre, weil mit zu großen Risiken und Nachteilen behaftet, wird hier zum Programm.

    Ooooooooooooohhhhh... mir kommen ja die Tränen... :lachen::lachen::lachen:

    Zitat

    Genauso wenig Aufmerksamkeit erhalten die Hinweise der Denkmalpfleger, dass die Mehrzahl der zerstörten Häuser auf dem Areal des Technischen Rathauses nicht ausreichend dokumentiert ist, um eine ernsthafte Rekonstruktion zu ermöglichen.

    Doch, diese Hinweise erhalten durchaus Aufmerksamkeit: Ihnen wird nämlich widersprochen. Das nehmen bloß die Denkmalpfleger nicht zur Kenntnis.

    Zitat

    Anders gesagt: Ihre "Rekonstruktion" würde einer Geschichtsfälschung gleichen.

    Ich bin entsetzt! :gg:

    Zitat

    Den Politikern, die die wesentlichen Entscheidungen treffen und für diese Entscheidungen verantwortlich sein werden, sei gesagt, dass wir Gefahr laufen, uns öffentlich lächerlich zu machen.

    Leute, ihr macht euch bereits öffentlich lächerlich!

    Zitat

    Im Augenblick denkt die Stadt an eine Gestaltungs satzung. Auch das ist in Frankfurt außergewöhnlich: Politiker, die sich sonst für Liberalisierung, Entbürokratisierung und Deregulierung einsetzen, meinen, wenn es um Städtebau und Architektur geht, über Verbote und Gebote ein lebendiges Quartier herbei reglementieren zu können. Damit liegen sie falsch.

    Schon klar, Leute...

    Also, ich weiß nicht, wie die anderen das sehen, aber ich kann diese peinliche BDA-Geschreibsel mittlerweile einfach nicht mehr ernstnehmen... in diesem Fall ist Lesen leider vertane Zeit!

  • Genau wie die jammervollen Kommentare des untergehenden SED-Regimes beim Mauerfall: "Warum sind denn nur alle gegen uns? Warum liebt uns keiner? Wir haben doch immer nur das Beste für unser Volk gewollt!" :weinenstroemen:

  • Das trifft meine volle Zustimmung! :daumenoben:
    Ich hab´ja schon immer gesagt, daß mir die modernen Architekten unsympathisch sind. Aber diese dreiste Überheblichkeit, sich mit Ärzten zu vergleichen, schlägt doch wirklich dem Fass den Boden aus. Die allwissenden und unfehlbaren Architekten haben doch selber Schuld daran, daß jetzt überhaupt die Möglichkeit besteht das Dom-Römer-Areal neu zu bebauen. Wäre ihnen das technische Rathaus nicht so überaus gut gelungen, müsste man es auch nicht abbrechen. Diese Sichtweise und Haltung ist in der Tat lächerlich. :aufdenkopf:

  • Man findet auf der BDA-Website noch andere Schmankerln zum Thema... z. B. die Pressemitteilung mit dem schönen Titel "Es wird ja immer toller".

    Zitat

    Um die offenbar unstillbare Sehnsucht unser "Dorf" so schön zu machen, wie es nie gewesen ist, zu befriedigen, soll nun auch die Rotunde der Schirn zur Disposition stehen.

    Tja, was soll ich dazu sagen? Wenn man die Rotunde der Schirn abreißen würde... in der Tat, dann würde das Endergebnis wirklich "toller". :zwinkern:

    Zitat

    Um ein homogenes, dem derzeitigen Zeitgeschmack einer Gruppe entsprechendes Bild zu ermöglichen, scheint jedes Mittel recht.

    :gg:

    Zitat

    O tempora, o mores: Welch ein Verfall der Sitten!

    Ich glaube, der Herr Schumacher hat seine wahre Berufung verfehlt... :lachen:

    Zitat

    Die Entscheidung, das Technische Rathaus abzubrechen, statt die längst fällige Sanierung anzugehen [...]

    Tja, hier lässt Herr Schumacher die Maske fallen!

    Zitat

    Doch handelt es sich bei der Schirn um ein relativ neues, voll funktionstüchtiges und gut erhaltenes Bauwerk, das sich sensibel und intelligent in seine städtebauliche Situation integriert und diese positiv prägt

    Achso ?!? :schockiert:

  • Selbstmitleidiges Geschwätz! Man muss sich nur mal zwei Minuten auf den Römer stellen und den Menschen zusehen. Dort bewundern ALLE nur die historischen Bauten, aber niemand bleibt vor dem Historischen Museum,der Schirn oder dem Technischen Rathaus stehen und fotografiert diese. Wer sich auf FLICKR oder ähnlichen Seiten Touristen-Bilder von Frankfurt ansieht wird genauso feststellen, dass dort nur historische Architektur (=schönes) abgebildet ist. Abstimmung mit den Füßen nennt man sowas. Der BDA sollte so langsam mal von seinem hohen Ross runterkommen und wieder anfangen für die Menschen zu bauen statt nur für die Anerkennung der Architektenschaft.

