Dresden, Neumarkt - Allgemeines

  • Zitat

    Also, wie wird die Plattenbaualtstadt rund um den Neumarkt so städtebaulich attraktiv, dass auch die Dresdner sich dort aufhalten wollen (und nicht als Plattenbau-Mieter).

    Wenn es um Plattenbauten rund um den Neumarkt geht, kann es sich eigentlich nur um die Pirnaische Vorstadt handeln. Dieser Bereich der Innenstadt ist tatsächlich äußerst trostlos und ähnelt in weiten Teilen entweder einem verschlafenen Vorort, oder einen Autobahnzubringer. Letzteres wird auch ein Grund dafür sein, dass die vorhandenen ehrgeizigen Planungen wohl nicht greifen werden.

    rohdecan architekten gmbh - dresden

    Der Rohdecan-Plan sieht eine weitgehende Neubebauung entlang des Terrassenufers und am Rathenau-Platz vor. Leider wird das Gebiet von mehr oder weniger großen Tangenten umschlossen, deren Rückbau nicht geplant ist. Eine Verflechtung mit der Altstadt rund um den Neumarkt wird es schon aufgrund der St.-Petersburger-Straße, deren Existenz nicht hinterfragt wird, nicht geben. Ansonsten gibt es trotzdem weitgehend unbeachtete Aktivitäten in der Pirnaischen Vorstadt. Beispielsweise die TLG baut an der Pillnitzer Straße ein Nahversorgungszentrum unterster Qualität. Daneben soll ein Erweiterungsbau für Glaxo-Smith-Kline entstehen. Außerdem ist gegenwärtig das Amtsgericht im Bau, das nach einem Entwurf von Pussert-Kosch-Architekten errichtet werden wird.

    http://www.competitionline.de/3005601/

    Ein Lichtblick ist also für die Umgebung des Neumarktes keinesfalls zu sehen. Umso wichtiger ist es, dass man am Neumarkt versucht, ein konsequent historisches Stadtbild ohne Brüche entstehen zu lassen. Leider wird diese sehr sinnvolle Veranstaltung nichts dazu beitragen können.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "bilderbuch"


    Ein Lichtblick ist also für die Umgebung des Neumarktes keinesfalls zu sehen. Umso wichtiger ist es, dass man am Neumarkt versucht, ein konsequent historisches Stadtbild ohne Brüche entstehen zu lassen. Leider wird diese sehr sinnvolle Veranstaltung nichts dazu beitragen können.


    Das ist leider war, was die Umgebung des Neumarkts betrifft. Ich habe mir grade mal ein paar von den weiteren Verunstaltungsversuchen dieser "Baukünstler" Pussert Kosch angesehen. Da kann man nur sagen, mit dem Bunker am Amtsgericht haben wir ja beinah noch Glück gehabt! Wollte ihr mal sehen, welche weiteren Attacken auf Städte diese zwei "Künstler" noch vorhaben? Vorsicht, hinsetzen - Ekelarchitektur vom feinsten:


    http://www.competitionline.de/upload/preis/4…bild1_gross.gif

    Tiefpunkt der Kultur. Das schlimme ist: Wenn von "Experten" die Rede ist, sind Leute gemeint, die so etwas bauen. :!:

    Übrigens: Diese Leute wohnen natürlich selber im Altbau. Wo sonst. Der Bevölkerung etwas aggressiv und dreist zumuten, was man selber nicht haben will. Das ist verlogen hoch zehn. Und ausgerechnet diese Kaste hat es nötig, ständig von "Ehrlichkeit" zu faseln.....Unglaublich.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Zitat

    So sollte etwa in der Platzmitte das 1791 abgerissene Gewandhaus wieder aufgebaut werden – allerdings in moderner Form. Aber der ausgezeichnete Entwurf der Stuttgarter Architekten Peter Cheret und Jelena Bozic ließ die Wogen hoch schlagen und führte letztlich dazu, dass sich der Stadtrat von den Gewandhausplänen zumindest für die nächsten zehn Jahre verabschiedet hat. Das hat wiederum die Investoren für die Fläche neben dem einstigen Gewandhaus verunsichert.

    Quelle: http://www.sz-online.de/Nachrichten/Dr…ticleid-2493639

    Falsch, falsch, falsch Frau Klemm! Ist das nur Bl**h**t oder schon Vorsatz? Das Gewandhaus wird nie gebaut und die Investoren (jedenfalls Prisco) haben deutlich zu verstehen gegeben, dass sie auch ohne Gewandhausersatzkiste bauen. Sie sind verunsichert wegen dem Hin und Her der Stadt.

  • Frau Klemm hat nicht nur die neueste Entwicklung zum Thema Gewandhausgrundstück verschlafen, auch der Rest des Artikels wirft so manche Fragen auf. Mir scheint, sie hat den Artikel aus der Schublade hervorgekramt und nicht aktualisiert.

