Dresden, Neumarkt - Allgemeines

  • Dieser Film ist natürlich niederträchtig in allen Facetten, wie eryngium richtig geschrieben hat: für Freunde des Ärgerns. Klar, das ich mir in weiten Teilen ansehen MUSSTE. Schon allein, dass das Beklagen der Zerstörung gleichsam kriminalisiert wird. NDP wird natürlich Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben. Deren Botschaft ist ja erwünscht. Dazu noch diese grotesken Intellektuellen mit ihren leeren Sprechblasen...

    Zur von EC verneinten Korrelation: Grundsätzlich: Jein. Es ist schon so, dass der DDner NM auf einem gewissen Bewusstsein seiner selbst fußt. Und dass die Abgewöhnung dieses Bewusstseins eindeutig politische Agenda darstellt, darüber weigere ich mich zu diskutieren, der Befund ist zu eindeutig. Dieses Bewusstsein hat, wie in diesem Film ausnahmsweise richtig dargestellt, in DD überlebt, und zwar durch den Sozialismus hindurch. Es ist klarerweise höchst problematisch, dies mit Parteien oder mit einer Partei in Verbindung zu bringen. Ob aber deshalb das Gegenteil zutrifft, das nix mit nix nix zu tun hat?

    Wir sollten es entspannter sehen. Hauptsache, die Filmemacher ärgern sich über den NM. Das sollten wir ihnen gönnen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Es ist vor allem blanker Hohn, einer erklärten Verhinderin jeden klassischen Bauens wie Anja Heckmann, die bei rekonstruktionsbereiten Investoren längst zu einem "malicious preventor" geworden ist, hier eine Plattform zu geben, auf der sie sich als Befürworterin des Neumarktes darstellen kann. Und die Masse der Uninformierten wird es leider glauben.

    Am Besten sind aber diese Antifa-Leute, denen man das fehlende Geschichtswissen und die fehlende Seriösität trotz aller Inszenierung schon an der Art, wie sie sich präsentieren, mehr als anmerkt.

  • Also schützen doch Rekonstruktionen vor AFD...

    Und schaut man sich die Wahlstatistik auf Stadtteilebene an, dann wird klar:

    Hohe Ergebnisse für die AFD gibt es z.B. in Gorbitz, Prohlis und in den eher ländlichen Gebieten. Nicht aber im urbanen Zentrum und schon gar nicht in den Reko-Bereichen der Altstadt

    Leider vermischt Du da Kausalität oder Korrelation und Koinzidenz. Es ist gemeinhin bekannt, dass die AfD in ländlichen Räumen stark ist, wie allgemein das Konservative seine Mehrheiten in der Fläche findet, die Großstädte heute demografisch und aus anderen Gründen hingegen mehr links orientiert sind. Dass man in diesen Großstädten gleichzeitig mehr Rekonstruktionen findet ist natürlich ebenso erwartbar, weil es mehr luxuriöse alte Substanz gab, die kriegerisch auch stärker vernichtet wurde.

    Eine viel bessere Überlegung ist folgende: Der Film und viele Reko-Gegner möchten ja nur den Zusammenhang zu bestimmten Parteien und politischen Richtungen beweisen, um Lager zu bilden und die Narrative, die sich um die AfD gebildet haben auch auf die Rekonstruktion zu übertragen. Zu den Maßnahmen wird gegriffen, weil man gegen das Schönheitsempfinden und Logik anargumentiert. Hier wurde nämlich geschafft ein Ortsbild mit Aufenthalts- und Besichtigungsqualität neu zu bauen, das in nichts den Qualitäten von Neubauvierteln nachsteht, ökonomisch abbildbar war, und dabei aber auch für Jeden intuitiv schön erscheint.

    Man muss also nicht diese Verknüpfung in Frage stellen sondern deren moralpolitische Aufladung und zwar so: Was ist denn überraschend daran, dass Menschen, die nationalistisch, geschichtsinteressiert, heimatorientiert oder konservativ sind in verschiedenen Intensitäten, sich für ein geschichtlich angelehntes Stadtbild interessieren? Und dann aber - um die Lagerbildung komplett zu brechen - warum nicht auch Menschen, denen ein ökologischeres Bauwesen, denen Nachhaltigkeit, denen Aufenthaltsqualität, denen die Kunst wichtig ist, denen psychologische Faktoren wichtig sind, für Rekos sein dürfen? Das zeigt, dass jeder dieser Aspekte nicht einer politischen Richtung zugeordnet werden kann und damit die Rekonstruktionsbewegung genauso wenig.

