Dresden, Neumarkt - Allgemeines

  • Ich wollte nochmal was zur Ehrenrettung der Fassaden am Neumarkt in Dresden sagen.

    Wie man im nachfolgenden Video sehen kann, gibt es viele historische Fassaden am Neumarkt, die komplett mit Ziegeln hinterlegt sind. Dabei dienen die Ziegel nicht nur als Verblendung einer Betonwand und zur Isolation, sondern sind sogar tragendes Mauerwerk.

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    Bei der Verwendung von Ziegeln muss man meiner Meinung nach auch unterscheiden zwischen einer selbsttragenden Ziegelwand, wie beim Stadtschloss in Berlin oder Ziegelwänden, die als Tragwerk zwischen zwei Betondecken dienen.

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  • Ich wollte nochmal was zur Ehrenrettung der Fassaden am Neumarkt in Dresden sagen.

    Wie man im nachfolgenden Video sehen kann, gibt es viele historische Fassaden am Neumarkt, die komplett mit Ziegeln hinterlegt sind. Dabei dienen die Ziegel nicht nur als Verblendung einer Betonwand und zur Isolation, sondern sind sogar tragendes Mauerwerk.

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    Bei der Verwendung von Ziegeln muss man meiner Meinung nach auch unterscheiden zwischen einer selbsttragenden Ziegelwand, wie beim Stadtschloss in Berlin oder Ziegelwänden, die als Tragwerk zwischen zwei Betondecken dienen.

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    Wäre es im Nachhinein möglich die Beton-Fassadenwände vom Palais Hoym durch Ziegelwände zu ersetzen, analog zum Quartier I im ersten Video? Dann hätte man Ziegelaußenwände ohne die Position der Fassade ändern zu müssen. Ich rede nicht davon es jetzt zu machen, aber vielleicht in 50 oder 100 Jahren, wenn man die Fassade saniert?

  • Ehrlich, dieser Materialfetischismus geht IMHO völlig an den Realitäten vorbei.

    Was am Neumarkt entstanden ist und noch entsteht, wird - wenn überhaupt - eben wegen seiner baulichen und gestalterischen Qualität erst nach sehr, sehr langer Zeit wieder in einen normalen städtebaulichen Entwicklungsprozess aus vereinzelten Abrissen und Neubebauungen eingehen. Die Fassaden sind doch nicht aus Zucker gemacht. Sie werden so lange bestehen wie die Gebäude selbst.

  • Wäre es im Nachhinein möglich die Beton-Fassadenwände vom Palais Hoym durch Ziegelwände zu ersetzen, analog zum Quartier I im ersten Video?

    Lieber Max M.

    Blättere hier doch einmal ein paar Seiten zurück. Vor ein paar Wochen habe ich hierzu hier etwas geschrieben und es gab danach noch eine rege Diskussion zur Thematik.

  • Wie man im nachfolgenden Video sehen kann, gibt es viele historische Fassaden am Neumarkt, die komplett mit Ziegeln hinterlegt sind.

    Das ist etwas verwirrend. Im Video sind doch die aktuellen Baustellen zu sehen. In historischer Zeit wurde mit Ziegeln, Sandstein u.ä. und nicht mit Beton gebaut. Außer im Römischen Reich.

  • Der römische Beton war auch nochmal ein ordentliches Stück anders als der heutige. Und sehr viel dauerhafter.

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  • Zitat

    Beton-Fassadenwände vom Palais Hoym durch Ziegelwände zu ersetzen

    Wer sollte so etwas wollen? Das ist schon im Ansatz verfehlt. Es geht um die Dämmschicht. Und die soll auch, laut Nutzer eryngium, mineralisch sein, also grundsätzlich nicht unbedingt minderwertig. Das Problem wäre was tun bei Styropor-Fassaden, die es irgendwo am NM auch geben wird.

    Das Problem dürfte darin liegen, dass keiner nichts genaues nicht weiß, was die Haltbarkeit in mittlerer oder ferner Zukunft betrifft. Dass Fassadenteile und -stuck repariert, erneuert oder ausgetauscht werden müssen, ist ein ewiges Phänomen, das auch Originalbauten betrifft. Die Diskussion ist halt aufgrund des Potsdamer Gegenbeispieles neu aufbegrandet.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • ... und ausgerechnet Frau Heckmann bringt diese Federn bei oder schmückt sich gar selbst mit ihnen....

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Im Artikel ist davon die Rede, dass der Neumarkt wieder komplett sei. Aber fehlt hier nicht das Hotel Stadt Rom?