    Zitat

    Besonders heiß umkämpft ist eine kleine Fläche zwischen dem Hotel de Saxe und der Heinrich-Schütz-Residenz. Hier soll das einstige Hotel de Saxe wiederentstehen.

    Im nächsten Jahr werden sich die Kräne nicht nur an der Schloßstraße, sondern auch für den Bau des British Hotel an der Landhausstraße drehen.

    :ka:

  • Vitruv: Die Fehler sind mir nicht entgangen. Ich habe den Artikel auf der GHND-Seite gelesen und kann nicht ausschließen, dass es sich um Übertragungsfehler handelt. Das Hotel in der Schlossstraße soll ja demnach auch schon in diesem Herbst stehen...
    Aber wer weiß, vielleicht hat die Baywobau die Beton-Fertigbauweise so weit perfektioniert, dass sie jetzt komplett in Beton vorgegossene "Bürgerhäuser" hinstellen können... :zwinkern:

  • In der Tat, dieser Artikel hat mich heute auch sehr amüsiert. :lachen:
    Trotzdem hat Frau Klemm mal ein Lob verdient. Sie hat damals das Gewandhaushickhack kritisiert und den Bürgerwillen in einem Kommentar herausgestellt. Das kann man in einer von Macht, Ideologie und Kapital dominierten Gesellschaft nicht hoch genug schätzen.

  • Merkwürdigerweise war der Artikel in der Printausgabe nicht aufzufinden.
    Ich denke auch, hier hat Frau Klemm ein paar alte Fakten zu einem "neuen" Artikel zusammengekleistert.
    Sehr merkwürdig, das. :schockiert::zwinkern:

  • Da das Albertinum schon vor geraumer Zeit als sogenanntes Haus der Moderne wiedereröffnet worden ist, habe ich mich auch einmal hingetraut und ein paar laienhafte Fotos aufgenommen. Leider sind die Lichtverhältnisse innerhalb des überdachten Innenhofes mehr als grauenhaft. Ein natürlicher Lichteinfall ist kaum möglich und die künstliche Ausleuchtung der Halle ist sehr ungünstig, erinnert faktisch an Neonlicht. Der Raum ist weit und leer und hat keine Atmosphäre. Die Ausstellungsräume habe ich mir noch nicht angesehen.
    Aber schaut doch selbst:


    Der erste Eindruck zählt!


    Ein Stückchen sächsischer Kaffeehauskultur!


    Die Arche, das Wunderwerk der Staab-Architekten. http://www.staab-architekten.com/\r
    staab Architekten | Aktuell


    Die große Freitreppe.


    Selbst dieser Gigant wirkt irgendwie verloren.

    Abschließend kann ich noch ein ZDF-Reportage empfehlen, die bei aller Kritik doch sehr sehenswert ist.

    Startseite - ZDF Mediathek
    Fotos sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Aber auch der Georg-Treu-Platz wurde im Zuge der Albertinums-Eröffnung noch schnell umgestaltet. Dazu hatte es im Jahre 2009 einen Wettebwerb gegeben, dessen erster Preis nun umgesetzt wurde.


    Rehwaldt Landschaftsarchitekten

    Wofür man bei diesem Ergebnis einen Landschaftsarchitekten brauchte, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

    Foto ist von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Frage 1:
    Stand da am Platz mal was?

    Frage 2:
    Was haben die hellen Rasenflächen zu bedeuten. Haben sie was zu bedeuten oder ist da einfach anderer Rollrasen verwendet worden.

    Frage 3:
    Wann bricht man das Gebäude im Hintergrund wieder ab? Und ändert die Fassade des Hotel Rampische? Passt Nullkommgarnicht in die Ecke.

    Frage 4:
    Warum hat niemand die Strasse gleich mitgepflastert?

    Frage 5:
    Warum sind die Fenster im Albertinum zugemauert?

    Frage 6:
    Welcher Depp ist für diese bescheuerte Treppe verantwortlich? Was soll so ein Unsinn?

    =)

  • Danke, bilderbuch! :D Nach dem Betrachten Deiner Bilder und des Videos bin ich nicht davon ueberzeugt, dass mir das Dresdner Albertinum in seiner neuen Erscheinung gefallen wuerde.

    Zitat von "bilderbuch"

    Leider sind die Lichtverhältnisse innerhalb des überdachten Innenhofes mehr als grauenhaft. Ein natürlicher Lichteinfall ist kaum möglich und die künstliche Ausleuchtung der Halle ist sehr ungünstig, erinnert faktisch an Neonlicht. Der Raum ist weit und leer und hat keine Atmosphäre.

    Dein erstes Bild zeigt es: trotz der Menschen und der Skulptur wirkt die Halle karg und steril wie ein Operationssaal.

  • Zitat von "Pilaster"

    Dein erstes Bild zeigt es: trotz der Menschen und der Skulptur wirkt die Halle karg und steril wie ein Operationssaal.