  • Ich fand den Film eigentlich ganz in Ordnung. Eine kommentierende Stimme aus dem Off habe ich nicht vermisst. Allein das Geblubber der kamerascheuen Antifa-Hanseln mit ihren ritualisierten Phrasen hätte man weglassen können.

    Logisch, dass das alles in knapp ner Stunde eher oberflächlich bleiben muss. Entschieden widersprochen werden muss allerdings, wenn Matthias Neutzner davon spricht, man habe "die Zerstörungssituation vollständig geleugnet" bzw. "ausgelöscht". Das ist ja schlichtweg nicht war, weder am Neumarkt, der eine winzige Fläche der 1945 völlig verwüsteten Stadtfläche umfasst, noch in der Stadt insgesamt. Sowas zu behaupten, ist geradezu infam.

    Andere Städte müssen sich auch nicht entschuldigen, dass man sie wiederaufgebaut hat. In Dresden war ja die besondere Situation, dass ein wortwörtlicher Wiederaufbau bis 1990, von einer handvoll Gebäuden mal abgesehen, praktisch gar nicht stattgefunden hatte.

  • Anbei ein wunderbarer Artikel aus der heute erschienen Welt von Dankwart Duratzsch mit dem Titel "Warum Dresdens Schmerz niemals endet":

    https://www.welt.de/kultur/plus226…et-niemals.html

    Ich habe mir ein Abo der Welt gegönnt. Es geht zum Einen um den Verlust des ehemaligen, untergegangenen Stadtbildes. Die Verbrechen der Nazis und danach vor allem der Sozialisten am Stadtbild und der Trostlosigkeit nach der Revolution und den ersten Anfängen des verkorksten Wiederaufbaus, die dann in den 1990ern die GHND hervorbrachte, die heute eine nicht mehr wegzudenkende, weltweit preisgekrönte Instanz in Sachen Stadtbild darstellt, an die auch die Ploitik nicht mehr vorbeikommt und mittlerweile Hand in Hand mit ihr konform geht. Weiters über die sachlich ruhige und fachlich erstklassige Arbeit der Organe der GHND und allen voran des Herrn Thorsten Kulke! Über den zukünftigen Wiederaufbau des Neustädter Marktes, bei dem die Stadtplanung auch die Bürger miteinbezog, die großteils für einen historischen Wiederaufbau plädierten und den Platz in seiner total verkorksten Nachkriegsform ablehnen. Einiges über den Dresdner Sonderweg der Denkmalpflege, die hier mit der Charta von Venedig brach und damit sehr erfolgreich war. Wobei es hier vor allem Nadler und Griebel waren, die schon gegen die Kommunisten hier unter schwierigsten Umständen sehr viel in die heutige Zeit herüber retteten (Schloß und Frauenkirche), die Ulbricht am Liebsten auch ausradiert hätte. Für uns "Mythos Dresden" Begeisterte auf jeden Fall überaus interessant zu lesen!

    Für mich sehr einprägsam der Part, der über den Mythos des verloren Stadtbildes handelt. Dass bis zum Ende des 18. Jahrhunderts Dresden weniger durch das Stadtbild reüssierte als durch die Kunstschätze der Wetttiner und das sich ansonsten nicht viel von anderen Residenzstädten unterschied, aber mit Semper und seinen prachtvollen Neorenaissancebauten hier ab dem 19. Jahrhundert ein unverwechselbares Dresden schuf, dem bedeutende Profanbauten anderer Architekten nachfolgten und die Dresden aus der Provinzialität herausführten. Dieses Dresden, das zuerst von den Bombenangriffen des Februars 1945 zerstört und danach von der SED nahezu komplett ausradiert wurde und in der ehemaligen Dimension auch zuküftig leider nicht mehr zurückkommen wird. Ach ja, und der Autor schreibt auch noch über dei Bestrebungen zumidnest das Sempersche Palais Oppenheim wieder zurückzubekommen und dass die GHND sich hierfür ebenfalls einsetzt. Obenderein ein paar traumhafte Fotos, die ich bis dato nicht kannte.

    Am Besten, Ihr gönnt Euch auch das Abo der Welt, der für mich ohnedies besten deutschen Tageszeitung! Die Kommentare der Leser sind dort allein schon lesenswert:

    " Es soll möglchst viel davon übrig beliben. Mehr die Funken als die Asche der Vergangenheit. Wir können den unverzichtbaren Bestandteil unseres Erbes hinsichtlich der gegewärtigen inneren Befindlichkeiten gut gebrauchen, damit wir nicht gesichtslos udn geschichtslos untergehen. Der Blick nach vorn erfordert vor allem Rückbesinnung!" Ehemaliger Direktor des Dresdner Stadtmuseum Griebel, dessen Vater zuerst von den Nazis und danach von der Stasi verfolgt wurde.