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Moderationshinweis: Dieser Beitrag wurde als Start der folgenden Diskussion aus dem Thema Dresden, Altstadt - Quartier III/2 hierher kopiert.

    Das ist eine Setzfuge. Die wird noch geschlossen.

    Hellsichtigkeit? Sachkenntnis? Jedenfalls hatte Resurrectus als eigentlich Einziger in der Causa-Haberlandfuge letztes Jahr recht. Das wiederaufgestellte Gerüst hatte ich ja vor einigen Wochen schon hier hochgeladen. Viele aufgeregte Gemüter werden sich nun hoffentlich freuen. Denn: Die Fuge ist geschlossen.

  • Mehr historisierende Neubauten statt modernistischer Füllbauten wären, ohne Geringschätzung des Erreichten, für das Neumarktareal im Rückblick die klügere und weitsichtigere Wahl gewesen. Die Gründe warum es anders kam und leider immer noch kommt, sind ja bekannt…

    Ich betone das an dieser Stelle, weil es selbst in diesem Forum Leute gibt, die modernistische Brüche im Stadtbild gutgeheißen haben und sie als „normal“ propagieren.

  • was heißt gutgeheißen? Wo ist in summa so viel erreicht worden, wenn nicht in DD?

    Und historisierende Neubauten sind sicher nicht das Gelbe vom Ei. Rekonstruktionen, ev auch versetzte, sind jedenfalls zu bevorzugen, und hier hat zu gelten: niemals genug! Mit historisierenden Neubauten hätten sich diverse Dresdner Fehler, die leider ja bei allem Erreichten nicht unterblieben sind, nicht wesentlich korrigieren lassen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wenn überall da, wo jetzt eine betont modernistische Hässlichkeit steht, ein historisierender Bau, wie der obige, stünde, dann wäre der Neumarkt einer der schönsten und harmonischsten Plätze Deutschlands...und Europas.
    Die modernistischen Entgleisungen stehen außerdem (nicht immer aber oft) an Stellen, wo vor dem Krieg kein besonders herausragendes Haus gestanden hatte. In manch einem Fall wäre ein historisierender Neubau anstatt einer Rekonstruktion sogar eine Aufwertung zum unmittelbaren Vorkriegszustand.

  • eine betont modernistische Hässlichkeit

    Die modernistischen Entgleisungen

    Sowas gibt es in den Neumarkt-Quartieren nicht. Die modernen Füllbauten fügen sich alle recht gut ein. Wenn überall in Deutschland zumindest dieses Niveau erreicht würde, dann wäre schon viel gewonnen.

    Wenn überall da, wo jetzt eine betont modernistische Hässlichkeit steht, ein historisierender Bau, wie der obige, stünde, dann wäre der Neumarkt einer der schönsten und harmonischsten Plätze Deutschlands...und Europas.

    Und was ist der Neumarkt jetzt? Ist das etwa kein Platz, der sich sehen lassen kann? Die Frauenkirche, die historische Platzanlage mit den vielen historisierenden Fassaden - ist das nichts? Man fühlt sich auf dem Neumarkt wohl. Der Platz wird von den Menschen angenommen. Ich halte nichts davon, die Neumarkt-Quartiere schlechtzureden. Ich kenne das Viertel aus eigenem Erleben. Ich war schon oft dort. Es ist ein insgesamt wirklich gutes Ensemble entstanden. Es gibt Häuser, die besser sind, und andere, die einem weniger gut gefallen, aber insgesamt kann sich das Viertel wirklich sehen lassen. Und mit dem Quartier III/2 kommen nun noch weitere schöne Häuser hinzu.

    Also ich sähe jeden der modernistischen "Kontrastbauten" am Neumarkt nur allzu gerne mit einem solchen historisierenden Gebäude ersetzt.

    Das wird nicht geschehen. Die Häuser stehen und sie funktionieren. Da wird niemand rangehen. Ihr könnt nun wehklagen und lamentieren, dass die Wunschvorstellungen nicht zu hundert Prozent erreicht wurden. Aber was bringt es?

    Schaut euch doch mal um in Deutschland! Potsdam, Lübeck, Frankfurt. Bei keinem der großen Projekte zur Rekonstruktion von Altstadtarealen wurden bzw. werden ausschließlich historische Bauten wiedererrichtet. Überall findet ihr Häuser, denen man ansieht, dass sie aus unserer Zeit stammen.