    Klassischer Fall von totsaniert. Hat die Atmosphäre eines Einkaufszentrums. Denke selbst mit modernistischen Mitteln wäre dort wesentlich mehr zu machen gewesen.

    Zur Gestaltung des Georg-Treu Platzes muß man sich nur mal den Text durchlesen:

    Zitat

    Der Platz liegt an einem städtebaulich hoch sensiblen Ort der Dresdner Innenstadt. Er verbindet die Brühlsche Terrasse mit dem Neumarkt-Areal und erhält mit dem Umbau des Albertinums eine neue Bedeutung als öffentlicher Raum. Gleichzeitig weist der Stadtraum eine eigene historische Identität auf, die ihn als einen städtischen „Schmuckplatz“ definiert. In diesem Spannungsfeld wird eine Idee vorgeschlagen, die den neuen funktionalen Anforderungen Rechnung trägt ohne die Kontinuität der Geschichte zu verleugnen. Mit der neuen Platzgestaltung wird das Ziel verfolgt, den Platz wieder zu einer „urbanen Pretiose“ im Dresdner Stadtbild zu machen.
    Wesentliche Strukturen der Platzgliederung werden als eine historisch gewachsene Qualität beibehalten und in ihren Proportionen ablesbar gemacht. Der umlaufende Fußweg mit dem noch vorhandenen Bordstein ist dabei die „historische Grenze“. Die auf ein barrierefreies Niveau angehobene Binnenfläche wird dagegen als ein zeitgenössischer Raum interpretiert.

    Für so ein Geschwafel braucht man schon einen Architekten. Hab den Eindruck viele von denen wäre besser Philosophen geworden. :lachen:

    Bzgl. der unterschiedlichen Färbung des Rasen kann man vermuten dass das so gewollt zu sein scheint. Vielleicht als zeitgemäße Interpretation die dem Rasen Struktur geben soll. Hoffentlich weiß das auch der Rasen und verfärbt sich nicht ins einheitliche Grün. :lachen:

  • Zitat von "bilderbuch"



    Der erste Eindruck zählt!

    Abfertigungsgebäude eines Provinzflughafens. Oder 70er- Jahre Bahnhof neu angemalt.

  • Erinnert mich an meinen Besuch des Leopold Museum in Wien im vergangenen Jahr. Ähnliches Bahnhofeingangshallen-Flair; steril und abweisend. Der Schmuck an der Südwand ist in diesem Bereich der einzige Lichtblick - aber was hatten wir auch von einem Museum der Moderne (und dann auch noch in Dresden) erwartet? Wir können wahrscheinlich schon froh sein, daß das Gebäude nicht in seinem äußerlichen Erscheinungsbild verändert wurde (siehe Militärhistorisches Museum).
    Die Sammlungen als solche sind natürlich vom allerfeinsten. Ganz großes Kino.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zitat



    Rehwaldt Landschaftsarchitekten

    Wofür man bei diesem Ergebnis einen Landschaftsarchitekten brauchte, entzieht sich leider meiner Kenntnis.

    Foto ist von mir.

    Entwarnung: Also, die hellen Rasenflächen rühren daher, dass hier kleine Zelte aufgebaut waren. Anlässlich der Neueröffnung des Albertinums gab es für Ehrengäste hier leckeres Essen. Ich denke, der Platz wird noch fertig gestaltet. Er wurde nur provisorisch freigeräumt, um erstmal wieder etwas Ordnung zu haben (vorher war ja hier eine hässliche Baustelleneinrichtung mit Zaun). Die Straße wird sicherlich auch noch gepflastert, da ja sonst ein Widerspruch zu den übrigen Gassen am Neumarkt entstehen würde...

  • Die Baugerüste am Johanneum werden gerade abgebaut. Ich konnte leider noch nicht viel sehen, da man erst angefangen hat. Bin mal gespannt, wie die einheitliche Färbung wirkt (in der Augustusstraße ist es ja schon halbwegs zu erahnen, sieht ein bisschen wie in Senfsoße getaucht aus...). Mir hatte die Probeachse mit den abgesetzten Farbschattierungen wesentlich besser gefallen (aber man will wohl am historischen Original bleiben).

  • Schon gesehen? Am Johanneum fallen seit gestern endlich die Gerüste an der vorderen Fassade.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • O.k.; hatte Bert´s Nachricht davor nicht gesehen. Dann wisst ihr es ja schon :) .

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Inzwischen habe ich das neue Albertinum besichtigt und ich bin beeindruckt. Der Hof ist zwar relativ düster, aber dafür sind die Ausstellungen bis auf wenige Kritikpunkte sehr gelungen. Dass allerdings im Mosaiksaal auf dem Mosaik ein modernes Plexiglasgebilde steht (!!!), finde ich eine Frechheit. Leider handelt es sich um eine Dauerleihgabe des Künstlers (der übrigens auf diesen Ausstellungsort bestanden hat).