  • Es ist vor allem blanker Hohn, einer erklärten Verhinderin jeden klassischen Bauens wie Anja Heckmann, die bei rekonstruktionsbereiten Investoren längst zu einem "malicious preventor" geworden ist, hier eine Plattform zu geben, auf der sie sich als Befürworterin des Neumarktes darstellen kann. Und die Masse der Uninformierten wird es leider glauben.

    Am Besten sind aber diese Antifa-Leute, denen man das fehlende Geschichtswissen und die fehlende Seriösität trotz aller Inszenierung schon an der Art, wie sie sich präsentieren, mehr als anmerkt.

    Na die arme Frau Heckmann hat jetzt eine andere Einstellung zum Neumarkt. Von Saulus*in zu Paulus*in.

    Sie hat doch selbst gesagt und geschrieben, dass sie hinter dem Ganzen steht.

    Das Gute ist, dass man sie am Neustädter Markt dann bei Ihrem Wort nehmen können wird...
    :)

  • Ich habe kein Welt-Abo, aber ich habe mir vor einigen Wochen den Bildband "Dresden in Fotographien des 19. Jahrhunderts" von Andreas Krase gegönnt, aus dem die meisten von Guratzsch verwendeten Fotos offenbar stammen. Kann ich nur empfehlen, auch wenn einige Bilder vlt. schon aus der Fotothek bekannt sind.

  • Leider vermischt Du da Kausalität oder Korrelation und Koinzidenz. Es ist gemeinhin bekannt, dass die AfD in ländlichen Räumen stark ist, wie allgemein das Konservative seine Mehrheiten in der Fläche findet, die Großstädte heute demografisch und aus anderen Gründen hingegen mehr links orientiert sind. Dass man in diesen Großstädten gleichzeitig mehr Rekonstruktionen findet ist natürlich ebenso erwartbar, weil es mehr luxuriöse alte Substanz gab, die kriegerisch auch stärker vernichtet wurde.

    Eine viel bessere Überlegung ist folgende: Der Film und viele Reko-Gegner möchten ja nur den Zusammenhang zu bestimmten Parteien und politischen Richtungen beweisen, um Lager zu bilden und die Narrative, die sich um die AfD gebildet haben auch auf die Rekonstruktion zu übertragen. Zu den Maßnahmen wird gegriffen, weil man gegen das Schönheitsempfinden und Logik anargumentiert. Hier wurde nämlich geschafft ein Ortsbild mit Aufenthalts- und Besichtigungsqualität neu zu bauen, das in nichts den Qualitäten von Neubauvierteln nachsteht, ökonomisch abbildbar war, und dabei aber auch für Jeden intuitiv schön erscheint.

    Man muss also nicht diese Verknüpfung in Frage stellen sondern deren moralpolitische Aufladung und zwar so: Was ist denn überraschend daran, dass Menschen, die nationalistisch, geschichtsinteressiert, heimatorientiert oder konservativ sind in verschiedenen Intensitäten, sich für ein geschichtlich angelehntes Stadtbild interessieren? Und dann aber - um die Lagerbildung komplett zu brechen - warum nicht auch Menschen, denen ein ökologischeres Bauwesen, denen Nachhaltigkeit, denen Aufenthaltsqualität, denen die Kunst wichtig ist, denen psychologische Faktoren wichtig sind, für Rekos sein dürfen? Das zeigt, dass jeder dieser Aspekte nicht einer politischen Richtung zugeordnet werden kann und damit die Rekonstruktionsbewegung genauso wenig.

    Also für diese Argumentationskette fehlt mir der nötige Intellekt.


    Ich finde es ist das Einfachste, die Argumente der Rekogegner, also Verknüpfung von Wahlergebnissen und Rekos einfach zu übernehmen, und die Schlauberger mit den nackten Zahlen zu konfrontieren.

    Ist zwar genau so niveaulos. Dafür versteht´s auch der Letzte, in dieser platten Schlammschlacht...