    Wenn du ein Haus baust, denke an die Stadt (Luigi Snozzi)

  • Das Demokratieverständnis oder besser -unverständnis der offiziellen Vertreter des BDA zeigt sich auch in der Unkenntnis der erheblichen Beteiligung von Laien in der Rechtsprechung, die hier neben den Ärzten als Vergleich genannt wird. Der Staat traut aber offenbar den Bürgern weitaus mehr Mündigkeit und Urteilsvermögen zu als es die offiziellen Vertreter des BDA wahrhaben wollen:

    So gibt es Laien als Schöffen in den Spruchkammern der Strafgerichtsbarkeit, bei denen jeweils zwei Laien neben mindestens einem Berufsrichter zusammen Recht sprechen. In den Kammern für Handelssachen bei den Landgerichten sitzen neben einem Berufsrichter jeweils zwei Laien, die aus ihrem Berufsleben als Kaufleute oder Manager wirtschaftliche Kompetenz mitbringen, die der Berufsrichter nicht hat. Bei den Beratungen sind Laien und Berufsrichter gleichberechtigt. Auch bei den Arbeitsgerichten sitzt neben dem Berufsrichter je ein Vertreter von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite als ehrenamtlicher Richter. Sie können praktische Lebenserfahrung aus dem Arbeitsleben einbringen und so die Rechtskenntnis des Berufsjuristen sinnvoll ergänzen.

    Vielleicht sollte man so ein Prinzip der Beteiligung von Laien auch einmal bei Architekten einführen?

  • Da triffst du den Nagel auf den Kopf! :daumenoben:

    Stichwort Gewaltenteilung:

    Außerdem muß man ja auch sehen, daß das Recht von der Politik gemacht wird, und das sind keine Richter und Anwälte. Beeinflußt wird die Politik und damit die Gesetze in extremster Form von Lobbygruppen. Und das ist sowohl normal als auch gut! Denn wohin kämen wir, wenn nur die Juristen selbst ihre Gesetze machen, ausführen und über die Ausführung richten wollten? Aber genau das beanspruchen die Architekten für ihren Bereich.

  • naja...leider ist ja der Juristen-Anteil in der Politik schon recht hoch...wo kämen wir hin?...da sind wir eigentlich schon fast.
    Noch beunruhigender ist allerdings, daß der andere Teil fast nur Lehrer sind. Mir fällt leider immer auf, daß viele Vertreter dieser Berufsgruppe ihren Job mit in die Politik tragen und durch ein ich-bin-der-Lehrende-Verständnis eine recht ausgeprägte Beratungsresistenz aufweisen.
    So darf man sich auch nicht vom Ingenieur beraten lassen und muß so tun, als würde man alles verstehen, was der Architekt sagt...

    Ein wenig überspitzt, aber nur ein wenig.
    Ich kenne auch sehr nette und vernünftige Lehrer, auch außerhalb des Forums :zwinkern:

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert...wenn das Schwert sehr stumpf ist und die Feder sehr spitz!

    -Terry Pratchett

  • Kardinal:
    Also im Bundestag dominieren eher die Juristen und bei denen ist die Oberlehrer-Mentalität noch zehnmal ausgeprägter als bei den Lehrern von Beruf.
    Die Juristen im Bundestag versuchen ihre Kollegen immer mit den lächerlichsten Tricks zu verunsichern, indem sie ihnen, wenn ihnen irgendein Gesetzesvorhaben nicht passt, mit den fadenscheinigsten Argumenten aufzutischen versuchen, die vorgesehene (meist sinnvolle und vernünftige) Regelung ginge aus juristischen Gründen nicht, weil es da doch dieses BGH-Urteil von 19schlagmichtot oder jenen Passus in einem internationalen Abkommen von 19wasweißich gebe. Und das ganze dann mit einem extrem arroganten Obelehrerton. In der Regel sind das einfach Finten und es stimmt gar nicht, aber juristische Laien lassen sich davon halt doch oft verunsichern.
    Da man das nach ein paar Jahren dann aber doch durchschaut, sind die jeweiligen Arbeitsgruppen Recht in ihren Fraktionen mittlerweile ziemlich unbeliebt.... aber zurück zum Thema.

  • Nur kurz, bevor wir wieder nach Frankfurt zurückkehren: Vor Gericht bekommt man keine Gerechtigkeit, sondern eine Entscheidung. Das wissen alle, die damit zu tun haben. Und daß Recht und Gerechtigkeit viel miteinander zu tun haben, behauptet auch keiner.

    Können Architekten dann behaupten, daß ihre Ergüsse die endgültige Lösung aller Probleme darstellen?

  • Recht kurzfristig, aber davon hab ich selbst erst eben erfahren:

    Standpunkte 23.10.2007 um 18:00 Uhr
    Öffentliche Präsentation einer Veröffentlichung des Deutschen Werkbundes Hessen zur Frage der Neubebauung des Dom-Römer-Areals in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon]

    Saal der Evangelischen Stadtakademie, [lexicon='Römerberg'][/lexicon] 9, Frankfurt

  • Zitat von "Rohne"

    Recht kurzfristig, aber davon hab ich selbst erst eben erfahren:

    Standpunkte 23.10.2007 um 18:00 Uhr
    Öffentliche Präsentation einer Veröffentlichung des Deutschen Werkbundes Hessen zur Frage der Neubebauung des Dom-Römer-Areals in [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon]

    Saal der Evangelischen Stadtakademie, [lexicon='Römerberg'][/lexicon] 9, Frankfurt

    Klingt interessant, kommst du hin?

  • Ich bin auf jeden Fall dabei und freue mich über Unterstützung!!!

    Außerdem möchte ich nochmal an das Altstadtforum erinnern, das am Montag, den 29.10.2007 um 19.00 Uhr im Leinwandhaus am Weckmarkt stattfindet. Dazu sollten möglichst viele von euch aufkreuzen. Das ist nämlich diesmal eine wichtige Veranstaltung, nicht nur weil Herr von Boddien kommt!