  • Es liegt in der Natur der Sache, dass Rekonstruktionen als eher konservatives Anliegen betrachtet werden. Ebenso naheliegend ist es, dass viele Intellektuelle, die sich eher der links-progressiven Seite verbunden fühlen, dies mit Argwohn betrachten. Man sollte nicht erwarten, dass sich an diesem Gegensatz grundsätzlich etwas ändert, man kann jedoch darauf bauen dass sich so mancher Skeptiker durch die positive Bilanz von Rekonstruktionen umstimmen lässt.

    In dubio pro reko

  • Ich finde nicht, dass der Film ein Machwerk ist. Aber er leidet daran, dass zu viele Kurzschlüsse gemacht werden. Ja, die Zerstörung der Stadt wurde von den Nazis und wird Heute von der AfD instrumentalisiert. Ja, die Zerstörung, aber auch die Unfähigkeit des (nicht-) Wiederaufbaus der DDR, hat einen tiefen Wunsch nach Rekonstruktionen hervorgebracht. Aber das bedeutet nicht, dass die Rekonstruktionen den Aufstieg von Pegida oder NPD befördert haben. Vielmehr hätte der Film sich mehr mit dem Versagen der Nachkriegsplanung der DDR beschäftigen sollen. Es ist aber auch deutlich, dass es in Sachsen ein Problem mit Rechtsextremismus gibt. Ich war ziemlich schockiert, als ich einen Jungen mit Hakenkreuz-ähnlichen T-shirt am Altmarkt gesehen habe. Er sass mit seiner Freundin vor der Altmarktgalerie. Etwa 50 Meter vom Kremierungs-Mahnmal entfernt. Eine Pegida-Demo haben wir auch gesehen. Das gehört auch zu Dresden - leider.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Däne, Politik hat hier nix verloren. Weil du es nicht lassen kannst, hiezu dieses: Es lässt sich leicht schimpfen, wenn man aus einem Land kommt, wo die herrschenden Sozialdemokraten eine vernünftige Politik fahren, die man sich woanders nur erträumen kann. Klare Sache, dass in DK keiner eine AfDk oder so einen Unsinn wie Pegida braucht. Umgekehrt würde in Sachsen unter solchen Voraussetzungen kein Mensch so obskure Parteien wie die AfD wählen oder sinnbefreite Polit-Spaziergänge unternehmen. Und wenn dir die Politik der dänischen Sozialdemokraten partout nicht passen sollte, dann hat es auch keinen Sinn, auf Sachsen und DD herumzunörglen. Dann habt ihr in DK nämlich ein ungleich größeres, weil institutionalisiertes Rechtsextremismusproblem, aufgrund dessen sich der Blick auf das kleine unschuldige DD doch erübrigen müsste. Mit vollen Hosen ist's gut stinken, wie man bei uns sagt.

    Der Film IST ein niederträchtiges Machwerk, auch wenn dir seine Linie im großen und ganzen zusagen dürfte. Er hat auf der ganzen Linie nur mit schmutzigen Tricks gearbeitet, den Wiederaufbau auf verschiedensten Ebenen, also offen wie auch implizit verunglimpft, der NDP ein Forum geboten, um sich deren Propaganda nutzbar zu machen, platteste Parteipolitik betrieben. Und wenn dir das DDner Stadtbild WIRKLICH ein Anliegen sein sollte, muss dir klar sein, dass dieses, sofern es nach den Machern dieses Films gehen würde, nicht existieren würde. Darüber kann jeder, der sich dieses Machwerk angesehen hat, nicht eine Sekunde im Zweifel sein.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • ursus carpaticus

    ich schreibe doch:

    Aber das bedeutet nicht, dass die Rekonstruktionen den Aufstieg von Pegida oder NPD befördert haben. Vielmehr hätte der Film sich mehr mit dem Versagen der Nachkriegsplanung der DDR beschäftigen sollen

    Als Däne darf man Sachsen (und Ungarn etc.) nicht kritisieren? Ich werde jederzeit Recht- und Linksextreme Tendenzen kritisieren - egal ob sie bei mir in Dänemark auftreten oder eben in Dresden oder hier im Forum. Aber natürlich lässt sich die Situation in Dresden wegen der Geschichte nicht mit Dänemark vergleichen. Und der Film ist keineswegs Perfekt, aber er lässt ja nicht nur Trüby und NPD zur Wort kommen sondern auch Kulke und Guratsch. Und er erklärt auch warum viele Bürger einen Wunsch nach Rekonstruktion haben ("Phantom-Schmerz"). Problematischer ist vor allem die zweite Hälfte des Films.

    Off-topic: Die SPD in Dänemark vertritt Heute so etwa die Position der AfD in D. was immigration betrifft..

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • https://www.welt.de/kultur/plus226…et-niemals.html

    Zitat

    Wie schwer es ist, an die große Zeit anzuknüpfen, wird deutlich an den Hemmnissen, wenigstens zwei bürgerliche Originalgebäude Sempers, das Palais und die Villa des Bankiers Oppenheim, wiederaufzubauen. Umso hartnäckiger setzt die Gesellschaft Historischer Neumarkt nach, wenn es um die Wiederherstellung historischer Raumgefüge und weiterer Barockensembles in Dresden geht. Nach dem Neumarkt hat sie sich gerade ein neues Wirkungsfeld vorgenommen: die Dresdner Neustadt und hier den durch eine verunglückte Nachkriegsbebauung völlig aus dem Gleichgewicht gebrachten Neustädter Markt.

  • Leider vermischt Du da Kausalität oder Korrelation und Koinzidenz.

    Also, ich habe das als eine ironische Retourkutsche an diejenigen verstanden, die in diesem Film ständig und offenbar ebenso bewusst und vorsätzlich mit Absicht der Diffamierung, Kausalität und Korrelation miteinander verwechseln.

  • Werte Forumsteilnehmer, leider ist es bei diesem Thema alles andere als einfach, eine Grenze zu ziehen, ab wann die Beiträge hier sich zu sehr vom städtebaulichen Sujet entfernen bzw zu persönlich werden, mit der dann folgenden erwartbaren Eskalation. Eine Handvoll der letzten Beiträge wurden nunmehr deaktiviert. Die Moderation bittet um eine sachliche, am Neumarkt-Thema bleibende Argumentation.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • East_Clintwood Ich persönlich habe mich meiner Erinnerung nach nie einer politischen Richtung angedient, habe mich immer eingesetzt, dass sich keiner schon grundsätzlich ausgeschlossen fühlt und habe auch jetzt wieder ein Plädoyer gegen politische Vereinnahmung geschrieben. Falls es Dir noch nicht beim lesen aufgefallen ist, diese versuchte Stigmatisierung von rechter demokratischer Politik habe ich mit dem Nazi Beispiel hergenommen, um darzulegen, wie schlecht es für ein Anliegen ist politisch aufgeladen zu werden. Ohne eine Positionierung bzw. mit Offenheit für alle politischen Ansichten (die meisten wollen ein menschengerechtes, wirtschaftlich attraktives, schönes Stadtbild) nimmt man sofort jede rechts links Zuweisung und damit Verknüpfung mit dem rechten Rand in diesem Fall heraus.

    Philon Ah das tut mir leid, wegen der ernsthaften Recherchearbeit habe ich es nicht als mögliches Spielen mit genau dieser Unschärfe verstanden. Dann ist es sehr trefflich gelungen dies zur Schau zu stellen. Danke für die andere Sichtweise.

  • Mal eine Frage an die Experten hier... :smile:

    Am Ständehaus in der Fassade zur Augustusstraße gibt es einige ungegliederte Fensterumrahmungen im 2. Obergeschoss (s. Bild).

    Es war sicher vorgesehen, diese noch plastisch auszuarbeiten, die Frage ist nur, sind dies Bauteile, die nach dem Krieg eingefügt wurden oder sind diese seit der Erbauungszeit "unbehauen"?

    Ich konnte dazu im Netz leider nichts finden.

    Vielen Dank schon mal vorab. :biggrin:

    IMG_20210220_160102

  • Das sind immer noch unbehandelte Kriegsschäden.

    An der Hauptfassade zum Schlossplatz gabs das auch. Dort hat man bei Fertigstellung des Ständehauses vor 15-20 Jahren die historische Jugendstilmaske wieder ausgehauen

  • Genau, hier fehlt sie noch http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/…s_0091100_001_b und so sieht es heute aus: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Dres…ericht-Tuer.jpg

    Man muss bedenken, dass das Ständehaus, mehr noch als Staatskanzlei oder gar Finanzministerium, kaum mehr war, als eine notdürftig ausgebaute Ruine. Ich weiß es hier nicht bestimmt, befürchte aber, dass einige Maßnahmen dem Rotstift zum Opfer gefallen sind. War auch beim Finanzministerium und an der Staatskanzlei der Fall, dass man Dinge zwar als denkmalpflegerische Zielstellung formulierte, sie dann aber aus Kostengründen aufschob. Natürlich immer mit dem Hinweis der problemlosen Möglichkeit einer nachträglichen Ergänzung. Die ist, wie wir wissen, aber bis jetzt meistens ausgeblieben.